09.12.2012 Aufrufe

Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

Leibniztag - edoc-Server der BBAW - Berlin-Brandenburgische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Integrabilität als Ordnung im Kleinsten<br />

Verleihung des Akademiepreises an Matthias Staudacher<br />

EINE WÜRDIGUNG VON JOCHEN BRÜNING<br />

Matthias Staudacher wurde am 13. September 1963 in München geboren. Von Jugend<br />

an zeigte er starkes Interesse an Mathematik und Physik und nutzte alle Angebote, die<br />

ihm in den Weg kamen. Dabei war er bald sehr erfolgreich, wie z. B. sein Bundessieg<br />

im Wettbewerb Mathematik 1980 ausweist. Trotz einer anhaltend starken Neigung<br />

vor allem zur diskreten Mathematik, studierte Staudacher dann doch Physik, und<br />

zwar an den Universitäten in Heidelberg, in München (LMU) und an <strong>der</strong> University<br />

of Illinois at Urbana-Champaign, wo er auch 1990 in � eoretischer Physik bei John<br />

Kogut promovierte. Zum Arbeitsgebiet wählte er sich die � eoretische Teilchenphysik,<br />

<strong>der</strong>en Hauptziel das Verständnis <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Materie und <strong>der</strong> zwischen ihren<br />

Bestandteilen, den Elementarteilchen, wirkenden Krä� e ist. Obwohl ein ausgefeiltes<br />

und experimentell extrem gut bestätigtes „phänomenologisches“ Modell vorliegt,<br />

das sogenannte Standardmodell, ist man doch vom tiefgreifenden Verständnis <strong>der</strong><br />

zugrunde liegenden Vorgänge noch ziemlich weit entfernt; insbeson<strong>der</strong>e ist es noch<br />

nicht gelungen, die Gravitation wi<strong>der</strong>spruchsfrei auf <strong>der</strong>selben Ebene wie die an<strong>der</strong>en<br />

drei Elementarkrä� e zu beschreiben.<br />

Matthias Staudachers Arbeitsschwerpunkt lag zunächst bei so genannten exakt<br />

lösbaren Modellen <strong>der</strong> Teilchenphysik, und hier vor allem bei den Matrix-Modellen<br />

und ihren Zusammenhängen mit <strong>der</strong> statistischen Mechanik sowie <strong>der</strong> String-� eorie<br />

und <strong>der</strong> zweidimensionalen Quantengravitation. Die Matrixmodelle bilden eine<br />

sehr � exible, aber mathematisch höchst anspruchsvolle Familie von Modellen, von<br />

denen man sich viel erho� , bei denen aber selbst kleine Fortschritte hart erkämp�<br />

werden müssen. Diesen Forschungsinteressen ging er als Postdoktorand an <strong>der</strong> Rutgers<br />

University, an <strong>der</strong> École normale supérieure Paris (ENS) und als Stipendiat des<br />

CERN in Genf nach, ehe er 1997 am Albert-Einstein-Institut (AEI) in Golm, dem<br />

Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, eine vorläu� ge Heimat fand; seit 1998 ist<br />

seine dortige Stelle unbefristet, seit 2006 entspricht sie einer W2-Professur. Am AEI<br />

begann Staudacher die Arbeit an einem großen Projekt, die zu seinen spektakulärsten,<br />

inzwischen weltweit bekannten und hochgeschätzten Resultaten führte, die sich<br />

mit <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Integrabilität in Eichtheorien beschä� igen. Integrabilität ist deshalb<br />

hochgeschätzt, weil sie darauf hindeutet, dass die vorliegenden Gleichungen im Prinzip<br />

exakt gelöst werden können. Der Zusammenhang <strong>der</strong> erwähnten Eichtheorien ist<br />

Verleihung des Akademiepreises<br />

|<br />

151

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!