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Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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A: ANMERKUNGEN 77<br />

22. Diese Mikrofilter hätten Bakterien o<strong>der</strong> gar E<strong>in</strong>zeller als Krankheitserreger herausfiltern müssen. Doch auch nach<br />

dem Filterungsprozeß war e<strong>in</strong>e Infektiosität gegeben.<br />

23. Dies s<strong>in</strong>d Stoffe, welche die Tertiärstruktur (d.h. die räumliche Anordnung) von Prote<strong>in</strong>en (Eiweißen) umbilden<br />

und deshalb schädigend auf die aus Prote<strong>in</strong>en bestehende Virushülle wirken.<br />

24. Hier ist ke<strong>in</strong>e gentechnische Clonierung geme<strong>in</strong>t. Der Begriff bezieht sich auf e<strong>in</strong> Verfahren, bei dem das verwendete<br />

Gewebematerial aus Tieren gewonnen wurde, die ursprünglich – aufgrund <strong>der</strong> angewendeten Prozeduren –<br />

höchstwahrsche<strong>in</strong>lich nur mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>fektiösen Partikel <strong>in</strong>fiziert wurden, so daß bei ihnen eigentlich nur e<strong>in</strong> +Stamm*<br />

des Erregers vorkommen kann (vgl. Bruce/Fraser: Scrapie Stra<strong>in</strong> Variation and Its Implications; S. 132).<br />

25. Narang glaubt, Teile sog. +Nemaviren* <strong>in</strong> den von ihm untersuchten Proben gefunden zu haben – e<strong>in</strong>e neue,<br />

von ihm selbst beschriebene Virenklasse, <strong>der</strong>en DNA, ähnlich wie bei Vir<strong>in</strong>os, von e<strong>in</strong>er schützenden Prote<strong>in</strong>hülle<br />

umgeben ist, wobei sich +Nemaviren* aber dadurch zusätzlich +auszeichnen*, daß ihre nur e<strong>in</strong>strängige (s<strong>in</strong>gle stranded)<br />

DNA ihrerseits um e<strong>in</strong> Prion-Prote<strong>in</strong> gewunden ist. Dieser Forscher, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige Artikel<br />

zusammen mit Nobelpreisträger Gajdusek veröffentlichte, hatte übrigens als Angestellter des britischen Gesundheitsamts<br />

e<strong>in</strong>ige Jahre an e<strong>in</strong>em Ur<strong>in</strong>-Test für BSE gearbeitet. Als er diesen Test Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre <strong>in</strong> Schlachthöfen erproben<br />

wollte, wurde er von se<strong>in</strong>em damaligen Arbeitgeber entlassen (siehe auch unten).<br />

26. Prus<strong>in</strong>er, <strong>der</strong> <strong>in</strong>zwischen (1997) für se<strong>in</strong>e Arbeit ebenfalls (wie Gajdusek) mit dem Mediz<strong>in</strong>-Nobelpreis geehrt<br />

wurde, legte die Grundzüge se<strong>in</strong>er Prionen-Theorie 1982 Jahre dar (vgl. Novel Prote<strong>in</strong>aceous Infectious Particles Cause<br />

Scrapie). In dem zitierten Artikel von Griffith, <strong>der</strong> 1967 veröffentlicht wurde, spekulierte dieser aber über e<strong>in</strong>en ganz<br />

ähnlichen Mechanismus – nachdem bereits zuvor von an<strong>der</strong>en Wissenschaftlern die Vermutung geäußert worden<br />

war, daß e<strong>in</strong> <strong>in</strong> irgend e<strong>in</strong>er Weise <strong>in</strong>fektiös wirkendes Prote<strong>in</strong> und ke<strong>in</strong> Virus die Ursache von Scrapie se<strong>in</strong> könnte<br />

(vgl. Pattison/Jones: The Possible Nature of the Agent of Scrapie).<br />

27. Es wird vermutet, daß das PrP e<strong>in</strong>e Rolle im System <strong>der</strong> Wachstumsregulation von Nervenzellen spielt.<br />

