tom clancy im sturm
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»Alexejew, Sie haben gerade Ihr Todesurteil unterzeichnet«, sagte der Innenminister und griff nach einem Telefon. Major Sorokin hob das Gewehr und zerstörte den Apparat mit einer einzigen Kugel. »Bitte begehen Sie diesen Fehler nicht noch einmal. Wir können Sie ohne weiteres alle miteinander töten. Und das wäre viel bequemer als das, was wir im Sinn haben.« Alexejew wartete einen Augenblick lang ab. Ein Offizier kam in den Raum geeilt und nickte. »So, Genossen, wir gehen jetzt. Wenn auch nur einer von Ihnen versucht, mit irgend jemand zu reden, werden Sie alle erschossen. Zwei und zwei - los!« Der KGB-Oberst, der gerade seine zweite Bombe losgelassen hatte, führte die erste Gruppe hinaus. Nun traten Sergetow und Kosow auf den General zu. »Gut gemacht«, sagte der Direktor des KGB. »Im Lefortowo- Gefängnis ist alles bereit. Alle Männer vom Dienst gehören mir.« »Kleine Änderung des Plans«, meinte Alexejew. »Wir fahren nicht zum Lefortowo-Gefängnis, sondern zum alten Flughafen. Von dort aus bringt sie ein Hubschrauber zu einem Militärlager, das von einem Mann meines Vertrauens kommandiert wird.« »Aber es ist doch schon alles arrangiert!« »Kann ich mir vorstellen. Dies ist mein neuer Adjutant, Major Sorokin. Major Sergetow trifft in dem erwähnten Militärlager die letzten Vorkehrungen. Sagen Sie, Genosse Direktor, kommt Sorokin Ihnen irgendwie bekannt vor?« Kosow hatte das Gefühl, den Mann schon einmal gesehen zu haben, konnte ihn aber nicht unterbringen. »Er war Hauptmann - inzwischen wegen Tapferkeit befördert in der sechsundsiebzigsten Garde-Luftlandedivision.« »Und?« Kosow ahnte Gefahr, aber nicht den Grund. »Major Sorokin hatte eine Tochter bei den Jungen Oktobristen. Und seine Einheit ist in Pskow stationiert«, erklärte Alexejew. »Für meine kleine Swetlana«, sagte Sorokin, »die ohne Gesicht starb.« Kosow sah nur noch ein Gewehr und einen weißen Blitz. Sergetow sprang aus dem Weg und starrte Alexejew entsetzt an. »Sie mögen recht haben, dem Tschekisten zu trauen, aber ich nehme von so einem keine Befehle entgegen. Ich lasse Ihnen eine Kompanie loyaler Truppen zurück. Nun muss ich die Armee in den Griff bekommen. Sehen Sie zu, dass Sie den Parteiapparat unter Ihre Kontrolle bringen.« 720
»Wie sollen wir Ihnen jetzt noch trauen?« fragte der Landwirtschaftsminister. »Inzwischen sollten wir die Nachrichtenverbindungen kontrollieren. Alles verläuft nach unserem Plan. Wir geben bekannt, dass loyale Truppen einen Staatsstreich verhindert haben. Später wird einer von Ihnen im Fernsehen erscheinen. So, ich muss jetzt weiter. Viel Glück.« Geführt von KGB-Truppen, hielten die motorisierten Bataillone auf Rundfunk- und Fernsehsender und die Telefonvermittlung zu. Sie fuhren schnell, um die Stadt gegen eine unbekannte Zahl von Konterrevolutionären zu schützen. In Wirklichkeit aber hatten sie keine Ahnung, was sie eigentlich taten. Fest stand nur, dass sie ihre Befehle von einem Vier-Sterne-General erhalten hatten. Das genügte den Soldaten des 77. Mot-Schützenbataillons. Die Fernmeldetrupps hatten gute Arbeit geleistet. Als der Politoffizier der Division im Kreml eintraf, fand er vier Mitglieder des Politbüros vor, die am Telefon eifrig Befehle gaben. Nicht alles war zum besten, aber die Männer der Partei schienen die Lage im Griff zu haben. Wie er erfuhr, waren die anderen Mitglieder bei einem heimtückischen Überfall der Kremlgarde gefallen oder verwundet worden. Der Direktor des KGB hatte die Verschwörung aufgedeckt und rechtzeitig regierungstreue Truppen anfordern können, war aber im heldenhaften Kampf gegen die Angreifer gefallen. Dies alles kam dem sampolit sehr seltsam vor, aber da seine Befehle logisch klangen, gab er dem Divisionskommandeur über Funk Anweisungen durch. Sergetow war überrascht, wie einfach alles ging. Nur knapp zweihundert Menschen wussten, was sich eigentlich zugetragen hatte. Gekämpft worden war nur innerhalb der Kremlmauern. Er hatte im ZK einige Freunde, die in diesem Notfall seinen Anweisungen folgten. Am Ende des Tages hielten drei Parteimänner die Zügel der Macht. Die anderen Mitglieder des Politbüros waren außerhalb der Stadt unter Arrest. In Abwesenheit von Anweisungen des Innenministers folgten die MWD-Einheiten denen des Politbüros; das KGB wankte führerlos. Niemand stellte Fragen, niemand organisierte Widerstand, und jede Stunde, die verstrich, gab Sergetow und seiner Clique mehr Zeit, ihre Herrschaft zu konsolidieren. Den alten, aber weithin respektierten Pjotr Bromkowski ließ Sergetow den Parteiapparat und kommissarisch das Verteidigungsministe 721
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»Gut gemacht«, sagte der Direktor des KGB. »Im Lefortowo-<br />
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Von dort aus bringt sie ein Hubschrauber zu einem Militärlager,<br />
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Ihnen irgendwie bekannt vor?«<br />
Kosow hatte das Gefühl, den Mann schon einmal gesehen zu<br />
haben, konnte ihn aber nicht unterbringen.<br />
»Er war Hauptmann - inzwischen wegen Tapferkeit befördert <br />
in der sechsundsiebzigsten Garde-Luftlandedivision.«<br />
»Und?« Kosow ahnte Gefahr, aber nicht den Grund.<br />
»Major Sorokin hatte eine Tochter bei den Jungen Oktobristen.<br />
Und seine Einheit ist in Pskow stationiert«, erklärte Alexejew.<br />
»Für meine kleine Swetlana«, sagte Sorokin, »die ohne Gesicht<br />
starb.« Kosow sah nur noch ein Gewehr und einen weißen Blitz.<br />
Sergetow sprang aus dem Weg und starrte Alexejew entsetzt an.<br />
»Sie mögen recht haben, dem Tschekisten zu trauen, aber ich<br />
nehme von so einem keine Befehle entgegen. Ich lasse Ihnen eine<br />
Kompanie loyaler Truppen zurück. Nun muss ich die Armee in den<br />
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Kontrolle bringen.«<br />
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