tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

USS Reuben James 25 Im Visier: die Zeit Während der beiden ersten Tage ging es glatt. Zuerst liefen die Eskorten aus und suchten die seichten Küstengewässer mit Aktivsonar nach U-Booten ab. Dann folgten die Frachter, formierten sich langsam zu acht Zehnerkolonnen. Der mit zwölf Knoten fahrende Konvoi hatte es eilig. Unter dem massiven Schutz landgestützter Jäger lief er während der ersten achtundvierzig Stunden auf dem Weg an Neuengland, Ostkanada, Säble Island und den Grand Banks entlang ziemlich gradlinig. Diese leichte Etappe lag nun hinter ihnen. Sie verließen das Küstengewässer und fuhren in den Atlantik ein: unbekanntes Territorium. »Und meine Berichte...«, sagte Calloway zu Morris. »Sie können zweimal am Tag meinen Satellitensender benutzen, solange Sie dabei den dienstlichen Funkverkehr nicht stören. Ist Ihnen klar, dass Ihre Meldungen in Norfolk notfalls auf sensitive Informationen hin geprüft werden?« »Gewiß, Sir, und es ist auch nicht meine Absicht, etwas zu veröffentlichen, das Ihr Schiff gefährden könnte. Ich hatte dieses Jahr in Moskau schon Aufregung genug.« »Wie bitte?« Morris setzte das Fernglas ab und drehte sich um. - Calloway berichtete, was er im Frühjahr erlebt hatte. »Patrick Flynn, mein Kollege vom AP, fährt auf Battleaxe mit«, schloß er. »Sie waren also vor Ort, als sich die Krise zusammenbraute. Haben Sie eine Ahnung, warum der Krieg eigentlich angezettelt wurde?« Calloway schüttelte den Kopf. »Wenn ich das wüßte, Sir, hätte ich die Story schon längst veröffentlicht.« Auf der Brücke erschien ein Bote mit Meldungen. Morris las sie und zeichnete sie ab. 510

»Etwas Dramatisches?« fragte Calloway hoffnungsvoll. »Die neuesten Wettervorhersagen und etwas über einen russischen Spähsatelliten, der uns in drei Stunden überfliegen soll. Die Air Force will versuchen, ihn vorher abzuschießen. Nichts Weltbewegendes. Fühlen Sie sich wohl an Bord? Irgendwelche Probleme?« »Nein, Sir. Nichts ist angenehmer als eine Seefahrt.« »Wohl wahr.« Morris steckte den Kopf ins Ruderhaus und rief: »Luftalarm!« Dann führte er den Reporter in die Gefechtszentrale und erklärte, mit der Übung solle sichergestellt werden, dass die Männer auch im Dunkeln jeden Griff beherrschen. »Enthielt eine dieser Meldungen eine Warnung?« »Nein, aber in sechs Stunden verlassen wir den Schutzschirm der landgestützen Jäger. Das bedeutet, dass der Iwan anfängt, nach uns zu suchen.« Morris ließ seine Männer eine Stunde lang üben. Die Crew der Gefechtszentrale simulierte am Computer zwei Angriffe. Beim zweiten durchbrach eine feindliche Rakete den Verteidigungsgürtel. Luftstützpunkt Langley, Virginia Der F-15 kam vor den Hangars zum Stehen. Schon auf der Leiter inspizierte Major Nakamura das angesengte Heck ihrer Maschine. »Nicht so schlimm, Major«, versicherte der Sergeant vom Bodenpersonal. Ein Fragment der explodierenden Rakete hatte ein Loch von der Größe einer Bierdose in die linke Tragfläche gerissen und einen Treibstofftank nur knapp verfehlt. »Das krieg ich in zwei Stunden hin.« »Sind Sie verletzt?« fragte der Ingenieur von Lockheed. »Das Ding ging fünfzehn Meter von mir entfernt los, und zwar tierisch. Sie lagen übrigens schief - die Explosion war ziemlich spektakulär. Überall Fetzen. Mein Glück, dass ich nur einen abbekam.« Die Pilotin hatte einen Heidenschrecken bekommen, aber inzwischen eine Stunde Zeit gehabt, sich von ihm zu erholen. Jetzt war sie nur noch stinksauer. »Das tut mir leid, Major.« »Wir müssen es eben noch mal versuchen«, meinte Buns und schaute zum Himmel. »Wann ist das nächste Fenster?« »In elf Stunden und sechzehn Minuten.« 511

»Etwas Dramatisches?« fragte Calloway hoffnungsvoll.<br />

»Die neuesten Wettervorhersagen und etwas über einen russischen<br />

Spähsatelliten, der uns in drei Stunden überfliegen soll. Die<br />

Air Force will versuchen, ihn vorher abzuschießen. Nichts Weltbewegendes.<br />

Fühlen Sie sich wohl an Bord? Irgendwelche Probleme?«<br />

»Nein, Sir. Nichts ist angenehmer als eine Seefahrt.«<br />

»Wohl wahr.« Morris steckte den Kopf ins Ruderhaus und rief:<br />

»Luftalarm!« Dann führte er den Reporter in die Gefechtszentrale<br />

und erklärte, mit der Übung solle sichergestellt werden, dass die<br />

Männer auch <strong>im</strong> Dunkeln jeden Griff beherrschen.<br />

»Enthielt eine dieser Meldungen eine Warnung?«<br />

»Nein, aber in sechs Stunden verlassen wir den Schutzschirm der<br />

landgestützen Jäger. Das bedeutet, dass der Iwan anfängt, nach uns<br />

zu suchen.« Morris ließ seine Männer eine Stunde lang üben. Die<br />

Crew der Gefechtszentrale s<strong>im</strong>ulierte am Computer zwei Angriffe.<br />

Be<strong>im</strong> zweiten durchbrach eine feindliche Rakete den Verteidigungsgürtel.<br />

Luftstützpunkt Langley, Virginia<br />

Der F-15 kam vor den Hangars zum Stehen. Schon auf der Leiter<br />

inspizierte Major Nakamura das angesengte Heck ihrer Maschine.<br />

»Nicht so schl<strong>im</strong>m, Major«, versicherte der Sergeant vom Bodenpersonal.<br />

Ein Fragment der explodierenden Rakete hatte ein<br />

Loch von der Größe einer Bierdose in die linke Tragfläche gerissen<br />

und einen Treibstofftank nur knapp verfehlt. »Das krieg ich in zwei<br />

Stunden hin.«<br />

»Sind Sie verletzt?« fragte der Ingenieur von Lockheed.<br />

»Das Ding ging fünfzehn Meter von mir entfernt los, und zwar<br />

tierisch. Sie lagen übrigens schief - die Explosion war ziemlich<br />

spektakulär. Überall Fetzen. Mein Glück, dass ich nur einen abbekam.«<br />

Die Pilotin hatte einen Heidenschrecken bekommen, aber<br />

inzwischen eine Stunde Zeit gehabt, sich von ihm zu erholen. Jetzt<br />

war sie nur noch stinksauer.<br />

»Das tut mir leid, Major.«<br />

»Wir müssen es eben noch mal versuchen«, meinte Buns und<br />

schaute zum H<strong>im</strong>mel. »Wann ist das nächste Fenster?«<br />

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