tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Als nächstes setzte Morris sich mit der Gefechtszentrale in Verbindung und befahl, den Kommandanten des Geleitzugs zu verständigen und um Hilfe zu bitten. »Bereits geschehen, Sir. Gallery ist unterwegs. Sieht so aus, als sei das U-Boot entwischt. Es wird immer noch nach ihm gesucht. Wir haben einige Schäden durch Explosionsdruck. Alle Radaranlagen, Bugsonar, ASROC ausgefallen. Schleppsonar und Mark- 32,-Lafetten funktionieren noch. Moment mal - der Kommandant schickt uns einen Schlepper.« »Okay, Sie übernehmen das Ruder. Ich gehe nach unten und sehe mir den Schaden an.« Wie steuert man ein Schiff, das keine Fahrt macht? dachte Morris. Eine Minute später sah er zu, wie Männer ein Schott mit Holz abzustützen versuchten. »Dieses hier hält einigermaßen, aber das davor leckt wie ein Sieb. Als der Bug losbrach, Muss sich alles verwunden haben. Wir müssen Bleche und Verstrebungen einschweißen. In zehn Minuten kann ich Ihnen sagen, ob sie schwimmt oder nicht.« Clarke erschien und atmete schwer. »Ich war gerade unten. Starkes Leck am Schott über den Bunkern. Müssen uns beeilen, wenn wir das abdichten wollen.« Die Schweißer wurden sofort nach unten geschickt. Zwei Männer erschienen mit einer tragbaren Pumpe. Morris jagte sie hinterher. »Wie viele Männer werden vermißt?« fragte Morris Chief Clarke, der den Arm verkrampft hielt. »Die Geschützbedienungen vorne sind alle davongekommen, aber von unter Deck habe ich bisher niemanden gesehen. Verflucht, ich hab mir selbst was gebrochen.« Clarke sah seinen rechten Arm an und schüttelte zornig den Kopf. »Aus dem Bug haben es wahrscheinlich nur wenige geschafft, Sir.« »Lassen Sie sich den Arm versorgen«, befahl Morris. »Scheiß auf den Arm, Sir! Ich werde gebraucht.« Der Mann hat recht, dachte Morris und ging vor Clarke zurück nach oben. Auf der Brücke wählte Morris den Maschinenraum an. Der Lärm am Telefon beantwortete seine erste Frage. Der Ingenieur machte sich durch das Zischen entweichenden Dampfes verständlich. »Schäden durch Explosionsdruck, Sir. Geplatzte Dampfleitungen an Kessel 1, Kessel 2. wird wohl noch 388

funktionieren, aber ich habe vorsichtshalber an beiden die Sicherheitsventile geöffnet. Die Dieselgeneratoren sind am Netz. Ich habe hier Verletzte und schicke sie jetzt hinauf. Ich - schon gut, schon gut. Wir haben Kessel 2. überprüft und nur kleine Undichtigkeiten gefunden, die sich rasch reparieren lassen. In zehn Minuten bekommen wir wieder Druck.« »Brauchen wir auch.« Morris legte auf. Die Pharris lag antriebslos im Wasser. Dampf strömte aus den Sicherheitsventilen und entwich durch den Schornstein, erzeugte ein gräßliches, krächzendes Geräusch, das klang, als stieße das Schiff einen Schmerzensschrei aus. Anstelle des schnittigen Clipperbugs hatte die Fregatte nur eine klobige Front aus zerfetztem Metall und herunterhängenden Kabeln. Öl aus aufgerissenen Bunkern verschmutzte rundum das Wasser. Zum ersten Mal fiel Morris auf, dass das Heck der Fregatte zu tief lag. Er musste auf weitere Meldungen warten. Wie bei einem Unfallopfer hingen die Überlebensaussichten vom Geschick der Chirurgen ab, und die durfte man weder stören noch zur Eile antreiben. Er rief die Gefechtszentrale an. »Was macht der U-Boot-Kontakt?« »Der Hubschrauber der Gallery warf einen Torpedo ab, dem aber der Treibstoff ausging, ehe er etwas traf. Sieht so aus, als sei das Boot nach Norden geflohen, aber wir haben seit fünf Minuten nichts mehr gehört. Inzwischen ist eine Orion im Gebiet.« »Die soll zwischen uns und dem Geleitzug suchen. Dieser Kerl läuft nicht weg. Richten Sie das auch dem Kommandanten aus.« »Aye, Captain.« Gleich darauf erhielt er die Meldung, das Schiff sei schwimmfähig. »Ganz dicht ist es nicht, aber die Pumpen schaffen es. Wenn weiter nichts versagt, bringen wir sie heim. Schickt man uns einen Schlepper?« »Ja.« »Dann lassen wir uns besser mit dem Achterschiff voraus in Schlepptau nehmen. Mit diesem Vorderschiff gegen schwere See laufen, daran will ich erst gar nicht denken.« »Gut.« Morris sah Clarke an. »Lassen Sie im Achterschiff Schleppgeschirr aufriggen. Das Rettungsboot soll nach Überlebenden suchen. Ich habe mindestens einen Mann im Wasser gesehen. Und sehen Sie zu, dass Ihr Arm in eine Schlinge kommt.« »Aye, Sir.« Clarke begab sich nach achtern. 389

