tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Leuchtspurgeschosse jagten von russischen Fla-Kanonen zum Himmel und zerstörten ihn, ehe er abwerfen konnte, doch es tauchte sofort ein zweiter auf, der den Fla-Panzer mit seinen Bordkanonen abschoß. Alexejew fluchte, als der einmotorige Starfighter anflog, am anderen Flußufer zwei Bomben warf und dann wegflitzte. Die Bomben hingen an kleinen Fallschirmen und fielen langsam, bis sie zwanzig Meter über dem Boden die Luft mit einem Nebel zu erfüllen schienen - Alexejew warf sich im Laden auf den Boden, als die explosiven Dämpfe der Treibstoff-Luft-Bombe detonierten. Die Druckwelle war so gewaltig, dass über seinem Kopf eine Vitrine zersplitterte und ihn mit Glas übersäte. »Was, zum Teufel, war das?» brüllte Sergetow und schaute auf. »Sie sind verletzt, Genosse General!« Alexejew fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Sie wurde rot. Seine Augen brannten, und er wusch sich mit dem Inhalt seiner Feldflasche das Blut vom Gesicht. Major Sergetow klebte seinem General einen Verband auf die Stirn, benutzte dabei aber, wie Alexejew auffiel, nur eine Hand. »Was ist Ihnen passiert?« »Nichts, bin nur auf Glas gefallen. Halten Sie still, Genosse General, Sie bluten wie ein Schwein.« Ein Generalleutnant erschien. Alexejew erkannte Wiktor Beregowoy, stellvertretender Kommandeur der 8. Gardearmee. »Genosse General, Sie haben Befehl, ins Hauptquartier zurückzukehren. Ich bin hier, um Sie abzulösen.« »Kommt nicht in Frage!« brüllte Alexejew. »Der Befehl stammt vom OB West, Genosse. Ich bin Panzergeneral und kann hier weitermachen. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Sie haben Großartiges geleistet. Aber nun werden Sie anderswo gebraucht.« »Erst wenn ich hier fertig bin!« »Genosse General, wenn diese Flußüberquerung Erfolg haben soll, brauchen wir mehr Unterstützung. Und wer kann die besser organisieren, Sie oder ich?« Alexejew schnaubte zornig. Der Mann hatte recht. »Jetzt ist nicht die Zeit für Diskussionen«, sagte Beregowoy. »Sie haben Ihre Aufgabe, ich meine.« »Sind Sie mit der Lage vertraut?« »Ja. Hinten wartet ein Fahrzeug auf Sie.« 414

Luftstützpunkt Langley, Virginia Nichts macht einen Piloten so froh wie ein Distinguished Flying Cross, und Major Amelia Nakamura fragte sich, ob sie diese Auszeichnung als erste Frau in der Luftwaffe bekommen würde. Und wenn nicht? Auch kein Beinbruch, dachte sie, immerhin habe ich meine drei Badger-Abschüsse auf Videoband. Alle F-15, die nach Europa verlegt werden konnten, waren bereits auf der anderen Seite des Atlantik, und sie hatte nun eine neue Aufgabe. Nur vier Maschinen des 48. Abfangjägergeschwaders waren noch in Langley. Der Rest war entlang der Ostküste verstreut, einschließlich der beiden Piloten, die für ASAT-Antisatelliten-Raketen qualifiziert waren. Buns Nakamura hatte davon Wind bekommen, sich sofort mit Space Command in Verbindung gesetzt und erklärt, sie habe das ASAT-Flugprofil ausgearbeitet und könne den Auftrag übernehmen. Warum einen Kampfpiloten von der Front abziehen? Sie überzeugte sich davon, dass das häßliche Geschoß sicher unterm Rumpf befestigt war. Es war entmottet und von einem Expertenteam noch einmal durchgecheckt worden. Buns schüttelte den Kopf. Das System war nur einem einzigen richtigen Test unterzogen worden, dann hatte ein Moratorium dem Programm ein vorläufiges Ende gesetzt. Wenigstens war der Test erfolgreich verlaufen. Major Nakamura beendete gemächlich ihren Rundgang - kein Grund zur Eile, denn ihr Ziel befand sich noch überm Indischen Ozean -, schnallte sich dann in ihren Eagle, ließ Blick und Hände über Instrumente und Hebel gleiten, verstellte den Sitz und gab schließlich die auf die Hangarwand gemalten Ziffern in das Trägheitsnavigationssystem ein, damit die Maschine auch wusste, wo sie war. Dann ließ sie die Triebwerke Warmlaufen. Ihr Helm schützte sie vor dem Lärm. Die Instrumentenzeiger kreisten in die richtige Position. Der Chef des Bodenpersonals betrachtete das Kampfflugzeug noch einmal aufmerksam und gab ihr dann mit einem Wink zu verstehen, sie könne ins Freie rollen. »Eagle 104, klar zum Rollen«, meldete sie dem Tower. »Roger, 104. Rollbahn frei«, erwiderte der Controller. »Wind aus zwei-fünf-drei, zwölf Knoten.« »Roger, 104 rollt.« 415

