Rundschau _71_Herbst2016
Rundschau Heft 71 Herbst 2015
Rundschau Heft 71 Herbst 2015
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INNER WHEEL<br />
DEUTSCHLAND<br />
RUNDSCHAU HEFT<br />
INNER<br />
W H E E L<br />
<strong>71</strong> · HERBST 2016<br />
TITELTHEMA:<br />
WANDERER ZWISCHEN<br />
DEN WELTEN<br />
Foto: © bkl<br />
DISTRIKTE 81 · 85 · 86 · 87 · 88 · 89 · 90
Für alle Gourmets.<br />
Und alle, die es werden wollen.<br />
www.miele.de
Herzlich willkommen<br />
zur Herbst-<strong>Rundschau</strong> 2016, der ersten Ausgabe im neuen Format und Layout. Mit<br />
viel Herzblut haben wir uns den formalen und inhaltlichen Wandel in der <strong>Rundschau</strong><br />
zur Aufgabe gemacht.<br />
EDITORIAL<br />
Die <strong>Rundschau</strong> Nr. <strong>71</strong><br />
ist nach dem Postversand<br />
auch im Internet<br />
herunterzuladen:<br />
www.innerwheel.de<br />
In meiner neuen Funktion als nationale Redakteurin möchte ich<br />
mich bei meinem Redaktionsteam herzlich bedanken, insbesondere<br />
bei Ingeborg Gröblinghoff für die Gestaltung der<br />
Bücherecke, der Vortragsbörse und der Werbung. Nur gemeinsam<br />
können wir das IW-Rad zielsicher in Bewegung<br />
halten und was wären wir bei IW ohne den Teamgeist und das<br />
freundschaftliche Miteinander.<br />
Bärbel Dümcke<br />
Nach drei Jahren Redaktionsarbeit im 89. Distrikt verabschieden wir Bärbel Dümcke<br />
vom IWC Itzehoe aus unserem Team. Im letzten Jahr gehörte sie dem Interimsteam<br />
an und stand uns stets mit Rat und Tat und viel Zeit zur Seite. Vielen Dank!<br />
Unser Team wird in der nächsten <strong>Rundschau</strong> von Janneke Zoller vom IWC Kleve aus<br />
dem 87. Distrikt und von Elke Charlotte Kessel vom IWC Niederelbe aus dem 89. Distrikt<br />
unterstützt. Wir haben sie beide schon kennengelernt und sind höchst erfreut<br />
über diesen kompetenten Zugewinn.<br />
Janneke Zoller<br />
In einem so angenehmem Freundschaftskreis für die <strong>Rundschau</strong> arbeiten zu können,<br />
motiviert und macht mir viel Freude. Jetzt bleibt nur abzuwarten und zu hoffen,<br />
dass auch Ihnen die neue <strong>Rundschau</strong> ebenso gut gefällt und Sie uns mit Leserbriefen<br />
und weiteren Anregungen unterstützen. Schreiben Sie uns persönliche<br />
Geschichten und Gedanken zu dem nächsten Titelthema:<br />
GLÜCKSMOMENTE Glück kann man nicht festhalten,<br />
aber wir können es immer wieder suchen und … schenken.<br />
Elke Charlotte Kessel<br />
Mächtig stolz sind wir, dass Bernd K. Lörz, Inhaber der Lörz Consulting und renommierter<br />
Künstler, das Coverbild für unsere <strong>Rundschau</strong> zu dem aktuellen Titelthema<br />
gesponsert hat, einfach toll!<br />
Viel Freude beim Lesen<br />
Herzliche Grüße Ihre „neue“ nationale Redakteurin<br />
Bärbel Nacimiento<br />
Wussten Sie eigentlich schon …<br />
International<br />
Inner<br />
Wheel<br />
Das Logo „happier futures – better lives“ wurde von IIW<br />
gekauft. Jeder Club, der Kinder unterstützt, kann sich mit<br />
