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tom clancy im sturm

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»Glauben Sie denn, dass es Krieg gibt?«<br />

Lowe zog die Stirn kraus. »Davon habe ich seit Vietnam die Nase<br />

voll - aber dafür werden wir schließlich bezahlt.«<br />

Toland stand auf und reckte sich. »Colonel, es war angenehm,<br />

mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Viel Glück bei Ihrem neuen Reg<strong>im</strong>ent.«<br />

»Ganz meinerseits. Besuchen Sie mich doch einmal in Lejeune.«<br />

Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, ging Toland<br />

zu seinem Wagen und fuhr rasch über den Interstate Terminal<br />

Boulevard zum Interstate Highway 64. Unterwegs tauchten <strong>im</strong>mer<br />

wieder Szenen aus Eisensteins Film vor seinen Augen auf, besonders<br />

die grässliche, in der ein Ordensritter mit dem Kreuz am Gewand in<br />

Pskow einer Mutter das Kind von der Brust reißt und es in die<br />

Flammen wirft. Wen brachte so etwas nicht auf? Kein Wunder, dass<br />

das mitreißende Lied Steh auf, russisches Volk jahrelang beliebt<br />

gewesen war. Manche Szenen schrieen geradezu nach blutiger Rache.<br />

Bald summte er Prokofjews feurigen Ruf zu den Waffen vor<br />

sich hin. Bist ein richtiger Gehe<strong>im</strong>dienstoffizier, dachte Toland und<br />

lächelte. Denkst wie die Leute, die du studieren sollst... verteidige<br />

unsere schöne He<strong>im</strong>at... sa naschu sjemlju tschestnuju!<br />

»Wie bitte?« fragte eine Frau verdutzt.<br />

Toland schüttelte den Kopf. Hatte er denn laut gesungen? Mit<br />

einem verlegenen Lächeln händigte er die fünfundsiebzig Cent<br />

Maut für den Straßentunnel aus. Was sollte diese Frau von einem<br />

amerikanischen Marineoffizier halten, der auf Russisch vor sich hin<br />

sang?<br />

Moskau<br />

Kurz nach Mitternacht fuhr der Laster über die Kemenny-Brücke<br />

und auf den Borowizkaya-Platz und bog dann nach rechts ab zum<br />

Kreml. Am ersten Kontrollposten hielt der Fahrer an. Die Papiere<br />

waren natürlich in Ordnung, sie wurden durchgewinkt. Auch an<br />

der zweiten Kontrolle ging alles glatt. Nun waren es nur noch<br />

fünfhundert Meter zum Lieferanteneingang des Ministerratsgebäudes.<br />

»Was haben Sie denn um diese Tageszeit abzuliefern, Genosse?«<br />

fragte ein Hauptmann der Roten Armee.<br />

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