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Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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KAP. 4: DER FALL +BSE* 279<br />

Tabelle 12: Humane spongiforme Enzephalopathien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Übersicht<br />

Vermutete Quelle(n): Infektion durch<br />

rituellen Kannibalismus<br />

Typische Symptome: Verlust <strong>der</strong> Bewegungskoord<strong>in</strong>ation,<br />

Demenz<br />

Verbreitung und<br />

Häufigkeit:<br />

Kuru Creutzfeldt-<br />

Jakob-Krankheit<br />

(CJK)<br />

Nur im Hochland<br />

von Papua-Neugu<strong>in</strong>ea;<br />

etwa<br />

2600 bekannte<br />

Fälle<br />

In Anlehnung an Prus<strong>in</strong>er: Prionen-Erkrankungen; S. 46<br />

Spontanes Entstehen,<br />

ererbte<br />

Mutation im PrP-<br />

Gen, Infektion<br />

durch ärztliche<br />

Behandlung<br />

Verlust <strong>der</strong> Bewegungskoord<strong>in</strong>ation,<br />

Demenz<br />

Weltweit; ca. 1<br />

Fall auf 1 Mio.<br />

E<strong>in</strong>wohner (davon<br />

ca. 10 bis 15 Prozent<br />

erblich bed<strong>in</strong>gt;<br />

nur ca. 100<br />

bekannte Fälle<br />

durch Infektion)<br />

Gerstmann-<br />

Sträussler-<br />

Sche<strong>in</strong>ker-Syndrom<br />

(GSS)<br />

Ererbte Mutation<br />

im PrP-Gen<br />

Verlust <strong>der</strong> Bewegungskoord<strong>in</strong>ation,<br />

Demenz<br />

Weltweit ca. 50<br />

betroffene Verwandtschaftskreise<br />

bekannt<br />

Letale familiäre<br />

Insomnie (LFI)<br />

Ererbte Mutation<br />

im PrP-Gen<br />

Schlaflosigkeit,<br />

Verlust <strong>der</strong> Bewegungskoord<strong>in</strong>ation,<br />

Demenz<br />

Weltweit nur 9<br />

betroffene Verwandtschaftskreise<br />

bekannt<br />

Skepsis heute dom<strong>in</strong>ierende Prionen-Theorie von Stanley Prus<strong>in</strong>er – die allerd<strong>in</strong>gs (von Prus<strong>in</strong>er<br />

zumeist unterschlagen) <strong>in</strong> ihren wesentlichen Grundgedanken auf Überlegungen von J. S.<br />

26<br />

Griffith zurückgreift (vgl. Self-Replication and Scrapie) – bricht mit diesem Paradigma. Stark<br />

vere<strong>in</strong>facht dargestellt beruht diese Theorie zur Erklärung <strong>der</strong> Pathogenese spongiformer Enze-<br />

phalopathien darauf, daß bestimmte Eiweißmoleküle, von Prus<strong>in</strong>er Prionen genannt, trotz<br />

identischer Primärstruktur (Am<strong>in</strong>osäuresequenz) verschiedene Konformationen (Anordnungen)<br />

annehmen können. In ihrer zellulären (d.h. +natürlichen*) Form s<strong>in</strong>d diese unschädlich für<br />

27 28<br />

den Organismus. In ihrer pathogenen Form bewirken sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art Kettenreaktion die<br />

Sc 29<br />

Umwandlung von zellulärem Prionen-Eiweiß (PrP) <strong>in</strong> e<strong>in</strong> pathogenes Prote<strong>in</strong> (PrP ), das<br />

sich an bestimmten Rezeptoren <strong>der</strong> Nervenzellen <strong>in</strong> Form <strong>der</strong> schon <strong>in</strong> Anmerkung 17 angespro-<br />

chenen Plaques bzw. Amyloide ansammelt und zur Erkrankung führt (vgl. zur Übersicht Prus<strong>in</strong>er:<br />

Prionen-Erkrankungen sowie Horwich/Weissman: Deadly Conformations). 30<br />

Zur Hypothese, daß etwas an<strong>der</strong>es als e<strong>in</strong> Virus die Ursache für Scrapie (und damit wahr-<br />

sche<strong>in</strong>lich auch den an<strong>der</strong>en übertragbaren spongiformen Enzephalopathien) se<strong>in</strong> mußte,<br />

gelangte man schon <strong>in</strong> den 60er Jahren durch Experimente mit UV-Bestrahlung. Viren, die

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