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tom clancy im sturm

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Jetzt greift er nach fremden Strohhalmen, dachte Sergetow.<br />

»Der Verteidigungsminister wird dies erörtern«, erklärte der<br />

Generalsekretär.<br />

»Nein!« wandte Sergetow ein. »Dies ist nun eine politische<br />

Frage, die das gesamte Politbüro angeht. Über das Schicksal des<br />

Landes dürfen nicht nur fünf Männer entscheiden!«<br />

»Einwände stehen Ihnen nicht zu, Michail Eduardowitsch. Sie<br />

sind an diesem Tisch nicht st<strong>im</strong>mberechtigt.« Sergetow war wie vor<br />

den Kopf geschlagen, denn diese Worte kamen von Kosow.<br />

»Vielleicht sollte man ihm dieses Recht geben«, meinte Bromkowski.<br />

»Keine Frage, über die jetzt entschieden werden sollte«, verkündete<br />

der Generalsekretär.<br />

Sergetow schaute in die Runde am Eichentisch. Jetzt brachte<br />

niemand den Mut auf, offen seine Meinung zu sagen. Beinahe hätte<br />

er das Gleichgewicht der Macht <strong>im</strong> Politbüro verändert, doch bis<br />

sich die stärkere Fraktion herauskristallisiert hatte, galten die alten<br />

Regeln. Die Runde wurde vertagt. Die Mitglieder gingen bis auf die<br />

fünf Männer des Verteidigungsrates und Bucharin hinaus.<br />

Draußen blieb der Kandidat stehen, suchte nach Verbündeten.<br />

Seine Kollegen gingen einer nach dem anderen an ihm vorbei.<br />

Mehrere schauten ihm in die Augen, sahen dann aber weg.<br />

Dann sprach ihn der Landwirtschaftsminister an. »Michail Eduardowitsch,<br />

wie sieht es mit dem Treibstoff für die Lebensmittelverteilung<br />

aus?«<br />

»Wie ist die Versorgungslage?«<br />

»Besser als Sie glauben. Wir haben die privaten Anbauflächen in<br />

der ganzen russischen SSR verdreifacht.«<br />

»Was?«<br />

»Ja, die alten Leute auf den Kolchosen bauen viel Gemüse an ­<br />

zumindest genug fürs erste. Nur die Verteilung ist noch problematisch.«<br />

»Davon hat mir kein Mensch etwas gesagt.« Ist das eine positive<br />

Entwicklung? fragte sich Sergetow.<br />

»Wissen Sie, wie oft ich das vorgeschlagen habe? Nein, natürlich<br />

nicht, Sie waren <strong>im</strong> letzten Juli ja noch nicht hier. Seit Jahren<br />

predige ich, mit dieser Maßnahme ließen sich viele Probleme lösen<br />

- und endlich hört man auf mich! Lebensmittel haben wir genug,<br />

Michail Eduardowitsch - ich hoffe nur, dass wir auch die Bevölke­<br />

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