Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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60 POLITIK IN DER (POST-)MODERNE und da die meisten Dienste heute kostenlos angeboten werden, ist es fraglich, ob die Netzgemeinde für all die derzeit unbekümmert genutzten Angebote auch bereit sein wird, zu zahlen. Unter anderem deshalb halten viele Beobachter die Euphorie, mit der Aktien von jungen Internet-Unternehmen gehandelt werden, für übertrieben. Ein gutes Beispiel ist hier die Firma +Yahoo*, die einen sehr populären (ebenfalls kostenlosen) Dienst zur Indizierung von Netz-Inhalten offeriert und sich überwiegend mittels Werbung auf ihren Seiten finanziert. Noch im Jahr vor dem Börsengang machte die 1994 von zwei Studenten gegründete Firma – bei einem Umsatz von nur 1,36 Mio. US-Dollar – sogar 600.000 Dollar Verlust und verfügt außer ihrem +know how* über keine nennenswerten Aktiva. Auch dieses schlechte Ergebnis schreckte die Wall-Street-Spekulanten nicht, so daß das junge Unternehmen bei Börsenschluß am Tag der Aktieneinführung einen Nominalwert von unfaßbaren 848 Millionen Dollar hatte (vgl. Online aktuell; Heft 8/1996, S. 13). Daneben gilt es zu bedenken, daß die Rechtslage für elektronische Geschäftsabwicklungen noch weitgehend ungeklärt ist (vgl. hierzu auch Halehmi/Hommel/Avital: Electronic Commerce – Deficiencies and Risks sowie in umfassender Darstellung Rosenoer: CyberLaw). 245. Bredekamp malt hier das düstere Bild einer staatlich total kontrollierten Netzwelt, die den aktuellen +vorzivilisatorischen Bürgerkrieg*, der in seinen Foren stattfindet, beendet. Richtig ist: Das Netz wird sicher niemals der Hort absoluter Freiheit sein, da schon der Zugang an einen Ressourcenbesitz gekoppelt ist. Ich halte aber auch die entgegengesetzte Zukunftsvorstellung einer totalitären Netzwelt für abwegig, da die Struktur des Netzes, so wie es aktuell aufgebaut ist, eine umfassende staatliche Kontrolle schon technisch unmöglich macht. Genau darin liegt die Herausforderung des Internets für autokratisch-autoritäre Systeme wie in China und im Iran. 246. Es muß allerdings diesbezüglich angemerkt werden, daß Simmel mit Inhalten weniger soziale Werte und Normen als persönliche Interessen, Neigungen und psychische Befindlichkeiten etc. meint, die erst in der Wechselwirkung der Individuen Gesellschaftlichkeit herstellten, sich eine soziale Form geben (vgl. Soziologie; S. 5). 247. In dem Band +Consumer Culture and Postmodernism* (1991) wie analog in dem Artikel +Postmodernism and the Aesthetization of Everyday Life* (1992) argumentiert Featherstone, daß eine Ästhetisierung des Alltagslebens zwar nicht originär für die Postmoderne ist, sondern z.B. auch bereits in den Großstädten des 19. Jahrhunderts anzutreffen war. Als +life-style*-orientierte Konsumkultur des expandierenden Kleinbürgertums ist sie für ihn jedoch durchaus eine (für die Postmoderne) typische Zeiterscheinung. 