Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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90 POLITIK IN DER (POST-)MODERNE kämpferisch überlegene Strenge der Moderne gefährdet (vgl. ebd.; S. 312f.). Bauman sieht im (reflexiven) Bewußtsein dieser Bedrohung eine Chance. Eher skeptisch formuliert dagegen Demirovi ć: +Die Postmoderne ist nichts weiter als der Versuch, die Prinzipien der Moderne beim Wort zu nehmen […] Doch indem die Postmoderne in die Moderne zurückgezwungen wird, ist sie in das Scheitern der Moderne hineingezogen.* (Freiheit oder die Dekonstruktion des Politischen; S. 137) In diesem Punkt möchte ich mich, wie auch meine weitere Argumentation zeigt, jedoch eher Bauman anschließen. 76. Insbesondere, was Giddens betrifft, ist das eine sicher nicht berechtigte Aussage. Schließlich hat gerade dieser sich in vielen Veröffentlichungen sehr intensiv mit der interpretativen Soziologie auseinandergesetzt und alleine, daß er von einer +doppelten Hermeneutik* spricht, zeigt, daß Lash hier übertreibt. 77. Die Bezugspunkte sind dabei natürlich in erster Linie Adornos +Negative Dialektik* (1966) und die (unvollendet gebliebene) +Ästhetische Theorie* (1970). 78. Er nimmt in erster Linie auf Charles Taylor Bezug, auf den auch ich noch zu sprechen kommen werde (siehe Schlußexkurs). 79. Obwohl Giddens den Begriff des +praktischen Bewußtseins* in den unten zitierten Werken verwendet, erfolgen dort allerdings keine genauen Erläuterungen. Sehr ausführlich geht er jedoch in dem Band +Die Konstitution der Gesellschaft* (1984) auf das Konzept des praktischen Bewußtseins ein (vgl. S. 91–116). Eine Kurzdefinition im dort beigefügten Glossar faßt den Begriff so: +Praktisches Bewußtsein: Was die Akteure über soziale Zusammenhänge wissen (glauben), einschließlich der Bedingungen ihres eigenen Handelns, was sie aber nicht in diskursiver Weise ausdrücken können; allerdings wird das praktische Bewußtsein nicht durch Verdrängungsmechanismen blockiert, wie im Falle des Unbewußten.* (Ebd.; S. 431) 80. Allerdings betont auch Giddens die Notwendigkeit am Festhalten des modernen Prinzips des methodischen Zweifels für eine kritische Theorie der Spätmoderne. Diesem Zweifel unterliegen dann aber auch alle +Behauptungen über die zentrale Bedeutung des Zweifels* (Kritische Theorie der Spätmoderne; S. 21). 81. Roszak spricht in seinem 1978 erschienenen Buch vom einem (unterschwelligen) +Manifest der Person*, das in der Formulierung des Rechts zur Selbst-Entdeckung besteht (vgl. Person/Planet; S. 3). Mit den (anarchischen) Rechten der Person, die im Kontrast zur etablierten Ordnung stehen, geraten aber auch die Rechte der Umwelt und der Gemeinschaft (wieder) in den Blick (vgl. ebd.; Kap. 2 u. 4). Das +befreite* Selbst entfaltet also eine +subtile Kunst der kreativen Desintegration*, die allerdings auch die Gefahr einer +Pervertierung* birgt (vgl. ebd.; S. 318ff.). 82. Als treffendes Beispiel kann hier die Abtreibungsdebatte gelten. 83. Die +Risikogesellschaft* erschein 1986. Ihren Sammelband zu den +Grenzen der Mehrheitsdemokratie* haben Guggenberger und Offe 1984 herausgegeben. 84. Siehe zum (national-)staatsorientierten Politikverständnis der einfachen Moderne z.B. die hier auf S. 3 zitierte Lexikon-Definition. 85. Die Klassengrenzen sind für Jameson (durch die aktuelle Dynamik des globalisierten Kapitalismus) nur im individuellen Bewußtsein und auch nur vorübergehend überdeckt. 86. Eine der wesentlichen Signaturen der Nachkriegszeit ist nach Daniel Bell ganz allgemein das +Ende der Ideologie* – und damit korreliert leider auch eine Erschöpfung der utopischen Energien (vgl. The End of Ideology; Abschnitt III). Andererseits ist wiederum Jürgen Habermas der Auffassung, daß nur eine spezifische (wenn auch in der Vergangenheit dominante) Utopie von dieser Erschöpfung bedroht ist: nämlich die arbeitsgesellschaftliche Utopie, die parallel mit dem Wohlfahrtsstaat in eine tiefe Krise geraten ist (vgl. Die Krise des Wohlfahrtsstaats und die Erschöpfung utopischer Energien). 87. Auf den Aspekt der Außenbegrenzung von Subpolitik werde ich jedoch erst im folgenden Anschnitt näher eingehen, wo es um die Ablenkung der reflexiven Herausforderung durch deflexive Mechanismen gehen wird.

