tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

lerie die simulierten »feindlichen« Stellungen mit Trommelfeuer belegte. Jagdbomber am Himmel, Hubschrauber vollführten ihren Todestanz. Aus dem Off verkündete der Kommentator die Bereitschaft der Sowjetunion, jede fremde Bedrohung abzuwehren. Der nächste Bericht befasste sich mit den Abrüstungsverhandlungen in Wien. Nach den üblichen Klagen über Einwände der Amerikaner gegen bestimmte Aspekte des großzügigen sowjetischen Vorschlags meldete der Sprecher, es seien dennoch echte Fortschritte erzielt worden, und es sei nun zum Sommer eine umfassende Übereinkunft in Sicht. »Klingt ganz normal«, kommentierte Chuck Lowe. »Wenn eine Übereinkunft bevorsteht, lässt das Gemecker nach. Und kurz vor der Unterzeichnung werden die Sowjets direkt euphorisch.» »Kam Ihnen das Manöver normal vor?« »Und wie. Haben Sie mal darüber nachgedacht, wie angenehm es ist, hundert Panzern mit Kanonen vom Kaliber 125 mm gegenüberzustehen? Nicht zu vergessen die Artillerieunterstützung und die Flugzeuge. Wenn die Russen kommen, setzen sie das gesamte Inventar ein. Sie beherrschen die Taktik aus dem Effeff.« »Und was hätten wir dem entgegenzusetzen?« »Wir ergreifen die Initiative und lassen den Gegner seinen Schlachtplan erst gar nicht entwickeln. Wer nur zu reagieren bereit ist, kann gleich einpacken.« »Richtig - auf See ist das nicht anders.« Kiew, Ukraine Alexejew goss sich am Tisch in der Ecke eine Tasse Tee ein und trat dann breit grinsend vor den Schreibtisch seines Chefs. »Genosse General, »Fortschritt« läuft gut!« »Habe ich auch festgestellt.« »Das hätte ich nie geglaubt. Unser Offizierkorps hat sich erstaunlich verbessert. Der Ballast ist weg, und die Männer, denen wir neue Posten gegeben haben, sind eifrig und tüchtig.« »Die Hinrichtung der vier Obersten hat also gewirkt«, meinte der OB Südwest sardonisch. Er hatte das Manöver während der ersten beiden Tage von seinem Hauptquartier aus geleitet und sehnte sich danach, hinaus ins Feld zu kommen, wo sich die wahre 84

Aktion abspielte. Doch das war nicht die Aufgabe eines Oberbefehlshabers einer Front; er musste sich auf Alexejews Berichte verlassen. »Ein harter, aber guter Entschluss. Die Resultate sprechen für sich selbst.« Die Begeisterung des jüngeren Mannes ließ nach, denn sein Gewissen plagte ihn immer noch. Er verdrängte den Gedanken. »Noch zwei intensive Übungswochen, und die Rote Armee ist bereit. Wir schaffen es. Wir können die Nato schlagen.« »Wir werden es nicht mit der Nato aufnehmen müssen, Pascha.« »Dann sei Allah den Arabern gnädig.« »Und uns. Der OB West bekommt nämlich noch eine Panzerdivision von uns.« Der General hob eine Depesche. »Und zwar jene, die Sie heute besucht haben. Wie hat sie sich gehalten?« »Recht gut, wie ich höre.« »Ein Klassenkamerad von mir ist im Stab des OB West. Auch dort werden unfähige Männer ausgeschaltet. Ein Mann auf einem neuen Posten hat einen besseren Ansporn, seine Arbeit ordentlich zu tun als jemand, bei dem sie zur Routine verkommen ist.« »An der Spitze ist das natürlich anders.« »Ich hatte nie erwartet, den OB West einmal in Schutz nehmen zu müssen, aber wie ich höre, bringt er seine Leute ebenso auf Trab wie wir.« »Wenn Sie so großmütig sind, Muss sich die Lage wirklich gebessert haben.« »Stimmt. Leider sind wir wieder eine Panzerdivision los. Nun, der OB West hat sie nötiger als wir. Passen Sie auf, wir fegen die Araber weg wie Dreck auf glatten Fliesen. Der Fall liegt anders als in Afghanistan. Unser Auftrag ist Erobern, nicht Befrieden. Und das schaffen wir. Als einziges Problem sehe ich die Zerstörung der Ölfelder. Selbst mit Fallschirmjägern können wir sie nicht daran hindern, sich mit einer Politik der verbrannten Erde zu verteidigen. Trotz alledem sind unsere Ziele erreichbar.« 85

lerie die s<strong>im</strong>ulierten »feindlichen« Stellungen mit Trommelfeuer<br />

belegte. Jagdbomber am H<strong>im</strong>mel, Hubschrauber vollführten ihren<br />

Todestanz. Aus dem Off verkündete der Kommentator die Bereitschaft<br />

der Sowjetunion, jede fremde Bedrohung abzuwehren.<br />

Der nächste Bericht befasste sich mit den Abrüstungsverhandlungen<br />

in Wien. Nach den üblichen Klagen über Einwände der Amerikaner<br />

gegen best<strong>im</strong>mte Aspekte des großzügigen sowjetischen Vorschlags<br />

meldete der Sprecher, es seien dennoch echte Fortschritte<br />

erzielt worden, und es sei nun zum Sommer eine umfassende Übereinkunft<br />

in Sicht.<br />

»Klingt ganz normal«, kommentierte Chuck Lowe. »Wenn eine<br />

Übereinkunft bevorsteht, lässt das Gemecker nach. Und kurz vor<br />

der Unterzeichnung werden die Sowjets direkt euphorisch.»<br />

»Kam Ihnen das Manöver normal vor?«<br />

»Und wie. Haben Sie mal darüber nachgedacht, wie angenehm es<br />

ist, hundert Panzern mit Kanonen vom Kaliber 125 mm gegenüberzustehen?<br />

Nicht zu vergessen die Artillerieunterstützung und die<br />

Flugzeuge. Wenn die Russen kommen, setzen sie das gesamte Inventar<br />

ein. Sie beherrschen die Taktik aus dem Effeff.«<br />

»Und was hätten wir dem entgegenzusetzen?«<br />

»Wir ergreifen die Initiative und lassen den Gegner seinen<br />

Schlachtplan erst gar nicht entwickeln. Wer nur zu reagieren bereit<br />

ist, kann gleich einpacken.«<br />

»Richtig - auf See ist das nicht anders.«<br />

Kiew, Ukraine<br />

Alexejew goss sich am Tisch in der Ecke eine Tasse Tee ein und trat<br />

dann breit grinsend vor den Schreibtisch seines Chefs.<br />

»Genosse General, »Fortschritt« läuft gut!«<br />

»Habe ich auch festgestellt.«<br />

»Das hätte ich nie geglaubt. Unser Offizierkorps hat sich erstaunlich<br />

verbessert. Der Ballast ist weg, und die Männer, denen wir neue<br />

Posten gegeben haben, sind eifrig und tüchtig.«<br />

»Die Hinrichtung der vier Obersten hat also gewirkt«, meinte<br />

der OB Südwest sardonisch. Er hatte das Manöver während der<br />

ersten beiden Tage von seinem Hauptquartier aus geleitet und<br />

sehnte sich danach, hinaus ins Feld zu kommen, wo sich die wahre<br />

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