tom clancy im sturm
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schaffte das mit Leichtigkeit. Der arabische Soldat ist ein ungebildeter Bauer, von inkompetenten Offizieren schlecht ausgebildet.« Ein junger Mann, der auf alles eine Antwort parat hat, dachte Alexejew. »Genosse Hauptmann, Sie kommen für die bevorstehende Operation gegen die Staaten am Persischen Golf zu meinem Stab. Ich werde mich auf Ihre Sprachkenntnisse stützen und erwarten, dass Sie Lageberichte von den Nachrichtendiensten überprüfen. Wie ich höre, werden Sie auch zum Diplomaten ausgebildet. Nützlich ; ich lasse mir immer gerne ein Gegengutachten zu den Daten von KGB und GRU erstellen. Nicht etwa, weil ich unseren Kollegen misstraue, sondern schlicht, weil ich die Daten von jemandem, der in Heeresbegriffen denkt, prüfen will. Und die Tatsache, dass Sie bei den Panzern gedient haben, macht Sie für mich doppelt wertvoll. Noch eine Frage: Wie reagieren die Reservisten auf die Mobilisierung?« »Selbstverständlich mit Begeisterung«, erwiderte der Hauptmann. »Iwan Michailowitsch, ich nehme an, dass Sie von Ihrem Vater gehört haben, was ich für ein Mann bin. Ich lausche aufmerksam den Worten der Partei, doch Soldaten, die sich auf die Schlacht vorbereiten, müssen die ungeschminkte Wahrheit erfahren, um die Wünsche der Partei erfüllen zu können.« Hauptmann Sergetow fiel die vorsichtige Ausdrucksweise auf. »Das Volk ist aufgebracht, Genosse General, über den Anschlag im Kreml und den Mord an den Kindern. >Begeisterung< ist wohl keine Übertreibung.« »Und Ihre Haltung, Iwan Michailowitsch?« »Genosse General, mein Vater hat mich auf diese Frage vorbereitet und gebeten, Ihnen zu versichern, dass er von dem Plan keine Kenntnis hatte. Entscheidend sei nun, meinte er, das Land zu sichern, damit es solche Tragödien nicht noch einmal gibt.« Alexejew antwortete nicht sofort. Er war betroffen von der Erkenntnis, dass Sergetow vor drei Tagen seine Gedanken gelesen, und verblüfft, weil das Mitglied des Politbüros seinem Sohn ein so großes Geheimnis anvertraut hatte. Doch er war erleichtert, weil er den Mann richtig eingeschätzt hatte; i hm konnte man trauen. Auch seinem Sohn? Michail Eduardowitsch schien jedenfalls dieser Meinung zu sein. »Genosse Hauptmann, vergessen wir diese Dinge. Wir haben auch so schon genug Beschäftigung. Abtreten.« 122
Bonn »Das Ganze ist eine Farce«, meldete Weber vier Stunden später dem Bundeskanzler. Er war mit dem Hubschrauber nach Bonn geflogen. »Ein brutales Täuschungsmanöver.» »Das wissen wir auch«, versetzte der Kanzler, der nach dem Ausbruch der Krise zwei schlaflose Nächte verbracht hatte, gereizt. »Herr Bundeskanzler, der Mann im Krankenhaus ist ein Andrej Iljitsch Tschernjawin. Vor zwei Wochen reiste er mit gefälschten Papieren aus der CSSR ein. Er ist Offizier der sowjetischen Elite- Kommandotruppe Speznas. Der Mann wurde bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt und hatte die kompletten Pläne der Nato- Fernmeldezentrale Lammersdorf bei sich. Die Sicherheitsposten der Einrichtung wurden gerade vor einem Monat verlegt. Dieses Dokument hier ist erst zwei Wochen alt. Er hatte auch einen Dienstplan und eine Liste aller wachhabenden Offiziere - und die ist erst drei Tage alt! Zusammen mit einem zehnköpfigen Team kam er über die tschechische Grenze und erhielt erst jetzt den Einsatzbefehl: am Tag nach Erhalt der Order um Mitternacht den Stützpunkt angreifen. Es lag auch ein Stornierungssignal bei für den Fall, dass die Pläne geändert werden.