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Ansprache anlässlich <strong>der</strong> Verleihung<br />

des Akademiepreises 2009<br />

MATTHIAS STAUDACHER<br />

Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Herr Brüning, verehrte Akademiemitglie<strong>der</strong>,<br />

meine Damen und Herren!<br />

Zunächst und an erster Stelle möchte ich mich bei <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburgische</strong>n<br />

Akademie <strong>der</strong> Wissenscha� en für diesen so ehrenha� en Preis bedanken. Er stellt<br />

ohne Zweifel den Höhepunkt meiner bisherigen Lau� ahn auf dem Gebiet <strong>der</strong> theoretischen<br />

Physik dar. Ich sehe ihn als großen Ansporn zu weiteren wissenscha� lichen<br />

Leistungen! Ich wurde gebeten, innerhalb von etwa fünf Minuten einen kleinen Einblick<br />

in diejenigen meiner Forschungsergebnisse zu geben, die diesen Preis hervorgerufen<br />

haben. Dies fällt mir nicht leicht, da mir selber auch nach etwa 20jähriger<br />

Beschä� igung mit dem Forschungsgegenstand noch sehr viele Rätsel bleiben. Daher<br />

habe ich beschlossen, den Hinweis auf meine Forschungen mit einigen autobiographischen<br />

Anmerkungen zu vermengen. Und in <strong>der</strong> Tat ist meine wissenscha� liche<br />

Entwicklung nur schwer von meinem bisherigen Lebenslauf zu trennen.<br />

Mein Interesse an <strong>der</strong> mathematischen Physik ist sicher vor allem dadurch entstanden,<br />

dass ich in meiner Kindheit zuhause im Regal die Studienbücher meines<br />

Vaters, <strong>der</strong><br />

Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik war, vorfand, und von früh an darauf<br />

versessen war, die darin enthaltene Geheimsprache, also all die lustig aussehenden<br />

Formeln, interpretieren zu können. Ich wollte also sicher nicht die Welt als solche,<br />

son<strong>der</strong>n lediglich die mich umgebende kleine Welt verstehen. Dies führte mich dann<br />

später dazu, das Studium <strong>der</strong> Physik aufzunehmen, zunächst bis zum Vordiplom in<br />

Heidelberg, und dann in einem weiteren Jahr in meiner Heimatstadt München. Ich<br />

muss gestehen, dass ich auf diese Zeit mit etwas gemischten Gefühlen zurückblicke,<br />

da ich etwas mehr Begeisterung für die Materie sowohl auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Dozenten als<br />

auch <strong>der</strong> Studenten erwartet hatte. In dieser Zeit bewarb ich mich auf ein Fulbright<br />

Stipendium für die USA, das ich auch gewinnen konnte, und das mich in die Maisfeldwüste<br />

des amerikanischen Mittleren Westens führte. Als Kontrapunkt zur recht<br />

einförmigen Umgebung empfand ich die fantastischen Studienbedingungen und den<br />

Enthusiasmus im Physikdepartment <strong>der</strong> University of Illinois at Urbana-Champaign.<br />

Ich konnte es nicht fassen, dass die Universitätsbibliothek Tag und Nacht geöff net war<br />

Ansprache des Akademiepreisträgers<br />

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