A: ANMERKUNGEN 91 88. +Greenpeace* mußte im Nachhinein allerdings eingestehen, übertrieben hohe Schadstoffmengen angegeben zu haben, so daß selbst viele Umweltschützer mittlerweile der Meinung sind, die Plattform wäre besser im Meer versenkt worden, anstatt sie, wie nun geschehen, mit hohem Aufwand an Land zu entsorgen. 89. Die Partei der +Grünen* beispielsweise ist in der Bundesrepublik auf dem besten Weg dazu. 90. In eine ganz ähnliche Richtung gehen auch neuere Überlegungen Lashs: Dieser postuliert einen Wandel von derepistemologischen(erkenntnissuchenden,identifizierenden)Subjektivitätzur praktischen undreflektierenden Subjektivität, die ihre Basis im Sein hat: dem grundlosen Grund der subjektiven +Erfahrung*. Deshalb gilt auch ein Wandel vom universalen zum singulären Subjekt, das sich in seiner Welterfahrung immer auf Objekte bezieht und damit für +den anderen* offen ist (vgl. Another Modernity – A Different Rationality). 91. Bauman äußert sich hier in Anlehnung an Richard Rorty dahingehend, das Toleranz alleine nicht genügt und diese sich in Solidarität transformieren muß. Er beruft sich dabei, wie von mir im vorangegangenen bereits kritisiert wurde (siehe S. 350), allerdings auf eine Art Naturrecht des anderen auf seine Fremdheit (aus dem sich wiederum zwingend die Notwendigkeit der Solidarität ergibt), anstatt lediglich, wie ich es tue, ein normatives Ideal zu formulieren. 92. Die emotionale Ebene ist meiner Ansicht nach von den Denkprozessen nicht zu trennen. 93. In der interaktionistischen Identitätstheorie von George Herbert Mead ist es ein wesentliches Moment der Identitätsbildung, daß das Individuum in der (spielerischen) Interaktion lernt, sich mit den Augen der anderen wahrzunehmen (vgl. Geist, Identität und Gesellschaft; S. 194ff.). Umgekehrt ist es ein wesentliches Element der sozialen Kompetenz und der sozialen Interaktionsfähigkeit, die anderen mit den +eigenen* Augen wahrzunehmen, sich in ihre Position hineinzuversetzen. Diese grundsätzliche Fähigkeit beruht, wenn man Alfred Schütz folgt, auf der alltagspraktischen Annahme, daß eine Vertauschbarkeit und Wechselseitigkeit der Perspektiven gegeben ist: +Wäre ich dort, wo er jetzt ist, würde ich die Dinge [obwohl natürlich ›dasselbe‹ Objekt für jeden von uns Unterschiede aufweisen muß] in gleicher Perspektive […] erfahren wie er; und wäre er hier, wo ich jetzt bin, würde er die Dinge in gleicher Perspektive erfahren wie ich* (Strukturen der Lebenswelt; S. 74). Durch diese pragmatische, vereinfachende Annahme kann schließlich zu einer komplexen, empathischen Sicht des anderen gefunden werden. Denn es handelt sich bei Empathie – zumindest im +humanistischen* Konzept von Carl Rogers – um einen reflexiven Prozeß der Einfühlung, bei dem mir ständig bewußt ist, daß es sich um eine (gedachte) +als ob*-Situation handelt. Es geht also darum, auf der Grundlage dieses +hypothetischen* Bewußtseins das Empfinden einer anderen Person nachzuvollziehen, +zeitweilig das Leben dieser Person zu leben; sich vorsichtig darin zu bewegen, ohne vorschnell Urteile zu fällen* (Empathie; S. 79). Das bedeutet insbesondere, +die Genauigkeit eigener Empfindungen häufig mit der anderen Person zusammen zu überprüfen und sich von ihren Reaktionen leiten zu lassen* (ebd.). Eine solche verstehende Haltung war auch bereits eine wesentliche Grundlage der +klassischen* Psychoanalyse (vgl. z.B. Kohut: Introspektion, Empathie und Psychoanalyse). 94. Im (universal)pragmatischen Sprachmodell von Habermas betrifft der Geltungsanspruch der Wahrhaftigkeit, der etwa dem entspricht, was hier mit Aufrichtigkeit bezeichnet wurde, alleine das Feld des Ausdrucks von subjektiven Erlebnissen (expressive Sprechakte). Dagegen gilt für den Bereich der äußeren Natur (konstative Sprechakte) der Geltungsanspruch der Wahrheit, für den Bereich der Gesellschaft und ihrer Normen (regulative Sprechakte) gilt der Geltungsanspruch der Richtigkeit (vgl. Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns; S: 417–428 und siehe auch hier Anmerkung 89, Kap. 2). Im Bewußtsein, daß objektive Aussagen über die Objektivität (also die äußere Natur) nicht möglich sind und auch Richtigkeitsvorstellungen immer eine Verankerung im Subjekt haben (müssen), also subjektiv überformt sind, liegt auf der Hand, daß, für das Individuum, immer nur der Anspruch der Wahrhaftigkeit – also eine Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber – erfüllt werden kann. 95. Auf das dialektische Moment werde ich, wie angekündigt, ausführlicher erst in Abschnitt 5.4 eingehen. Hier soll schließlich vorerst nur eine Klärung der Begriffe – allerdings notwendigerweise in Abgrenzung zu ihren dialektischen Gegenbegriffen – erfolgen. 96. Diese +Übertragung* beinhaltet zugegebenermaßen durchaus problematische Aspekte, denn schließlich besitzen soziale Prozesse – abstrakt betrachtet – kein +Innenleben*, ihre Ablenkungs- bzw. Verdrängungsmomente sind also streng genommen weder bewußt noch unbewußt, sondern werden lediglich (subjektiv und von außen: vom mir) so interpretiert und eingeordnet. Doch da soziale Prozesse das Resultat von akkumulierten individuellen Handlungen sind und zudem hier ja nur eine Analogie aufgemacht werden soll, keinesfalls eine Identität behauptet wird, erscheint es mir gerechtfertigt, so vorzugehen.

