tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

en konnten. Das Wetter war ideal: klarer Himmel mit vereinzelten hohen Cirruswolken; die Jäger zogen keine Kondensstreifen hinter sich her, die andere Flugzeuge warnen konnten. Die Piloten zogen ihre Kurven, schauten im Zehnsekundenabstand zum Horizont und dann auf die Triebwerksinstrumente. »Sieh mal einer an«, sagte der Staffelführer zu seinem Kampfbeobachter. Der Offizier auf dem Rücksitz des Tomcat richtete die TV-Kamera auf das Flugzeug. »Kommt mir wie ein Badger vor.« »Der ist bestimmt nicht allein. Warten wir mal ab.« Der Bomber war über vierzig Meilen entfernt. Bald erschienen zwei weitere, begleitet von einer kleineren Maschine. »Das ist ein Jäger. Ah, insgesamt... sechs Ziele.« Der Kampfbeobachter zog seine Schultergurte stramm und aktivierte dann die Raketen. »Alle Waffen scharf und bereit. Nehmen wir uns erst die Jäger vor?« »Klar, anstrahlen«, stimmte der Pilot zu und schaltete sein Funkgerät ein. »Zwei, hier Führer, wir haben vier Tanker und Jäger auf Kurs null-acht-fünf, rund vierzig Meilen westlich unserer Position. Wir greifen an. Folgen Sie. Over.« »Roger. Sind schon unterwegs. Out.« Der Pilot der zweiten Maschine betätigte die Schubkontrollhebel bis zum Anschlag und flog eine enge Kurve. Der Führer aktivierte sein Radar. Sie hatten nun zwei Jäger und vier Tanker identifiziert. Die beiden ersten Phoenix-Luftkampfraketen würden den Jägern gelten. »Feuer!« Zwei Flugkörper lösten sich von ihren Aufhängungen und zündeten, jagten auf die Ziele zu. Die russischen Tanker hatten das AWG-9-Radar der Tomcats ausgemacht und bereits mit Ausweichmanövern begonnen. Die sie begleitenden Jäger gingen auf vollen Schub und stellten ihr eigenes Raketenleitradar an, nur um feststellen zu müssen, dass die angreifenden Jäger noch außerhalb ihrer Reichweite waren. Beide schalteten ihre Störeinrichtungen ein und zogen ihre Maschinen ruckartig nach oben, bemüht, dichter heranzukommen und ihre Raketen abzuschießen. Fliehen konnten wie wegen Treibstoffmangels nicht, und es war auch ihre Aufgabe, die Jäger von den Tankern fernzuhalten. 378

Die Phoenix-Raketen bohren sich mit Mach 5 durch die Luft und hatten ihre Ziele in einer knappen Minute erreicht. Ein sowjetischer Pilot sah den Flugkörper überhaupt nicht und verschwand in einem rotschwarzen Feuerball. Der andere riß kurz vor der Explosion des Sprengkopfes den Steuerknüppel nach rechts und wäre beinahe entkommen, aber Splitter fetzten durch seine rechte Tragfläche. Die Maschine verlor rasch an Höhe. Hinter den Jägern trennten sich die Tankflugzeuge. Zwei flogen nach Norden, das andere Paar nach Süden. Der erste Tomcat nahm sich das nördliche Paar vor, schoß beide Flugzeuge mit seinen verbliebenen Phoenix ab. Sein Flügelmann jagte nach Süden. Seine erste Rakete traf, die zweite wurde von elektronischen Gegenmaßnahmen des Badger abgelenkt. Der Tomcat flog jedoch weiter an, hatte das Ziel inzwischen in Sichtweite und feuerte ein weiteres Lenkgeschoß ab. Die AIM-54 explodierte nur drei Meter hinter dem Schwanz des Badger. Heiße Splitter bohrten sich in den umgebauten Bomber und entzündeten Treibstoffdämpfe in den leeren Tanks. Der sowjetische Bomber verschwand in einem orangenen Blitz. Die Jäger suchten mit Radar den Himmel ab in der Hoffnung, weitere Ziele für ihre restlichen Raketen zu finden. Sechs weitere Badger flogen in hundert Meilen Entfernung, doch diese waren bereits gewarnt worden und hatten nach Norden abgedreht. Zur Verfolgung fehlte den Tomcats der Treibstoff. Eine Stunde später landeten sie mit fast leeren Tanks in Stornoway. »Fünf abgeschossen, einer beschädigt«, sagte der Staffelführer zu Toland. »Es hat geklappt.« »Diesmal ja.« Dennoch war Toland zufrieden. Die US-Navy hatte gerade ihre erste Offensivoperation abgeschlossen. Nun zur nächsten. Gerade war ein Backfire-Verband gemeldet worden, der nach einem Angriff auf einen Geleitzug bei den Azoren auf dem Rückflug war. Zweihundert Meilen südlich von Island lauerten ihm zwei Tomcats auf. Stendal, DDR »Unsere Verluste waren mörderisch«, sagte der General der sowjetischen Heeresflieger an der Front. 379

