tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

»Beagle, sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Sie haben den ausdrücklichen Befehl, Feindkontakte zu vermeiden. Wie können Sie jetzt sicher sein, dass niemand von Ihrer Existenz weiß? Over.« »Sie sind alle tot. Wir haben ihr Fahrzeug in den Abgrund geschoben und angezündet, um einen Unfall vorzutäuschen. Erledigt, Doghouse. Wir sind jetzt zehn Kilometer von der Stelle entfernt, ruhen uns heute aus und brechen morgen wieder auf. Dieser Marsch kann länger dauern, als wir erwarten. Das Gelände ist teuflisch, aber wir tun, was wir können. Sonst keine Meldungen.« »Gut. Ihr Befehl ist unverändert. Und spielen Sie bitte nicht noch einmal den edlen Ritter. Bestätigen.« »Roger. Out.« Beim Einpacken des Funkgerätes lächelte Edwards vor sich hin. Als er wieder zu den anderen stieß, sah er, dass Vigdis sich im Schlaf rührte. Er legte sich neben sie, wahrte aber mit Bedacht Distanz. Schottland »Spielt sich auf wie John Wayne, der die weißen Siedler vor den Indianern rettet!« »Wir waren nicht dabei«, gab ein anderer zu bedenken. »Über eine Distanz von tausend Meilen sollte man kein Urteil fällen. Der Mann war vor Ort und sah, was sich abspielte. Außerdem: Welche wichtige Information über Iwans Truppen hat er uns da geliefert?« »Nun, es ist bekannt, dass die Sowjets Zivilisten nicht gerade mit Samthandschuhen anfassen«, erklärte der Erste. »Andererseits aber sind sowjetische Luftlandetruppen für ihre strenge Disziplin bekannt. Solches Verhalten deutet aber nicht auf eine Elitetruppe hin«, meinte ein ehemaliger Major der SAS. »Das mag sich später als wichtig erweisen. Wie ich schon früher sagte, macht sich dieser Edwards gut«, setzte er ohne eine Spur von Selbstgefälligkeit hinzu. 348

Stendal, DDR 26 Impressionen Der Hinflug war schon unangenehm genug gewesen. Je vier Stabsoffiziere waren in leichten Bombern im Tiefflug zu einem Militärflugplatz östlich von Berlin gebracht worden und alle heil angekommen, doch Alexejew fragte sich, zu welchem Grad das vom Geschick der Piloten oder vom Glück abhing. Nato-Flugzeuge hatten dem Flugplatz ganz eindeutig kürzlich einen Besuch abgestattet, und der General bezweifelte bereits die Behauptung seiner Kollegen von der Luftwaffe, man beherrsche zumindest am Tag den Himmel. Ein Hubschrauber brachte seine Gruppe von Berlin zum vorgeschobenen Befehlsstand des OB West bei Stendal: Alexejew war der erste hohe Offizier, der den Bunkerkomplex besuchte, und war von dem, was er vorfand, nicht besonders angetan. Die Stabsoffiziere waren zu sehr mit den Aktivitäten der Nato-Kräfte beschäftigt und kümmerten sich nicht genug um die der Roten Armee. Noch hatte man die Initiative nicht verloren, doch Alexejews erster Eindruck war der einer echten Gefahr. Er ließ sich den Operationsoffizier kommen und begann Informationen über den Verlauf des Feldzugs zu sammeln. Eine halbe Stunde später traf sein Vorgesetzter ein und nahm Alexejew sofort mit in sein Dienstzimmer. »Nun, Pascha?« »Ich muss mir umgehend die Front ansehen. Im Augenblick laufen drei Vorstöße, und ich muss wissen, wie sie sich entwickeln. Bei Hamburg wurde erneut ein deutscher Gegenangriff zurückgeschlagen, aber diesmal fehlen uns die Kräfte, um den Erfolg auszunutzen. Am nördlichen Frontabschnitt besteht im Augenblick eine Pattsituation. Weiter als hundert Kilometer sind wir bisher nicht vorgedrungen. Unser Zeitplan ist völlig durcheinandergeraten, die Verluste sind viel höher als erwartet - auf beiden Seiten, aber schlimmer bei uns. Wir haben die Wirksamkeit der Panzerabwehrwaffen der Nato stark unterschätzt. Unsere Artillerie war nicht in der Lage, sie 349

Stendal, DDR<br />

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Impressionen<br />

Der Hinflug war schon unangenehm genug gewesen. Je vier Stabsoffiziere<br />

waren in leichten Bombern <strong>im</strong> Tiefflug zu einem Militärflugplatz<br />

östlich von Berlin gebracht worden und alle heil angekommen,<br />

doch Alexejew fragte sich, zu welchem Grad das vom<br />

Geschick der Piloten oder vom Glück abhing. Nato-Flugzeuge<br />

hatten dem Flugplatz ganz eindeutig kürzlich einen Besuch abgestattet,<br />

und der General bezweifelte bereits die Behauptung seiner<br />

Kollegen von der Luftwaffe, man beherrsche zumindest am Tag den<br />

H<strong>im</strong>mel. Ein Hubschrauber brachte seine Gruppe von Berlin zum<br />

vorgeschobenen Befehlsstand des OB West bei Stendal: Alexejew<br />

war der erste hohe Offizier, der den Bunkerkomplex besuchte, und<br />

war von dem, was er vorfand, nicht besonders angetan. Die Stabsoffiziere<br />

waren zu sehr mit den Aktivitäten der Nato-Kräfte beschäftigt<br />

und kümmerten sich nicht genug um die der Roten Armee.<br />

Noch hatte man die Initiative nicht verloren, doch Alexejews erster<br />

Eindruck war der einer echten Gefahr. Er ließ sich den Operationsoffizier<br />

kommen und begann Informationen über den Verlauf des<br />

Feldzugs zu sammeln. Eine halbe Stunde später traf sein Vorgesetzter<br />

ein und nahm Alexejew sofort mit in sein Dienstz<strong>im</strong>mer.<br />

»Nun, Pascha?«<br />

»Ich muss mir umgehend die Front ansehen. Im Augenblick laufen<br />

drei Vorstöße, und ich muss wissen, wie sie sich entwickeln. Bei<br />

Hamburg wurde erneut ein deutscher Gegenangriff zurückgeschlagen,<br />

aber diesmal fehlen uns die Kräfte, um den Erfolg auszunutzen.<br />

Am nördlichen Frontabschnitt besteht <strong>im</strong> Augenblick eine Pattsituation.<br />

Weiter als hundert Kilometer sind wir bisher nicht vorgedrungen.<br />

Unser Zeitplan ist völlig durcheinandergeraten, die Verluste<br />

sind viel höher als erwartet - auf beiden Seiten, aber schl<strong>im</strong>mer<br />

bei uns. Wir haben die Wirksamkeit der Panzerabwehrwaffen der<br />

Nato stark unterschätzt. Unsere Artillerie war nicht in der Lage, sie<br />

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