Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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68 POLITIK IN DER (POST-)MODERNE 30. Umgekehrt gilt deshalb, was Zygmunt Bauman in deutlichen Worten herausgearbeitet hat: +Die Mobilität der globalen Finanzen, des Handels und der Informationsindustrie und deren unbegrenzte Freiheit, ihre Ziele zu verfolgen, sind abhängig von der politischen Fragmentisierung […] Man kann behaupten, sie alle haben ein Interesse an ›schwachen Staaten‹ entwickelt, das heißt an Staaten, die schwach sind, aber trotzdem Staaten bleiben […] Schwache Staaten sind genau das, was die Neue [ökonomistische] Weltordnung, die zu oft als Weltunordnung mißverstanden wird, braucht, um sich zu erhalten […]* (Schwache Staaten; S. 322) 31. Es handelt sich hier natürlich nicht um eine vollständige Auflistung aller Möglichkeiten, vielmehr habe ich mich auf die aus meiner subjektiven Sicht zentralen bzw. interessantesten beschränkt. 32. Obwohl Ohmae also eher die Bedeutung der Region betont, nenne ich diese Strategie nicht Regionalisierungssondern Lokalisierungsstrategie, da mit Regionalisierung (im politikwissenschaftlichen Sprachgebrauch) üblicherweise genau das umgekehrte gemeint ist, nämlich die Schaffen größerer wirtschaftlicher und politischer Einheiten. 33. Individuen z.B. sind eventuell (doppelte) Staatsbürger, Mitglieder einer sozialdemokratischen Partei wie im Dritte-Welt- Kreis und Amnesty-Aktivisten zugleich. Sie haben Verwandte in Südafrika und Kanada, Bekannte in Taiwan und ein Landhaus in Umbrien. Sie leben in den Niederlanden (weil dort die Häuser und Grundstücke billiger sind), arbeiten aber in der BRD. Ihre Partei ist (noch) in der +Sozialistischen Internationalen* organisiert, ihr +Mutterland* Mitglied des +Commonwealth* und ihr +Vaterstaat* nicht nur Mitglied in der EU, sondern auch in NATO… Die Verwandten aus Südafrika kommen zwar seltener zu Besuch, doch mit den Kanadiern trifft man sich öfter… Übrigens plant +amnesty* gerade wieder einmal eine +urgent action* wegen der drohenden Hinrichtung eines Schwarzen in den USA… (Vgl. zur +Ortspolygamie*, die das Einfallstor der Globalisierung ins eigene Leben darstellt, auch Beck: Was ist Globalisierung?; S. 127ff.) 34. Man könnte demgemäß das auf die institutionelle Politik setzende Expansionsmodell als (revisionistisches) Evolutionsmodell charakterisieren, während die globale Subpolitisierung ein Revolutionsmodell darstellt. 