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ihre Kurven, schauten <strong>im</strong> Zehnsekundenabstand zum Horizont<br />

und dann auf die Triebwerksinstrumente.<br />

»Sieh mal einer an«, sagte der Staffelführer zu seinem Kampfbeobachter.<br />

Der Offizier auf dem Rücksitz des Tomcat richtete die<br />

TV-Kamera auf das Flugzeug.<br />

»Kommt mir wie ein Badger vor.«<br />

»Der ist best<strong>im</strong>mt nicht allein. Warten wir mal ab.«<br />

Der Bomber war über vierzig Meilen entfernt. Bald erschienen<br />

zwei weitere, begleitet von einer kleineren Maschine.<br />

»Das ist ein Jäger. Ah, insgesamt... sechs Ziele.« Der Kampfbeobachter<br />

zog seine Schultergurte stramm und aktivierte dann die<br />

Raketen. »Alle Waffen scharf und bereit. Nehmen wir uns erst die<br />

Jäger vor?«<br />

»Klar, anstrahlen«, st<strong>im</strong>mte der Pilot zu und schaltete sein Funkgerät<br />

ein. »Zwei, hier Führer, wir haben vier Tanker und Jäger auf<br />

Kurs null-acht-fünf, rund vierzig Meilen westlich unserer Position.<br />

Wir greifen an. Folgen Sie. Over.«<br />

»Roger. Sind schon unterwegs. Out.« Der Pilot der zweiten<br />

Maschine betätigte die Schubkontrollhebel bis zum Anschlag und<br />

flog eine enge Kurve.<br />

Der Führer aktivierte sein Radar. Sie hatten nun zwei Jäger und<br />

vier Tanker identifiziert. Die beiden ersten Phoenix-Luftkampfraketen<br />

würden den Jägern gelten.<br />

»Feuer!«<br />

Zwei Flugkörper lösten sich von ihren Aufhängungen und zündeten,<br />

jagten auf die Ziele zu.<br />

Die russischen Tanker hatten das AWG-9-Radar der Tomcats<br />

ausgemacht und bereits mit Ausweichmanövern begonnen. Die sie<br />

begleitenden Jäger gingen auf vollen Schub und stellten ihr eigenes<br />

Raketenleitradar an, nur um feststellen zu müssen, dass die angreifenden<br />

Jäger noch außerhalb ihrer Reichweite waren. Beide schalteten<br />

ihre Störeinrichtungen ein und zogen ihre Maschinen ruckartig<br />

nach oben, bemüht, dichter heranzukommen und ihre Raketen<br />

abzuschießen. Fliehen konnten wie wegen Treibstoffmangels nicht,<br />

und es war auch ihre Aufgabe, die Jäger von den Tankern fernzuhalten.<br />

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