tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Bieben, BRD »Sie sind hier ziemlich exponiert«, bemerkte der Captain, der sich hinter dem Turm duckte. »Wohl wahr«, stimmte Sergeant Mackall zu. Sein Panzer M-1 Abrams war am Rückhang eines Hügels eingegraben, und sein Geschützrohr ragte hinter einer Reihe von Büschen nur knapp über den Boden. Mackall schaute über ein flaches Tal hinweg auf einen fünfzehnhundert Meter entfernten Waldrand. Dort saßen die Russen und beobachteten die Anhöhen. Er konnte nur hoffen, dass sie das kompakte, bedrohlich wirkende Profil des Panzers nicht ausmachen konnten. Der Kampfwagen stand in einer von drei vorbereiteten Feuerpositionen, die Pioniere mit Bulldozern, in den letzten Tagen von Bauern aus der Gegend unterstützt, gegraben hatten. Ein Nachteil war, dass die nächste Linie nur über fünfhundert Meter offene Felder erreicht werden konnte. »Übers Wetter muss sich der Iwan freuen«, sagte Mackall. Die Wolkendecke hing knappe fünfhundert Meter tief, was bedeutete, dass Piloten, die ihnen Luftunterstützung gaben, gerade fünf Sekunden zum Erfassen und Angreifen der Ziele blieben. »Was können Sie uns bieten, Sir?« »Vier A-10, vielleicht ein paar deutsche Maschinen«, erwiderte der Captain der Air Force. Er sah das Terrain aus einer anderen Perspektive. Wie brachte man Erdkampfflugzeuge am besten an Ort und Stelle und heil wieder zurück? Der erste russische Angriff auf diese Stellung war zwar zurückgeschlagen worden, aber er konnte die Überreste zweier Flugzeuge der Nato sehen, die dabei abgeschossen worden waren. »Es sollten auch drei Hubschrauber verfügbar sein.« Das überraschte und besorgte Mackall. Mit was für einem Angriff wurde hier gerechnet? »Okay.« Der Captain stand auf und machte zu seinem Gefechtswagen kehrt. »Wenn Sie >Zulu, Zulu, Zulu< hören, ist Luftunterstützung in fünf Minuten da. Sollten Sie SAM-Fahrzeuge oder Fla- Kanonen sehen, schalten Sie sie um Himmels willen aus. Die Warthogs haben bös was abbekommen, Sergeant.« »Wir langen schon hin, Captain.« Mackall hatte inzwischen gelernt, wie wichtig die Funktionen eines Luftwaffenoffiziers war, der an der Front die Luftunterstüt­ 356

zung koordinierte, und dieser Captain hatte die Kompanie des Sergeants vor drei Tagen aus einer argen Klemme befreit. Er sah zu, wie der Offizier zu seinem mit laufendem Motor wartenden Fahrzeug sprintete, das dann im Zickzack den Hang hinunter und über das gepflügte Feld auf den Gefechtsstand zuraste. Die 2. Kompanie des 1. Bataillons des 2. Panzer-Kavallerieregiments hatte einmal vierzehn Panzer gehabt. Fünf waren zerstört, nur zwei ersetzt worden. Alle anderen waren mehr oder weniger beschädigt. Sein Zugführer war am zweiten Kriegstag gefallen, so dass nun Mackall die drei Panzer des Zuges und einen fast kilometerbreiten Frontabschnitt befehligte. Zwischen seinen Panzern hatten sich deutsche Infanteristen eingegraben. Auch sie hatten schwere Verluste hinnehmen müssen. Trotz aller Vorkriegswarnungen war die Gewalt der russischen Artillerie ein Schock gewe- »Übers Wetter muss sich der Ami freuen.« Der Oberst wies zur rief hängenden Wolkendecke. »Sie fliegen zu tief an, um von unserem Radar erfaßt zu werden, und wir bekommen sie nicht zu sehen, bevor sie das Feuer eröffnen.« »Wie schwer haben sie Ihnen zugesetzt?« »Überzeugen Sie sich selbst.« Der Oberst wies auf das Schlachtfeld, auf dem fünfzehn ausgebrannte Panzer lagen. »Das haben amerikanische Tiefflieger angerichtet - Thunderbolt.« »Gestern haben Sie aber zwei abgeschossen«, wandte Sergetow ein. »Sicher, aber von unseren vier Flakpanzern überlebte nur einer. Ein Fahrzeug erwischte beide Flugzeuge - Hauptfeldwebel Lupenko. Ich werde das Rote Banner für ihn beantragen, leider posthum, denn die zweite Maschine stürzte direkt auf sein Fahrzeug. Er war mein bester Schütze«, fügte der Oberst bitter hinzu. Ein Feldwebel reichte ihm den Kopfhörer eines Funkgeräts. Der Offizier lauschte eine halbe Minute, gab dann eine knappe Antwort und nickte. »Fünf Minuten, Genossen. Meine Männer stehen bereit. Würden Sie mir bitte folgen?« Der Befehlsbunker war hastig aus Erde und Stämmen errichtet worden und hatte eine meterdicke Decke. Drinnen drängten sich zwanzig Mann, das Fernmeldepersonal der beiden angreifenden 357

