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Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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A: ANMERKUNGEN 11<br />

Geschichtsphilosophen* Toynbee <strong>in</strong> be<strong>in</strong>ahe rühren<strong>der</strong> Naivität das Vertrauen auf das liebende Gesetz Gottes und<br />

die umgekehrte Liebe <strong>der</strong> Menschen zu Gott: +Das ›vollkommene Gesetz <strong>der</strong> Freiheit‹, wie es im Briefe des heiligen<br />

Jakobus heißt, ist auch e<strong>in</strong> Gesetz <strong>der</strong> Liebe; denn des Menschen Freiheit könnte dem Menschen nur gegeben worden<br />

se<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>em Gott, <strong>der</strong> die Liebe <strong>in</strong> Person ist, und diese göttliche Gabe kann vom Menschen benutzt werden,<br />

um frei das Leben und Gott zu wählen anstatt Tod und Übel, nur wenn <strong>der</strong> Mensch se<strong>in</strong>erseits Gott heiß genug liebt,<br />

um, von dieser antwortenden Liebe bewegt, sich auf Gott festzulegen und den Willen Gottes zu se<strong>in</strong>em eigenen<br />

zu machen.* (Ebd.; Band 2, S. 381)<br />

71. E<strong>in</strong>e deutsche Übersetzung des Aufsatzes von Fiedler, <strong>der</strong> bezeichnen<strong>der</strong>weise ursprünglich im +Playboy* erschien,<br />

f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong>: Welsch: Wege aus <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne – Schlüsseltexte <strong>der</strong> <strong>Post</strong>mo<strong>der</strong>ne-Diskussion; S. 57–74.<br />

72. Hier beziehe ich mich nicht auf Welsch o<strong>der</strong> Köhler, die (unverständlicherweise) nicht auf die Pop Art e<strong>in</strong>gehen.<br />

73. Lou Reed schrieb z.B. die Musik zu Robert Wilsons Stück +Time Rocker*, das im Juni 1996 im Hamburger Thalia-<br />

Theater uraufgeführt wurde, und John Cale hat, um e<strong>in</strong> Beispiel für se<strong>in</strong>e +Grenzgänge* zu nennen, Gedichte des<br />

irischen Dichters Dylan Thomas für Orchester vertont.<br />

74. Hier zeigen sich ganz beson<strong>der</strong>s die Bezüge <strong>der</strong> Pop Art zum Dadaismus e<strong>in</strong>es Duchamp: Mittels sog. +readymades*<br />

bzw. +objets trouvés* versuchte er die Kunst ab absurdum zu führen und erklärte Objekte wie Flaschentrockner o<strong>der</strong><br />

Ur<strong>in</strong>oirs zu Kunstwerken (vgl. z.B. Klotz: Kunst im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t; S. 34).<br />

75. Ich habe hier Stellen ausgewählt, die auch Welsch zitiert.<br />

76. Er tat dies etwa zeitgleich mit Robert Stern, <strong>der</strong> drei Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> <strong>Post</strong>mo<strong>der</strong>nen Architektur beschreibt:<br />

Kontextualismus, Anspielung und Ornamentalismus (vgl. New Directions <strong>in</strong> American Architecture; S. 127–132).<br />

77. Klotz nennt <strong>in</strong>sgesamt acht Merkmale (vgl. Mo<strong>der</strong>ne und <strong>Post</strong>mo<strong>der</strong>ne; S. 108f.), von denen ich hier jedoch nur<br />

die mir zentral und aussagekräftig ersche<strong>in</strong>enden herausgegriffen habe und die von mir zudem leicht umformuliert<br />

und gekürzt, <strong>in</strong> Teilen aber auch erweitert wurden. So bezieht sich <strong>der</strong> letzte Punkt eher auf die Ausführungen Robert<br />

Venturis (vgl. Komplexität und Wi<strong>der</strong>spruch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Architektur).<br />

78. Ähnliches gilt für Thomas Kuhn, <strong>der</strong> wissenschaftlichen +Fortschritt*, nicht, wie im +Kritischen Rationalismus*<br />

behauptet, durch beständige Evolution gewährleistet sieht, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> diskont<strong>in</strong>uierliches Bild <strong>der</strong> Wissenschaftsentwicklung<br />

zeichnet, die für ihn durch abrupte, revolutionäre +Paradigmenwechel* gekennzeichnet ist, wobei auch<br />

Machtfragen darüber entscheiden, welches neue Wissenschaftsparadigma sich letztendlich durchsetzt (vgl. The Structure<br />

of Scientific Revolutions; <strong>in</strong>sb. S. 160–173).<br />

79. Lakatos hat sich mit dem +Kritischen Rationalismus* Poppers ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gesetzt (vgl. Logik <strong>der</strong> Forschung sowie<br />

Anmerkung 82) und aufgezeigt, daß auch diese +raff<strong>in</strong>ierte* Variante des Falsifikationismus problematisch ist, <strong>in</strong>dem<br />

sie implizit von <strong>der</strong> Kont<strong>in</strong>uität wissenschaftlichen Fortschritts durch stufenweise falsifizierte Theorien ausgeht. Zudem<br />

schlägt er vor, an falsifizierten Thesen und Theorien festzuhalten, solange ke<strong>in</strong>e erklärungsmächtigeren gefunden wurden.<br />

(Vgl. Falsifikation und die Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme)<br />

80. Feyerabends Konzept er<strong>in</strong>nert hier an Nietzsches Plädoyer für e<strong>in</strong>e +Fröhliche Wissenschaft*, <strong>der</strong>en Ziel es ist,<br />

+dem Menschen möglichst viel Lust und möglichst wenig Unlust zu verschaffen* (S. 45).<br />

81. Feyerabend zitiert an dieser Stelle François Jacob.<br />

82. In diesem Punkt gleicht Feyerabends Position <strong>der</strong> Position <strong>der</strong> Kritischen Theorie (vgl. z.B. Adorno: Soziologie<br />

und empirische Forschung). Se<strong>in</strong> ursprünglicher Bezugspunkt ist jedoch e<strong>in</strong> radikalisierter +Kritischer Rationalismus*.<br />

Dessen Programm hat Karl Raimund Popper <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Schrift +Logik <strong>der</strong> Forschung* (1934) formuliert: Dort versucht<br />

er aufzuweisen, daß sich wissenschaftliche Aussagen nie positiv beweisen (also verifizieren) lassen, son<strong>der</strong>n nur falsifiziert<br />

werden können. Deshalb ist wissenschaftlicher Fortschritt nur als e<strong>in</strong>e Evolution durch Falsifikation denkbar. (Vgl.<br />

dort <strong>in</strong>sb. S. 2–21)

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