28. E<strong>in</strong>e Animation auf <strong>der</strong> Web-Seite <strong>der</strong> Prionen-Forschungsgruppe am Genzentrum München stellt diesen Umwandlungsprozeß<br />

sehr anschaulich dar: www.lmb.uni-muenchen.de/groups/w<strong>in</strong>nacker/weiss/ma<strong>in</strong>_weiss.htm).<br />

29. Das hochgestellte +Sc* steht für Scrapie, denn Prus<strong>in</strong>er beschäftigte sich ursprünglich mit dieser Krankheit.<br />

30. Auf diese beiden Aufsätze beziehe ich mich im wesentlichen auch bei me<strong>in</strong>er folgenden Darstellung. Prus<strong>in</strong>ers<br />

Artikel erschien im +Spektrum <strong>der</strong> Wissenschaft* und ist deshalb für e<strong>in</strong> wissenschaftlich <strong>in</strong>teressiertes Laienpublikum<br />

abgefaßt, leicht verständlich und knapp gehalten. Bei dem Artikel von Horwich und Weissman (beides Mitarbeiter<br />

von Prus<strong>in</strong>er) handelt es sich um e<strong>in</strong> detailliertes +Review*, das den aktuellen Stand <strong>der</strong> Debatte (1997) aus <strong>der</strong> Sicht<br />

<strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> Prionentheorie für e<strong>in</strong> wissenschaftliches Fachpublikum zusammenfaßt und gewisse Vorkenntnisse<br />

voraussetzt. Es erschien <strong>in</strong> <strong>der</strong> renommierten Zeitschrift +Cell*.<br />

31. Alper et al. selbst hatten jedoch auf <strong>der</strong> Grundlage ihrer Daten ke<strong>in</strong>e Indizien zur Unterstützung für die bereits<br />

zur Zeit ihrer Experimente (1966/67) aufgekommenen Spekulationen gefunden, daß e<strong>in</strong> +Prote<strong>in</strong>* bei <strong>der</strong> Pathogenese<br />

von Scrapie beteiligt se<strong>in</strong> könnte (siehe dazu auch nochmals Anmerkung 26), son<strong>der</strong>n hielten eher die von Field (1966)<br />

<strong>in</strong> die Debatte e<strong>in</strong>gebrachte Hypothese für wahrsche<strong>in</strong>lich, daß bei übertragbaren spongiformen Enzephalopathien<br />

– wie bei multipler Sklerose – e<strong>in</strong> Polysaccharid im Spiel se<strong>in</strong> könnte (vgl. Transmission Experiments with Multiple<br />

Sclerosis).<br />

32. Jedes Gen enthält <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel den Code zur Herstellung e<strong>in</strong>es spezifischen Eiweiß-Moleküls. Deshalb kann (über<br />

komplexe gentechnische Verfahren), wenn se<strong>in</strong>e Struktur bekannt ist, jedem Prote<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gen zugeordnet werden.<br />

33. Aufgrund von Experimenten mit transgenen Mäusen (denen teils das Gen für das humane Prion-Prote<strong>in</strong>, teils<br />

e<strong>in</strong> chimärisches Prion-Prote<strong>in</strong>-Gen übertragen worden war) zog man den Schluß, daß e<strong>in</strong> weiteres Prote<strong>in</strong> (außer<br />

dem Scrapie Prion-Prote<strong>in</strong>) bei <strong>der</strong> Umwandlung des Prion-Prote<strong>in</strong>s <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e pathogene Form e<strong>in</strong>e Rolle spielen muß,<br />

da e<strong>in</strong>e unterschiedliche +Anfälligkeit* <strong>der</strong> Mausstämme für das (humane) Scrapie-Prion-Prote<strong>in</strong> festgestellt wurde<br />

(vgl. Tell<strong>in</strong>g et al.: Prion Propagation <strong>in</strong> Mice Express<strong>in</strong>g Human and Chimeric PrP Transgenes Implicates the Interaction<br />

of Cellular PrP with Another Prote<strong>in</strong>).

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