tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

»In vier Minuten.« Zwei SAM-Batterien, dachte Ellington. Übel für unsere Jungs in den Maschinen. »Räumen wir erst mal ein bißchen auf.« Eisly isolierte das Such- und Ortungsradar der SA-11. Ellington flog mit vierhundert Knoten auf die Anlage zu, flog dabei über einer Straße und blieb unter den Baumwipfeln, bis er auf zwei Meilen herangekommen war. Eine weitere Sidearm löste sich von der Tragfläche und fauchte auf den Radarsender zu. Im selben Augenblick flogen zwei Raketen auf sie an. Duke ging auf Maximalschub und drehte hart nach Osten ab, warf dabei Düppel und Magnesiumbomben. Eine Rakete griff die Aluminiumstreifen an und explodierte, ohne Schaden anzurichten. Die zweite erfaßte das unscharfe Radarecho des Frisbee und wollte nicht lockerlassen. Ellington riß die Maschine hoch und in eine enge Kurve in der Hoffnung, die Rakete auszumanövrieren. Aber die SA-11 war zu schnell, detonierte knapp hinter dem Frisbee. Gleich darauf retteten sich die beiden Piloten mit dem Schleudersitz aus dem auseinanderbrechenden Flugzeug; gerade hundert Meter überm Boden öffneten sich ihre Fallschirme. Ellington landete am Rand einer kleinen Lichtung, hakte rasch den Fallschirm ab und aktivierte sein Rettungsfunkgerät, ehe er den Revolver zog. Dann sah er Eislys Fallschirm von einem Baum hängen und rannte in diese Richtung. »Scheiß-Bäume!« rief Eisly. Seine Füße baumelten überm Boden. Ellington kletterte hoch und schnitt ihn ab. Der Major hatte Blut im Gesicht. Explosionsdonner im Norden. »Sie haben's erwischt!« sagte Ellington. »Aber wer hat uns erwischt?« stöhnte Eisly. »Verdammt, ich hab was im Rücken.« »Können Sie laufen, Don?« »Ja.« Stendal, DDR Die Verteilung der Treibstoffreserven auf kleinere Depots hatte die Nato-Angriffe praktisch auf Null reduziert. Die Sowjets hatten sich daraufhin fast einen Monat sicher gefühlt. Die Attacken auf 670

Panzerkolonnen und Munitionslager waren ernst, doch für beides gab es genug Ersatz. Beim Treibstoff sah das anders aus. »Genosse General, die Nato hat das Schema ihrer Luftangriffe geändert.« Alexejew wandte den Blick von der Karte. Fünf Minuten später kam sein Versorgungsoffizier herein. »Wie schlimm ist es?« »Insgesamt vielleicht zehn Prozent unserer vorgeschobenen Bestände. Im Sektor Alfeld sogar über dreißig Prozent.« Dann ging das Telefon: der General, dessen Divisionen in fünf Stunden Alfeld angreifen sollten. »Mein Treibstoff ist weg! Zwanzig Kilometer von hier wurde die Kolonne angegriffen und zerstört.« »Können Sie mit dem angreifen, was Sie haben?« fragte Alexejew. »Schon, aber manövrieren können meine Einheiten dann nicht!« »Sie müssen mit dem Verfügbaren angreifen.« »Aber -« »Vier Divisionen sowjetischer Soldaten müssen sterben, wenn sie nicht von Ihnen ersetzt werden. Der Angriff findet wie geplant statt!« Alexejew legte auf. Auch Beregowoy war mit dem Treibstoff knapp dran. Ein Panzer hatte genug im Tank, um dreihundert Kilometer geradeaus zu fahren, doch geradeaus fuhr man so gut wie nie, und die Besatzungen ließen die Motoren auch befehlswidrig laufen, wenn die Fahrzeuge stillstanden - die Zeit, die das Anlassen der Diesel erforderte, konnte im Falle eines Luftangriffes den Tod bedeuten. Beregowoy war gezwungen gewesen, seine Treibstoffreserven seinen nach Osten vorstoßenden Panzern zu überlassen, damit diese im Zusammenspiel mit den von Westen her Alfeld angreifenden Dreier-Divisionen operieren konnten. Die beiden Divisionen am linken Ufer der Weser waren praktisch bewegungsunfähig. Alexejew setzte bei dieser Offensive auf seine Fähigkeit, die Versorgungsrouten wieder zu öffnen. Er wies den Versorgungsoffizier an, mehr Treibstoff heranzuschaffen. Wenn der Angriff Erfolg haben sollte, würde er noch sehr viel mehr brauchen. 671

»In vier Minuten.«<br />

Zwei SAM-Batterien, dachte Ellington. Übel für unsere Jungs in<br />

den Maschinen. »Räumen wir erst mal ein bißchen auf.«<br />

Eisly isolierte das Such- und Ortungsradar der SA-11. Ellington<br />

flog mit vierhundert Knoten auf die Anlage zu, flog dabei über einer<br />

Straße und blieb unter den Baumwipfeln, bis er auf zwei Meilen<br />

herangekommen war. Eine weitere Sidearm löste sich von der<br />

Tragfläche und fauchte auf den Radarsender zu. Im selben Augenblick<br />

flogen zwei Raketen auf sie an. Duke ging auf Max<strong>im</strong>alschub<br />

und drehte hart nach Osten ab, warf dabei Düppel und Magnesiumbomben.<br />

Eine Rakete griff die Aluminiumstreifen an und<br />

explodierte, ohne Schaden anzurichten. Die zweite erfaßte das<br />

unscharfe Radarecho des Frisbee und wollte nicht lockerlassen.<br />

Ellington riß die Maschine hoch und in eine enge Kurve in der<br />

Hoffnung, die Rakete auszumanövrieren. Aber die SA-11 war zu<br />

schnell, detonierte knapp hinter dem Frisbee. Gleich darauf retteten<br />

sich die beiden Piloten mit dem Schleudersitz aus dem auseinanderbrechenden<br />

Flugzeug; gerade hundert Meter überm Boden öffneten<br />

sich ihre Fallschirme.<br />

Ellington landete am Rand einer kleinen Lichtung, hakte rasch<br />

den Fallschirm ab und aktivierte sein Rettungsfunkgerät, ehe er den<br />

Revolver zog. Dann sah er Eislys Fallschirm von einem Baum<br />

hängen und rannte in diese Richtung.<br />

»Scheiß-Bäume!« rief Eisly. Seine Füße baumelten überm Boden.<br />

Ellington kletterte hoch und schnitt ihn ab. Der Major hatte Blut <strong>im</strong><br />

Gesicht.<br />

Explosionsdonner <strong>im</strong> Norden.<br />

»Sie haben's erwischt!« sagte Ellington.<br />

»Aber wer hat uns erwischt?« stöhnte Eisly. »Verdammt, ich hab<br />

was <strong>im</strong> Rücken.«<br />

»Können Sie laufen, Don?«<br />

»Ja.«<br />

Stendal, DDR<br />

Die Verteilung der Treibstoffreserven auf kleinere Depots hatte die<br />

Nato-Angriffe praktisch auf Null reduziert. Die Sowjets hatten<br />

sich daraufhin fast einen Monat sicher gefühlt. Die Attacken auf<br />

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