« »Er kam also schon vor der Explosion im Kreml nach Deutschland -« Der Kanzler, der die ganze Affäre unwirklich fand, war verdutzt. »Genau, Herr Bundeskanzler. Es passt alles zusammen. Die Russen werden Deutschland angreifen, aus welchem Grund auch immer. Alle Schachzüge bis zu diesem Punkt waren nur Täuschungsmanöver, um uns in Sicherheit zu wiegen. Hier ist das komplette Protokoll der Vernehmung Tschernjawins. Er ist über vier weitere Speznas-Operationen informiert, die alle auf einen Großangriff gegen uns hinweisen. Inzwischen liegt er unter schwerer Bewachung im Militärlazarett in Koblenz. Wir haben auch eine Videoaufnahme seines Geständnisses.« »Kann das nicht alles eine russische Provokation sein? Warum brachte man diese Dokumente nicht mit, als man die Grenze überschritt?« »Nach dem Umbau der Einrichtung in Lammersdorf brauchte man korrekte Informationen. Wie Sie wissen, wurden seit vergangenem Sommer die Sicherheitsmaßnahmen bei Fernmeldeanlagen 123
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schaffte das mit Leichtigkeit. Der arabische Soldat ist ein ungebildeter<br />
Bauer, von inkompetenten Offizieren schlecht ausgebildet.«<br />
Ein junger Mann, der auf alles eine Antwort parat hat, dachte<br />
Alexejew. »Genosse Hauptmann, Sie kommen für die bevorstehende<br />
Operation gegen die Staaten am Persischen Golf zu meinem<br />
Stab. Ich werde mich auf Ihre Sprachkenntnisse stützen und erwarten,<br />
dass Sie Lageberichte von den Nachrichtendiensten überprüfen.<br />
Wie ich höre, werden Sie auch zum Diplomaten ausgebildet. Nützlich<br />
; ich lasse mir <strong>im</strong>mer gerne ein Gegengutachten zu den Daten von<br />
KGB und GRU erstellen. Nicht etwa, weil ich unseren Kollegen<br />
misstraue, sondern schlicht, weil ich die Daten von jemandem, der in<br />
Heeresbegriffen denkt, prüfen will. Und die Tatsache, dass Sie bei den<br />
Panzern gedient haben, macht Sie für mich doppelt wertvoll. Noch<br />
eine Frage: Wie reagieren die Reservisten auf die Mobilisierung?«<br />
»Selbstverständlich mit Begeisterung«, erwiderte der Hauptmann.<br />
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gehört haben, was ich für ein Mann bin. Ich lausche aufmerksam den<br />
Worten der Partei, doch Soldaten, die sich auf die Schlacht vorbereiten,<br />
müssen die ungeschminkte Wahrheit erfahren, um die Wünsche<br />
der Partei erfüllen zu können.«<br />
Hauptmann Sergetow fiel die vorsichtige Ausdrucksweise auf.<br />
»Das Volk ist aufgebracht, Genosse General, über den Anschlag <strong>im</strong><br />
Kreml und den Mord an den Kindern. >Begeisterung< ist wohl keine<br />
Übertreibung.«<br />
»Und Ihre Haltung, Iwan Michailowitsch?«<br />
»Genosse General, mein Vater hat mich auf diese Frage vorbereitet<br />
und gebeten, Ihnen zu versichern, dass er von dem Plan keine<br />
Kenntnis hatte. Entscheidend sei nun, meinte er, das Land zu sichern,<br />
damit es solche Tragödien nicht noch einmal gibt.«<br />
Alexejew antwortete nicht sofort. Er war betroffen von der Erkenntnis,<br />
dass Sergetow vor drei Tagen seine Gedanken gelesen, und<br />
verblüfft, weil das Mitglied des Politbüros seinem Sohn ein so großes<br />
Gehe<strong>im</strong>nis anvertraut hatte. Doch er war erleichtert, weil er den<br />
Mann richtig eingeschätzt hatte; i hm konnte man trauen. Auch<br />
seinem Sohn? Michail Eduardowitsch schien jedenfalls dieser Meinung<br />
zu sein.<br />
»Genosse Hauptmann, vergessen wir diese Dinge. Wir haben<br />
auch so schon genug Beschäftigung. Abtreten.«<br />
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