248. Dieser Begriff ist bei Giehle, die versucht, das politische Potential ästhetischer Strategien in Auseinandersetzung mit Lyotard für die Politik auszuleuchten, allerdings nicht negativ konnotiert. 249. Genau entgegengesetzt sieht es allerdings Scott Lash. Für ihn bedeutet Postmodernisierung einen Entdifferenzierungsprozeß (im Gegensatz zu Modernisierung als Differenzierungsprozeß). Dabei knüpft er genau an die oben dargestellte kritische Argumentation an, welche die kulturelle Postmoderne als (anti-avantgardistische) Entgrenzung von Populärund Hochkultur, von Kunst und Kommerz ansieht. Damit kommt es nach Lash vor allem zu einer Restabilisierung der bürgerlichen Identität, die durch den avantgardistischen Impuls der Moderne herausgefordert worden war (vgl. Sociology of Postmodernism; S. 15–30). 250. Ein interessanter Versuch zur Integration von Webers Ansatz in eine transformierte Klassentheorie, die vor allem die einfache Gegenüberstellung von Proletariat und Kapital überwindet, ist unter anderem von Anthony Giddens mit seinem Ansatz der Klassenstrukturierung unternommen worden (siehe dazu nochmals Anmerkung 114). Auch Erik O. Wright hat sich dem Problem der +Mittellagen* im Rahmen seiner neomarxistisch orientierten Klassentheorie gestellt. Wright geht davon aus, daß die Klassenzugehörigkeit nicht alleine über den Besitz oder Nicht-Besitz von Produktionsmitteln (bzw. Grundeigentum) bestimmt werden kann, wie die +klassische* Definition lautet (vgl. Marx: Das Kapital; Kap. 52), sondern er bezieht auch Befugnisse im Rahmen des Produktionsprozesses zur Bestimmung des Klassenstatus mit ein (d.h. er fragt danach, wer die Kontrolle über Arbeit, Maschinen und Investitionen besitzt). Durch diesen +Trick* ist das Kleinbürgertum, das zwar über ein gewisses Geld- und Sachkapital, nicht aber über die angesprochene Kontrollmacht verfügt, sowohl von der +omnipotenten* Kapitalistenklasse wie auch von den weitgehend eigentumslosen, jedoch in gewissem Umfang durchaus kontrollbefugten Angestellten und dem Proletariat, das nichts von alledem besitzt, abgrenzbar (vgl. Varieties of Marxist Conceptions of Class Structure). In dem Band +Classes* (1985) wird dieses Modell von Wright nochmals ergänzt, so daß sich nach ihm nunmehr vier Dimensionen der Klassenstrukturierung ergeben: Kontrolle über Arbeitskraft, über Produktionsmittel, über Organisationen und (in Analogie zu Giddens) persönliche Fertigkeiten (vgl. S. 82ff.).

