tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

tisch überall hin. Wie gut waren die Russen in diesem zerklüfteten Gelände? Wieder ein Problem mehr, dachte Edwards. »Sergeant, was meinen Sie?« Smith schnitt eine Grimasse. Sie hatten die Wahl zwischen akuter Gefahr und körperlicher Erschöpfung. Schöne Entscheidung, dachte er. Haben wir für so was nicht Offiziere? »Ich würde dort unten Streifen einsetzen, Lieutenant. Viele Straßen; da würde ich Kontrollpunkte einrichten, um die Einheimischen im Auge zu behalten. Der Antennenmast ist bestimmt bewacht. Was produzieren diese Höfe, Miss Vigdis?« »Milch, Kartoffeln, Schafe«, antwortete sie. »Dann werden die Russen herumziehen, wenn sie dienstfrei haben, und sich frische Lebensmittel besorgen. Täten wir doch auch. Das gefällt mir nicht, Lieutenant.« Edwards nickte zustimmend. »Gut, wenden wir uns nach Osten. Unser Proviant ist praktisch alle.« »Wir können ja angeln.« Faslane, Schottland Chicago führte die Prozession an. Ein Schlepper der Royal Navy hatte das Boot vom Kai bugsiert, und nun fuhr es mit sechs Knoten hinaus aufs offene Meer. Sie machten sich ein »Fenster« in der sowjetischen Radarüberwachung zunutze; der nächste Durchlauf eines russischen Spähsatelliten stand erst in sechs Stunden bevor. Hinter McCafferty kamen im Abstand von zwei Meilen Boston, Pittsburgh, Providence, Key West und Groton. »Tiefe?« fragte McCafferty über die Bordsprechanlage. »Fünfhundertsiebzig Fuß.« Es war Zeit. McCafferty beorderte die Ausgucks nach unten. Schiffe waren nur achteraus sichtbar. Boston war deutlich auszumachen; der schwarze Turm und die beiden Tiefenruder glitten übers Wasser und erinnerten an einen Todesengel. Angemessener Vergleich, dachte McCafferty, sah sich noch ein letztes Mal auf der Kommandobrücke auf dem Turm um, kletterte dann nach unten und zog das Luk hinter sich zu. Sieben Meter tiefer, und er stand in der Angriffszentrale, wo er ein weiteres Luk schloß. »Brücke tauchklar!« leitete der Erste Offizier die Litanei ein. 426

Checklisten hatten U-Boot-Fahrer schon lange vor den Fliegern entwickelt. McCafferty sah sich die Armaturen selbst an - und andere Crewmitglieder folgten heimlich seinem Beispiel. Alles war so, wie es sein sollte. »Tauchen. Auf zweihundert Fuß gehen«, befahl McCafferty. Der Lärm entweichender Luft und einströmenden Wassers erfüllte den Rumpf, als das elegante schwarze Boot in die Tiefe glitt. McCafferty führte sich die Seekarte vor Augen. Vierundsiebzig Stunden bis zum Packeis, dann nach Osten abdrehen. Dreiundvierzig Stunden bis Swiatjana und nach Süden. Dann wurde es knifflig. Stendal, DDR Die Schlacht um Alfeld entwickelte sich zu einem Ungeheuer, das Männer und Panzer verschlang. Alexejew fand es unerträglich, zweihundert Kilometer von der Panzerdivision, die er nun als seine betrachtete, entfernt zu sein. Und die Tatsache, dass er über seine Ablösung nicht klagen konnte, machte alles nur noch schlimmer. Der neue Kommandeur hatte einen erfolgreichen Angriff über den Fluß geführt und zwei weitere mechanisierte Infanterieregimenter ans andere Ufer gebracht. Im Augenblick versuchte man, trotz mörderischen Artilleriefeuers von der Nato drei Pontonbrücken über die Leine zu schlagen. »Wir haben einen Zusammenprall provoziert, Pascha«, sagte der OB West und starrte auf die Karte. Alexejew nickte zustimmend. Was als begrenzte Attacke begonnen hatte, war nun zum Brennpunkt der gesamten Front geworden. Inzwischen befanden sich zwei weitere sowjetische Panzerdivisionen in der Nähe des Kampfgebietes und eilten zur Leine. Bekannt war, dass auch drei Nato-Brigaden mit Artillerie auf diese Stelle zuhielten. Beide Seiten zogen Kampfflugzeuge von anderen Sektoren ab, die eine, um den Brückenkopf zu zerschlagen, die andere, um ihn zu decken. Das Terrain an der Front gab den SAM-Bedienungen nicht genug Zeit für die Freund-Feind-Kennung. Da die Russen über wesentlich mehr Boden-Luft-Raketen verfügten, war bei Alfeld eine Feuer-Frei-Zone eingerichtet worden. Alles, was flog, stellte automatisch ein Ziel für die russischen Raketen dar, 427