funktionieren, aber ich habe vorsichtshalber an beiden die Sicherheitsventile<br />

geöffnet. Die Dieselgeneratoren sind am Netz. Ich habe<br />

hier Verletzte und schicke sie jetzt hinauf. Ich - schon gut, schon<br />

gut. Wir haben Kessel 2. überprüft und nur kleine Undichtigkeiten<br />

gefunden, die sich rasch reparieren lassen. In zehn Minuten bekommen<br />

wir wieder Druck.«<br />

»Brauchen wir auch.« Morris legte auf.<br />

Die Pharris lag antriebslos <strong>im</strong> Wasser. Dampf strömte aus den<br />

Sicherheitsventilen und entwich durch den Schornstein, erzeugte<br />

ein gräßliches, krächzendes Geräusch, das klang, als stieße das<br />

Schiff einen Schmerzensschrei aus. Anstelle des schnittigen Clipperbugs<br />

hatte die Fregatte nur eine klobige Front aus zerfetztem Metall<br />

und herunterhängenden Kabeln. Öl aus aufgerissenen Bunkern<br />

verschmutzte rundum das Wasser. Zum ersten Mal fiel Morris auf,<br />

dass das Heck der Fregatte zu tief lag. Er musste auf weitere Meldungen<br />

warten. Wie bei einem Unfallopfer hingen die Überlebensaussichten<br />

vom Geschick der Chirurgen ab, und die durfte man weder<br />

stören noch zur Eile antreiben. Er rief die Gefechtszentrale an.<br />

»Was macht der U-Boot-Kontakt?«<br />

»Der Hubschrauber der Gallery warf einen Torpedo ab, dem<br />

aber der Treibstoff ausging, ehe er etwas traf. Sieht so aus, als sei<br />

das Boot nach Norden geflohen, aber wir haben seit fünf Minuten<br />

nichts mehr gehört. Inzwischen ist eine Orion <strong>im</strong> Gebiet.«<br />

»Die soll zwischen uns und dem Geleitzug suchen. Dieser Kerl<br />

läuft nicht weg. Richten Sie das auch dem Kommandanten aus.«<br />

»Aye, Captain.«<br />

Gleich darauf erhielt er die Meldung, das Schiff sei schw<strong>im</strong>mfähig.<br />

»Ganz dicht ist es nicht, aber die Pumpen schaffen es. Wenn<br />

weiter nichts versagt, bringen wir sie he<strong>im</strong>. Schickt man uns einen<br />

Schlepper?«<br />

»Ja.«<br />

»Dann lassen wir uns besser mit dem Achterschiff voraus in<br />

Schlepptau nehmen. Mit diesem Vorderschiff gegen schwere See<br />

laufen, daran will ich erst gar nicht denken.«<br />

»Gut.« Morris sah Clarke an. »Lassen Sie <strong>im</strong> Achterschiff<br />

Schleppgeschirr aufriggen. Das Rettungsboot soll nach Überlebenden<br />

suchen. Ich habe mindestens einen Mann <strong>im</strong> Wasser gesehen.<br />

Und sehen Sie zu, dass Ihr Arm in eine Schlinge kommt.«<br />

»Aye, Sir.« Clarke begab sich nach achtern.<br />

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