diesem Logo schmücken.<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 1
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
11 Herzlich willkommen …<br />
14 Nationale Repräsentantin<br />
Margareta Momkvist<br />
14 Es lohnt sich immer …<br />
Bärbel Dümcke<br />
IW WELTWEIT<br />
16 IIW-Präsidentin 2016/2017<br />
Oluyemisi Alatise stellt sich uns vor<br />
19 IW Deutschland stellt eine<br />
IIW Board Direktorin<br />
Dr. Hildegund Scheipermeier<br />
10 20 Jahre Frauenförderung mit RFPD<br />
Dr. Frauke Thiel<br />
11 IIW und die Vereinten Nationen<br />
Ceja Gregor-Hu<br />
13 So funktioniert IW in Indien<br />
Brigitte Köhler<br />
14 „Bridging the Baltic Sea“, was ist das?<br />
Alice Waldner<br />
15 4. „Bridging the Baltic Sea“ 2016<br />
in Kalmar / Schweden<br />
Pia Peiner<br />
16 Schiff ahoi<br />
1. Europäische IW-Kreuzfahrt<br />
Gabriele Schrümpf<br />
IW DEUTSCHLAND<br />
17 Neues aus den Distrikten<br />
25 Die Delegierte – das unbekannte Wesen<br />
Veronika Bleyl<br />
26 D 87 online bei Facebook!<br />
Malaika Eleftheriadis<br />
26 Endlich – Die IW-Briefmarke<br />
Gabriele Steimel<br />
27 Gründung eines Fördervereins<br />
Karin Frotscher<br />
28 Ein neuer Club: IWC Lahr<br />
Kerstin Sackmann<br />
TITELTHEMA<br />
Wanderer zwischen den Welten<br />
30 Zehn Jahre Leben im Kongo<br />
Beate Pütz-Hardy<br />
31 Heimat ist da, wo Familie und Freunde sind …<br />
Dr. Deniz Bülhoff<br />
32 Entwicklungshilfe einmal anders<br />
Godela v. Samson-Himmelstjerna<br />
33 Ein Leben, zwei Welten ist wie<br />
„nimm zwei, zahl eins!“<br />
Dr. Ayşegül Altun-Borgdorf<br />
34 Als Kind ausgewandert<br />
Petra Söhner-Doll<br />
34 Paris – vertraut und doch ganz anders<br />
Petra Schaber<br />
35 Fremd in Deutschland und doch zu Hause<br />
Marcela Chico-Schneider<br />
36 „Immer wieder gern öffne ich für dich die Tür“<br />
Angelika Zöbeley<br />
37 Mexiko – Deutschland<br />
Dörtlott Winkler<br />
38 Der vertauschte Bräutigam<br />
Fiorenza Richter<br />
39 Im Gespräch mit Nermina Regenfuß<br />
Carola Pinckernelle<br />
40 Meine Erfahrungen als „Ausländerin“<br />
in Deutschland<br />
Catherine Vonier<br />
41 Das Leben verbessern<br />
Anke Block<br />
42 Von Indonesien nach Deutschland<br />
Eka Cisek-Rachman<br />
42 Wanderer zwischen den Welten<br />
Dominique Bracklo<br />
43 Zuhause auf vier Kontinenten<br />
und in fünf Ländern, geht das?<br />
Marlis Zimmermann<br />
43 Hin- und hergerissen zwischen zwei Welten<br />
Aurora Kugel<br />
44 Meine Zeit in Finnland<br />
Helga Günzel<br />
44 Drei verschiedene Kontinente<br />
Gabi Brenscheidt<br />
46 Wanderer zwischen zwei Welten: Heimat?<br />
Sarah Page Otten<br />
46 Wundervolle Jahre und reich an Erfahrungen<br />
Ursula Schulte-Eistrup<br />
2 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
41<br />
72<br />
63<br />
6 100<br />
51<br />
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
47 Projektideen<br />
49 Soziales Engagement<br />
FUNDRAISING<br />
59 Bildung & Kultur<br />
63 Mode, Sport & Spiel<br />
69 Kulinarisches<br />
