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Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

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Ihre Beschä� igung mit dem „Globalen Wandel“, <strong>der</strong> „Gentechnologie“, <strong>der</strong> „Zukun�<br />

technischer und naturwissenscha� licher Bildung in Europa“, <strong>der</strong> „Energieforschung“<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Sozialökologie“ können auch dem Land Brandenburg, das ich hier<br />

vertrete, helfen, aktuelle Entwicklungen besser zu beurteilen und entsprechend zu<br />

handeln.<br />

Mein beson<strong>der</strong>er Dank gilt auch den Akademievorträgen an den brandenburgischen<br />

Schulen.<br />

Gewährte mir die <strong>BBAW</strong> die traditionellen drei Wünsche, so beträfen sie Forschungsthemen,<br />

die für die weitere Entwicklung des Landes Brandenburg wie auch<br />

an<strong>der</strong>er ostdeutscher Län<strong>der</strong> entscheidend sind:<br />

Professor Münkler hat in einem auswertenden Artikel zu den Bundestagswahlen<br />

von Parallelgesellscha� en gesprochen, die deutlich würden. Unter den Wählern <strong>der</strong><br />

Linken o<strong>der</strong> Nichtwählern, den Langzeitarbeitslosen und Empfängern von Arbeitslosengeld<br />

II, den Menschen, die nicht mehr arbeiten können o<strong>der</strong> wollen, gibt es inzwischen<br />

einen beträchtlichen Anteil an Menschen, die sich am gesellscha� lichen Leben<br />

nicht beteiligen. „Man könnte auch von Unterschichten sprechen.“ – um Kurt Beck<br />

an dieser Stelle zu zitieren.<br />

Die wichtigen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, sind: Wie ist hier<br />

Re-Integration möglich? Und wie verhin<strong>der</strong>n wir die Weitergabe <strong>der</strong> sozialen Lage an<br />

die Kin<strong>der</strong>?<br />

Ein zweites für mich zentrales � ema ist die Ermöglichung von Innovation in <strong>der</strong><br />

Breite. Nach wie vor werden zwei Drittel <strong>der</strong> ostdeutschen FuE-Leistungen von öffentlich<br />

geför<strong>der</strong>ten Forschungseinrichtungen erbracht, und nur ein Drittel von den<br />

im Osten ansässigen Wirtscha� sunternehmen – im Westen ist das Verhältnis genau<br />

umgekehrt. Im Westen kommen auf 10.000 Einwohner rund 90 Wissenscha� ler, in<br />

den ostdeutschen Län<strong>der</strong>n aber nur rund 40.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Wirtscha� ist aufgerufen, stärker als bisher die in <strong>der</strong> ostdeutschen<br />

Forschungslandscha� liegenden Potenziale zu nutzen – auch im Hinblick auf die<br />

Ansiedlung produzieren<strong>der</strong> Unternehmen mit eigenen Forschungsabteilungen. Doch<br />

wie ermöglichen wir den vielen kleinen Unternehmen im Lande, die über wenig Kapital<br />

verfügen, Teilhabe an aktuellen Forschungsleistungen und damit an Innovation?<br />

Meinen dritten Wunsch schließlich richte ich an Sie alle als Wissenscha� ler: Das<br />

Land Brandenburg hat sich sehr frühzeitig mit dem demogra� schen Wandel und seinen<br />

Folgen auseinan<strong>der</strong>gesetzt. Es hat in allen Politikbereichen Strategien entwickelt,<br />

um im Land eine Grundversorgung <strong>der</strong> Bevölkerung zu gewährleisten. Doch droht<br />

uns in den nächsten 10 Jahren durch den Geburtenrückgang in ganz Ostdeutschland<br />

ein Wegfall von 37 % <strong>der</strong> Studienberechtigten. Wenn wir dem tatenlos zusehen, bedeutet<br />

das zeitversetzt, dass viele Unternehmen in unserer Region schließen müssen,<br />

weil sie nicht mehr genug quali� zierte Fachkrä� e kriegen können.<br />

196 | Einsteintag

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