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tom clancy im sturm

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Bonn<br />

»Das Ganze ist eine Farce«, meldete Weber vier Stunden später dem<br />

Bundeskanzler. Er war mit dem Hubschrauber nach Bonn geflogen.<br />

»Ein brutales Täuschungsmanöver.»<br />

»Das wissen wir auch«, versetzte der Kanzler, der nach dem<br />

Ausbruch der Krise zwei schlaflose Nächte verbracht hatte, gereizt.<br />

»Herr Bundeskanzler, der Mann <strong>im</strong> Krankenhaus ist ein Andrej<br />

Iljitsch Tschernjawin. Vor zwei Wochen reiste er mit gefälschten<br />

Papieren aus der CSSR ein. Er ist Offizier der sowjetischen Elite-<br />

Kommandotruppe Speznas. Der Mann wurde bei einem Verkehrsunfall<br />

schwer verletzt und hatte die kompletten Pläne der Nato-<br />

Fernmeldezentrale Lammersdorf bei sich. Die Sicherheitsposten<br />

der Einrichtung wurden gerade vor einem Monat verlegt. Dieses<br />

Dokument hier ist erst zwei Wochen alt. Er hatte auch einen Dienstplan<br />

und eine Liste aller wachhabenden Offiziere - und die ist erst<br />

drei Tage alt! Zusammen mit einem zehnköpfigen Team kam er<br />

über die tschechische Grenze und erhielt erst jetzt den Einsatzbefehl:<br />

am Tag nach Erhalt der Order um Mitternacht den Stützpunkt<br />

angreifen. Es lag auch ein Stornierungssignal bei für den Fall, dass<br />

die Pläne geändert werden.«<br />

»Er kam also schon vor der Explosion <strong>im</strong> Kreml nach Deutschland<br />

-« Der Kanzler, der die ganze Affäre unwirklich fand, war<br />

verdutzt.<br />

»Genau, Herr Bundeskanzler. Es passt alles zusammen. Die Russen<br />

werden Deutschland angreifen, aus welchem Grund auch <strong>im</strong>mer.<br />

Alle Schachzüge bis zu diesem Punkt waren nur Täuschungsmanöver,<br />

um uns in Sicherheit zu wiegen. Hier ist das komplette<br />

Protokoll der Vernehmung Tschernjawins. Er ist über vier weitere<br />

Speznas-Operationen informiert, die alle auf einen Großangriff<br />

gegen uns hinweisen. Inzwischen liegt er unter schwerer Bewachung<br />

<strong>im</strong> Militärlazarett in Koblenz. Wir haben auch eine Videoaufnahme<br />

seines Geständnisses.«<br />

»Kann das nicht alles eine russische Provokation sein? Warum<br />

brachte man diese Dokumente nicht mit, als man die Grenze überschritt?«<br />

»Nach dem Umbau der Einrichtung in Lammersdorf brauchte<br />

man korrekte Informationen. Wie Sie wissen, wurden seit vergangenem<br />

Sommer die Sicherheitsmaßnahmen bei Fernmeldeanlagen<br />

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