tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Beinahe hätte Edwards erwidert, es liefe alles bestens, doch dann sagte er: »Miserabel, ausgesprochen miserabel.« »Roger, Beagle. Behalten Sie das Umspannwerk im Auge. Tut sich dort etwas?« »Moment.« Edwards stellte die Antenne ab und sah die Anlage genauer an. »Ein gepanzertes Fahrzeug, vier bewaffnete Männer. Sonst nichts.« »Sehr gut, Beagle. Achten Sie auf die Anlage und machen Sie Meldung, wenn Boden-Luft-Raketen auftauchen. Wir brauchen auch Daten für den Fall, dass Sie Kampfflugzeuge sehen. Zählen Sie Truppen und Fahrzeuge, schreiben Sie alles auf, verstanden?« »Roger. Wir schreiben alles auf und melden uns.« » Sie halten sich gut, Beagle. Vergessen Sie nicht, Ihr Auftrag heißt Beobachten und Melden. Vermeiden Sie Kontakte. Wenn sich feindliche Truppen auf Sie zubewegen, setzen Sie sich ab. Sie brauchen dann nicht sofort Meldung zu machen; sehen Sie erst zu, dass Sie verschwinden. Melden können Sie sich später. So, und jetzt wahren Sie für eine Weile Funkstille.« »Roger. Out.« Edwards packte das Funkgerät ein. Das konnte er inzwischen mit geschlossenen Augen. »Was gibt's, Lieutenant?« fragte Smith. Edwards grunzte. »Wir bleiben hier sitzen und behalten das Umspannwerk da drüben im Auge.« »Erwartet man von uns, dass wir den Strom abschalten?« »Dafür ist die Anlage zu scharf bewacht, Sergeant«, antwortete Edwards, streckte sich und schraubte sein Feldflasche auf. Garcia hielt auf der Anhöhe über ihm Wache, Rodgers schlief. »Was gibt's zum Frühstück?« »Ich tausche meine Pfirsiche gegen Erdnußbutter mit Keksen.« Edwards riß seine Gefechtsration auf und inspizierte den Inhalt. »Abgemacht.« 284

USS Chicago 22 Nachstöße Das Boot verlangsamte die Fahrt, um sein Ziel wieder zu erfassen. Seit einer Stunde war es in großer Tiefe mit fünfzehn Knoten gefahren und ging nun auf fünfhundert Fuß hoch, mitten in einen tiefen Schallkanal hinein. McCafferty befahl einen Ostkurs, um sein Schleppsonar auf das im Norden vermutete Ziel zu richten. Erst nach einigen Minuten war diese Batterie von Sensoren so ausgerichtet, dass die Sonar-Operation ernsthaft mit der Arbeit beginnen konnte. Langsam tauchten auf ihrem Display die Daten auf, aber außer zufälligen Schallmustern war zwanzig Minuten lang nichts Genaues zu erkennen. »Gehen Sie auf Antennentiefe. Mal sehen, was sich da oben tut.« McCafferty trat ans Sehrohr. Die augenblicklich gespannte Atmosphäre im Raum entging ihm nicht. Beim letzten Auftauchen waren sie beinahe versenkt worden. Das Boot wurde in sechzig Fuß Tiefe eingependelt. Der ESM-Mast durchbrach die Oberfläche, der Elektroniker meldete nur schwache Signale. Dann wurde das Suchsehrohr ausgefahren. McCafferty suchte rasch den Horizont ab ­ nichts in der Luft, nichts auf dem Wasser. »Gewitter im Norden, Linienböen«, sagte er. »Rohr einfahren.« Der Erste Offizier stieß eine unverständliche Verwünschung aus. Der Lärm des Gewitters machte die Ortung eines mit E-Motoren laufenden konventionellen U-Bootes praktisch unmöglich. Er schaute den Kommandanten an und wartete auf eine Entscheidung. »Alarmzustand beendet«, meinte McCafferty. »IO, gehen Sie mit zehn Knoten zurück auf Station. Ich lege mich jetzt mal hin. Wecken Sie mich in zwei Stunden.« McCafferty ging die paar Schritte zu seiner Kajüte, wo die ungemachte Koje heruntergeklappt war. Tochterinstrumente zeigten Kurs und Fahrt an; auf einem Bildschirm konnte er sich einen Videofilm ansehen oder das, was man durchs Periskop entdecken 285

USS Chicago<br />

22<br />

Nachstöße<br />

Das Boot verlangsamte die Fahrt, um sein Ziel wieder zu erfassen.<br />

Seit einer Stunde war es in großer Tiefe mit fünfzehn Knoten<br />

gefahren und ging nun auf fünfhundert Fuß hoch, mitten in einen<br />

tiefen Schallkanal hinein. McCafferty befahl einen Ostkurs, um<br />

sein Schleppsonar auf das <strong>im</strong> Norden vermutete Ziel zu richten.<br />

Erst nach einigen Minuten war diese Batterie von Sensoren so<br />

ausgerichtet, dass die Sonar-Operation ernsthaft mit der Arbeit<br />

beginnen konnte. Langsam tauchten auf ihrem Display die Daten<br />

auf, aber außer zufälligen Schallmustern war zwanzig Minuten<br />

lang nichts Genaues zu erkennen.<br />

»Gehen Sie auf Antennentiefe. Mal sehen, was sich da oben tut.«<br />

McCafferty trat ans Sehrohr. Die augenblicklich gespannte Atmosphäre<br />

<strong>im</strong> Raum entging ihm nicht. Be<strong>im</strong> letzten Auftauchen waren<br />

sie beinahe versenkt worden. Das Boot wurde in sechzig Fuß Tiefe<br />

eingependelt. Der ESM-Mast durchbrach die Oberfläche, der Elektroniker<br />

meldete nur schwache Signale. Dann wurde das Suchsehrohr<br />

ausgefahren. McCafferty suchte rasch den Horizont ab ­<br />

nichts in der Luft, nichts auf dem Wasser.<br />

»Gewitter <strong>im</strong> Norden, Linienböen«, sagte er. »Rohr einfahren.«<br />

Der Erste Offizier stieß eine unverständliche Verwünschung aus.<br />

Der Lärm des Gewitters machte die Ortung eines mit E-Motoren<br />

laufenden konventionellen U-Bootes praktisch unmöglich. Er<br />

schaute den Kommandanten an und wartete auf eine Entscheidung.<br />

»Alarmzustand beendet«, meinte McCafferty. »IO, gehen Sie<br />

mit zehn Knoten zurück auf Station. Ich lege mich jetzt mal hin.<br />

Wecken Sie mich in zwei Stunden.«<br />

McCafferty ging die paar Schritte zu seiner Kajüte, wo die ungemachte<br />

Koje heruntergeklappt war. Tochterinstrumente zeigten<br />

Kurs und Fahrt an; auf einem Bildschirm konnte er sich einen<br />

Videofilm ansehen oder das, was man durchs Periskop entdecken<br />

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