tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Artilleriebeobachter sind nicht richtig postiert. Ihre Kampf- und Schützenpanzer gehen immer noch nicht koordiniert vor, und Ihre Panzerschützen bringen es nicht fertig, ein drei Meter hohes Ziel zu treffen! Wenn ein Nato-Verband diese Anhöhe gehalten hätte, wären Sie und Ihre Einheit jetzt tot!« Alexejew musterte das Gesicht des Obersten. Bisher rot vor Angst, war es jetzt weiß vor Zorn geworden. Gut. »Der Verlust dieser Leute ist für den Staat kein schwerer Schlag, aber Sie vergeuden wertvolles Gerät, wertvollen Treibstoff, wertvolle Munition und vor allem meine wertvolle Zeit! Genosse Oberst, ich verlasse Sie jetzt. Wenn ich zurückkomme, führen wir diese Übung noch einmal durch. Wenn Ihre Männer dann nichts Ordentliches leisten, können Sie für den Rest Ihres Lebens Bäume zählen!« Alexejew stampfte weg und erwiderte den Gruß des Obersten nicht. Sein Adjutant, ein Oberst der Panzertruppe, hielt die Wagentür auf und stieg hinter seinem Vorgesetzten ein. »Der Verein macht sich ganz ordentlich, nicht wahr?« fragte Alexejew. »Er ist noch nicht gut genug, hat aber Fortschritte gemacht«, gestand der Adjutant zu. »Es sind nur noch sechs Wochen Zeit, dann muss die Einheit nach Westen.« Das war eine unglückliche Bemerkung. Alexejew hatte diese Division zwei Wochen lang auf Gefechtsbereitschaft getrimmt, nur um vorgestern erfahren zu müssen, dass sie dem OB West für die deutsche Front zugeteilt worden war und nicht in seinen bislang unvollständigen Plan für den Vorstoß gegen Iran und Irak einbezogen werden konnte. Man hatte ihm bereits seine vier Elite-Panzerdivisionen abgenommen, und jede Änderung in der Schlachtordnung Südwest erzwang eine Umstrukturierung seines Plans für die Eroberung des Persischen Golfs. »In diesen sechs Wochen werden die Männer allerhand zu tun haben«, merkte der Oberst an. »Was halten Sie vom Kommandeur?« Alexejew zuckte die Achseln. »Er ist mit fünfundvierzig zu alt und schon zu lange auf seinem Posten, ansonsten aber ein guter Mann. Zu gut zum Bäume zählen.« Alexejew lachte. Der Ausdruck stammte aus der Zarenzeit und bedeutete, dass nach Sibirien Verbannte nichts zu tun hatten, als Bäume zu zählen. Das hatte sich unter Lenin geändert: Die Menschen im Gulag konnten über Man­ 68

gel an Beschäftigung nicht klagen. »Bei den letzten beiden Versuchen hätten sie Erfolg haben können, glaube ich. Dieses Regiment wird bereit sein, zusammen mit dem Rest der Division.« USS Pharris »Sonar an Brücke: Kontakt Richtung null neun vier!« schallte eine Stimme aus dem Lautsprecher am Schott. Commander Morris schwang seinen erhöht montierten Drehsessel herum, um die Reaktion des wachhabenden Offiziers zu beobachten. Der Wachhabende schaute durchs Fernglas in die angegebene Richtung. »Nichts zu sehen.« Morris erhob sich. »Zustand 1-AS einleiten.« »Ave, aye. Gefechtsstationen«, bestätigte der Wachhabende, ein Bootsmannsmaat trat an die Sprechanlage und blies auf seiner Bootsmannspfeife drei Töne ins Mikrophon. »Alarm, Alarm, alle Mann auf Gefechtsstation zur U-Boot-Jagd.« Als nächstes ertönte das Alarmsignal, und eine ruhige Vormittagswache fand ein Ende. Morris ging nach achtern und rutschte eine Leiter hinunter in die Gefechtszentrale CIC. Sein Erster Offizier übernahm nun die Brücke und gab dem Kommandanten Gelegenheit, vom taktischen Nervenzentrum des Schiffes aus die Waffen und Sensoren zu überwachen. Überall auf der Fregatte rannten Männer auf ihre Stationen. Wasserdichte Türen und Luken wurden geschlossen und verschraubt. Löschtrupps legten ihre Ausrüstung an. Das Ganze dauerte nur vier Minuten. Wird immer besser, dachte Morris, als der Sprecher im CIC die Meldungen »bemannt und klar« an ihn weitergab. Seit Pharris vor vier Tagen aus Norfolk ausgelaufen war, hatte es wie befohlen durchschnittlich dreimal am Tag Alarm gegeben. Morris vermutete, dass sein Freund Toland ein Wespennest angestochen hatte. Das Übungsprogramm war praktisch verdoppelt worden, die entsprechende Anweisung war streng geheim. Und erstaunlicher noch, das schärfere Übungstempo musste die Wartungspläne in Mitleidenschaft ziehen, eine Tatsache, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. »Alle Stationen bemannt und bereit!« verkündete der Sprecher schließlich. »Auf dem ganzen Schiff herrscht Zustand Zebra.« »Gut«, bestätigte der taktische Gefechtsoffizier TAO. 69