Luftstützpunkt Langley, Virginia<br />

Nichts macht einen Piloten so froh wie ein Distinguished Flying<br />

Cross, und Major Amelia Nakamura fragte sich, ob sie diese Auszeichnung<br />

als erste Frau in der Luftwaffe bekommen würde. Und<br />

wenn nicht? Auch kein Beinbruch, dachte sie, <strong>im</strong>merhin habe ich<br />

meine drei Badger-Abschüsse auf Videoband.<br />

Alle F-15, die nach Europa verlegt werden konnten, waren bereits<br />

auf der anderen Seite des Atlantik, und sie hatte nun eine neue<br />

Aufgabe. Nur vier Maschinen des 48. Abfangjägergeschwaders waren<br />

noch in Langley. Der Rest war entlang der Ostküste verstreut,<br />

einschließlich der beiden Piloten, die für ASAT-Antisatelliten-Raketen<br />

qualifiziert waren. Buns Nakamura hatte davon Wind bekommen,<br />

sich sofort mit Space Command in Verbindung gesetzt<br />

und erklärt, sie habe das ASAT-Flugprofil ausgearbeitet und könne<br />

den Auftrag übernehmen. Warum einen Kampfpiloten von der<br />

Front abziehen?<br />

Sie überzeugte sich davon, dass das häßliche Geschoß sicher<br />

unterm Rumpf befestigt war. Es war entmottet und von einem<br />

Expertenteam noch einmal durchgecheckt worden. Buns schüttelte<br />

den Kopf. Das System war nur einem einzigen richtigen Test unterzogen<br />

worden, dann hatte ein Moratorium dem Programm ein<br />

vorläufiges Ende gesetzt. Wenigstens war der Test erfolgreich verlaufen.<br />

Major Nakamura beendete gemächlich ihren Rundgang - kein<br />

Grund zur Eile, denn ihr Ziel befand sich noch überm Indischen<br />

Ozean -, schnallte sich dann in ihren Eagle, ließ Blick und Hände<br />

über Instrumente und Hebel gleiten, verstellte den Sitz und gab<br />

schließlich die auf die Hangarwand gemalten Ziffern in das Trägheitsnavigationssystem<br />

ein, damit die Maschine auch wusste, wo sie<br />

war. Dann ließ sie die Triebwerke Warmlaufen. Ihr Helm schützte<br />

sie vor dem Lärm. Die Instrumentenzeiger kreisten in die richtige<br />

Position. Der Chef des Bodenpersonals betrachtete das Kampfflugzeug<br />

noch einmal aufmerksam und gab ihr dann mit einem Wink zu<br />

verstehen, sie könne ins Freie rollen.<br />

»Eagle 104, klar zum Rollen«, meldete sie dem Tower.<br />

»Roger, 104. Rollbahn frei«, erwiderte der Controller. »Wind<br />

aus zwei-fünf-drei, zwölf Knoten.«<br />

»Roger, 104 rollt.«<br />

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