tom clancy im sturm
tom clancy im sturm tom clancy im sturm
send Fuß tief; eine lange tiefe Reise für seinen Ersten Offizier und einen Geschützmaat aus Detroit. Dann wurde Salut geschossen, aber kein Zapfenstreich geblasen: Niemand an Bord verstand sich auf die Trompete, und das Tonbandgerät war defekt. Morris klappte das Buch zu. Die Flaggen wurden gefaltet und zurück in ihren Schrank gelegt. Man trug die Tische zurück in die Messe und verschraubte die Stützen wieder mit dem Deck. Und seine Pharris, das wusste Morris, war nur noch ein Wrack. Der Schlepper Papago zog die Fregatte Heck voran und mit nur vier Knoten. Noch drei Tage bis zum Land. Sie liefen auf den nächsten Hafen zu, Boston, der aber keinen Marinestützpunkt hatte. Der Grund war klar: Die Reparatur würde mehr als ein Jahr dauern, und die Navy wollte ihre Werft freihalten. Schiffe, die bald wieder einsatzbereit gemacht werden konnten, hatten Vorrang. Und das Kommando auf dem Schiff hatte er nur noch der Form halber. Der Schlepper hatte eine Reservemannschaft, die sich aus Bergungsexperten zusammensetzte. Drei dieser Männer waren nun an Bord, um die Trosse im Auge zu behalten und Morris zu »beraten«. Im Grunde genommen waren ihre Ratschläge Befehle - aber sie wurden wenigstens höflich gegeben. Seine Mannschaft hatte mehr als genug zu tun. Die Schotten im Vorschiff mussten dauernd überwacht werden. Im Maschinenraum war man mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Ein Kessel hatte wieder Druck und trieb den Turbogenerator, der Strom lieferte. Am zweiten Kessel wurde noch gearbeitet. Das Hauptsuchradar sollte, wie er erfuhr, in vier Stunden wieder einsatzbereit sein. Gerade war die Satellitenantenne wieder in Betrieb genommen worden. Falls sie den Hafen erreichten, waren alle Systeme an Bord repariert. Angesichts des Ausmaßes der Schäden war das zwar unerheblich, aber eine beschäftigte Mannschaft ist, wie man bei der Navy sagt, eine gutgelaunte Mannschaft. Anders als ihr Kommandant hatte die Besatzung keine Zeit, nachzudenken, welche Fehler gemacht worden waren, wie viele Leben sie gekostet hatten, und wer die Schuld trug. Morris ging in die Gefechtszentrale. Seine Taktik-Crew ging die Bänder und schriftlichen Aufzeichnungen der Begegnung mit dem Victor noch einmal durch und versuchte herauszufinden, was geschehen war. »Ach, ich weiß nicht.« Der Sonar-Operator hob die Schultern. »Vielleicht waren es zwei U-Boote. Zum Beispiel: Zu diesem Zeit 400
punkt ist es hier. Diese helle Spur - aber ein paar Minuten später erfaßt ihn das Aktiv-Sonar dort.« »Es war nur ein Boot", sagte Morris. »Bei fünfundzwanzig Knoten läßt sich die Strecke zwischen den beiden Punkten in vier \Iinuten zurücklegen.» »Wir hörten das Boot aber nicht, und es erschien auch nicht auf dem Schirm. Außerdem fuhr es in die entgegengesetzte Richtung, als wir den Kontakt verloren.« Der Sonarmann spulte das Band zurück, um es noch einmal ablaufen zu lassen. »So, so.« Morris ging zurück auf die Brücke und dachte das Ganze noch einmal durch. Inzwischen wusste er den Ablauf auswendig. Er trat hinaus in die Nock. Das Schanzkleid war noch durchlöchert, und ein blasser Blutfleck zeigte, wo der Erste Offizier gestorben war. Chief Clarke, der viele Trupps im Einsatz hatte, würde ihn noch heute überstreichen lassen. Morris steckte sich eine Zigarette an und starrte zum Horizont. Reydarvatb, Island Der Hubschrauber war eine letzte Warnung gewesen. Edwards und seine Leute marschierten durch ein Gebiet mit kleinen Seen nach Nordosten, überquerten eine unbefestigte Straße, nachdem sie eine Stunde gewartet hatten, um sicherzustellen, dass