Checklisten hatten U-Boot-Fahrer schon lange vor den Fliegern<br />

entwickelt. McCafferty sah sich die Armaturen selbst an - und<br />

andere Crewmitglieder folgten he<strong>im</strong>lich seinem Beispiel. Alles war<br />

so, wie es sein sollte.<br />

»Tauchen. Auf zweihundert Fuß gehen«, befahl McCafferty.<br />

Der Lärm entweichender Luft und einströmenden Wassers erfüllte<br />

den Rumpf, als das elegante schwarze Boot in die Tiefe glitt.<br />

McCafferty führte sich die Seekarte vor Augen. Vierundsiebzig<br />

Stunden bis zum Packeis, dann nach Osten abdrehen. Dreiundvierzig<br />

Stunden bis Swiatjana und nach Süden. Dann wurde es<br />

knifflig.<br />

Stendal, DDR<br />

Die Schlacht um Alfeld entwickelte sich zu einem Ungeheuer, das<br />

Männer und Panzer verschlang. Alexejew fand es unerträglich,<br />

zweihundert Kilometer von der Panzerdivision, die er nun als seine<br />

betrachtete, entfernt zu sein. Und die Tatsache, dass er über seine<br />

Ablösung nicht klagen konnte, machte alles nur noch schl<strong>im</strong>mer.<br />

Der neue Kommandeur hatte einen erfolgreichen Angriff über den<br />

Fluß geführt und zwei weitere mechanisierte Infanteriereg<strong>im</strong>enter<br />

ans andere Ufer gebracht. Im Augenblick versuchte man, trotz<br />

mörderischen Artilleriefeuers von der Nato drei Pontonbrücken<br />

über die Leine zu schlagen.<br />

»Wir haben einen Zusammenprall provoziert, Pascha«, sagte der<br />

OB West und starrte auf die Karte.<br />

Alexejew nickte zust<strong>im</strong>mend. Was als begrenzte Attacke begonnen<br />

hatte, war nun zum Brennpunkt der gesamten Front geworden.<br />

Inzwischen befanden sich zwei weitere sowjetische Panzerdivisionen<br />

in der Nähe des Kampfgebietes und eilten zur Leine. Bekannt<br />

war, dass auch drei Nato-Brigaden mit Artillerie auf diese Stelle<br />

zuhielten. Beide Seiten zogen Kampfflugzeuge von anderen Sektoren<br />

ab, die eine, um den Brückenkopf zu zerschlagen, die andere,<br />

um ihn zu decken. Das Terrain an der Front gab den SAM-Bedienungen<br />

nicht genug Zeit für die Freund-Feind-Kennung. Da die<br />

Russen über wesentlich mehr Boden-Luft-Raketen verfügten, war<br />

bei Alfeld eine Feuer-Frei-Zone eingerichtet worden. Alles, was<br />

flog, stellte au<strong>tom</strong>atisch ein Ziel für die russischen Raketen dar,<br />

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