A: ANMERKUNGEN 61 251. Lepsius erläutert: +Der Begriff der ›sozialmoralischen Milieus‹ hat gegenüber dem Klassenbegriff den Vorteil eines explizit weiter gesteckten Bezugsrahmens. Ich verwende ihn hier als Bezeichnung für soziale Einheiten, die durch eine Koinzidenz mehrerer Strukturdimensionen wie Religion, regionale Tradition, wirtschaftliche Lage, kulturelle Orientierungen, schichtspezifische Zusammensetzung der intermediären Gruppen gebildet werden. Das Milieu ist ein sozio-kulturelles Gebilde, das durch eine spezifische Zuordnung solcher Dimensionen auf einen bestimmten Bevölkerungsteil bestimmt wird.* (Parteiensystem und Sozialstruktur; S. 68) 252. Welzmüller beizieht sich nur auf die 80er Jahre und kommt hier zu dem Ergebnis, daß die Reallöhne von 1980 bis 1988 nur um 1% stiegen, während die Nettogewinne der Unternehmen im gleichen Zeitraum um 139% stiegen. Selbständigenhaushalte hatten 1980 im Durchschnitt 2,8 mal mehr Geld zur Verfügung als Arbeitnehmerhaushalte. 1989 verfügten sie schon über das 3,7fache Einkommen (vgl. Differenzierung und Polarisierung; S. 1479f.). Dieser Trend gilt ungebrochen auch für die 90er Jahre. 1993 und 1994 sanken die Reallöhne sogar um 2,5 bzw. 3,1% (vgl. Auf dem Weg in die halbierte Gesellschaft – Einkommensverteilung in der Bundesrepublik). 253. Hier handelt es sich um einen Sammelband, der das Thema von verschiedenen Seiten her beleuchtet. 254. Hradil selbst sieht insbesondere in einem Milieukonzept, das die soziale Lage (als Bündel +objektiver* Faktoren wie Geld, formale Bildung, berufliches Prestige etc.) in Verbindung mit Lebensstilmustern und anderen eher subjektiven Faktoren bringt, eine Chance für eine differenziertere Sozialstrukturanalyse fortgeschrittener Gesellschaften (vgl. Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft; Kap. 4). 255. Geißler spricht angesichts der Transformation der fortgeschrittenen Industriegesellschaften zu postindustriellen Gesellschaften voneinerEntökonomisierung der Schichten (bei einer gleichzeitigen Bedeutungssteigerung der Bildungsdimension). Allerdings sei diese Entwicklung nicht gleichbedeutend mit einer Auflösung der Schichten. Vielmehr zeige sich eine Entwicklung von einer Oberflächen- zur Tiefenschichtung, d.h. die Schichtgrenzen sind weniger leicht wahrnehmbar, aber trotzdem vorhanden und haben auch Einfluß auf die Lebenschancen der Menschen. (Vgl. Schichten in der postindustriellen Gesellschaft; insb. S. 91–99) 256. Vgl. hierzu auch Kreckel: Politische Soziologie der sozialen Ungleichheit. 257. Vgl. hierzu auch den Sammelband +Riskante Freiheiten* (Beck/Beck-Gernsheim 1994), in dem sich ebenso der unten zitierte Aufsatz von Heitmeyer findet. Im einleitenden Beitrag der beiden Herausgeber bemerken diese in Anlehnung an Sartre: +Die Menschen sind zur Individualisierung verdammt. Individualisierung ist ein Zwang, ein paradoxer Zwang allerdings, zur Herstellung, Selbstgestaltung, Selbstinszenierung nicht nur der eigenen Biographie, sondern auch ihrer Einbindungen in Netzwerke, und dies im Wechsel der Präferenzen und Lebensphasen und unter dauernder Abstimmung mit anderen und den Vorgaben von Arbeitsmarkt, Bildungssystem, Wohlfahrtsstaat usw.* (S. 14) 258. In der zweibändigen Anthologie +Bundesrepublik Deutschland – Auf dem Weg von der Konsens- zur Konfliktgesellschaft* (1997) wird das Desintegrations-Argument des Herausgebers Heitmeyer, das als Gegenposition zu Becks eher optimistischer Sicht des Individualisierungsprozesses gesehen werden kann, von verschiedenen Seiten her und auch anhand von empirischen Fallbeispielen beleuchtet. 259. Ich gehe auf den dialektischen Prozeß der kulturellen Globalisierung – die z.B. mit globalisierten +Ideoscapes* (d.h. weltumspannenden Ideen wie +persönlicher Freiheit*) natürlich auch das individuelle Leben erfaßt, andererseits aber immer eine lokale (und individuelle) Anpassung dieser von anderen globalen kulturellen Flüssen (wie Medienbildern oder Technologien) zunehmend abgespaltenen +Vorstellungswelten* mit sich bringt – erst an späterer Stelle näher ein (siehe S. 263f.), da ich mich hier auf den in den fortgeschrittenen Industriestaaten vor allem durch ökonomische Prozesse selbst initiierten Wertewandel konzentrieren möchte. 260. Diese neue Sozialmoral ist insbesondere lebendig im Leben der +Kinder der Freiheit* (so auch der in Anlehnung an Helen Wilkinson gewählte Titel eines von Beck herausgegebenen Sammelbands), jener +moralischen Generation* (Dettling), die unter den Bedingungen der individualisierten Gesellschaft sozialisiert wurde und weit weniger egoistisch und +werteverfallen* ist, als es konservative Kommentatoren so gerne behaupten. 261. Der hier zitierte Text ist Bestandteil der Dokumentation zur gleichnamigen Ausstellung, die 1995 im Gebäude der +Münchner Rück* zu sehen war, in der (bildliche und textliche) Portraits +individualisierter* Lebensverläufe zusammengetragen sind.

