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Dankesrede von Manfred Erhardt
Herr Präsident,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
eine so hohe Auszeichnung einer so ehrwürdigen Akademie aus der Hand eines so
hoch geschätzten Präsidenten zu erhalten, erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit.
Auch wenn mich die Berliner Zeitung einst als den „preußischsten unter den Senatoren“
charakterisierte, so bin ich doch Schwabe von Geblüt. Und als solcher möchte
man nicht nur seiner P� ichterfüllung, sondern auch noch seiner Bescheidenheit wegen
gelobt werden. Dazu gehört die Frage, ob man denn die Ehrung überhaupt verdient
habe. Aber damit würde ich ja die Weisheit der Akademie in Frage stellen, was
ich ihr (und mir) nicht antun möchte.
Lieber will ich frohen Herzens danken: dem Präsidium, den Akademie-Mitgliedern
und der schicksalha� en Fügung, die mir in einer singulären historischen Situation
die Neustrukturierung der Wissenscha� im ehemals geteilten Berlin anvertraut
hat.
Die bange Frage: „Was bringt die Zukun� ?“, wie sie in der gegenwärtigen Finanz-
und Wirtscha� skrise so häu� g gestellt wird, wäre uns damals gar nicht in den Sinn
gekommen; sondern: Wie gestalte ich sie, indem ich zukun� sfähige Strukturen schaffe,
die bestmöglichen Wissenscha� ler berufe, Infrastrukturen au� aue, Ressourcen
bereitstelle und Autonomie mit persönlicher Verantwortung verknüpfe!
Vieles ist gelungen, Manches auf der Strecke geblieben oder – von der Berliner Politik
– zur Strecke gebracht worden. So z.B. die Umsetzung der klugen Empfehlungen
des Wissenscha� srates zur Berliner Hochschulmedizin. Oder die Gründung einer Katholisch-�
eologischen Fakultät an der Humboldt-Universität. Doch die Befeuerung
des intellektuellen und interreligiösen Dialogs war und ist Sache dieser Stadt nicht.
Dafür hat sich die BBAW zu einem Juwel in der deutschen Wissenscha� slandscha�
entwickelt, auch, weil wir das uns zugemutete Regionalprinzip verworfen sowie
die Gelehrtensozietät der AdW und die ehemalige Westberliner Akademie eben
nicht fusioniert, sondern den personellen Neuau� au in die Hände der Präsidenten
der großen Wissenscha� sorganisationen gelegt haben.
Verleihung der Leibniz-Medaille
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