35. Zum Wohlfahrtsstaat als Stütze des kapitalistischen Systems bemerkt übrigens André Gorz treffend: +Der Wohlfahrtsstaat hat keineswegs die Gesellschaft erstickt und die spontane Entfaltung der ökonomischen Rationalität gefesselt; er ist vielmehr aus ihrer Entfaltung selbst entstanden: als Ersatz für die gesellschaftlichen und familiären Solidarbeziehungen, die die Ausweitung der Warenbeziehungen zerstört hatte – und als notwendiger Rahmen, um die Marktwirtschaft daran zu hindern, im kollektiven Desaster zu enden.* (Kritik der ökonomischen Vernunft; S. 190) Er setzt allerdings hinzu: +Es ist jedoch wahr, daß der Wohlfahrtsstaat selbst niemals gesellschaftsschöpferisch war noch sein wird […] Dies erklärt den schwachen Widerstand gegen die fortschreitende Demontage des Wohlfahrtsstaats […]* (Ebd.) 36. Unter +Kommodifizierung* bzw. +commodification* – als Begriff abgeleitet vom englischen +commodity*: (Handels)- Artikel – versteht man die Umwandlung einer Sache (in diesem Fall der menschlichen Arbeitskraft) in eine Ware. Man könnte also auch anstelle von +Kommodifizierung* vom Warencharakter der Arbeit im Kapitalismus oder einer Kapitalisierung der Arbeit sprechen. De-Kommodifizierung meint dementsprechend die Rückgängigmachung dieses Kapitalisierungsprozesses (der Arbeit). 37. Wenn man sich hier auf das Kaiserreich, die Weimarer Republik, das NS-Regime und auch die Bundesrepublik der Adenauer-Ära bezieht, so trifft diese Charakterisierung sicher zu. Für die sozial-liberale Ära und selbst die konservative Regierung Kohl stimmt dies meiner Meinung nach jedoch nicht mehr. 38. Thurow weist gleichzeitig darauf hin, daß es in den USA eine hohe Arbeitslosen-Dunkelziffer gibt: +Die amerikanische Arbeitslosigkeit ähnelt einem Eisberg – der größte Teil liegt unter Wasser […] Neben […] sieben Millionen amtlichen Arbeitslosen würden sich weitere sechs Millionen Menschen als arbeitslos bezeichnen, wenn sie danach gefragt würden […] Wer auch nur eine Stunde pro Woche arbeitet gilt [offiziell] nicht als arbeitslos.* (Die Illusion vom großen Jobwunder) 39. 1995 lag die Arbeitslosenquote in den USA (ca. 250 Mio. Einwohner) bei 5,6%, in der Bundesrepublik (ca. 80 Mio. Einwohner) betrug sie – zum Vergleich – im Durchschnitt 9,4%, in Schweden 7,7% (ca. 8,5 Mio. Einwohner). Noch 1991 lag sie dort bei nur 2,7%. (Zur Relativierung dieser Zahlen möchte ich allerdings zugleich auf die vorangegangene Anmerkung verweisen.) 40. Dieser Zusammenhang von Arbeit und Kontrolle wird sogar von liberalen Denkern wie Ralph Dahrendorf gesehen. Dieser bemerkt: +Übrigens paßt in dieses Bild, daß konservative Parteien besonders beunruhigt sind über wachsende