A: ANMERKUNGEN 61<br />

251. Lepsius erläutert: +Der Begriff <strong>der</strong> ›sozialmoralischen Milieus‹ hat gegenüber dem Klassenbegriff den Vorteil e<strong>in</strong>es<br />

explizit weiter gesteckten Bezugsrahmens. Ich verwende ihn hier als Bezeichnung für soziale E<strong>in</strong>heiten, die durch<br />

e<strong>in</strong>e Ko<strong>in</strong>zidenz mehrerer Strukturdimensionen wie Religion, regionale Tradition, wirtschaftliche Lage, kulturelle<br />

Orientierungen, schichtspezifische Zusammensetzung <strong>der</strong> <strong>in</strong>termediären Gruppen gebildet werden. Das Milieu ist<br />

e<strong>in</strong> sozio-kulturelles Gebilde, das durch e<strong>in</strong>e spezifische Zuordnung solcher Dimensionen auf e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Bevölkerungsteil bestimmt wird.* (Parteiensystem und Sozialstruktur; S. 68)<br />

252. Welzmüller beizieht sich nur auf die 80er Jahre und kommt hier zu dem Ergebnis, daß die Reallöhne von 1980<br />

bis 1988 nur um 1% stiegen, während die Nettogew<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Unternehmen im gleichen Zeitraum um 139% stiegen.<br />

Selbständigenhaushalte hatten 1980 im Durchschnitt 2,8 mal mehr Geld zur Verfügung als Arbeitnehmerhaushalte.<br />

1989 verfügten sie schon über das 3,7fache E<strong>in</strong>kommen (vgl. Differenzierung und Polarisierung; S. 1479f.). Dieser<br />

Trend gilt ungebrochen auch für die 90er Jahre. 1993 und 1994 sanken die Reallöhne sogar um 2,5 bzw. 3,1% (vgl.<br />

Auf dem Weg <strong>in</strong> die halbierte Gesellschaft – E<strong>in</strong>kommensverteilung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik).<br />

253. Hier handelt es sich um e<strong>in</strong>en Sammelband, <strong>der</strong> das Thema von verschiedenen Seiten her beleuchtet.<br />

254. Hradil selbst sieht <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Milieukonzept, das die soziale Lage (als Bündel +objektiver* Faktoren<br />

wie Geld, formale Bildung, berufliches Prestige etc.) <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Lebensstilmustern und an<strong>der</strong>en eher subjektiven<br />

Faktoren br<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e Chance für e<strong>in</strong>e differenziertere Sozialstrukturanalyse fortgeschrittener Gesellschaften (vgl.<br />

Sozialstrukturanalyse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er fortgeschrittenen Gesellschaft; Kap. 4).<br />

255. Geißler spricht angesichts <strong>der</strong> Transformation <strong>der</strong> fortgeschrittenen Industriegesellschaften zu post<strong>in</strong>dustriellen<br />

Gesellschaften vone<strong>in</strong>erEntökonomisierung <strong>der</strong> Schichten (bei e<strong>in</strong>er gleichzeitigen Bedeutungssteigerung <strong>der</strong> Bildungsdimension).<br />

Allerd<strong>in</strong>gs sei diese Entwicklung nicht gleichbedeutend mit e<strong>in</strong>er Auflösung <strong>der</strong> Schichten. Vielmehr zeige<br />

sich e<strong>in</strong>e Entwicklung von e<strong>in</strong>er Oberflächen- zur Tiefenschichtung, d.h. die Schichtgrenzen s<strong>in</strong>d weniger leicht<br />

wahrnehmbar, aber trotzdem vorhanden und haben auch E<strong>in</strong>fluß auf die Lebenschancen <strong>der</strong> Menschen. (Vgl. Schichten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> post<strong>in</strong>dustriellen Gesellschaft; <strong>in</strong>sb. S. 91–99)<br />

