tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Der Mark-46 lief wie eingestellt in Schlangenlinien nach Süden. Das U-Boot, vom Aktiv-Sonar des Helikopters alarmiert, fuhr mit äußerster Kraft und versuchte, dem Torpedo auszuweichen. »Hammer, hier Romeo. Hatchet ist unterwegs für den Fall, dass Ihr Torpedo sein Ziel verfehlt. Over.« »Roger«, bestätigte O'Malley. »Er hat ihn!« rief Willy erregt. Der Torpedo war nun bei der Annäherung ans Ziel auf automatische Sonarsuche gegangen. Zwar versuchte der Kommandant eine radikale Wendung nach rechts, doch der Hai war zu nahe, um sich noch abschütteln zu lassen. »Treffer!« schrie Willy und klang fast so laut wie der Lärm der Explosion. Direkt vor ihnen schien die Oberfläche einen Satz zu machen, aber es stieg kein Schaum auf - dazu war der Torpedo in zu großer Tiefe detoniert. »Tja«, meinte O'Malley, der zum ersten Mal einen scharfen Torpedo auf ein echtes U-Boot abgefeuert hatte. Die Geräusche des sterbenden Bootes klangen bedrückend. An der Oberfläche tauchten Ölblasen auf. »Romeo, das war eine Versenkung. Richten Sie dem Bootsmann aus, er soll den Pinsel holen. Wir suchen jetzt nach Wrackteilen und Überlebenden.« Am Vortag hatte eine andere Fregatte die ganze Crew eines abgeschossenen russischen Bear gerettet. Doch hier war niemand davongekommen. O'Malley flog noch zehn Minuten lang Kreise und wandte sich dann zurück zur Fregatte. Island »Beagle, sind Sie satt und ausgeruht?« fragte Doghouse. »Könnte man sagen.« Edwards hatte mit dieser Frage gerechnet, aber nun klang sie ihm unheilverkündend. »Erkunden Sie die Südküste des Hvammsfjördur und melden Sie etwaige Aktivitäten der Russen. Ganz besonders interessiert uns die kleine Hafenstadt Stykkisholmur rund vierzig Meilen westlich von Ihnen. Ihr Befehl ist unverändert: Feindkontakte vermeiden, beobachten, melden. Verstanden?« »Roger. Wieviel Zeit haben wir?« »Das weiß ich leider selbst nicht, Beagle. Sie müssen aber sofort aufbrechen.« »Okay, wir ziehen in zehn Minuten los. Out.« Edwards zerlegte 548

die Antenne und verstaute das Funkgerät im Rucksack. »Leute, es ist Zeit, unser Versteck zu verlassen. Sergeant Nichols?« Ja, Sir?« Nichols und Smith kamen herüber. »Hat man Sie über unseren Auftrag informiert?« »Nein, Sir. Wir bekamen den Befehl, Ihren Trupp abzulösen und weitere Anweisungen abzuwarten.« Edwards hatte sich bereits den Inhalt von Nichols' Kartentasche angesehen. Die Blätter deckten die gesamte Westküste Islands ab und waren bis auf die Karte der Absprungzone druckfrisch. Der Zweck ihres Marsches entlang der Westküste lag wohl auf der Hand. Der Lieutenant nahm eine Karte heraus und zeichnete ihre Marschroute nach Westen ein. »Gut, wir teilen uns in drei Gruppen auf. Sergeant Smith, Sie gehen mit einem unserer neuen Freunde voran. Nichols, Sie bilden mit Rodgers die Nachhut. Sie haben beide ein Funkgerät, ich nehme das dritte und führe den Rest des Trupps. Alle drei Gruppen bleiben in Sichtweite. Die nächste befestigte Straße, die wir überqueren müssen, ist zehn Meilen entfernt. Wer etwas sieht, geht in Deckung und meldet sich über Funk bei mir. Jeglicher Feindkontak; ist zu vermeiden. Es soll bloß niemand den Helden spielen. Klar? In zehn Minuten brechen wir auf.« Edwards sammelte seine Ausrüstung ein. »Wohin geht's, Michael?« fragte Vigdis. »Nach Stykkisholmur«, erwiderte er. »Schaffen Sie das?« »Mit Ihnen zusammen schon.« Sie setzte sich neben ihn. »Und was machen wir in Stykkisholmur?« Mike lächelte. »Das hat man mir nicht gesagt.« »Warum sagt man Ihnen eigentlich nie etwas?« »Eine reine Sicherheitsvorkehrung. Je weniger wir wissen, desto besser für uns.« »Das finde ich blöd«, versetzte sie. Edwards hätte ihr gerne erklärt, warum sie recht und unrecht zugleich hatte, aber ihm fehlten die Worte. »Wenn wir dort sind, können wir vielleicht langsam anfangen, wieder an ein normales Leben zu denken.« Ihr Ausdruck veränderte sich. »Michael, was ist für Sie ein normales Leben?« Gute Frage, dachte Edwards, aber ich habe im Augenblick zuviel um die Ohren, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen. »Wir werden sehen.« 549