A: ANMERKUNGEN 69 Arbeitslosigkeit […] Es liegt vor allem daran, daß Arbeit ein Herrschaftsinstrument ist. Wenn sie ausgeht, verlieren die Herren der Arbeit das Fundament ihrer Macht.* (Wenn der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht; S. 26) Ich möchte deshalb behaupten, daß es wohl kein treffenderes Beispiel für eine Praxologie im wahrsten Sinn des Wortes gibt als die Erwerbsarbeit: Indem die Menschen täglich ihrer Arbeit nachgehen und ihren Lohn dafür erhalten, gerät es ihnen gar nicht mehr in den Sinn, danach zu fragen, ob es wirklich so selbstverständlich ist, daß man sich sein Auskommen auf diese Art und Weise (d.h. über den Verkauf der eigenen Arbeitskraft) verdienen muß (was für andere – nämlich die Kapitalbesitzer – schließlich nicht gilt). Gerade mit +modernen* Konzepten wie +corporate identity* und einer stärkeren Einbeziehung der Arbeitnehmer in die Unternehmen, wird die kapitalistische Ordnung verinnerlicht. Zudem erfolgt mit der Arbeit eine wirksame Kontrolle über die Zeit und die Energie der Individuen. Man kann also durchaus verstehen, warum die Politik angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen so besorgt ist. Am Ende kämen die Arbeitslosen noch auf den Gedanken, das bestehende System +abzuwählen*, das sie (aus der +Arbeitsgesellschaft*) exkludiert. 41. Reinhard Kreckel weist allerdings unter Bezugnahme auf ein (schon relativ betagtes) Modell von Werner Sengenberger (vgl. Arbeitsmarktstruktur; insb. Kap. IV) und verschiedene empirische Untersuchungen darauf hin, daß es auch in Deutschland eine Segmentierung des Arbeitsmarktes festzustellen ist – zwar in der Tat nicht so sehr in der Form einer dualen Spaltung alsvielmehralsDreiteilungmitunterschiedlichen Chancen für Personen mit +Jedermann-Qualifikationen*, Personenmit+berufsfachlichenQualifikationen*undPersonenmit+betriebsspezifischen Qualifikationen*(vgl.Politische Soziologie der sozialen Ungleichheit; S. 194–198). 42. Schweden hatte es hier durch seine vergleichsweise kleine Bevölkerungszahl einfacher als z.B. die Bundesrepublik. 43. In diesem Sammelband wird die historische Entwicklung der Wohlfahrtsstaaten Schweden und Kanada, die nach Ansicht der beiden Herausgeber viele Gemeinsamkeiten aufweisen, dargestellt. Die aktuellen Wandlungen des Wohlfahrtssystem werden vor allem in den Beiträgen von Anna Hollander (Social Policy – Aspects of the Relationship Between General Welfare and Welfare for People with Special Needs in Sweden) und von Byrden und Oliver (Canada/Sweden – Welfare States in Trouble) thematisiert. 44. Reich verwendet natürlich den Begriff +Re-Kommodifizierung* nicht explizit. Wenn er allerdings im untenstehenden Zitat von den Kenntnissen und Fähigkeiten der Bürger eines Landes als dessen Grundkapital spricht, so bedeutet dies allerdings nichts anderes, als daß er erkannt hat, daß menschliche Kopfarbeit zu einer gefragten Ware in der (zukünftigen) postindustriellen globalen Ökonomie werden wird – während andere (die über kein relevantes +know how* verfügen) ihre Arbeitskraft zu einem weit geringeren Entgelt verkaufen werden müssen. 45. Eine weitere Möglichkeit wäre nach Reich die Transformation der USA zu einer Nation der Symbol-Analytiker (vgl. Die neue Weltwirtschaft; S. 278). Allerdings taucht hier meiner Meinung nach das offensichtliche Problem auf, daß selbst der globale Bedarf an Symbol-Analytikern wohl dafür nicht ausreichend hoch wäre und auch andere Länder solche Symbol-Analyse-Initiativen starten könnten. Zudem bräuchten die Symbol-Analytiker zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse unbedingt lokale +Dienstleistungssklaven*. Doch woher dann nehmen? 46. Reich, der sich in seinen Ausführungen primär auf die USA bezieht, meint, daß kein Land mehr Symbol-Analytiker +besitzt* als die Vereinigten Staaten – und diese seien +auf bestimmte geographische ›Nester‹ konzentriert, wo sie mit anderen Symbol-Analytikern […] zusammen leben, arbeiten und lernen. Die Städte und Regionen, in denen sie sich gehäuft angesiedelt haben […] stehen in der ganzen Welt in hoher Wertschätzung: Los Angeles in Musik und Film; die Umgebung von San Francisco sowie Boston in Naturwissenschaften und Technik, New York und Chicago in Weltfinanzen […]* (Die neue Weltwirtschaft; S. 263). Diese Konzentration ist nach Reich nicht zufällig, denn Symbol- Analytiker brauchen die Kommunikation untereinander, um voneinander zu lernen und um sich gegenseitig zu befruchten. Deshalb meint er wohl, daß sie, auch wenn man sie mit hohen Steuern belegen würde, nicht aus diesen Zentren verschwinden würden. Doch hier schildert Reich eine Welt der Vergangenheit. Es wird künftig wohl in keinem Bereich nur mehr ein Zentrum geben, und über die neuen Kommunikationsnetze wird globaler Gedankenaustausch sehr einfach dezentral zu realisieren sein. 47. Zinn zitiert Zahlen der OECD, die zwischen 1960 und 1987 einen Anstieg des Beschäftigungsanteils des Dienstleistungssektors von 45,1% auf 59,1% nennen (vgl. Auf dem Weg in die tertiäre Krise?; Tab. 2, S. 63). Auch der Anteil des Dienstleistungssektor am Sozialprodukt stieg (siehe S. 81). 48. Rifkin hält Anomie für eine direkte Folge von Arbeitslosigkeit.

