tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Das Resultat der ersten Luftschlacht war gemischt. Die Amerikaner hatten die Hälfte ihrer Bomber verloren, aber drei von fünf Startbahnen beschädigt. Den Sowjets war der Großteil einer SAM- Batterie zerschlagen worden, doch den Stützpunkt Keflavik konnten sie weiter benutzen. Schon eilte das Bodenpersonal los, um mit von den Amerikanern zurückgelassenem Material die Startbahn zu reparieren. Schwere Planierraupen würden den Schutt in die Bombenkrater schieben und dann mit Schotter und Stahlmatten wieder eine glatte Oberfläche herstellen. Keflavik war zwar beschädigt, aber seine Startbahnen sollten bis Mitternacht wieder voll einsatzbereit sein. USS Pharris »Diesmal sieht's ernst aus«, sagte der ASW-Offizier leise. Die Reihe farbiger Quadrate leuchtete nun schon seit sieben Minuten auf dem Display des Passiv-Sonar. Die Richtung wanderte langsam nach achtern ab, als hielte der Kontakt auf den Konvoi zu, nicht auf die Pharris. Die Fregatte machte zwölf Knoten Fahrt und hatte das Prairie- Masker-System eingeschaltet. Heute waren die Sonar-Bedingungen günstiger. Eine harte Thermokline in zweihundert Fuß Tiefe schränkte den Wirkungsgrad des Oberflächen-Sonars zwar stark ein, doch die Pharris schleppte ihre Passiv-Sonar-Batterie unter dieser Schicht, und die dort herrschende niedrige Wassertemperatur sorgte für einen vorzüglichen Schallkanal. Besser noch, die Thermokline war in beiden Richtungen undurchlässig, konnte also von einem U-Boot-Sonar ebensowenig durchdrungen werden wie von einem Überwasserschiff. Pharris war von einem U-Boot, das unter der Schicht fuhr, praktisch nicht zu orten. »Wie sieht's mit der Positionsbestimmung aus?« fragte der Taktische Gefechtsoffizier (TAO). »Wird genauer«, antwortete der ASW-Mann. »Bleibt noch die Frage der Distanz. Unter Berücksichtigung der Wasserbedingungen und unserer Sonarleistung sollte der Kontakt zwischen fünf und vierzehn Meilen auf direktem Weg entfernt sein, sich in der ersten Konvergenzzone befinden.« Eine Konvergenzzone ist ein physikalisches Phänomen. Schall breitet sich im Wasser in alle Richtun­ 266

gen aus; Lärm aber, der in die Tiefe dringt, wird durch Wassertemperatur und -druck zu einer Serie von Kurven abgelenkt, die sich bis zur Oberfläche und anschließend wieder nach unten krümmen. Die Fregatte selbst konnte das von ihr erzeugte Geräusch über eine Distanz von vierzehn Seemeilen hören; die Konvergenzzone hatte die Form eines Kreisringes. Sie begann neunzehn Meilen entfernt und endete bei einer Distanz von dreihundertzwanzig Meilen. Der Abstand zum U-Boot war unbekannt, betrug aber wahrscheinlich weniger als dreiundzwanzig Meilen, und das war schon zu nahe, denn das Boot konnte sie oder den Geleitzug, den sie schützten, mit Torpedos oder Schiff-Schiff-Raketen angreifen. »Vorschläge, Gentlemen?« fragte Morris. Der TAO sprach als erster. »Lassen wir den Hubschrauber starten und den inneren Kreis abtasten. Eine Orion kann sich mit dem äußeren beschäftigen.« »Hört sich gut an«, stimmte der ASW-Offizier zu. Fünf Minuten später warf der Hubschrauber der Fregatte fünf Meilen vor ihr Sonobojen vom Typ Lofar ab. Nach dem Aufprall auf die Wasseroberfläche stieß diese Miniaturversion eines Passiv- Sonars in einer einstellbaren Tiefe einen Rundstrahlwandler aus. In diesem Fall tauchten all diese Geräte unter die Thermokline, um festzustellen, ob sich das Ziel in der Nähe befand. Die Daten gingen zurück an die Gefechtszentrale der Pharris: nichts. Das Display des Passiv-Sonars aber zeigte nach wie vor ein U-Boot an - oder ein Objekt, das so klang. Der Hubschrauber entfernte sich weiter und warf dabei Bojen ab. Dann traf die Orion ein. Die viermotorige Maschine ging über der von der Fregatte gemeldeten Linie zum Ziel in den Tiefflug. »Schwaches Signal von sechs, mittelmäßiges von fünf«, meldete ein Sonar-Operator. »Roger, bestätigt«, stimmte der taktische Koordinator in Bluebird 3 zu. »Wir beginnen jetzt mit der Suche nach magnetischen Anomalien.« »Brauchen Sie die Unterstützung unseres Hubschraubers?« »Ja, aber er soll sich dicht über der Oberfläche halten.« Sekunden später fegte der SH-2F Sea Sprite der Fregatte nach Norden und schleppte an einer Trosse den Magnetanomalien-De- 267

Das Resultat der ersten Luftschlacht war gemischt. Die Amerikaner<br />

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aber seine Startbahnen sollten bis Mitternacht wieder voll einsatzbereit<br />

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USS Pharris<br />

»Diesmal sieht's ernst aus«, sagte der ASW-Offizier leise. Die Reihe<br />

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Display des Passiv-Sonar. Die Richtung wanderte langsam nach<br />

achtern ab, als hielte der Kontakt auf den Konvoi zu, nicht auf die<br />

Pharris.<br />

Die Fregatte machte zwölf Knoten Fahrt und hatte das Prairie-<br />

Masker-System eingeschaltet. Heute waren die Sonar-Bedingungen<br />

günstiger. Eine harte Thermokline in zweihundert Fuß Tiefe<br />

schränkte den Wirkungsgrad des Oberflächen-Sonars zwar stark<br />

ein, doch die Pharris schleppte ihre Passiv-Sonar-Batterie unter<br />

dieser Schicht, und die dort herrschende niedrige Wassertemperatur<br />

sorgte für einen vorzüglichen Schallkanal. Besser noch, die<br />

Thermokline war in beiden Richtungen undurchlässig, konnte also<br />

von einem U-Boot-Sonar ebensowenig durchdrungen werden wie<br />

von einem Überwasserschiff. Pharris war von einem U-Boot, das<br />

unter der Schicht fuhr, praktisch nicht zu orten.<br />

»Wie sieht's mit der Positionsbest<strong>im</strong>mung aus?« fragte der Taktische<br />

Gefechtsoffizier (TAO).<br />

»Wird genauer«, antwortete der ASW-Mann. »Bleibt noch die<br />

Frage der Distanz. Unter Berücksichtigung der Wasserbedingungen<br />

und unserer Sonarleistung sollte der Kontakt zwischen fünf und<br />

vierzehn Meilen auf direktem Weg entfernt sein, sich in der ersten<br />

Konvergenzzone befinden.« Eine Konvergenzzone ist ein physikalisches<br />

Phänomen. Schall breitet sich <strong>im</strong> Wasser in alle Richtun­<br />

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