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tom clancy im sturm

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Sergetow wurde dunkelrot. »Nur meines Sohnes wegen? Mein<br />

Sohn kämpft an der Front, dient dem Staat. Er wurde verwundet<br />

und entkam bei dem Hubschrauberabschuß an der Seite seines<br />

Generals knapp dem Tode. Wer sonst in dieser Runde kann das von<br />

sich behaupten? Wo sind Ihre Söhne?" Er hieb auf den Tisch.<br />

Sergetow schloß in milderem Tonfall und traf seine Kollegen an der<br />

verletzlichsten Stelle: »Wo sind hier die Kommunisten?«<br />

Ein kurzes, aber tödliches Schweigen. Sergetow wusste, dass er<br />

seine politische Karriere nun entweder ruiniert oder sehr weit vorangebracht<br />

hatte. Wer als nächster das Wort ergriff, würde über<br />

sein Schicksal entscheiden.<br />

»Im Großen Vaterländischen Krieg«, ließ sich Pjotr Bromkowski<br />

würdevoll vernehmen, »lebten die Mitglieder des Politbüros an der<br />

Front. Viele verloren Söhne. Selbst Genosse Stalin gab seine Söhne<br />

dem Staat, und sie dienten Seite an Seite mit den Söhnen gewöhnlicher<br />

Arbeiter und Bauern. Michail Eduardowitsch hat wohl gesprochen.<br />

Genosse Marschall, darf ich Sie um eine Beurteilung des<br />

Generals Alexejew bitten? Ist Genosse Sergetows Einschätzung<br />

korrekt?«<br />

Bucharin sah unbehaglich drein. »Alexejew ist ein junger, intelligenter<br />

Offizier. Jawohl, auf seinem gegenwärtigen Posten hat er<br />

Gutes geleistet.«<br />

»Warum wollen Sie ihn dann ablösen?«<br />

»Vielleicht war der Entschluß zu übereilt«, gestand der Verteidigungsminister<br />

zu und stellte fest, dass die St<strong>im</strong>mung am Tisch<br />

dramatisch umschlug. Das zahle ich dir he<strong>im</strong>, Michail Eduardowitsch,<br />

dachte er. Schlägst dich auf die Seite des ältesten Mitglieds ­<br />

na schön, der alte Pjotr lebt nicht ewig. Und du auch nicht.<br />

»Gut, das wäre dann beschlossen«, meinte der Generalsekretär.<br />

»Nun, Bucharin, wie ist die Lage auf Island?«<br />

»Meldungen zufolge landete der Feind Truppenteile, aber wir<br />

griffen die Nato-Flotte sofort an und erwarten nun die Beurteilung<br />

der Verluste, die wir ihr zugefügt haben.« Bislang kannte Bucharin<br />

nur die sowjetischen Verluste und wollte diese erst bekanntgeben,<br />

wenn er gleichzeitig günstige Resultate des Luftangriffs zu melden<br />

hatte.<br />

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