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tom clancy im sturm

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»Genossen«, merkte Sergetow an, »wir alle wissen, dass der<br />

Einsatz chemischer Kampfstoffe katastrophale Auswirkungen auf<br />

die Zivilbevölkerung hat - würde er also nicht unsere politische<br />

maskirowka entwerten? Behaupten wir nicht, wir lägen nur mit der<br />

Regierung der Bundesrepublik <strong>im</strong> Streit? Wie sähe es aus, wenn wir<br />

schon am ersten Kriegstag kaltblütig Tausende von Zivilisten ausrotteten?«<br />

»Es stellt sich noch eine weitere Frage«, sagte Bromkowski. Er<br />

war zwar alt und gebrechlich, genoss aber dank seiner Erfahrungen<br />

aus dem letzten Krieg gegen die Deutschen Respekt. »Wenn wir<br />

diese Waffen gegen alle Nato-Armeen einsetzen - und wie könnten<br />

wir sie auf deutsche Einheiten beschränken? -, werden Amerika<br />

und Frankreich, die Gas als Massenvernichtungswaffen betrachten,<br />

mit ähnlichen Mitteln antworten.«<br />

»Das Arsenal der Amerikaner ist ein Witz«, erwiderte der Verteidigungsminister.<br />

»Ich habe Studien aus Ihrem Hause gesehen, die etwas anderes<br />

aussagen«, versetzte Bromkowski. »Vielleicht werden Sie die Kernwaffen<br />

der Nato auch komisch finden! Wenn wir Tausende von<br />

westdeutschen Zivilisten töten, wird die Bundesregierung den Einsatz<br />

von A<strong>tom</strong>waffen gegen Ziele auf unserem Territorium fordern.<br />

Glauben Sie vielleicht, der Präsident der Vereinigten Staaten würde<br />

zögern, seine Massenvernichtungswaffen freizugeben, wenn wir<br />

ein paar tausend amerikanische Soldaten umgebracht haben? Genossen,<br />

wir diskutieren diese Frage nicht zum ersten Mal. Der Krieg<br />

gegen die Nato ist eine politische Operation, nicht wahr? Warum<br />

werfen wir mit dem Einsatz solcher Waffen unsere politische Camouflage<br />

weg? Inzwischen steht fest, dass mindestens ein Nato-<br />

Land nicht an dem russisch-deutschen Krieg teilnehmen wird; ein<br />

großer Erfolg unserer politischen Strategie. Mit dem Einsatz von C-<br />

Waffen gehen wir dieses Vorteils verlustig und setzen uns politischen<br />

Gefahren in mehr als einer Richtung aus.<br />

Ich finde, dass das Politbüro die Kontrolle über diese Waffen<br />

behalten sollte. Genosse Verteidigungsminister, wollen Sie uns sagen,<br />

dass der Krieg nur mit Massenvernichtungsmitteln zu gewinnen<br />

ist?« Der Alte beugte sich gr<strong>im</strong>mig entschlossen vor. »Hat sich<br />

die Lage geändert? Sagten Sie nicht, unsere Armeen würden zurückbeordert,<br />

wenn das strategische Überraschungsmoment verlorengeht?<br />

Ist dieser Fall eingetreten?«<br />

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