PANORAMA<br />
72 Von Club zu Club<br />
76 Von Land zu Land<br />
82 Clubausflüge im Inland<br />
91 Clubsausflüge ins Ausland<br />
IW & ANDERE<br />
SERVICECLUBS<br />
93 IW & andere Serviceclubs<br />
FRAUENPORTRÄT<br />
98 Meine Geschichte<br />
Jutta de Muynck<br />
IW-SPEZIAL<br />
100 Kein Schutz nirgends –<br />
Die besondere Buchempfehlung<br />
Maria von Welser<br />
FORUM<br />
103 Leserbrief<br />
104 Bücherempfehlungen<br />
107 Vortragsbörse<br />
CLUBNACHRICHTEN<br />
110 Clubjubiläen<br />
114 Ehrungen & Personalien<br />
U3<br />
Impressum<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 3
EDITORIAL<br />
NATIONALE REPRÄSENTANTIN<br />
Liebe IW-Freundinnen,<br />
mit kurzen persönlichen Worten möchte ich Sie in<br />
der Herbst-<strong>Rundschau</strong> herzlich begrüßen. Es bedeutet<br />
mir viel, dass Sie mir das Vertrauen und die<br />
damit verbundene Verantwortung für die Amtsausführung<br />
als Nationale Repräsentantin geschenkt<br />
haben. Mit viel Freude und zeitlichem Engagement<br />
werde ich IW Deutschland im Ausland vertreten.<br />
Darüber hinaus werde ich mich offen und engagiert<br />
für die Interessen, Fragen und Wünsche aus unseren<br />
sieben Distrikten zur Verfügung stellen. Als<br />
gebürtige Schwedin lebe ich seit 50 Jahren in<br />
Deutschland. Auch ich bin eine Wanderin zwischen<br />
den Welten und fühle mich durch die vielen Freundschaften<br />
und Erlebnisse bei IW sehr wohl und lebe<br />
es. Daher freue ich mich, mit meinem Amt die Freude<br />
an IW weitergeben zu können.<br />
Margareta Momkvist,<br />
Nationale Repräsentantin<br />
2016/2017<br />
ES LOHNT SICH IMMER …<br />
Drei Jahre – oder sechs <strong>Rundschau</strong>-Ausgaben – so<br />
lange durfte ich Mitglied des Redaktionsteams<br />
sein!! Sehr zögerlich und skeptisch nahm ich an der<br />
1. Redaktionssitzung in Schweinfurt teil. Unter Liliana<br />
Djekovic´-Sachs Führung traf ich jedoch auf ein<br />
Team von acht Frauen voller Energie und Ideenreichtum<br />
und in lockerer Atmosphäre wurde ich<br />
nach wenigen Stunden voll mit einbezogen in Gespräche<br />
und Diskussionen. Als nach einem Jahr mit<br />
Liliana Djekovic´-Sachs auch fast das gesamte Redaktionsteam<br />
wechselte, gab es eine kurze turbulente<br />
Zeit, die jedoch dazu beitrug, dass die Redakteurinnen<br />
aus sieben Distrikten zu einer Einheit wurden.<br />
Die unterschiedlichen Begabungen wurden genutzt,<br />
um die Gliederung übersichtlicher zu gestalten und<br />
die neuen Medien zu integrieren. Diese Ausgabe<br />
nun hat ein neues Format und das Titelthema lesen<br />
wir auf dem neugestalteten Layout. Meine anfängliche<br />
Skepsis ist einer tiefen Zufriedenheit gewichen.<br />
Gern möchte ich IW-Freundinnen überzeugen, ein<br />
Amt auf D-Ebene zu übernehmen. Man kann nur<br />
profitieren. Sich einlassen auf neue Ideen, konstruktiv<br />
diskutieren und dabei neue Freundschaften erleben;<br />
das ist eine echte Bereicherung! Das ist Inner<br />
Wheel! Mein Dank gilt dem Team, jetzt unter Leitung<br />