68 POLITIK IN DER (POST-)MODERNE<br />

30. Umgekehrt gilt deshalb, was Zygmunt Bauman <strong>in</strong> deutlichen Worten herausgearbeitet hat: +Die Mobilität <strong>der</strong><br />

globalen F<strong>in</strong>anzen, des Handels und <strong>der</strong> Informations<strong>in</strong>dustrie und <strong>der</strong>en unbegrenzte Freiheit, ihre Ziele zu verfolgen,<br />

s<strong>in</strong>d abhängig von <strong>der</strong> politischen Fragmentisierung […] Man kann behaupten, sie alle haben e<strong>in</strong> Interesse an ›schwachen<br />

Staaten‹ entwickelt, das heißt an Staaten, die schwach s<strong>in</strong>d, aber trotzdem Staaten bleiben […] Schwache Staaten<br />

s<strong>in</strong>d genau das, was die Neue [ökonomistische] Weltordnung, die zu oft als Weltunordnung mißverstanden wird,<br />

braucht, um sich zu erhalten […]* (Schwache Staaten; S. 322)<br />

31. Es handelt sich hier natürlich nicht um e<strong>in</strong>e vollständige Auflistung aller Möglichkeiten, vielmehr habe ich mich<br />

auf die aus me<strong>in</strong>er subjektiven Sicht zentralen bzw. <strong>in</strong>teressantesten beschränkt.<br />

32. Obwohl Ohmae also eher die Bedeutung <strong>der</strong> Region betont, nenne ich diese Strategie nicht Regionalisierungsson<strong>der</strong>n<br />

Lokalisierungsstrategie, da mit Regionalisierung (im politikwissenschaftlichen Sprachgebrauch) üblicherweise<br />

genau das umgekehrte geme<strong>in</strong>t ist, nämlich die Schaffen größerer wirtschaftlicher und politischer E<strong>in</strong>heiten.<br />

33. Individuen z.B. s<strong>in</strong>d eventuell (doppelte) Staatsbürger, Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er sozialdemokratischen Partei wie im Dritte-Welt-<br />

Kreis und Amnesty-Aktivisten zugleich. Sie haben Verwandte <strong>in</strong> Südafrika und Kanada, Bekannte <strong>in</strong> Taiwan und e<strong>in</strong><br />

Landhaus <strong>in</strong> Umbrien. Sie leben <strong>in</strong> den Nie<strong>der</strong>landen (weil dort die Häuser und Grundstücke billiger s<strong>in</strong>d), arbeiten<br />

aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> BRD. Ihre Partei ist (noch) <strong>in</strong> <strong>der</strong> +Sozialistischen Internationalen* organisiert, ihr +Mutterland* Mitglied<br />

des +Commonwealth* und ihr +Vaterstaat* nicht nur Mitglied <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> NATO… Die Verwandten<br />

aus Südafrika kommen zwar seltener zu Besuch, doch mit den Kanadiern trifft man sich öfter… Übrigens plant +amnesty*<br />

gerade wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e +urgent action* wegen <strong>der</strong> drohenden H<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Schwarzen <strong>in</strong> den USA… (Vgl.<br />

zur +Ortspolygamie*, die das E<strong>in</strong>fallstor <strong>der</strong> Globalisierung <strong>in</strong>s eigene Leben darstellt, auch Beck: Was ist Globalisierung?;<br />

S. 127ff.)<br />

34. Man könnte demgemäß das auf die <strong>in</strong>stitutionelle <strong>Politik</strong> setzende Expansionsmodell als (revisionistisches) Evolutionsmodell<br />

charakterisieren, während die globale Subpolitisierung e<strong>in</strong> Revolutionsmodell darstellt.<br />

