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tom clancy im sturm

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er und sah zu, wie sie siebte kleine Leiche mit einer Sanftheit, die<br />

irgendwie fehl am Platz wirkte, angehoben wurde. Ein Kind wurde<br />

noch vermisst; es bestarid wenig Hoffnung. In der Nähe packte ein<br />

Sanitäter vom Heer mit zitternden Händen Verbandsmaterial aus.<br />

Links von ihm weinte ein Infanteriemajor vor Zorn.<br />

Die Fernsehkameras waren natürlich auch da. Haben wir uns bei<br />

den Amerikanern abgeguckt, dachte Sergetow, die Teams drängen<br />

sich vor und zeichnen jede grässliche Szene für die Abendnachrichten<br />

auf. Zu seiner Überraschung sah er auch ein amerikanisches Team.<br />

Aha, wir haben den Massenmord zum internationalen Zuschauersport<br />

gemacht. Sergetow war viel zu wütend, um sich seine Emotionen<br />

anmerken zu lassen. Es hätte auch mich erwischen können,<br />

dachte er. Donnerstag bin ich <strong>im</strong>mer früher da. Das weiß jeder, die<br />

Wächter, die Beamten und ganz gewiss auch meine Kollegen <strong>im</strong><br />

Politbüro. Das also ist das vorletzte Teilstück der maskirowka: das<br />

Volk aufbringen, motivieren. Sollte auch ein Mitglied des Politbüros<br />

in den Trümmern liegen? Selbstverständlich nur ein Kandidat...<br />

Du irrst dich best<strong>im</strong>mt, sagte sich Sergetow. Sein Verstand widmete<br />

sich der Frage mit kalter Objektivität und prüfte gleichzeitig<br />

sein persönliches Verhältnis zu den älteren Mitgliedern des Politbüros.<br />

Er wusste nicht, was er von der Sache halten sollte. Eine seltsame<br />

Lage für einen Parteiführer.<br />

Norfolk, Virginia<br />

»Mein Name ist Gerhard Falk«, sagte der Mann. »Ich reiste vor<br />

sechs Tagen über Odessa in die Sowjetunion ein. Seit zehn Jahren<br />

bin ich Agent des Bundesnachrichtendienstes. Mein Auftrag war<br />

die Ausschaltung des Politbüros mittels einer Bombe, die ich in<br />

einen Lagerraum unmittelbar unterhalb des Sitzungssaals legte.«<br />

Lowe und Toland starrten fasziniert auf den Bildschirm. »Falk«<br />

sprach ein perfektes Russisch mit Leningrader Akzent.<br />

»Ich betreibe seit vielen Jahren eine Export-Import-Firma in<br />

Bremen und bin auf den Handel mit der Sowjetunion spezialisiert.<br />

Ich habe viele Reisen in die Sowjetunion unternommen und dabei<br />

oft unter dem Deckmantel eines Geschäftsmanns Agenten gesteuert,<br />

deren Auftrag die Schwächung und Ausspähung der politischen<br />

und militärischen Infrastruktur der Sowjetunion war.«<br />

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