tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

ten und erfahren, dass das KGB einen Westdeutschen namens Gerhard Falk verhaftet hat und ihn beschuldigt, die Bombe im Kreml gelegt zu haben!« Lowe atmete tief aus. »Die hohen Tiere sind davongekommen, aber erwischt hat es offenbar sechs Junge Oktobristen, die dem Politbüro eine Präsentation machen wollten. Kinder! Passen Sie auf, jetzt ist der Teufel los.« Toland schüttelte den Kopf. Schlimmer hätte es wirklich nicht kommen können. »Und man behauptet, es sei ein Deutscher gewesen?« »Ein Westdeutscher«, korrigierte Lowe. Die Nato-Nachrichtendienste sind schon wild am Nachprüfen. Die offizielle sowjetische Verlautbarung nennt seinen Namen - Falk - und seinen Wohnort ­ ein Vorort von Bremen - und seinen Beruf; er hat eine kleine Export-Firma. Sonst nichts weiter, aber das sowjetische Außenministerium erklärte weiter, mit negativen Auswirkungen auf die Wiener Abrüstungsgespräche sei nicht zu rechnen. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass Falk allein handelte, doch man »habe nicht den Wunsch< anzunehmen, dass wir etwas mit der Sache zu tun haben.« »Fein. Schade, dass Sie zurück zu Ihrem Regiment müssen, Chuck. Sie haben das Talent, immer die wichtigsten Zitate herauszupicken.« »Commander, es mag sein, dass wir das Regiment bald brauchen. Die Sache stinkt nämlich zum Himmel. Sechs tote russische Kinder, und die Bombe hat angeblich ein Deutscher gelegt.« »Mag sein«, meinte Toland, ein halbherziger Advokat des Teufels, versonnen. »Aber meinen Sie, wir könnten diese Tatsache der Presse oder jemandem in Washington verkaufen? Das Ganze klingt zu verrückt und zufällig.« Lowe nickte. »Gehen wir der Sache aber trotzdem auf den Grund, nur für den Fall, dass sie gestellt ist. Rufen Sie bei CNN in Atlanta an und finden Sie heraus, wie lange sich dieser Suddler um die Genehmigung zum Filmen im Kreml bemüht hatte, von wem er sie bekam und ob er sie von einer anderen Stelle als seinen normalen Pressekontakten erhielt.« »Ein Türke?« Toland fragte sich, ob sie nun clever oder verrückt waren. »Selbst ein Herrenmagazin kann man in die Sowjetunion nur mit Diplomatenpost einschmuggeln, und nun will man uns vormachen, 96

dass ein Deutscher unbemerkt eine Bombe in den Kreml geschafft hat, um das Politbüro in die Luft zu sprengen?« »Brächten wir das denn fertig?« fragte Toland. »Wenn die CIA so verrückt wäre, das auch nur zu versuchen?« Lowe schüttelte den Kopf. »Kaum, das schaffen selbst die Russen nicht. Der Kreml muss eine tief gestaffelte Verteidigungsanlage haben - Röntgenapparate, Spürhunde, dreihundert Wächter von drei verschiedenen Einheiten, KGB, MWD, wahrscheinlich auch noch die Miliz. Sie wissen ja, wie sehr die sich vor ihren eigenen Bürgern fürchten. Glauben Sie vielleicht, die lassen einen Deutschen durch?« »Sie können also nicht behaupten, Falk sei ein Irrer gewesen, der auf eigene Faust handelte.« »Bleibt also n ur. ..« »Genau.« Toland griff nach dem Telefon und rief den Kabelsender an. Kiew, Ukraine »Kinder!« flüsterte Alexejew. »Wegen dieser maskirowka ermordet die Partei unsere eigenen Kinder. Was ist aus uns geworden?« Auch sein General war blass, als er den Fernseher ausschaltete. »Wir müssen diese Gedanken verdrängen, Pascha. Das ist hart, aber notwendig. Der Staat ist nicht perfekt, aber wir müssen ihm dienen.« Alexejew musterte seinen Vorgesetzten aufmerksam. An den letzten Worten war der General fast erstickt. Der Tag der Abrechnung wird kommen, sagte sich Pascha, aber werde ich ihn noch erleben? Vermutlich nicht, dachte er resigniert. Moskau So weit ist es mit der Revolution gekommen, dachte Sergetow und starrte auf die Trümmer. Es war Spätnachmittag, aber die Sonne stand noch hoch. Die Feuerwehrleute und Soldaten hatten die Bergungsarbeiten fast abgeschlossen und luden nun den Schutt auf Lastwagen. Sein Anzug war staubig. Muss in die Reinigung, dachte 97

dass ein Deutscher unbemerkt eine Bombe in den Kreml geschafft<br />

hat, um das Politbüro in die Luft zu sprengen?«<br />

»Brächten wir das denn fertig?« fragte Toland.<br />

»Wenn die CIA so verrückt wäre, das auch nur zu versuchen?«<br />

Lowe schüttelte den Kopf. »Kaum, das schaffen selbst die Russen<br />

nicht. Der Kreml muss eine tief gestaffelte Verteidigungsanlage haben<br />

- Röntgenapparate, Spürhunde, dreihundert Wächter von drei<br />

verschiedenen Einheiten, KGB, MWD, wahrscheinlich auch noch<br />

die Miliz. Sie wissen ja, wie sehr die sich vor ihren eigenen Bürgern<br />

fürchten. Glauben Sie vielleicht, die lassen einen Deutschen<br />

durch?«<br />

»Sie können also nicht behaupten, Falk sei ein Irrer gewesen, der<br />

auf eigene Faust handelte.«<br />

»Bleibt also n ur. ..«<br />

»Genau.« Toland griff nach dem Telefon und rief den Kabelsender<br />

an.<br />

Kiew, Ukraine<br />

»Kinder!« flüsterte Alexejew. »Wegen dieser maskirowka ermordet<br />

die Partei unsere eigenen Kinder. Was ist aus uns geworden?«<br />

Auch sein General war blass, als er den Fernseher ausschaltete.<br />

»Wir müssen diese Gedanken verdrängen, Pascha. Das ist hart,<br />

aber notwendig. Der Staat ist nicht perfekt, aber wir müssen ihm<br />

dienen.«<br />

Alexejew musterte seinen Vorgesetzten aufmerksam. An den<br />

letzten Worten war der General fast erstickt. Der Tag der Abrechnung<br />

wird kommen, sagte sich Pascha, aber werde ich ihn noch<br />

erleben? Vermutlich nicht, dachte er resigniert.<br />

Moskau<br />

So weit ist es mit der Revolution gekommen, dachte Sergetow und<br />

starrte auf die Trümmer. Es war Spätnachmittag, aber die Sonne<br />

stand noch hoch. Die Feuerwehrleute und Soldaten hatten die<br />

Bergungsarbeiten fast abgeschlossen und luden nun den Schutt auf<br />

Lastwagen. Sein Anzug war staubig. Muss in die Reinigung, dachte<br />

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