tom clancy im sturm

tom clancy im sturm tom clancy im sturm

schulte.josefine23
von schulte.josefine23 Mehr von diesem Publisher
09.12.2012 Aufrufe

lieb verschollen. Die offenkundigste Lösung wäre die Entsendung einer Hawkeye mit dem Angriffsverband gewesen, doch die Briten ließen nicht zu, dass sich die E -2 zu weit von ihrer Küste entfernten. Großbritanniens Radareinrichtungen waren schwer angeschlagen; man brauchte die Hawkeye für die Verteidigung der Inseln. »So schwer hätte es doch eigentlich nicht sein sollen«, bemerkte Toland. Hier bot sich die goldene Gelegenheit, der sowjetischen Flotte einen schweren Schlag zu versetzen. War die Position des Verbandes erst einmal ermittelt, konnte er bei Tagesanbruch angegriffen werden. Die Aufgabe der Aufklärung wäre eigentlich den Norwegern zugefallen, doch mit der praktischen Vernichtung der norwegischen Luftwaffe in der ersten Kriegswoche hatte man bei der Nato nicht gerechnet. Ihre einzigen taktischen Erfolge hatten die Sowjets auf See erzielt. Während sich der Landkrieg in Deutschland auf eine Hi-Tech-Pattsituation zubewegte, waren die vielgepriesenen Marinen der Nato bisher von ihren sowjetischen Gegenspielern ausmanövriert und deklassiert worden. Die Einnahme Islands war ein Meisterstück gewesen. Noch immer war die Nato verzweifelt bemüht, die Grönland-Island-England-Barriere mit U-Booten, denen eigentlich andere Aufträge zufallen sollten, wieder zu errichten. Die russischen Backfire reichten weit in den Atlantik hinein und griffen täglich einen Geleitzug an, und die Hauptmacht ihrer U- Boote war noch nicht einmal dort eingetroffen. Die Kombination dieser beiden Faktoren konnte zur Blockade des Atlantiks führen, und dann mussten die Armeen der Nato trotz ihrer bisher brillanten Leistungen unterliegen. Die Sowjets mussten an der Einnahme von Bod0 in Norwegen gehindert werden. Waren dort erst einmal russische Flugzeuge in Stellung, konnten sie Schottland angreifen, Ressourcen von der Front in Deutschland abziehen und Versuche, Bomberverbände auf dem Weg zum Atlantik abzufangen, verhindern. Toland schüttelte den Kopf. War die russische Flotte erst einmal ausgemacht, konnten ihr schwere Schläge versetzt werden. Dazu hatte die Nato die richtigen Waffen; sie konnte ihre Raketen außerhalb der SAM- Reichweite abfeuern, so wie die Russen es bei ihren Angriffen auf die Geleitzüge taten. Es war höchste Zeit, dass sich das Blatt wendete. Erst hob das Tankflugzeug ab; eine Stunde später folgte der Tomcat. Toland und sein britischer Kollege hielten in der Nachrichtendienstzentrale ein Nickerchen, als ein Wachoffizier eintraf. 334

»Ihr Tomcat ist im Landeanflug, Commander.« Der RAF-Sergeant reichte Bob eine Tasse Tee. »Danke, Sergeant.« Toland fuhr sich über sein unrasiertes Gesicht und beschloß, auf eine Rasur zu verzichten. Der F-14 schwebte ein. Sein Pilot rollte in einen gehärteten Hangar und stieg rasch aus. Techniker nahmen bereits die Filmkassette aus der Kameragondel. »Keine Spur von dem Flottenverband!« sagte er sofort. Hinter ihm kletterte der Kampfbeobachter aus der Maschine. »Jäger in Massen!« meinte der Mann vom Rücksitz. »Einen habe ich erwischt«, fügte der Pilot hinzu. »Aber kein Hinweis auf die Flotte, weder visuell noch auf Infrarot oder Radar ­ nur jede Menge Jäger. Sieben Schwärme, überwiegend MiG-23, glaube ich. Keine Sichtungen, aber zahlreiche Signale von High- Lark-Radar. Einer kam uns etwas zu nahe, den musste ich mit einer Sparrow belegen. Die Explosion haben wir gesehen; ein klarer Abschuß. Wie auch immer, nach Bod0 fahren unsere Freunde nicht.« »Und bei Skagen haben Sie kehrtgemacht?« »Uns ging der Film aus, Treibstoff wurde knapp. Ernsthaft begann die Opposition durch Jäger erst nördlich von Bodo. Ich finde, wir sollten uns einmal bei And0ya umsehen - aber dazu brauchte man eine SR-17 mit der entsprechenden Reichweite.« »Unwichtig«, meinte der Group Commander. »Für einen massierten Einsatz dort oben brauchten unsere Maschinen Tankflugzeuge, und die sind zum größten Teil anderswo im Einsatz.« 335

»Ihr Tomcat ist <strong>im</strong> Landeanflug, Commander.« Der RAF-Sergeant<br />

reichte Bob eine Tasse Tee.<br />

»Danke, Sergeant.« Toland fuhr sich über sein unrasiertes Gesicht<br />

und beschloß, auf eine Rasur zu verzichten.<br />

Der F-14 schwebte ein. Sein Pilot rollte in einen gehärteten<br />

Hangar und stieg rasch aus. Techniker nahmen bereits die Filmkassette<br />

aus der Kameragondel.<br />

»Keine Spur von dem Flottenverband!« sagte er sofort. Hinter<br />

ihm kletterte der Kampfbeobachter aus der Maschine.<br />

»Jäger in Massen!« meinte der Mann vom Rücksitz.<br />

»Einen habe ich erwischt«, fügte der Pilot hinzu. »Aber kein<br />

Hinweis auf die Flotte, weder visuell noch auf Infrarot oder Radar ­<br />

nur jede Menge Jäger. Sieben Schwärme, überwiegend MiG-23,<br />

glaube ich. Keine Sichtungen, aber zahlreiche Signale von High-<br />

Lark-Radar. Einer kam uns etwas zu nahe, den musste ich mit einer<br />

Sparrow belegen. Die Explosion haben wir gesehen; ein klarer<br />

Abschuß. Wie auch <strong>im</strong>mer, nach Bod0 fahren unsere Freunde<br />

nicht.«<br />

»Und bei Skagen haben Sie kehrtgemacht?«<br />

»Uns ging der Film aus, Treibstoff wurde knapp. Ernsthaft begann<br />

die Opposition durch Jäger erst nördlich von Bodo. Ich finde,<br />

wir sollten uns einmal bei And0ya umsehen - aber dazu brauchte<br />

man eine SR-17 mit der entsprechenden Reichweite.«<br />

»Unwichtig«, meinte der Group Commander. »Für einen massierten<br />

Einsatz dort oben brauchten unsere Maschinen Tankflugzeuge,<br />

und die sind zum größten Teil anderswo <strong>im</strong> Einsatz.«<br />

335

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!