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88. +Greenpeace* mußte im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>gestehen, übertrieben hohe Schadstoffmengen angegeben<br />

zu haben, so daß selbst viele Umweltschützer mittlerweile <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung s<strong>in</strong>d, die Plattform wäre besser im Meer versenkt<br />

worden, anstatt sie, wie nun geschehen, mit hohem Aufwand an Land zu entsorgen.<br />

89. Die Partei <strong>der</strong> +Grünen* beispielsweise ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik auf dem besten Weg dazu.<br />

90. In e<strong>in</strong>e ganz ähnliche Richtung gehen auch neuere Überlegungen Lashs: Dieser postuliert e<strong>in</strong>en Wandel von<br />

<strong>der</strong>epistemologischen(erkenntnissuchenden,identifizierenden)Subjektivitätzur praktischen undreflektierenden<br />

Subjektivität, die ihre Basis im Se<strong>in</strong> hat: dem grundlosen Grund <strong>der</strong> subjektiven +Erfahrung*. Deshalb gilt auch<br />

e<strong>in</strong> Wandel vom universalen zum s<strong>in</strong>gulären Subjekt, das sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Welterfahrung immer auf Objekte bezieht<br />

und damit für +den an<strong>der</strong>en* offen ist (vgl. Another Mo<strong>der</strong>nity – A Different Rationality).<br />

91. Bauman äußert sich hier <strong>in</strong> Anlehnung an Richard Rorty dah<strong>in</strong>gehend, das Toleranz alle<strong>in</strong>e nicht genügt und<br />

diese sich <strong>in</strong> Solidarität transformieren muß. Er beruft sich dabei, wie von mir im vorangegangenen bereits kritisiert<br />

wurde (siehe S. 350), allerd<strong>in</strong>gs auf e<strong>in</strong>e Art Naturrecht des an<strong>der</strong>en auf se<strong>in</strong>e Fremdheit (aus dem sich wie<strong>der</strong>um<br />

zw<strong>in</strong>gend die Notwendigkeit <strong>der</strong> Solidarität ergibt), anstatt lediglich, wie ich es tue, e<strong>in</strong> normatives Ideal zu formulieren.<br />

92. Die emotionale Ebene ist me<strong>in</strong>er Ansicht nach von den Denkprozessen nicht zu trennen.<br />

93. In <strong>der</strong> <strong>in</strong>teraktionistischen Identitätstheorie von George Herbert Mead ist es e<strong>in</strong> wesentliches Moment <strong>der</strong> Identitätsbildung,<br />

daß das Individuum <strong>in</strong> <strong>der</strong> (spielerischen) Interaktion lernt, sich mit den Augen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en wahrzunehmen<br />

(vgl. Geist, Identität und Gesellschaft; S. 194ff.). Umgekehrt ist es e<strong>in</strong> wesentliches Element <strong>der</strong> sozialen Kompetenz<br />

und <strong>der</strong> sozialen Interaktionsfähigkeit, die an<strong>der</strong>en mit den +eigenen* Augen wahrzunehmen, sich <strong>in</strong> ihre Position<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuversetzen. Diese grundsätzliche Fähigkeit beruht, wenn man Alfred Schütz folgt, auf <strong>der</strong> alltagspraktischen<br />

