tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Stykkisholmur, Island 40 Killing Fields Es gab viel zu tun, und die Zeit war knapp. Lieutenant Potter und die Männer seiner Vorausabteilung stießen in Stykkisholmur auf acht Russen. Diese versuchten, über die einzige Straße nach Süden zu fliehen, liefen aber in einen Hinterhalt. Es gab ein Feuergefecht, bei dem fünf Russen fielen oder verwundet wurden. Nun war niemand mehr da, der Keflavik vor den Schiffen am Horizont warnen konnte. Die ersten Truppen kamen per Hubschrauber und besetzten in Zug- oder Kompaniestärke jede Anhöhe überm Hafen. Man war besonders bemüht, die Maschinen unter Keflaviks Radarhorizont zu halten, da dort trotz aller Anstrengungen noch ein russischer Sender operierte. Ein Hubschrauber CH-53 Super Stallion brachte eine mobile Radaranlage auf einen Berg an der Nordwestküse der Insel, und ein Team von Technikern begann sofort, sie einsatzbereit zu machen. Als die Schiffe in den mit Felsblöcken übersäten Hafen von Stykkisholmur einfuhren, waren schon fünftausend Soldaten beiderseits der wenigen Straßen, die in die Stadt führten, in Stellung gegangen. Hubschrauber, die nicht mehr für den Truppentransport gebraucht wurden, markierten die Untiefen und Hindernisse mit Radarreflektoren und Leuchtbaken, und dann wanden sich die Landungsschiffe LST mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch das tödliche Labyrinth; eine Operation, die nur wenig sicherer war als das Überqueren einer Autobahn mit verbundenen Augen. Lieutenant Potter und seine Kommandos gingen von Haus zu Haus und machten die Kapitäne und Maate der Fischerboote ausfindig; diese wurden dann hinausgeflogen, um die großen grauen LST mit den Panzern an Bord durch die engsten Passagen zu lotsen. Um die Mittagszeit hatte das erste LST die Laderampe an Land, und die Panzer der Marineinfanterie rollten auf die Insel. Nach ihnen 630

kamen Lkw, die perforierte Stahlplatten zu einer ebenen Stelle brachten, wo ein Landeplatz für Hubschrauber und Harrier-Senkrechtstarter gebaut werden sollte. Nachdem die Hubschrauber die Felsen und Untiefen markiert hatten, transportierten sie weitere Soldaten unter dem Schutz von Sea-Cobra-Kampfhubschraubern und Harrier. Bald war der Brükkenkopf bis zu den Höhen überm Fluß Hvita ausgedehnt, und die ersten Zusammenstöße mit russischen Truppen begannen. Keflavik, Island »Da sieht man mal wieder, was unser Nachrichtendienst taugt«, murmelte General Andrejew. Von seinem Hauptquartier aus sah er mächtige Schemen ins Blickfeld gleiten: die Schlachtkreuzer lowa und New Jersey, zum Schutz gegen Luftangriffe von Raketenkreuzern begleitet. »Wir können jetzt angreifen«, sagte der Chef der Artillerie. »Dann tun Sie das«, versetzte Andrejew und wandte sich an seinen Fernmeldeoffizier. »Ist Severomorsk verständigt worden?« »Ja. Die Flugzeuge der Nordflotte werden heute Angriffe fliegen, und es sind auch U-Boote unterwegs.« »Gut. Richten Sie aus. Hauptziele sind die amerikanischen Landungsschiffe bei Stykkisholmur.« »Wir sind doch gar nicht sicher, ob dort welche sind. Der Hafen ist viel zu gefährlich -« »Wo sollten sie denn sonst sein?« herrschte Andrejew. »Unser Beobachtungsposten bei Stykkisholmur antwortet nicht, und Meldungen zufolge bewegen sich feindliche Hubschrauber von dort aus nach Süden und Osten. Denken Sie doch mal nach, Mann!« »Genosse General, die Marine wird sich auf den feindlichen Trägerverband konzentrieren.« »Dann machen Sie unseren Kameraden in Blau klar, dass die Träger uns Island nicht abnehmen können, die amerikanische Marineinfanterie aber sehr wohl!« Andrejew sah Rauch von einer seiner schweren Batterien aufsteigen. Ein paar Sekunden später folgte der Donner. Die erste russische Salve landete tausend Meter vorm Ziel. Das Schlachtschiff lowa hatte seit dem Koreakrieg kein echtes 631

Stykkisholmur, Island<br />

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die Männer seiner Vorausabteilung stießen in Stykkisholmur auf<br />

acht Russen. Diese versuchten, über die einzige Straße nach Süden<br />

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bei dem fünf Russen fielen oder verwundet wurden. Nun war<br />

niemand mehr da, der Keflavik vor den Schiffen am Horizont<br />

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Die ersten Truppen kamen per Hubschrauber und besetzten in<br />

Zug- oder Kompaniestärke jede Anhöhe überm Hafen. Man war<br />

besonders bemüht, die Maschinen unter Keflaviks Radarhorizont<br />

zu halten, da dort trotz aller Anstrengungen noch ein russischer<br />

Sender operierte. Ein Hubschrauber CH-53 Super Stallion brachte<br />

eine mobile Radaranlage auf einen Berg an der Nordwestküse der<br />

Insel, und ein Team von Technikern begann sofort, sie einsatzbereit<br />

zu machen. Als die Schiffe in den mit Felsblöcken übersäten Hafen<br />

von Stykkisholmur einfuhren, waren schon fünftausend Soldaten<br />

beiderseits der wenigen Straßen, die in die Stadt führten, in Stellung<br />

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Hubschrauber, die nicht mehr für den Truppentransport gebraucht<br />

wurden, markierten die Untiefen und Hindernisse mit<br />

Radarreflektoren und Leuchtbaken, und dann wanden sich die<br />

Landungsschiffe LST mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch<br />

das tödliche Labyrinth; eine Operation, die nur wenig sicherer war<br />

als das Überqueren einer Autobahn mit verbundenen Augen.<br />

Lieutenant Potter und seine Kommandos gingen von Haus zu<br />

Haus und machten die Kapitäne und Maate der Fischerboote ausfindig;<br />

diese wurden dann hinausgeflogen, um die großen grauen<br />

LST mit den Panzern an Bord durch die engsten Passagen zu lotsen.<br />

Um die Mittagszeit hatte das erste LST die Laderampe an Land, und<br />

die Panzer der Marineinfanterie rollten auf die Insel. Nach ihnen<br />

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