tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Morris fand in der Gefechtszentrale ein Funkgerät, das noch arbeitete, und rief den Kommandanten. »X-Ray Alfa, hier Pharris.« »Wie sieht es bei Ihnen aus?« »Wir wurden am Vorderschiff getroffen. Der Bug ist bis zum ASROC-Starter abgerissen. Wir sind manövrierunfähig, aber ich kann sie über Wasser halten, sofern wir nicht in schlechtes Wetter geraten. Beide Kessel augenblicklich außer Betrieb, in knapp zehn Minuten ist jedoch mit Druck zu rechnen. Einen genauen Überblick über die Verluste habe ich noch nicht. Commodore, wir wurden von einem Boot mit Nuklearantrieb getroffen; wahrscheinlich war es ein Victor. Und wenn ich mich nicht irre, hält es auf Sie zu. Achten Sie aufs Zentrum des Geleitzuges, Sir. Dieser Kerl kam auf Nahkampfdistanz heran und legte uns elegant rein. Der ist zu gut, um einfach so wegzulaufen.« Darüber dachte der Commodore kurz nach. »Gut, will ich mir merken. Gallery ist auf dem Weg zu Ihnen. Brauchen Sie sonst noch weitere Unterstützung?« »Gallery ist für Sie wichtiger als für uns. Der Schlepper genügt«, erwiderte Morris. Er wusste, dass das U-Boot nicht zurückkommen würde, um ihnen den Gnadenstoß zu versetzen, sondern sich eher die Frachter vornahm. »Roger. Sagen Sie Bescheid, falls Sie sonst noch etwas brauchen sollten. Viel Glück, Ed.« Morris ließ seinen Hubschrauber einen doppelten Ring aus Sonobojen um sein Schiff legen. Dann fischte der Sea Sprite drei Männer aus dem Wasser, einen davon tot. Unter Deck standen die Schweißer bis zur Taille im Salzwasser und waren bemüht, die Risse in den wasserdichten Schotten des Schiffes zu verschließen. Nach neunstündiger Arbeit begannen die Pumpen die gefluteten Räume zu lenzen. Der Schlepper Papago ging längsseits des eckigen Achterschiffs der Fregatte, und unter Aufsicht von Chief Clarke wurde eine Trosse übergeworfen. Eine Stunde später wurde die Fregatte mit vier Knoten rückwärts nach Osten geschleppt, um das beschädigte Vorschiff zu schonen. Morris ließ sein Schleppsonar hinter dem Bug herziehen, um wenigstens eine minimale Defensivkapazität zu haben. Zusätzliche Ausgucks wurden aufgestellt, um auf Sehrohre zu achten. USS Pharris stand eine langsame und gefährliche Heimreise bevor. 390

Stendal, DDR 28 Durchbrüche »Seien Sie vorsichtig, Pascha.« »Wie immer, Genosse General.« Alexejew lächelte. »Kommen Sie, Genosse Hauptmann.« Sergetow folgte seinem Vorgesetzten. Anders als bei ihren bisherigen Frontbesuchen trugen die beiden nun kugelsichere Westen. Der General hatte außer seiner Kartentasche nur eine Pistole dabei, doch der Hauptmann, der nun auch als Leibwächter füngierte, trug eine kleine tschechische Maschinenpistole über der Schulter. Ein Oberst der Luftwaffe stieg mit ihnen in den Hubschrauber. Der Mi­ 24 startete in die Nacht, von oben gedeckt durch einen Jäger. Lammersdorf, BRD Nur wenige Leute erkannten, wie wichtig eine Videokamera war. Bequem zwar für den Heimgebrauch, doch erst nachdem ein Hauptmann der niederländischen Luftwaffe vor zwei Jahren eine brillante Idee demonstriert hatte, war der militärische Nutzen des Gerätes bei geheimen Übungen in Deutschland und den westlichen USA demonstriert worden. Die Radarüberwachungsflugzeuge der Nato hielten ihre üblichen Positionen überm Rhein. Die E-3A Sentry, besser bekannt als AWACS, und kleinere TR-1 flogen weit hinter der Front Kreise oder Linien. Die beiden Typen hatten ähnliche, aber doch unterschiedliche Funktionen. AWACS konzentrierte sich vorwiegend auf den Flugverkehr. Die TR-1, eine verbesserte Version der guten alten U-2, suchte nach Fahrzeugen am Boden. Anfangs hatte die TR-1 als Fehlschlag gegolten. Da sie zu viele Ziele erfaßte, darunter viele von den Sowjets aufgestellte Radarreflektoren, wurde die Nato-Führung von einem Wirrwarr von Informationen über­ 391

Stendal, DDR<br />

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»Seien Sie vorsichtig, Pascha.«<br />

»Wie <strong>im</strong>mer, Genosse General.« Alexejew lächelte. »Kommen<br />

Sie, Genosse Hauptmann.«<br />

Sergetow folgte seinem Vorgesetzten. Anders als bei ihren bisherigen<br />

Frontbesuchen trugen die beiden nun kugelsichere Westen.<br />

Der General hatte außer seiner Kartentasche nur eine Pistole dabei,<br />

doch der Hauptmann, der nun auch als Leibwächter füngierte, trug<br />

eine kleine tschechische Maschinenpistole über der Schulter. Ein<br />

Oberst der Luftwaffe stieg mit ihnen in den Hubschrauber. Der Mi­<br />

24 startete in die Nacht, von oben gedeckt durch einen Jäger.<br />

Lammersdorf, BRD<br />

Nur wenige Leute erkannten, wie wichtig eine Videokamera war.<br />

Bequem zwar für den He<strong>im</strong>gebrauch, doch erst nachdem ein<br />

Hauptmann der niederländischen Luftwaffe vor zwei Jahren eine<br />

brillante Idee demonstriert hatte, war der militärische Nutzen des<br />

Gerätes bei gehe<strong>im</strong>en Übungen in Deutschland und den westlichen<br />

USA demonstriert worden.<br />

Die Radarüberwachungsflugzeuge der Nato hielten ihre üblichen<br />

Positionen überm Rhein. Die E-3A Sentry, besser bekannt als<br />

AWACS, und kleinere TR-1 flogen weit hinter der Front Kreise<br />

oder Linien. Die beiden Typen hatten ähnliche, aber doch unterschiedliche<br />

Funktionen. AWACS konzentrierte sich vorwiegend<br />

auf den Flugverkehr. Die TR-1, eine verbesserte Version der guten<br />

alten U-2, suchte nach Fahrzeugen am Boden. Anfangs hatte die<br />

TR-1 als Fehlschlag gegolten. Da sie zu viele Ziele erfaßte, darunter<br />

viele von den Sowjets aufgestellte Radarreflektoren, wurde die<br />

Nato-Führung von einem Wirrwarr von Informationen über­<br />

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