Annahme, daß e<strong>in</strong>e Vertauschbarkeit und Wechselseitigkeit <strong>der</strong> Perspektiven gegeben ist: +Wäre ich dort, wo er jetzt<br />

ist, würde ich die D<strong>in</strong>ge [obwohl natürlich ›dasselbe‹ Objekt für jeden von uns Unterschiede aufweisen muß] <strong>in</strong> gleicher<br />

Perspektive […] erfahren wie er; und wäre er hier, wo ich jetzt b<strong>in</strong>, würde er die D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> gleicher Perspektive erfahren<br />

wie ich* (Strukturen <strong>der</strong> Lebenswelt; S. 74). Durch diese pragmatische, vere<strong>in</strong>fachende Annahme kann schließlich<br />

zu e<strong>in</strong>er komplexen, empathischen Sicht des an<strong>der</strong>en gefunden werden. Denn es handelt sich bei Empathie – zum<strong>in</strong>dest<br />

im +humanistischen* Konzept von Carl Rogers – um e<strong>in</strong>en reflexiven Prozeß <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fühlung, bei dem mir ständig bewußt<br />

ist, daß es sich um e<strong>in</strong>e (gedachte) +als ob*-Situation handelt. Es geht also darum, auf <strong>der</strong> Grundlage dieses +hypothetischen*<br />

Bewußtse<strong>in</strong>s das Empf<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Person nachzuvollziehen, +zeitweilig das Leben dieser Person zu leben;<br />

sich vorsichtig dar<strong>in</strong> zu bewegen, ohne vorschnell Urteile zu fällen* (Empathie; S. 79). Das bedeutet <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e,<br />

+die Genauigkeit eigener Empf<strong>in</strong>dungen häufig mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Person zusammen zu überprüfen und sich von ihren<br />

Reaktionen leiten zu lassen* (ebd.). E<strong>in</strong>e solche verstehende Haltung war auch bereits e<strong>in</strong>e wesentliche Grundlage<br />

<strong>der</strong> +klassischen* Psychoanalyse (vgl. z.B. Kohut: Introspektion, Empathie und Psychoanalyse).<br />

94. Im (universal)pragmatischen Sprachmodell von Habermas betrifft <strong>der</strong> Geltungsanspruch <strong>der</strong> Wahrhaftigkeit, <strong>der</strong><br />

etwa dem entspricht, was hier mit Aufrichtigkeit bezeichnet wurde, alle<strong>in</strong>e das Feld des Ausdrucks von subjektiven<br />

Erlebnissen (expressive Sprechakte). Dagegen gilt für den Bereich <strong>der</strong> äußeren Natur (konstative Sprechakte) <strong>der</strong><br />

Geltungsanspruch <strong>der</strong> Wahrheit, für den Bereich <strong>der</strong> Gesellschaft und ihrer Normen (regulative Sprechakte) gilt <strong>der</strong><br />

Geltungsanspruch <strong>der</strong> Richtigkeit (vgl. Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns; S: 417–428<br />

und siehe auch hier Anmerkung 89, Kap. 2). Im Bewußtse<strong>in</strong>, daß objektive Aussagen über die Objektivität (also die<br />

äußere Natur) nicht möglich s<strong>in</strong>d und auch Richtigkeitsvorstellungen immer e<strong>in</strong>e Verankerung im Subjekt haben (müssen),<br />

also subjektiv überformt s<strong>in</strong>d, liegt auf <strong>der</strong> Hand, daß, für das Individuum, immer nur <strong>der</strong> Anspruch <strong>der</strong> Wahrhaftigkeit<br />

– also e<strong>in</strong>e Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber – erfüllt werden kann.<br />

95. Auf das dialektische Moment werde ich, wie angekündigt, ausführlicher erst <strong>in</strong> Abschnitt 5.4 e<strong>in</strong>gehen. Hier soll<br />

schließlich vorerst nur e<strong>in</strong>e Klärung <strong>der</strong> Begriffe – allerd<strong>in</strong>gs notwendigerweise <strong>in</strong> Abgrenzung zu ihren dialektischen<br />

Gegenbegriffen – erfolgen.<br />

96. Diese +Übertragung* be<strong>in</strong>haltet zugegebenermaßen durchaus problematische Aspekte, denn schließlich besitzen<br />

soziale Prozesse – abstrakt betrachtet – ke<strong>in</strong> +Innenleben*, ihre Ablenkungs- bzw. Verdrängungsmomente s<strong>in</strong>d also<br />

streng genommen we<strong>der</strong> bewußt noch unbewußt, son<strong>der</strong>n werden lediglich (subjektiv und von außen: vom mir)<br />

so <strong>in</strong>terpretiert und e<strong>in</strong>geordnet. Doch da soziale Prozesse das Resultat von akkumulierten <strong>in</strong>dividuellen Handlungen<br />

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