35. Zum Wohlfahrtsstaat als Stütze des kapitalistischen Systems bemerkt übrigens André Gorz treffend: +Der Wohlfahrtsstaat<br />

hat ke<strong>in</strong>eswegs die Gesellschaft erstickt und die spontane Entfaltung <strong>der</strong> ökonomischen Rationalität gefesselt; er ist<br />

vielmehr aus ihrer Entfaltung selbst entstanden: als Ersatz für die gesellschaftlichen und familiären Solidarbeziehungen,<br />

die die Ausweitung <strong>der</strong> Warenbeziehungen zerstört hatte – und als notwendiger Rahmen, um die Marktwirtschaft<br />

daran zu h<strong>in</strong><strong>der</strong>n, im kollektiven Desaster zu enden.* (Kritik <strong>der</strong> ökonomischen Vernunft; S. 190) Er setzt allerd<strong>in</strong>gs<br />

h<strong>in</strong>zu: +Es ist jedoch wahr, daß <strong>der</strong> Wohlfahrtsstaat selbst niemals gesellschaftsschöpferisch war noch se<strong>in</strong> wird […]<br />

Dies erklärt den schwachen Wi<strong>der</strong>stand gegen die fortschreitende Demontage des Wohlfahrtsstaats […]* (Ebd.)<br />

36. Unter +Kommodifizierung* bzw. +commodification* – als Begriff abgeleitet vom englischen +commodity*: (Handels)-<br />

Artikel – versteht man die Umwandlung e<strong>in</strong>er Sache (<strong>in</strong> diesem Fall <strong>der</strong> menschlichen Arbeitskraft) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ware.<br />

Man könnte also auch anstelle von +Kommodifizierung* vom Warencharakter <strong>der</strong> Arbeit im Kapitalismus o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Kapitalisierung <strong>der</strong> Arbeit sprechen. De-Kommodifizierung me<strong>in</strong>t dementsprechend die Rückgängigmachung dieses<br />

Kapitalisierungsprozesses (<strong>der</strong> Arbeit).<br />

37. Wenn man sich hier auf das Kaiserreich, die Weimarer Republik, das NS-Regime und auch die Bundesrepublik<br />

<strong>der</strong> Adenauer-Ära bezieht, so trifft diese Charakterisierung sicher zu. Für die sozial-liberale Ära und selbst die konservative<br />

Regierung Kohl stimmt dies me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach jedoch nicht mehr.<br />

38. Thurow weist gleichzeitig darauf h<strong>in</strong>, daß es <strong>in</strong> den USA e<strong>in</strong>e hohe Arbeitslosen-Dunkelziffer gibt: +Die amerikanische<br />

Arbeitslosigkeit ähnelt e<strong>in</strong>em Eisberg – <strong>der</strong> größte Teil liegt unter Wasser […] Neben […] sieben Millionen amtlichen<br />

Arbeitslosen würden sich weitere sechs Millionen Menschen als arbeitslos bezeichnen, wenn sie danach gefragt würden<br />

[…] Wer auch nur e<strong>in</strong>e Stunde pro Woche arbeitet gilt [offiziell] nicht als arbeitslos.* (Die Illusion vom großen Jobwun<strong>der</strong>)<br />

39. 1995 lag die Arbeitslosenquote <strong>in</strong> den USA (ca. 250 Mio. E<strong>in</strong>wohner) bei 5,6%, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik (ca. 80<br />

Mio. E<strong>in</strong>wohner) betrug sie – zum Vergleich – im Durchschnitt 9,4%, <strong>in</strong> Schweden 7,7% (ca. 8,5 Mio. E<strong>in</strong>wohner).<br />

Noch 1991 lag sie dort bei nur 2,7%. (Zur Relativierung dieser Zahlen möchte ich allerd<strong>in</strong>gs zugleich auf die<br />

vorangegangene Anmerkung verweisen.)<br />

40. Dieser Zusammenhang von Arbeit und Kontrolle wird sogar von liberalen Denkern wie Ralph Dahrendorf gesehen.<br />

Dieser bemerkt: +Übrigens paßt <strong>in</strong> dieses Bild, daß konservative Parteien beson<strong>der</strong>s beunruhigt s<strong>in</strong>d über wachsende

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