die Antenne und verstaute das Funkgerät <strong>im</strong> Rucksack. »Leute, es<br />

ist Zeit, unser Versteck zu verlassen. Sergeant Nichols?«<br />

Ja, Sir?« Nichols und Smith kamen herüber.<br />

»Hat man Sie über unseren Auftrag informiert?«<br />

»Nein, Sir. Wir bekamen den Befehl, Ihren Trupp abzulösen und<br />

weitere Anweisungen abzuwarten.« Edwards hatte sich bereits den<br />

Inhalt von Nichols' Kartentasche angesehen. Die Blätter deckten<br />

die gesamte Westküste Islands ab und waren bis auf die Karte der<br />

Absprungzone druckfrisch. Der Zweck ihres Marsches entlang der<br />

Westküste lag wohl auf der Hand. Der Lieutenant nahm eine Karte<br />

heraus und zeichnete ihre Marschroute nach Westen ein.<br />

»Gut, wir teilen uns in drei Gruppen auf. Sergeant Smith, Sie<br />

gehen mit einem unserer neuen Freunde voran. Nichols, Sie bilden<br />

mit Rodgers die Nachhut. Sie haben beide ein Funkgerät, ich nehme<br />

das dritte und führe den Rest des Trupps. Alle drei Gruppen bleiben<br />

in Sichtweite. Die nächste befestigte Straße, die wir überqueren<br />

müssen, ist zehn Meilen entfernt. Wer etwas sieht, geht in Deckung<br />

und meldet sich über Funk bei mir. Jeglicher Feindkontak; ist zu<br />

vermeiden. Es soll bloß niemand den Helden spielen. Klar? In zehn<br />

Minuten brechen wir auf.« Edwards sammelte seine Ausrüstung<br />

ein.<br />

»Wohin geht's, Michael?« fragte Vigdis.<br />

»Nach Stykkisholmur«, erwiderte er. »Schaffen Sie das?«<br />

»Mit Ihnen zusammen schon.« Sie setzte sich neben ihn. »Und<br />

was machen wir in Stykkisholmur?«<br />

Mike lächelte. »Das hat man mir nicht gesagt.«<br />

»Warum sagt man Ihnen eigentlich nie etwas?«<br />

»Eine reine Sicherheitsvorkehrung. Je weniger wir wissen, desto<br />

besser für uns.«<br />

»Das finde ich blöd«, versetzte sie. Edwards hätte ihr gerne<br />

erklärt, warum sie recht und unrecht zugleich hatte, aber ihm<br />

fehlten die Worte.<br />

»Wenn wir dort sind, können wir vielleicht langsam anfangen,<br />

wieder an ein normales Leben zu denken.«<br />

Ihr Ausdruck veränderte sich. »Michael, was ist für Sie ein normales<br />

Leben?«<br />

Gute Frage, dachte Edwards, aber ich habe <strong>im</strong> Augenblick zuviel<br />

um die Ohren, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen. »Wir<br />

werden sehen.«<br />

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