gel an Beschäftigung nicht klagen. »Bei den letzten beiden Versuchen<br />

hätten sie Erfolg haben können, glaube ich. Dieses Reg<strong>im</strong>ent<br />

wird bereit sein, zusammen mit dem Rest der Division.«<br />

USS Pharris<br />

»Sonar an Brücke: Kontakt Richtung null neun vier!« schallte eine<br />

St<strong>im</strong>me aus dem Lautsprecher am Schott. Commander Morris<br />

schwang seinen erhöht montierten Drehsessel herum, um die Reaktion<br />

des wachhabenden Offiziers zu beobachten.<br />

Der Wachhabende schaute durchs Fernglas in die angegebene<br />

Richtung. »Nichts zu sehen.«<br />

Morris erhob sich. »Zustand 1-AS einleiten.«<br />

»Ave, aye. Gefechtsstationen«, bestätigte der Wachhabende, ein<br />

Bootsmannsmaat trat an die Sprechanlage und blies auf seiner<br />

Bootsmannspfeife drei Töne ins Mikrophon. »Alarm, Alarm, alle<br />

Mann auf Gefechtsstation zur U-Boot-Jagd.« Als nächstes ertönte<br />

das Alarmsignal, und eine ruhige Vormittagswache fand ein Ende.<br />

Morris ging nach achtern und rutschte eine Leiter hinunter in die<br />

Gefechtszentrale CIC. Sein Erster Offizier übernahm nun die<br />

Brücke und gab dem Kommandanten Gelegenheit, vom taktischen<br />

Nervenzentrum des Schiffes aus die Waffen und Sensoren zu überwachen.<br />

Überall auf der Fregatte rannten Männer auf ihre Stationen.<br />

Wasserdichte Türen und Luken wurden geschlossen und<br />

verschraubt. Löschtrupps legten ihre Ausrüstung an. Das Ganze<br />

dauerte nur vier Minuten. Wird <strong>im</strong>mer besser, dachte Morris, als<br />

der Sprecher <strong>im</strong> CIC die Meldungen »bemannt und klar« an ihn<br />

weitergab. Seit Pharris vor vier Tagen aus Norfolk ausgelaufen<br />

war, hatte es wie befohlen durchschnittlich dre<strong>im</strong>al am Tag Alarm<br />

gegeben. Morris vermutete, dass sein Freund Toland ein Wespennest<br />

angestochen hatte. Das Übungsprogramm war praktisch verdoppelt<br />

worden, die entsprechende Anweisung war streng gehe<strong>im</strong>.<br />

Und erstaunlicher noch, das schärfere Übungstempo musste die<br />

Wartungspläne in Mitleidenschaft ziehen, eine Tatsache, die man<br />

nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte.<br />

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schließlich. »Auf dem ganzen Schiff herrscht Zustand Zebra.«<br />

»Gut«, bestätigte der taktische Gefechtsoffizier TAO.<br />

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