von Bärbel Nacimiento.<br />
bd<br />
Passend zum Ämterwechsel sind nachfolgende<br />
tröstliche Gedanken:<br />
Die Ämterübergabe<br />
Wer wird es zu bezweifeln wagen<br />
– wo es doch allgemein bekannt –,<br />
wem Gott ein Amt hat übertragen,<br />
dem gibt er auch noch den Verstand.<br />
Die schon bei Ämterübergaben<br />
gezeigte Souveränität<br />
beweist, dass Zweifler Unrecht haben<br />
und dass der Spruch zu Recht besteht.<br />
Wenn man nun durch des Schicksals Walten<br />
in dieses Amt hinein gehoben,<br />
sollt’ sich Verzagtheit nicht entfalten,<br />
es gilt für Dich auch: siehe oben!<br />
Edelgard Radig, IWC Iserlohn<br />
4 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Hotel Am Schlosspark Gotha<br />
Die 94 Zimmer und luxuriösen Junior Suiten im Hotel am Schlosspark garantieren ein absolutes 4 Sterne Superior<br />
Wohlfühlambiente. In den Restaurants, der englischen Hotelbar und auf der Gartenterrasse wird regionale<br />
Küche mit Pfiff und internationale kulinarische Vielfalt serviert. In der Wellness Residenz Thüringen werden<br />
Gäste mit Dampfsauna, Finnischer Sauna, Infrarotwärmekabine, dem Raum der Vier Elemente, der Eisdusche,<br />
der Softpackliege und der Salzgrotte sowie in sechs Behandlungskabinen für moderne Medical Wellness und<br />
Gesichts- und Körperanwendungen mit Massagen und Beauty Behandlungen verwöhnt.<br />
Clubfahrt „Gothas Kultur mit Freundinnen erleben“<br />
Entdecken Sie mit Ihren Clubfreundinnen Gotha, die Wiege des Europäischen<br />
Adels. Gothas königliche Verwandte finden sich durch Herzog Ernst<br />
den Frommen schon im 17. Jahrhundert und leben und regieren bis heute in<br />
Europa. Nicht nur zu Schweden hegt Gotha königliche Bande – Die Mutter<br />
des heutigen Königs Carl XVI. Gustaf, war Sybilla, Prinzessin von Sachsen-<br />
Coburg-Gotha und wurde auf Schloss Friedenstein geboren – adelige Spuren<br />
finden sich unter anderem in England, Belgien und Spanien.<br />
Genießen Sie königliche Augenblicke in unserer Wellnessabteilung, mit kulinarischen<br />
Hochgenüssen, während einer Stadtführung sowie bei einer Schlossbesichtigung<br />
oder einem Besuch im Herzoglichen Museum.<br />
• 2 Übernachtungen mit Frühstück<br />
• 2 x 3-Gang Menü<br />
• Empfang durch eine Inner Wheel Freundin in unserem Teichpavillion<br />
• Besichtigung Schloss Friedenstein oder Herzogliches Museum<br />
• Stadtführung durch die Residenzstadt Gotha<br />
• Nutzung der Saunalandschaft in der Wellness Residenz Thüringen<br />
mit Dampfsauna, Finnischer Sauna, Salzgrotte, Infrarotwärmekabine,<br />
Kneippfußbecken und Saunalounge<br />
• Saunapaket für die Dauer Ihres Aufenthaltes<br />
Unser Freizeittipp:<br />
• Beauty & Wellness Anwendungen in unserer<br />
Wellness Residenz Thüringen<br />
• Golfen im 18-Loch Golfresort „Gut Ringhofen“ in Mühlberg –<br />
20% Rabatt auf Greenfee Preise<br />
• Thüringer Landesausstellung 2016 „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt<br />
