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Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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LXXXII POLITIK IN DER (POST-)MODERNE<br />

Der abschließende Exkurs wird sich schließlich über das eigentliche Thema dieser Arbeit h<strong>in</strong>aus-<br />

gehende (im Vorangegangenen nur gestreifte) Fragen stellen: Wo liegt <strong>der</strong> Ansatzpunkt für<br />

kritische Reflexionen? Kann im Bewußtse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Aporie <strong>der</strong> Dialektik von Reflexion und Deflexion<br />

noch +utopisch* gedacht werden? Um mich möglichen Antworten auf diese Fragen anzunähern,<br />

werde ich e<strong>in</strong>en dekonstruktiven Blick auf das Subjekt und se<strong>in</strong> (Bewußt-)Se<strong>in</strong> richten. In<br />

diesem Zusammenhang möchte ich – anschließend an das hier formulierte Konzept e<strong>in</strong>er<br />

+authentischen <strong>Post</strong>mo<strong>der</strong>ne* – versuchen zu zeigen, daß zu e<strong>in</strong>em +authentischen* Selbst<br />

als Moment des Wi<strong>der</strong>stands gefunden werden muß. Dieses befreit die wi<strong>der</strong>sprüchliche<br />

Vielheit se<strong>in</strong>er Inneren Stimmen (sich selbst spiegelnd und verwerfend) aus den Zwängen<br />

<strong>der</strong> Identität, um die Potentiale <strong>der</strong> Reflexion (als +aufrichtige*, im Bewußtse<strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />

Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit vollzogene Spiegelung des Se<strong>in</strong>s) auf <strong>der</strong> Ebene des Denkens, aber auch<br />

auf <strong>der</strong> Ebene des Empf<strong>in</strong>dens und des Handelns zu verwirklichen. Nur so können die be-<br />

stehenden Kont<strong>in</strong>genzräume genutzt werden. Denn nur, wenn die stabilisierende, +statische*<br />

Dialektik von Reflexion und Deflexion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dynamisierende reflexive Dialektik umgewandelt<br />

wird, werden Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet und Überschreitungen möglich. Konsens und<br />

kongruente E<strong>in</strong>heit müssen dafür aber als Bezugspunkte des Sozialen verabschiedet werden.<br />

An ihre Stelle sollten Differenz und Konvergenz treten, die allerd<strong>in</strong>gs nicht als +positive* Werte<br />

aufzufassen s<strong>in</strong>d, denn sonst wären sie selbst beschränkend. Und so werden hier am Ende<br />

sicherlich ke<strong>in</strong>e fertigen +Rezepte* für die Verwirklichung e<strong>in</strong>er +authentischen* (<strong>Post</strong>-)Mo<strong>der</strong>ne*<br />

stehen.<br />

Doch wenn schon ke<strong>in</strong> fixes Ziel angebbar ist: Was ist die Motivation me<strong>in</strong>er Bemühungen?<br />

– Ich möchte hier <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>en kritischen Blick auf die Bed<strong>in</strong>gungen von <strong>Politik</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gegenwart werfen und versuchen, ihre Problematik übergreifend darzustellen, die auf-<br />

gesplitteten Diskurse (unter <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>denden Perspektive <strong>der</strong> <strong>Politik</strong>) zusammenzuführen.<br />

In diesem +Umfassungsversuch* liegt e<strong>in</strong>e Gefahr: die Gefahr, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Metaerzählung abzudriften<br />

und die fe<strong>in</strong>en Differenzierungen und die +dichte Beschreibung* (Geertz) <strong>der</strong> Mikroanalyse<br />

auszudünnen. Dieser Gefahr b<strong>in</strong> ich mir bewußt. Allerd<strong>in</strong>gs: Die alle<strong>in</strong>ige Konzentration auf<br />

+Mikropolitik* und ihre detaillierte Rekonstruktion befriedigt ebensowenig. Denn so geraten<br />

die (oft versteckten) Zusammenhänge aus dem Blick, für die sich e<strong>in</strong>e kritische Gesellschafts-<br />

theorie <strong>in</strong>teressieren muß. Es ist also e<strong>in</strong> dezidiert kritisches Projekt, dem ich mich verschrieben<br />

habe, und am Ende sollen die ersten, allerd<strong>in</strong>gs noch alles an<strong>der</strong>e als klaren Konturen e<strong>in</strong>er

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