dort kein Verkehr herrschte, und drangen dann in ein Sumpfgebiet ein. Edwards fand das Gelände verwirrend. Angesichts des Durcheinanders von nacktem Fels, Wiesen, Lavafeldern und einem Moor fragte er sich, ob Gott alles, was nach der Schöpfung übriggeblieben war, auf Island abgeladen hatte. Bäume schien er jedenfalls genug geschaffen zu haben, denn diese fehlten hier völlig. Ihre beste Deckung war kniehohes Gras, das im Wasser wuchs und sehr zäh sein musste, denn das Moor war bis vor kurzem vereist gewesen. Das Wasser war noch so kalt, dass ihnen die Beine schmerzten - aber sie ertrugen das. Die Alternativroute hätte sie über offenes, leicht ansteigendes Gelände geführt, angesichts der feindlichen Hubschrauber zu riskant. Vigdis überraschte alle mit ihrer Zähigkeit, denn sie hielt klaglos mit. Eben ein Mädchen vom Land, dachte Edwards. »Okay, Leute, kurze Rast!« rief er. Sofort suchte sich jeder eine trockene Stelle, an 401
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einen Geschützmaat aus Detroit. Dann wurde Salut geschossen,<br />
aber kein Zapfenstreich geblasen: Niemand an Bord verstand sich<br />
auf die Trompete, und das Tonbandgerät war defekt. Morris<br />
klappte das Buch zu. Die Flaggen wurden gefaltet und zurück in<br />
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verschraubte die Stützen wieder mit dem Deck. Und seine Pharris,<br />
das wusste Morris, war nur noch ein Wrack.<br />
Der Schlepper Papago zog die Fregatte Heck voran und mit nur<br />
vier Knoten. Noch drei Tage bis zum Land. Sie liefen auf den<br />
nächsten Hafen zu, Boston, der aber keinen Marinestützpunkt<br />
hatte. Der Grund war klar: Die Reparatur würde mehr als ein Jahr<br />
dauern, und die Navy wollte ihre Werft freihalten. Schiffe, die bald<br />
wieder einsatzbereit gemacht werden konnten, hatten Vorrang.<br />
Und das Kommando auf dem Schiff hatte er nur noch der Form<br />
halber. Der Schlepper hatte eine Reservemannschaft, die sich aus<br />
Bergungsexperten zusammensetzte. Drei dieser Männer waren nun<br />
an Bord, um die Trosse <strong>im</strong> Auge zu behalten und Morris zu »beraten«.<br />
Im Grunde genommen waren ihre Ratschläge Befehle - aber<br />
sie wurden wenigstens höflich gegeben.<br />
Seine Mannschaft hatte mehr als genug zu tun. Die Schotten <strong>im</strong><br />
Vorschiff mussten dauernd überwacht werden. Im Maschinenraum<br />
war man mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Ein Kessel hatte wieder<br />
Druck und trieb den Turbogenerator, der Strom lieferte. Am<br />
zweiten Kessel wurde noch gearbeitet. Das Hauptsuchradar sollte,<br />
wie er erfuhr, in vier Stunden wieder einsatzbereit sein. Gerade war<br />
die Satellitenantenne wieder in Betrieb genommen worden. Falls sie<br />
den Hafen erreichten, waren alle Systeme an Bord repariert. Angesichts<br />
des Ausmaßes der Schäden war das zwar unerheblich, aber<br />
eine beschäftigte Mannschaft ist, wie man bei der Navy sagt, eine<br />
gutgelaunte Mannschaft. Anders als ihr Kommandant hatte die Besatzung<br />
keine Zeit, nachzudenken, welche Fehler gemacht worden<br />
waren, wie viele Leben sie gekostet hatten, und wer die Schuld trug.<br />
Morris ging in die Gefechtszentrale. Seine Taktik-Crew ging die<br />
Bänder und schriftlichen Aufzeichnungen der Begegnung mit dem<br />
Victor noch einmal durch und versuchte herauszufinden, was geschehen<br />
war.<br />
»Ach, ich weiß nicht.« Der Sonar-Operator hob die Schultern.<br />
»Vielleicht waren es zwei U-Boote. Zum Beispiel: Zu diesem Zeit<br />
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