tom clancy im sturm
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auchen Platz«, sagte ein müder Lotse. Einige hundert Meter entfernt begann ein riesiger Transporter C-5A Galaxy auf Startbahn eins-acht zu beschleunigen. Edwards sah durch ein Fernglas zu. Man gewöhnte sich nur schwer daran, dass ein solches Monstrum tatsächlich flog. »Irgendwelche Nachrichten?" fragte Simon Edwards. »Seit der Meldung aus Norwegen nichts. Viel Aktivität auf Kola«, erwiderte Edwards und machte sich wieder ans Kalibrieren seines Digitalbarometers. Angefangen hatte es vor sechs Wochen. Die auf einem halben Dutzend Stützpunkte um Seweromorsk stationierten Marineflugzeuge und Langstreckenbomber hatten fast kontinuierlich geübt und Missionen mit Angriffscharakter geflogen. Dann hatte vor zwei Wochen die Aktivität plötzlich nachgelassen. Das war ein Unheil verkündender Aspekt: Erst wurden alle Besatzungen bis zur Perfektion gedrillt, dann folgte eine Wartungs- und Instandsetzungsperiode, in der sichergestellt wurde, dass alle Instrumente und Flugzeuge voll einsatzbereit waren. Und was trieben die Russen nun? Flogen sie einen Angriff gegen Bodo in Norwegen? Oder vielleicht gegen Island? Edwards nahm einen Blockhalter und bestätigte mit seiner Unterschrift, die tägliche Überprüfung der Instrumente im Tower vorgenommen zu haben. Die Aufgabe hätte er auch einem Techniker überlassen können, doch diese Mannschaftsgrade unterstützten die Flugzeugmechaniker des Jägergeschwaders, und er konnte es selbst übernehmen. Zudem hatte er so einen Vorwand, den Kontrollturm zu betreten, und - »Mr. Simon«, sagte der ranghöchste Fluglotse rasch, »ich habe gerade eine Blitzmeldung von Sentry eins empfangen: Warnung Rot. Viele Banditen im Anflug, Sir, aus Nordnordost - jetzt meldet sich Sentry zwei. Die haben sie auch erfasst. Klingt nach vierzig bis fünfzig Banditen, Sir.« Edwards fiel auf, dass anfliegende Feindmaschinen hier Banditen und nicht wie üblich Zombies genannt wurden. »Freunde im Anflug?« »Sir, in zwanzig Minuten trifft eine MAC C-141 ein, gefolgt von acht weiteren in Fünf-Minuten-Intervallen, alle aus Dover.« »Sagen Sie denen, sie sollen kehrtmachen, und lassen Sie sich das bestätigen! Keflavik ist bis auf weiteres geschlossen.« Simon 186
wandte sich an seinen Telekommunikations-Mann. »Lassen Sie SACLANT melden, dass wir angegriffen werden. Ich -« Überall um sie herum blökten Alarmhörner los. Unter ihnen zog in den Schatten des frühen Morgens das Bodenpersonal mit roten Fähnchen markierte Sicherungsstifte aus den bereitstehenden Abfangjägern. Edwards sah, wie ein Pilot einen Styroporbecher leerte und sich anzuschnallen begann. Die Anlasserwagen neben den Jägern spuckten Dieselqualm aus und erzeugten Strom zum Starten der Triebwerke. »Tower, hier Jäger-Führer. Alarmstart. Macht die Startbahn frei, Jungs!« Simon griff nach dem Mikrophon. »Roger, Jäger-Führer, die Startbahnen gehören euch. Ausschwärmen nach Plan Alpha. Drauf! Out.« Unter ihnen wurden Kabinenhauben geschlossen, Keile vor Rädern weggezogen, und der Chef jedes Bodenpersonalteams grüßte zackig seinen Piloten. Aus dem Schrillen der Düsentriebwerke wurde ein Donnern, als die Maschinen schwerfällig aus der Aufstellung anrollten. »Wo ist Ihre Gefechtsstation, Mike?« fragte Simon. »Im Met-Gebäude.« Edwards nickte und wandte sich zur Tür. »Viel Glück, Jungs.« An Bord von Sentry 2. sahen die Radaroperatoren einen weiten Halbkreis aus Leuchtpunkten auf sich zukommen. Neben jedem Leuchtpunkt standen »BGR« und Daten über Kurs, Höhe und Geschwindigkeit. Jeder Punkt oder »Blip« stellte einen Badger- Bomber Tu-16 der sowjetischen Marineflieger dar. Insgesamt hielten vierundzwanzig mit 600 Knoten auf Keflavik zu. Angenähert hatten sie sich im Tiefflug, um unter dem Radarhorizont der E-3A zu bleiben, doch nun, da man sie entdeckt hatte, gingen sie 2oo Meilen entfernt rasch in den Steigflug. Dieses Einsatzprofil versetzte die Radaroperatoren in die Lage, sie augenblicklich als Feinde zu klassifizieren. Vier Eagle flogen gerade Patrouille, standen jedoch kurz vor der Ablösung und hatten nicht mehr genug Treibstoff, um mit Nachbrenner auf die Badger loszugehen. Sie bekamen die Anweisung, dem russischen Bomberverband mit 600 Knoten entgegen zu fliegen. Das Zielerfassungsradar für ihre Luftkampfraketen konnte die Badger noch nicht erreichen. Sentry I bei Kap Fontur meldete noch Ärgeres. Die Leuchtflecke 187
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»Tower, hier Jäger-Führer. Alarmstart. Macht die Startbahn frei,<br />
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S<strong>im</strong>on griff nach dem Mikrophon. »Roger, Jäger-Führer, die<br />
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»Wo ist Ihre Gefechtsstation, Mike?« fragte S<strong>im</strong>on.<br />
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»Viel Glück, Jungs.«<br />
An Bord von Sentry 2. sahen die Radaroperatoren einen weiten<br />
Halbkreis aus Leuchtpunkten auf sich zukommen. Neben jedem<br />
Leuchtpunkt standen »BGR« und Daten über Kurs, Höhe und<br />
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Bomber Tu-16 der sowjetischen Marineflieger dar. Insgesamt hielten<br />
vierundzwanzig mit 600 Knoten auf Keflavik zu. Angenähert<br />
hatten sie sich <strong>im</strong> Tiefflug, um unter dem Radarhorizont der E-3A<br />
zu bleiben, doch nun, da man sie entdeckt hatte, gingen sie 2oo<br />
Meilen entfernt rasch in den Steigflug. Dieses Einsatzprofil versetzte<br />
die Radaroperatoren in die Lage, sie augenblicklich als<br />
Feinde zu klassifizieren. Vier Eagle flogen gerade Patrouille, standen<br />
jedoch kurz vor der Ablösung und hatten nicht mehr genug<br />
Treibstoff, um mit Nachbrenner auf die Badger loszugehen. Sie<br />
bekamen die Anweisung, dem russischen Bomberverband mit 600<br />
Knoten entgegen zu fliegen. Das Zielerfassungsradar für ihre Luftkampfraketen<br />
konnte die Badger noch nicht erreichen.<br />
Sentry I bei Kap Fontur meldete noch Ärgeres. Die Leuchtflecke<br />
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