tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Einheit zurückgeschickt. Seine praktische Erfahrung ist so gering wie die seiner Untergebenen, und seine besseren Kenntnisse auf den Gebieten Taktik und Waffeneinsatz spiegeln sich lediglich im Sold wider. In westlichen Armeen ist der Ausbildungsunterschied zwischen Feldwebeln und neuen Rekruten sehr viel größer. In Russland werden Soldaten zweimal im Jahr eingezogen, im Januar und im Juni. Angesichts der üblichen zweijährigen Dienstzeit haben wir es also in jeder Einheit mit vier 'Klassen' zu tun: Die niedrigste ist im ersten Halbjahr, die höchste im vierten. Die jungen Soldaten der letzten Klasse verlangen und bekommen auch meist das Beste ­ Verpflegung, Uniform, Dienst. Und sie setzen sich über die Autorität der Unteroffiziere der Kompanie hinweg. Befehle kommen direkt von den Offizieren, nicht von den Zugführern, und werden gewöhnlich unter weitgehender Missachtung dessen, was bei uns als militärische Disziplin auf Unteroffiziersebene gilt, ausgeführt. Wie Sie sich vorstellen können, ist dies eine gewaltige Belastung für die Unteroffiziere und zwingt die Offiziere, mit unerträglichen Zuständen zu leben.« »Bei der sowjetischen Marine ist das aber anders«, merkte der Befehlshaber der Kampfverbände Atlantik an. »Gewiss, Sir. Wie wir wissen, dienen die Seeleute drei, nicht zwei Jahre, und ihre Lage unterscheidet sich von der ihrer Kameraden im sowjetischen Heer. Doch auch dort haben diese Verhältnisse jetzt ein Ende: Es wird nämlich energisch durchgegriffen.« »Und wie viele Soldaten wurden erschossen?« fragte der General der 2. Marineinfanteriedivision. »Elf, Sir, mit Namen und Einheit aufgeführt. Sie finden die Aufstellung in Ihren Unterlagen. Die meisten waren in der >vierten Klasse

Wind weht. Die Frage ist nur: warum? Und es hat den Anschein, als sei dies kein isolierter Fall.« Toland schaltete einen Arbeitsprojektor ein und ließ eine graphische Darstellung erscheinen. »Bei der sowjetischen Marine ist eine Zunahme der Übungen mit scharfen Schiff-Schiff-Raketen um siebzig Prozent zu verzeichnen. Der Einsatz von Diesel-U-Booten ist reduziert, und laut Geheimdienstmeldungen liegt eine ungewöhnlich große Zahl von Booten wegen routine-, aber außerplanmäßiger Wartungsarbeiten in den Werften. Wir haben Grund zu der Annahme, dass dies im Zusammenhang mit einer landesweiten Batterieknappheit steht. Offenbar werden in allen sowjetischen Unterseebooten die Batterien ausgetauscht, und aus diesem Grund wurde die Batterieproduktion von zivil auf militärisch umgestellt. Es ist zudem erhöhte Aktivität bei sowjetischen Überwasserverbänden, Marinefliegern und Langstreckenbombern festgestellt worden, zusammen mit intensivierten Waffenübungen. Zudem scheinen sowjetische Überwasser-Kampfschiffe länger auf See zu bleiben und realistische Gefechtsübungen durchzuführen. Dies hat man zwar schon zuvor getan, aber niemals unangekündigt. Zusammen mit dem, was wir bei Armee und Luftwaffe beobachten konnten, hat es den Anschein, als würde die Kampfbereitschaft durch die Bank erhöht. Zum einen schlägt die Sowjetunion eine Reduzierung der strategischen Kernwaffen vor, zum anderen nimmt die Gefechtsbereitschaft ihrer konventionellen Kräfte rapide zu. Wir halten diese Kombination von Faktoren für potentiell gefährlich.« »Kommt mir ziemlich nebulös vor«, meinte ein Admiral, ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen. »Wie sollen wir jemanden davon überzeugen, dass an der Sache etwas dran ist?« »Gute Frage, Sir. Isoliert betrachtet ist jeder dieser Indikatoren harmlos und logisch, doch was uns Sorgen macht, ist die Tatsache, dass sich alles zur selben Zeit abspielt. Insbesondere weckt die Sache mit den Batterien unser Interesse. Wir erleben den Beginn einer Entwicklung, die zu einer schweren Störung der sowjetischen Wirtschaft führen kann. Die Batteriefabrik arbeitet zwar in drei Schichten, auf privatem Sektor sind Batterien aber trotzdem knapp. Das Gesamtbild gefällt mir nicht.« »Mir auch nicht. Was unternehmen Sie sonst?« fragte der CIN­ CLANT. 73

Einheit zurückgeschickt. Seine praktische Erfahrung ist so gering<br />

wie die seiner Untergebenen, und seine besseren Kenntnisse auf den<br />

Gebieten Taktik und Waffeneinsatz spiegeln sich lediglich <strong>im</strong> Sold<br />

wider. In westlichen Armeen ist der Ausbildungsunterschied zwischen<br />

Feldwebeln und neuen Rekruten sehr viel größer. In Russland<br />

werden Soldaten zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr eingezogen, <strong>im</strong> Januar und <strong>im</strong><br />

Juni. Angesichts der üblichen zweijährigen Dienstzeit haben wir es<br />

also in jeder Einheit mit vier 'Klassen' zu tun: Die niedrigste ist <strong>im</strong><br />

ersten Halbjahr, die höchste <strong>im</strong> vierten. Die jungen Soldaten der<br />

letzten Klasse verlangen und bekommen auch meist das Beste ­<br />

Verpflegung, Uniform, Dienst. Und sie setzen sich über die Autorität<br />

der Unteroffiziere der Kompanie hinweg. Befehle kommen direkt<br />

von den Offizieren, nicht von den Zugführern, und werden<br />

gewöhnlich unter weitgehender Missachtung dessen, was bei uns als<br />

militärische Disziplin auf Unteroffiziersebene gilt, ausgeführt. Wie<br />

Sie sich vorstellen können, ist dies eine gewaltige Belastung für die<br />

Unteroffiziere und zwingt die Offiziere, mit unerträglichen Zuständen<br />

zu leben.«<br />

»Bei der sowjetischen Marine ist das aber anders«, merkte der<br />

Befehlshaber der Kampfverbände Atlantik an.<br />

»Gewiss, Sir. Wie wir wissen, dienen die Seeleute drei, nicht zwei<br />

Jahre, und ihre Lage unterscheidet sich von der ihrer Kameraden <strong>im</strong><br />

sowjetischen Heer. Doch auch dort haben diese Verhältnisse jetzt<br />

ein Ende: Es wird nämlich energisch durchgegriffen.«<br />

»Und wie viele Soldaten wurden erschossen?« fragte der General<br />

der 2. Marineinfanteriedivision.<br />

»Elf, Sir, mit Namen und Einheit aufgeführt. Sie finden die<br />

Aufstellung in Ihren Unterlagen. Die meisten waren in der >vierten<br />

Klasse

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