tom clancy im sturm

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schulte.josefine23
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09.12.2012 Aufrufe

Lammersdorf im Hinterhalt. Bei den Überwachungsteams befanden sich Geheimdienstoffiziere aus den meisten Nato-Ländern, die in direkter Verbindung mit ihren Regierungen standen. »Und wenn das nur ein Köder ist, der uns dazu verleiten soll, als erste zuzuschlagen?« »Das können wir nicht, General. Ich warte auf grünes Licht zum Start von Operation Traumland, aber das bekommen wir erst, wenn der Ernstfall feststeht.« Der SACEUR lehnte sich zurück. Er war in seinem unterirdischen Befehlsstand gefangen und seit zehn Tagen nicht mehr in seiner Dienstvilla gewesen. »Wie rasch können Sie auf meinen Befehl reagieren?« »Alle meine Vögel sind startbereit, die Besatzungen haben ihre Einsatzbefehle. Wenn ich sie in Alarmbereitschaft versetze, kann Traumland dreißig Minuten nach Ihrem Signal anlaufen.« »Gut, Charlie. Ich habe vom Präsidenten die Ermächtigung, jedem Angriff zu begegnen. Versetzen Sie Ihre Männer in Alarmbereitschaft.« »Gemacht.« Das Telefon des SACEUR ging. Er hob ab, lauschte kurz, sah auf. »Unsere Gäste setzen sich in Bewegung«, sagte er zum COMAIR­ CANT. »Das Kennwort ist Feuerschein.« Alle Nato-Streitkräfte wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Aachen Das Speznas-Team verließ das konspirative Haus und fuhr in zwei kleinen Lieferwagen nach Süden, Richtung Lammersdorf. Da sein Führer ums Leben gekommen war, waren nun an seinen Stellvertreter, einen Hauptmann, Kopien der Papiere, derentwegen sein Chef gestorben war, geschickt worden. Die Männer kannten ihre Aufgabe genau. Sie waren stumm und angespannt. Der Offizier hatte sich große Mühe gegeben, seinen Männern zu erklären, dass ihr Fluchtweg sorgfältig geplant sei, ein weiteres konspiratives Haus bereitstünde, in dem sie nur fünf Tage lang auf das Eintreffen der Truppen zu warten brauchten. Sie seien die Elite der Roten Armee, hatte er ihnen eingeschärft, gründlich für gefährliche Aufträge hinter den feindlichen Linien ausgebildet und daher dem Staat wert­ 166

voll. Jeder Mann hatte in den Bergen von Afghanistan Gefechtserfahrung gesammelt; sie waren trainiert, bereit. Die Männer lauschten seiner Ansprache so, wie es Elitetruppen gewöhnlich tun: schweigend. Vor allem ihrer Intelligenz wegen ausgewählt, wussten sie wohl, dass ihnen nur Mut gemacht werden sollte. Die Mission hing vom Glück ab, und das hatte sie bereits verlassen. Major Tschernjawin fehlte, und viele fragten sich, ob das Unternehmen bereits enttarnt war. Doch einer nach dem anderen schob diese Gedanken beiseite. Jeder Mann ging bald noch einmal seine Rolle bei der Zerstörung von Lammersdorf durch. Die Fahrer waren vom KGB und speziell für den Einsatz im Ausland ausgebildet. Sie blieben dicht beieinander, fuhren defensiv, achteten auf Verfolger. Beide hörten den Polizeifunk ab und standen über Funk miteinander in Verbindung. Die Mission war vor einer Stunde von den KGB-Offizieren besprochen worden. Die Zentrale in Moskau hatte mitgeteilt, die Nato sei noch nicht in voller Alarmbereitschaft. Der Lenker des ersten Lieferwagens, dessen Tarnberuf Taxifahrer war, fragte sich, ob die »volle« Alarmbereitschaft der Nato eine Parade auf dem Roten Platz bedeutete. »Jetzt biegen sie ab. Wagen drei, aufholen. Wagen eins, biegen Sie an der nächsten Kreuzung links ab und setzen Sie sich vor sie.« Oberst Weber benutzte ein Sprechfunkgerät, wie es auch von FIST- Trupps (Feuerunterstützungsteams) eingesetzt wurde. Der Hinterhalt war nun schon seit Tagen bereit gewesen, und als die Objekte aus dem konspirativen Haus aufgetaucht waren, hatte man die Blitzmeldung sofort in der ganzen Bundesrepublik verbreitet. Nato-Verbände wurden in volle Gefechtsbereitschaft versetzt, denn dies konnte nur der erste Schlag eines heißen Krieges sein. Es sei denn, gestand Weber sich zu, der Speznas-Trupp begab sich nur von einem sicheren Platz zum anderen, um weiter abzuwarten. Wie sich die Dinge entwickeln würden, wusste er nicht, aber irgendwann musste es losgehen. Die beiden Transporter fuhren nun über die schmalen Straßen des Naturparks Nordeifel, um dem Militärverkehr auf den Bundesstraßen auszuweichen, doch in Mulartshütte entdeckte der Fahrer des ersten Wagens einen Militärkonvoi mit britischen Panzern auf Tiefladern - neue Challenger. Nun, so dicht an der belgischen 167

