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Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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A: ANMERKUNGEN 63<br />

274. Berthold Flaig, Geschäftsführer des S<strong>in</strong>us-Instituts <strong>in</strong> Heidelberg, und Jörg Ueltzhöffer haben dieses Milieumodell<br />

entwickelt. Im zitierten Band, den sie zusammen mit Thomas Meyer verfaßt haben, geht es den Autoren um die +ästhetische<br />

Dimension politischer Bildung und politischer Kommunikation*, wobei auch die Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Milieu-Struktur<br />

zwischen Ost und West nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>igung (die ich hier vernachlässigt habe) <strong>in</strong>s Blickfeld rücken.<br />

275. E<strong>in</strong>e genaue Charakterisierung dieser neun Milieus, die ich mir wegen <strong>der</strong> weitgehend selbsterklärenden Term<strong>in</strong>ologie<br />

hier gespart habe, kann bei Flaig, Meyer und Ueltzhöffer auf den Seiten 59–69 nachgelesen werden.<br />

276. Im Orig<strong>in</strong>al wird hier zwar e<strong>in</strong>e genauere Differenzierung mit fünf Schichtungs- und Werteorientierungskategorien<br />

vorgenommen, doch, wie gesagt, grob läßt sich das SINUS-Modell so darstellen (vgl. auch Vester et al.: Soziale Milieus<br />

im gesellschaftlichen Strukturwandel; S. 22ff.).<br />

277. Zur Ökologiebewegung wurden <strong>in</strong> Abschnitt 2.3 bereits e<strong>in</strong>ige (kritische) Bemerkungen gemacht, auf die ich<br />

an dieser Stelle nochmals verweisen möchte.<br />

278. E<strong>in</strong>en guten allgeme<strong>in</strong>en, zur E<strong>in</strong>führung geeigneten Überblick zum Phänomen <strong>der</strong> neuen sozialen Bewegungen<br />

und <strong>der</strong> mit ihnen verbundenden Transformation <strong>der</strong> politischen Kultur gibt Alan Scott <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Beitrag +Political<br />

Culture and Social Movements* <strong>in</strong> dem Band +Political and Economic Forms of Mo<strong>der</strong>nity* (Allen/Braham/Lewis 1993).<br />

279. Gramsci betont hier die Bedeutung <strong>der</strong> Kultur gegenüber <strong>der</strong> e<strong>in</strong>seitigen Fixierung auf die Praxis, denn nur durch<br />

e<strong>in</strong> kulturelles Bewußtse<strong>in</strong> kann die Basis für e<strong>in</strong>e revolutionäre Bewegung geschaffen werden: +Kultur […] ist Gew<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>es höheren Bewußtse<strong>in</strong>s, durch das man den eigenen historischen Wert, die eigene Funktion im Leben, die eigenen<br />

Rechte und Pflichten zu begreifen vermag […] je<strong>der</strong> Revolution g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive kritische Arbeit <strong>der</strong> geistigen<br />

Durchdr<strong>in</strong>gung, <strong>der</strong> Ausstrahlung von Ideen auf Menschengruppierungen voraus […]* (Sozialismus und Kultur; S. 8f.)<br />

280. Entgegen dem +funktionalistischen Paradigma* (Moscovici zählt dazu sogar die Psychoanalyse) ist nicht immer<br />

nur e<strong>in</strong> sozialer Anpassungsdruck an die Mehrheit festzustellen. Als Gegenpol zu dieser +asymmetrischen* Sicht schlägt<br />

Moscovici e<strong>in</strong>e +symmetrische* Interpretation sozialer Beziehungen vor, und gerade im Prozeß des sozialen Wandels<br />

spielen M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten e<strong>in</strong>e em<strong>in</strong>ent wichtige Rolle. Diese können Wandel bewirken, da sie mittels <strong>der</strong> Thematisierung<br />

ihrer Ziele und Wünsche und über ihr Konfliktpotential soziale Innovation <strong>in</strong> Gang setzten.<br />

281. So lautet <strong>der</strong> Titel sowohl des Sammelbands, dem <strong>der</strong> oben zitierte Artikel entnommen wurde, wie auch e<strong>in</strong>es<br />

Beitrags von Guggenberger.<br />

282. DieseArgumentationsfigur von Giddensweist übrigens e<strong>in</strong>e erstaunlicheÜbere<strong>in</strong>stimmung mit <strong>der</strong> oben dargestellten<br />

Position von Laclau und Mouffe auf, die aber von Giddens nicht als Referenz genannt werden.<br />

283. Almond und Verba verstehen unter e<strong>in</strong>er +zivilen Kultur* e<strong>in</strong>e aktive, partizipatorische (doch das System grundsätzlich<br />

bejahende) politische Kultur, von <strong>der</strong> sie e<strong>in</strong>e passive Untertanenkultur abgrenzen (siehe auch Anmerkung 271).<br />

284. Es handelt sich bei diesem <strong>in</strong> <strong>der</strong> +Sozialen Welt* veröffentlichten Text um das Redemanuskript e<strong>in</strong>es Vortrags<br />

Toura<strong>in</strong>es, den er auf dem Soziologentag <strong>in</strong> Bamberg 1983 gehalten hat.<br />

285. Für Joachim Raschke greift diese von Toura<strong>in</strong>e, Blumer und vielen an<strong>der</strong>en gleichermaßen getroffene Bestimmung<br />

allerd<strong>in</strong>gs zu kurz. Er def<strong>in</strong>iert den Begriff +soziale Bewegung* folgen<strong>der</strong>maßen: E<strong>in</strong>e +soziale Bewegung ist e<strong>in</strong> kollektiver<br />

Akteur, <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er gewissen Kont<strong>in</strong>uität auf <strong>der</strong> Grundlage hoher symbolischer Integration und ger<strong>in</strong>ger Rollenspezifikation<br />

mittels variabler Organisations- und Aktionsformen das Ziel verfolgt, grundlegen<strong>der</strong>en sozialen Wandel herbeizuführen,<br />

zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> rückgängig zu machen* (Zum Begriff <strong>der</strong> sozialen Bewegung; S. 21), wobei sich neue soziale Bewegungen<br />

im Gegensatz zu den sozialen Bewegungen <strong>der</strong> Vergangenheit eher +themenspezifisch* als +richtungsspezifisch* differenzieren<br />

lassen (vgl. ebd.; S. 25). Raschke me<strong>in</strong>t damit, daß sich <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> neuen sozialen Bewegungen zwar<br />

+l<strong>in</strong>ke* und +rechte* Positionen ausmachen lassen, diese aber nicht als Grundlage <strong>der</strong> Differenzierung <strong>in</strong> Teilbewegungen<br />

dienen können. Dafür s<strong>in</strong>d eher thematische Gesichtspunkte geeignet: Ökologie, Atomenergie, Frauen, Frieden etc.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Arbeiterbewegung ließ sich z.B. dagegen noch sehr wohl nach katholischen, sozialdemokratischen,<br />

kommunistischen und anarchistischen Teilbewegungen unterscheiden.

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