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Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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KAP. 5: REFLEXIV-DEFLEXIVE MODERNISIERUNG UND DIE DIFFUSION DES POLITISCHEN 419<br />

Se<strong>in</strong>: Reflexivität Bewußtse<strong>in</strong>: Ambivalenzen<br />

Reflexion: Dynamisierung Deflexion: Statik<br />

Abbildung 12: Das vierfache Feld <strong>der</strong> doppelten Dialektik<br />

Wi<strong>der</strong>sprüchen (Se<strong>in</strong>) begründeten Reflexivität und <strong>der</strong> aktuellen +Konstitution* des – sozial<br />

kumulierten – <strong>in</strong>dividuellen Bewußtse<strong>in</strong>s, kann man zwischen e<strong>in</strong>er eher dynamisierenden<br />

(reflexiven) und e<strong>in</strong>er eher statischen (deflexiven) Dialektik unterscheiden: E<strong>in</strong> dynamisierendes<br />

dialektisches Verhältnis von Se<strong>in</strong> und Bewußtse<strong>in</strong> entsteht, wenn die Reflexivität des Se<strong>in</strong>s<br />

auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> zugelassenen Ambivalenz des Bewußtse<strong>in</strong>s gespiegelt wird (was sich <strong>in</strong> diesem<br />

Fall potentiell auch <strong>in</strong> reflexiven Handlungsimpulsen nie<strong>der</strong>schlägt). Überwiegt dagegen das<br />

deflexive Moment bzw. ist das Niveau <strong>der</strong> Reflexivität ger<strong>in</strong>g, so stellt sich e<strong>in</strong>e oberflächlich<br />

statisch wirkende Dialektik e<strong>in</strong>, d.h. es kommt zu e<strong>in</strong>em (sche<strong>in</strong>baren) Stillstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozial<br />

151<br />

vergegenständlichten dialektischen Bewegung von Se<strong>in</strong> und Bewußtse<strong>in</strong>. S<strong>in</strong>d nämlich die<br />

<strong>in</strong>neren wie äußeren reflexiven Impulse schwach (o<strong>der</strong> werden sie durch deflexive Maßnahmen<br />

technologischer o<strong>der</strong> sozialtechnologischer Natur geschwächt), so kann die reflexiv-dialektische<br />

Bewegung +e<strong>in</strong>gefroren* bzw. abgelenkt werden: Ideologien und Praxologien (siehe oben)<br />

bewirken, daß die reflexiven Momente nicht (im Bewußtse<strong>in</strong> und <strong>in</strong> Handlungen) zum Tragen<br />

kommen, selbst wenn die Reflexivität <strong>der</strong> Verhältnisse auf e<strong>in</strong>em hohen Niveau angesiedelt<br />

ist. Trägheitsmomente, Entmutigungen, Erfahrung des Mißerfolgs wie die Perspektive <strong>der</strong> Aus-<br />

sichtslosigkeit, aber vor allem die praxologische Ver<strong>in</strong>nerlichung <strong>der</strong> Strukturen des Systems,<br />

bewirken e<strong>in</strong>e deflexive Stabilisierung <strong>der</strong>selben. (Siehe auch Abb. 8) 152

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