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tom clancy im sturm

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Die Kamera ging näher. »Falk« las monoton vom Blatt ab und<br />

schaute nur selten in die Linse. Er hatte ein blaues Auge, und seine<br />

Hände zitterten leicht.<br />

»Sieht aus, als hätten sie ihn ein bisschen durch die Mangel<br />

gedreht«, merkte Lowe an.<br />

»Interessant«, versetzte Toland. »Man gibt uns zu verstehen, dass<br />

man solche Methoden anwendet.»<br />

Lowe schnaubte. »Bei Kerlen wie ihm, die kleine Kinder in die<br />

Luft sprengen? Ist doch kein Wunder, das Ganze ist ernsthaft<br />

überlegt und geplant.«<br />

»Ich möchte klarstellen«, fuhr Falk fort, »dass es nicht meine<br />

Absicht war, Kindern Schaden zuzufügen. Das Politbüro war ein<br />

legit<strong>im</strong>es politisches Ziel, aber einen Krieg gegen Kinder führt mein<br />

Land nicht.«<br />

Aus dem Off kam ein empörtes Geheul. Wie auf ein Stichwort hin<br />

fuhr die Kamera zurück und zeigte zwei KGB-Offiziere in Uniform,<br />

die den Sprecher mit ausdruckslosen Mienen flankierten. Das Publikum<br />

setzte sich aus rund zwanzig Zivilisten zusammen.<br />

»Wann sind Sie eingereist?« fragte einer der beiden.<br />

»Das habe ich Ihnen bereits gesagt.«<br />

»Warum wollte Ihr Land die Führer unserer Partei töten?«<br />

»Ich bin ein Spion«, erwiderte Falk, »und führe Aufträge aus. Ich<br />

stelle keine Fragen und befolge meinen Befehl.«<br />

»Wie wurden Sie festgenommen?«<br />

»Ich wurde in Kiew auf dem Bahnhof verhaftet. Wie man mir auf<br />

die Spur kam, sagte man mir nicht.«<br />

»Clever«, kommentierte Lowe.<br />

»Moment, er bezeichnet sich als >SpionOffizierAgent< ist ein Ausländer, der für jemanden arbeitet, und ein<br />

>Spion< ein Bösewicht. Die Russen verwenden die Begriffe so wie<br />

wir.«<br />

Eine Stunde später ging über Telex der CIA/DIA-Bericht ein.<br />

Gerhard Eugen Falk, 44, geboren in Bonn. Gutes Abiturzeugnis,<br />

aber sein Lichtbild war aus den Unterlagen des Gymnasiums verschwunden.<br />

Wehrdienst in einem Transportbataillon, dessen Akten<br />

vor zwölf Jahren bei einem Kasernenbrand vernichtet wurden.<br />

Studium der Geisteswissenschaften, gute Noten, aber wieder kein<br />

Foto, und drei Professoren, die ihm Zweier gegeben hatten, konn­<br />

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