09.12.2012 Aufrufe

tom clancy im sturm

tom clancy im sturm

tom clancy im sturm

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Skulafoss, Island<br />

Edwards fuhr aus dem Schlaf hoch. Die Marines waren noch<br />

schneller auf den Beinen und hasteten mit ihren Waffen in Dekkung,<br />

suchten den Rand ihrer kleinen Klamm ab. Vigdis schrie.<br />

Edwards stellte seine Waffe ab und ging zu ihr.<br />

»Ist ja gut, Vigdis, ist ja gut.«<br />

»Meine Eltern«, sagte sie schweratmend, »sie haben meine Eltern<br />

umgebracht. Und dann - die Soldaten -«<br />

»Die tun Ihnen nichts mehr.« Er schaute ihr ins Gesicht und<br />

wusste nicht, was er von ihrem Ausdruck halten sollte.<br />

»Sie kommen wieder«, sagte sie, »best<strong>im</strong>mt.«<br />

»Keine Angst, die sind alle tot. Und jetzt tut Ihnen niemand mehr<br />

etwas.«<br />

Sie nickte ruckartig. »Bleiben Sie bei mir. Ich habe Angst, allein<br />

zu sein.«<br />

»Was gibt's?« rief Smith.<br />

»Sie hatte einen bösen Traum«, erwiderte Edwards, erhob sich<br />

und sagte zu Vigdis: »Versuchen Sie jetzt zu schlafen. Wir sind bei<br />

Ihnen. Sie brauchen uns nur zu rufen.«<br />

Fünf Minuten später waren ihre Augen geschlossen, und ihr<br />

Atem ging regelmäßig. Edwards versuchte sie nicht anzusehen. Was<br />

sollte sie von ihm denken, wenn sie plötzlich aufwachte und<br />

merkte, dass er sie anstarrte? Wenn sie empört war, hatte sie Grund<br />

dazu, gestand sich Edwards. Wäre er ihr vor zwei Wochen in der<br />

Offiziersmesse begegnet... er, ein junger, ungebundener Mann, sie<br />

eine junge, offenbar ungebundene Frau. Nach dem zweiten Glas<br />

wäre es sein Hauptziel gewesen, sie in sein Quartier abzuschleppen.<br />

Leise Musik... Wie hübsch würde sie ausgesehen haben, wenn sie<br />

ein bißchen schamhaft aus ihren modischen Kleidern schlüpfte.<br />

Statt dessen war sie bei ihrer ersten Begegnung nackt gewesen und<br />

von Kratzern und Blutergüssen entstellt. Seltsam, dachte Edwards<br />

nun, wenn ein anderer auch nur versucht, sie anzurühren, bringe<br />

ich ihn ohne Zögern um. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen,<br />

mit ihr zu schlafen - was sein einziger Gedanke gewesen wäre,<br />

hätten sie sich unter anderen Umständen getroffen. Was wäre aus<br />

ihr geworden, wenn ich das Haus hätte links liegen gelassen? fragte<br />

er sich. Tot wäre sie, wie ihre Eltern. In ein paar Tagen würde<br />

jemand sie gefunden haben... so wie man Sandy entdeckt hatte.<br />

346

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!