Lammersdorf <strong>im</strong> Hinterhalt. Bei den Überwachungsteams befanden<br />

sich Gehe<strong>im</strong>dienstoffiziere aus den meisten Nato-Ländern, die<br />

in direkter Verbindung mit ihren Regierungen standen. »Und wenn<br />

das nur ein Köder ist, der uns dazu verleiten soll, als erste zuzuschlagen?«<br />

»Das können wir nicht, General. Ich warte auf grünes Licht zum<br />

Start von Operation Traumland, aber das bekommen wir erst,<br />

wenn der Ernstfall feststeht.«<br />

Der SACEUR lehnte sich zurück. Er war in seinem unterirdischen<br />

Befehlsstand gefangen und seit zehn Tagen nicht mehr in seiner<br />

Dienstvilla gewesen.<br />

»Wie rasch können Sie auf meinen Befehl reagieren?«<br />

»Alle meine Vögel sind startbereit, die Besatzungen haben ihre<br />

Einsatzbefehle. Wenn ich sie in Alarmbereitschaft versetze, kann<br />

Traumland dreißig Minuten nach Ihrem Signal anlaufen.«<br />

»Gut, Charlie. Ich habe vom Präsidenten die Ermächtigung,<br />

jedem Angriff zu begegnen. Versetzen Sie Ihre Männer in Alarmbereitschaft.«<br />

»Gemacht.«<br />

Das Telefon des SACEUR ging. Er hob ab, lauschte kurz, sah auf.<br />

»Unsere Gäste setzen sich in Bewegung«, sagte er zum COMAIR­<br />

CANT. »Das Kennwort ist Feuerschein.« Alle Nato-Streitkräfte<br />

wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt.<br />

Aachen<br />

Das Speznas-Team verließ das konspirative Haus und fuhr in zwei<br />

kleinen Lieferwagen nach Süden, Richtung Lammersdorf. Da sein<br />

Führer ums Leben gekommen war, waren nun an seinen Stellvertreter,<br />

einen Hauptmann, Kopien der Papiere, derentwegen sein Chef<br />

gestorben war, geschickt worden. Die Männer kannten ihre Aufgabe<br />

genau. Sie waren stumm und angespannt. Der Offizier hatte<br />

sich große Mühe gegeben, seinen Männern zu erklären, dass ihr<br />

Fluchtweg sorgfältig geplant sei, ein weiteres konspiratives Haus<br />

bereitstünde, in dem sie nur fünf Tage lang auf das Eintreffen der<br />

Truppen zu warten brauchten. Sie seien die Elite der Roten Armee,<br />

hatte er ihnen eingeschärft, gründlich für gefährliche Aufträge hinter<br />

den feindlichen Linien ausgebildet und daher dem Staat wert­<br />

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