tom clancy im sturm
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aus, überquerte die Straße und versuchte, an den Verletzten heranzukommen, doch über den beugten sich schon sechs Männer. »Der ist tot«, verkündete einer, und der Major sah auch tatsächlich so aus. Die Fahrerin des Peugeot versuchte den Umstehenden zu erklären, der Mann sei ihr direkt ins Auto gelaufen, und sie habe nicht mehr bremsen können, aber da sie das auf französisch tat, komplizierte sie das Ganze nur noch mehr. Der Taxifahrer hatte sich durch die Schaulustigen gedrängt und konnte den Verletzten nun fast berühren. Er musste unbedingt den Umschlag an sich bringen... Doch dann traf der Polizist ein. »Alles zurück!« befahl der Beamte. Ein Zuschauer meldete, der Krankenwagen sei bereits verständigt. Der Polizist nickte knapp und sah zu seiner Erleichterung einen Hauptwachtmeister herannahen. »Krankenwagen?» »Schon unterwegs, Herr Hauptwachtmeister. Mein Name ist Dieter, Verkehrspolizei.« »Wer hat das Fahrzeug gelenkt?« fragte der Hauptwachtmeister. Die Fahrerin begann stockend auf französisch zu berichten. Ein Mann, der das Ganze mit angesehen hatte, unterbrach sie. »Der Mann trat vom Gehsteig, ohne sich umzusehen. Der Dame blieb keine Zeit zum Bremsen. Ich bin Bankier und kam direkt hinter diesem Mann aus dem Postamt. Meine Karte.« Der Banker reichte dem Hauptwachtmeister seine Geschäftskarte. »Vielen Dank, Herr Dr. Müller. Darf ich Sie bitten, eine Aussage zu machen?« »Selbstverständlich. Ich komme gleich mit zur Wache.« Der Taxifahrer stand am Rand der Menschenmenge. Als erfahrener KGB-Führungsoffizier sah er nicht zum ersten Mal eine Operation scheitern, aber dieser Zwischenfall war einfach absurd. Da lag der stolze Speznas-Mann, umgefahren von einer angejahrten Französin! Warum hatte er nicht auf den Verkehr geachtet? Ich hätte den Umschlag von jemand anderem abholen lassen sollen, dachte er, scheiß auf die Befehle. Wie soll ich das der Zentrale beibringen? Wenn etwas schief ging, war nie die Zentrale schuld. Dann traf der Krankenwagen ein. Der Hauptwachtmeister zog dem Verletzten die Brieftasche aus der Hose. Das Opfer hieß Siegfried Baum und kam aus Hamburg-Altona. Er beschloß, mit dem Verletzten ins Krankenhaus zu fahren. 116
Die Sanitäter gingen zügig ans Werk. Dem Verletzten wurde eine Halskompresse umgelegt, und er kam dann auf die Bahre. Der Hauptwachtmeister schaute auf die Uhr und stellte fest, dass die ganze Prozedur nur sechs Minuten in Anspruch genommen hatte. Dann stieg er in den Krankenwagen. »Wie ernst ist es?« fragte er. »Vermutlich Schädelbruch, starker Blutverlust. Wie ist das passiert?« »Unachtsamkeit beim Überqueren der Straße.« »Idiot«, kommentierte der Sanitäter. »Als hätten wir nicht schon so genug zu tun.« »Kommt der durch?« »Hängt von der Kopfverletzung ab.« Der Sanitäter zuckte die Achseln. »Na, er kommt sofort auf den Operationstisch. Haben Sie seine Personalien? Ich muss ein Formular ausfüllen.« »Baum, Siegfried, Kaiserstraße 17, Hamburg-Altona.« »Hm, sein Blutdruck fällt rasch.« Der Fahrer zog den Krankenwagen in eine scharfe Linkskurve, und das Martinshorn schaffte freie Bahn. Eine Minute später hielten sie vor der Poliklinik an, wo schon ein Arzt und zwei Pfleger warteten. Innerhalb von zehn Minuten war eine Intubation vorgenommen worden, der Patient erhielt eine Bluttransfusion und hing am Tropf. Dann wurde er in die Neurochirurgie gebracht. Der Hauptwachtmeister blieb mit dem Krankenhausarzt in der Notaufnahme. »So, und wer ist das?« fragte der junge Doktor. Der Polizeibeamte nannte ihm die Personalien. »Ein Deutscher?« »Wieso, finden Sie das sonderbar?« »Über Funk hieß es, der Verletzte sei Ausländer.« »Das Unfallfahrzeug wurde von einer Französin gesteuert.« »Ach so. Ich hielt den Mann für den Ausländer.« »Wieso?« »Als ich ihm den Schlauch einführte, fielen mir seine schlampigen Plomben auf.« »Vielleicht stammt er aus der Ostzone«, meinte der Hauptwachtmeister. Der Arzt schnaubte. »So eine Stümperei verzapft doch kein Deutscher. Das kann ja 117
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Die Sanitäter gingen zügig ans Werk. Dem Verletzten wurde<br />
eine Halskompresse umgelegt, und er kam dann auf die Bahre.<br />
Der Hauptwachtmeister schaute auf die Uhr und stellte fest, dass<br />
die ganze Prozedur nur sechs Minuten in Anspruch genommen<br />
hatte. Dann stieg er in den Krankenwagen.<br />
»Wie ernst ist es?« fragte er.<br />
»Vermutlich Schädelbruch, starker Blutverlust. Wie ist das passiert?«<br />
»Unachtsamkeit be<strong>im</strong> Überqueren der Straße.«<br />
»Idiot«, kommentierte der Sanitäter. »Als hätten wir nicht<br />
schon so genug zu tun.«<br />
»Kommt der durch?«<br />
»Hängt von der Kopfverletzung ab.« Der Sanitäter zuckte die<br />
Achseln. »Na, er kommt sofort auf den Operationstisch. Haben<br />
Sie seine Personalien? Ich muss ein Formular ausfüllen.«<br />
»Baum, Siegfried, Kaiserstraße 17, Hamburg-Altona.«<br />
»Hm, sein Blutdruck fällt rasch.«<br />
Der Fahrer zog den Krankenwagen in eine scharfe Linkskurve,<br />
und das Martinshorn schaffte freie Bahn. Eine Minute später hielten<br />
sie vor der Poliklinik an, wo schon ein Arzt und zwei Pfleger<br />
warteten.<br />
Innerhalb von zehn Minuten war eine Intubation vorgenommen<br />
worden, der Patient erhielt eine Bluttransfusion und hing am<br />
Tropf. Dann wurde er in die Neurochirurgie gebracht. Der Hauptwachtmeister<br />
blieb mit dem Krankenhausarzt in der Notaufnahme.<br />
»So, und wer ist das?« fragte der junge Doktor. Der Polizeibeamte<br />
nannte ihm die Personalien.<br />
»Ein Deutscher?«<br />
»Wieso, finden Sie das sonderbar?«<br />
»Über Funk hieß es, der Verletzte sei Ausländer.«<br />
»Das Unfallfahrzeug wurde von einer Französin gesteuert.«<br />
»Ach so. Ich hielt den Mann für den Ausländer.«<br />
»Wieso?«<br />
»Als ich ihm den Schlauch einführte, fielen mir seine schlampigen<br />
Plomben auf.«<br />
»Vielleicht stammt er aus der Ostzone«, meinte der Hauptwachtmeister.<br />
Der Arzt schnaubte.<br />
»So eine Stümperei verzapft doch kein Deutscher. Das kann ja<br />
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