256. Vgl. hierzu auch Kreckel: Politische Soziologie <strong>der</strong> sozialen Ungleichheit.<br />

257. Vgl. hierzu auch den Sammelband +Riskante Freiheiten* (Beck/Beck-Gernsheim 1994), <strong>in</strong> dem sich ebenso <strong>der</strong><br />

unten zitierte Aufsatz von Heitmeyer f<strong>in</strong>det. Im e<strong>in</strong>leitenden Beitrag <strong>der</strong> beiden Herausgeber bemerken diese <strong>in</strong> Anlehnung<br />

an Sartre: +Die Menschen s<strong>in</strong>d zur Individualisierung verdammt. Individualisierung ist e<strong>in</strong> Zwang, e<strong>in</strong> paradoxer Zwang<br />

allerd<strong>in</strong>gs, zur Herstellung, Selbstgestaltung, Selbst<strong>in</strong>szenierung nicht nur <strong>der</strong> eigenen Biographie, son<strong>der</strong>n auch ihrer<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> Netzwerke, und dies im Wechsel <strong>der</strong> Präferenzen und Lebensphasen und unter dauern<strong>der</strong> Abstimmung<br />

mit an<strong>der</strong>en und den Vorgaben von Arbeitsmarkt, Bildungssystem, Wohlfahrtsstaat usw.* (S. 14)<br />

258. In <strong>der</strong> zweibändigen Anthologie +Bundesrepublik Deutschland – Auf dem Weg von <strong>der</strong> Konsens- zur Konfliktgesellschaft*<br />

(1997) wird das Des<strong>in</strong>tegrations-Argument des Herausgebers Heitmeyer, das als Gegenposition zu Becks eher optimistischer<br />

Sicht des Individualisierungsprozesses gesehen werden kann, von verschiedenen Seiten her und auch anhand von<br />

empirischen Fallbeispielen beleuchtet.<br />

259. Ich gehe auf den dialektischen Prozeß <strong>der</strong> kulturellen Globalisierung – die z.B. mit globalisierten +Ideoscapes*<br />

(d.h. weltumspannenden Ideen wie +persönlicher Freiheit*) natürlich auch das <strong>in</strong>dividuelle Leben erfaßt, an<strong>der</strong>erseits<br />

aber immer e<strong>in</strong>e lokale (und <strong>in</strong>dividuelle) Anpassung dieser von an<strong>der</strong>en globalen kulturellen Flüssen (wie Medienbil<strong>der</strong>n<br />

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e<strong>in</strong> (siehe S. 263f.), da ich mich hier auf den <strong>in</strong> den fortgeschrittenen Industriestaaten vor allem durch ökonomische<br />

Prozesse selbst <strong>in</strong>itiierten Wertewandel konzentrieren möchte.<br />

260. Diese neue Sozialmoral ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e lebendig im Leben <strong>der</strong> +K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Freiheit* (so auch <strong>der</strong> <strong>in</strong> Anlehnung<br />

an Helen Wilk<strong>in</strong>son gewählte Titel e<strong>in</strong>es von Beck herausgegebenen Sammelbands), jener +moralischen Generation*<br />

(Dettl<strong>in</strong>g), die unter den Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividualisierten Gesellschaft sozialisiert wurde und weit weniger egoistisch<br />

und +werteverfallen* ist, als es konservative Kommentatoren so gerne behaupten.<br />

261. Der hier zitierte Text ist Bestandteil <strong>der</strong> Dokumentation zur gleichnamigen Ausstellung, die 1995 im Gebäude<br />

<strong>der</strong> +Münchner Rück* zu sehen war, <strong>in</strong> <strong>der</strong> (bildliche und textliche) Portraits +<strong>in</strong>dividualisierter* Lebensverläufe<br />

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