tom clancy im sturm
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»Ruder hart Backbord, zwei Drittel voraus», befahl der Erste Offizier sofort. McCafferty betrat den Sonarraum und setzte sich Kopfhörer auf. Die Peilsignale waren laut, klangen aber irgendwie verzerrt. Falls sich die Boje unter der Schicht befand, konnten die nach oben ausgestrahlten Signale sein Boot kaum erfassen. »Signalstärke?« fragte er. »Intensiv«, versetzte der Sonar-Chief. »Möglich, dass sie uns erfaßt haben. Noch fünfhundert Yard weiter, und wir entwischen ihnen.« »Gut, aber die können nicht alle Bojen zugleich überwachen.« Der IO ließ Chicago um tausend Yard ausweichen und dann wieder auf den ursprünglichen Kurs zurückkehren. Über ihnen kreiste ein Bear-F mit zielsuchenden Torpedos und einer Besatzung, deren Aufgabe es war, auf die Signale der Sonobojen zu horchen. Wie gut waren die Bojen und die Männer? Drei angespannte Minuten verstrichen ereignislos. »Ein Drittel voraus, Kurs drei-zwei-eins«, befahl der Erste Offizier. Die erste Bojenlinie hatten sie nun durchbrochen; drei weitere lagen zwischen ihnen und dem Ziel. Die Distanzen zu drei Eskorten standen praktisch fest, aber die Entfernung zur Kirow war noch unklar. »Okay, Leute, die Bear haben wir hinter uns. Eine Sorge weniger. Distanz zum nächsten Schiff?« fragte McCafferty einen Offizier. »Sechsundzwanzigtausend Yard. Vermutlich ein Sowremenny. Fünftausend Yard östlich von ihr liegt die Kresta und peilt mit Rumpf- und VDS-Sonar.« McCafferty nickte. Das VD-Sonar (variable Tiefe) befand sich bestimmt unter der Thermokline, und seine Chance, sie zu orten, war gering. »Sonar an Zentrale! Torpedos im Wasser in drei-zwo-null, Richtung ändert sich - Achtung, zahlreiche Aktivsonar-Signale. Zunehmendes Schraubengeräusch von allen Kontakten.« McCafferty war schon vor Ende der Meldung im Sonarraum. »Ändern die Torpedos die Richtung?« »Ja! Wandern von links nach rechts - verdammt, jemand greift die Russen an. Treffer!« Der Chief wies auf das Display. Von dem Leuchtfleck, der die Kirow darstellte, gingen nun drei grelle Speichen aus. Das Display zeigte jäh ein Chaos. In den Segmenten für hohe und mittlere Frequenzen erschienen Aktiv-Sonar-Linien, die 328
an Helligkeit zunahmen, als die Schiffe mehr Fahrt machten und zu manövrieren begannen. »Sekundärexplosion am Kontakt -Mann! Zahlreiche Explosionen im Wasser. Vielleicht Wasserbomben. Koch ein Torpedo, wandert von rechts nach links.« Das Display war nun so komplex, dass McCafferty nicht mehr folgen konnte. Der Chief erweiterte die Zeitskala, um ihm die Interpretation zu vereinfachen, doch nur er und seine erfahrenen Operatoren verstanden diese Abläufe. »Sir, es sieht so aus, als wäre jemand in den Verband eingedrungen und habe drei Volltreffer auf der Kirow erzielt. Diese beiden Schiffe hier scheinen auf etwas zuzulaufen; das ist bestimmt der Angreifer. Himmel, sehen Sie sich bloß die Explosionen an!« McCafferty begab sich nach achtern. »Sehrohrtiefe!« befahl er. Chicago fuhr steil aufwärts und lag nach einer Minute dicht unter der Oberfläche. Am Horizont sah er etwas, das einem Mast ähnelte, und in dreizwo-null eine schwarze Rauchsäule. Es waren über zwanzig Radarund zahlreiche Sprechfunkgeräte in Betrieb. »Sehrohr einfahren! Haben wir Zielkoordinaten?« »Nein, Sir«, antwortete der IO. »Als die Ziele zu manövrieren begannen, gingen alle unsere Daten zum Teufel.« »Distanz zur nächsten Sonobojen-Linie?« »Zwei Meilen. Wir sind so positioniert, dass wir durch eine Lücke stoßen können.« »Gehen Sie auf achthundert Fuß. Äußerste Kraft voraus.« Chicago wurde von seinen Maschinen auf dreißig Knoten beschleunigt. Der IO tauchte auf achthundert Fuß ab und unter einer auf oberflächennahe Suche eingestellten Sonoboje hindurch. McCafferty sah am Kartentisch zu, wie sich sein Boot dem feindlichen Verband immer mehr näherte. Die hohe Geschwindigkeit reduzierte die Sonar-Leistung auf praktisch null, aber bald drang der Schall explodierender Munition durch die Rumpfhaut. So jagte Chicago zwanzig Minuten lang im leichten Zickzackkurs dahin, um russischen Sonobojen auszuweichen. Inzwischen brachte der Feuerleittrupp die Zielkoordinaten kontinuierlich auf den neuesten Stand. »Gut, ein Drittel voraus, zurück auf Sehrohrtiefe. Klar zum Angriff.« 329
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»Gut, aber die können nicht alle Bojen zugleich überwachen.«<br />
Der IO ließ Chicago um tausend Yard ausweichen und dann<br />
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kreiste ein Bear-F mit zielsuchenden Torpedos und einer Besatzung,<br />
deren Aufgabe es war, auf die Signale der Sonobojen zu horchen.<br />
Wie gut waren die Bojen und die Männer? Drei angespannte Minuten<br />
verstrichen ereignislos.<br />
»Ein Drittel voraus, Kurs drei-zwei-eins«, befahl der Erste Offizier.<br />
Die erste Bojenlinie hatten sie nun durchbrochen; drei weitere<br />
lagen zwischen ihnen und dem Ziel. Die Distanzen zu drei Eskorten<br />
standen praktisch fest, aber die Entfernung zur Kirow war noch<br />
unklar.<br />
»Okay, Leute, die Bear haben wir hinter uns. Eine Sorge weniger.<br />
Distanz zum nächsten Schiff?« fragte McCafferty einen Offizier.<br />
»Sechsundzwanzigtausend Yard. Vermutlich ein Sowremenny.<br />
Fünftausend Yard östlich von ihr liegt die Kresta und peilt mit<br />
Rumpf- und VDS-Sonar.« McCafferty nickte. Das VD-Sonar (variable<br />
Tiefe) befand sich best<strong>im</strong>mt unter der Thermokline, und<br />
seine Chance, sie zu orten, war gering.<br />
»Sonar an Zentrale! Torpedos <strong>im</strong> Wasser in drei-zwo-null, Richtung<br />
ändert sich - Achtung, zahlreiche Aktivsonar-Signale. Zunehmendes<br />
Schraubengeräusch von allen Kontakten.« McCafferty war<br />
schon vor Ende der Meldung <strong>im</strong> Sonarraum.<br />
»Ändern die Torpedos die Richtung?«<br />
»Ja! Wandern von links nach rechts - verdammt, jemand greift<br />
die Russen an. Treffer!« Der Chief wies auf das Display. Von dem<br />
Leuchtfleck, der die Kirow darstellte, gingen nun drei grelle Speichen<br />
aus. Das Display zeigte jäh ein Chaos. In den Segmenten für<br />
hohe und mittlere Frequenzen erschienen Aktiv-Sonar-Linien, die<br />
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