zung koordinierte, und dieser Captain hatte die Kompanie des<br />

Sergeants vor drei Tagen aus einer argen Klemme befreit. Er sah zu,<br />

wie der Offizier zu seinem mit laufendem Motor wartenden Fahrzeug<br />

sprintete, das dann <strong>im</strong> Zickzack den Hang hinunter und über<br />

das gepflügte Feld auf den Gefechtsstand zuraste.<br />

Die 2. Kompanie des 1. Bataillons des 2. Panzer-Kavalleriereg<strong>im</strong>ents<br />

hatte einmal vierzehn Panzer gehabt. Fünf waren zerstört,<br />

nur zwei ersetzt worden. Alle anderen waren mehr oder weniger<br />

beschädigt. Sein Zugführer war am zweiten Kriegstag gefallen, so<br />

dass nun Mackall die drei Panzer des Zuges und einen fast kilometerbreiten<br />

Frontabschnitt befehligte. Zwischen seinen Panzern hatten<br />

sich deutsche Infanteristen eingegraben. Auch sie hatten<br />

schwere Verluste hinnehmen müssen. Trotz aller Vorkriegswarnungen<br />

war die Gewalt der russischen Artillerie ein Schock gewe-<br />

»Übers Wetter muss sich der Ami freuen.« Der Oberst wies zur rief<br />

hängenden Wolkendecke. »Sie fliegen zu tief an, um von unserem<br />

Radar erfaßt zu werden, und wir bekommen sie nicht zu sehen,<br />

bevor sie das Feuer eröffnen.«<br />

»Wie schwer haben sie Ihnen zugesetzt?«<br />

»Überzeugen Sie sich selbst.« Der Oberst wies auf das Schlachtfeld,<br />

auf dem fünfzehn ausgebrannte Panzer lagen. »Das haben<br />

amerikanische Tiefflieger angerichtet - Thunderbolt.«<br />

»Gestern haben Sie aber zwei abgeschossen«, wandte Sergetow<br />

ein.<br />

»Sicher, aber von unseren vier Flakpanzern überlebte nur einer.<br />

Ein Fahrzeug erwischte beide Flugzeuge - Hauptfeldwebel Lupenko.<br />

Ich werde das Rote Banner für ihn beantragen, leider posthum,<br />

denn die zweite Maschine stürzte direkt auf sein Fahrzeug. Er<br />

war mein bester Schütze«, fügte der Oberst bitter hinzu. Ein Feldwebel<br />

reichte ihm den Kopfhörer eines Funkgeräts. Der Offizier<br />

lauschte eine halbe Minute, gab dann eine knappe Antwort und<br />

nickte.<br />

»Fünf Minuten, Genossen. Meine Männer stehen bereit. Würden<br />

Sie mir bitte folgen?«<br />

Der Befehlsbunker war hastig aus Erde und Stämmen errichtet<br />

worden und hatte eine meterdicke Decke. Drinnen drängten sich<br />

zwanzig Mann, das Fernmeldepersonal der beiden angreifenden<br />

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