Europa“ vom 24. April bis 28. August 2016 in Gotha und Weimar<br />
• Ekhof Festival Gotha von Juli und August 2016<br />
• Domstufen Festival Erfurt vom 11. bis 28. August 2016<br />
Preis pro Person:<br />
im Doppelzimmer:<br />
im Einzelzimmer:<br />
in der Junior Suite:<br />
168,00 Euro<br />
208,00 Euro<br />
208,00 Euro<br />
Verlängerungsnacht pro Person:<br />
im Doppelzimmer:<br />
in der Junior Suite:<br />
im Einzelzimmer:<br />
55,00 Euro<br />
65,00 Euro<br />
88,00 Euro<br />
Hotel Am Schlosspark<br />
Lindenauallee 20<br />
99867 Gotha<br />
Tel.: (0 36 21) 4 42-0<br />
Fax: (0 36 21) 4 42-4 52<br />
E-Mail: info@hotel-am-schlosspark.de<br />
Weitere Information erhalten Sie im Internet unter:<br />
www.hotel-am-schlosspark.de
IW WELTWEIT<br />
IIW-PRÄSIDENTIN 2016/2017<br />
OLUYEMISI ALATISE STELLT<br />
SICH UNS VOR<br />
Oluyemisi Alatise,<br />
IIW-Präsidentin<br />
2016/2017<br />
2010/2011 wurde ich Direktorin und initiierte das<br />
Women for Africa Program. Dieses Programm vergibt<br />
Mikrokredite an Frauen und wird sehr angenommen.<br />
Geboren wurde ich am 25. Dezember 1951. Grundschule,<br />
weiterführende Schule und Universität<br />
absolvierte ich in Lagos. Für fünf Jahre war ich<br />
Jugendbeauftragte der Stadt. Als Ehefrau habe<br />
ich am AMP der Harvard Business School teilgenommen.<br />
Im Moment bin ich Executive Director des Familienunternehmens<br />
Tunise Investment Ltd. Ich wurde mit<br />
dem Paul-Harris-Fellow geehrt und mir wurde der<br />
Margret Golding Award verliehen.<br />
1978 wurde ich Mitglied des IWC Lagos. Als Clubpräsidentin<br />
gründete ich das Children’s Transit Centre<br />
For Lost and Found Children. Dieses Zentrum beherbergt<br />
über 60 Kinder mit einer Fluktuation von zehn<br />
Kindern jeden Monat.<br />
Ich wurde D-Präsidentin für das IW-Jahr 1995/1996<br />
und legte den Grundstein für eine Volkshochschule,<br />
die vielen Menschen eine Möglichkeit für eine Ausbildung<br />
gibt. Dieses Projekt wurde und wird von<br />
den nachfolgenden DPs fortlaufend unterstützt.<br />
2008/2009 war ich Nationale Repräsentantin. Die<br />
IIW-Präsidentin Susan Nielson weihte die Volkshochschule<br />
ein.<br />
Ich habe an zahlreichen internationalen Konferenzen<br />
und Seminaren mit vielen IW-Freundinnen teilgenommen.<br />
Dadurch entstanden Verbindungen, die<br />
mich zum Indischen Ozean nach Reunion und Mauritius<br />
geführt haben. In Indien durfte ich Mumbai,<br />
Agra, Jaipur, Delhi und Kalkutta besuchen. In Italien<br />
führten mich diese Bekanntschaften nach Turin,<br />
Verona, Trient, Florenz, Neapel und Venedig, in<br />
Afrika nach Ghana, Cotonou, Bamako und Dakar. In<br />
England besuchte ich Plymouth, Bath, Somerset<br />
und Manchester, in Deutschland Frankfurt und Hannover.<br />
Auf Clubebene habe ich mit der niederländischen<br />
Botschaft, der Canadian High Commission, der<br />
UNO-Organisation „Wives Association“ und den<br />
Organisationen „Diplomatic Wives of West Africa“<br />
und „American Wives Association“ transparent und<br />
verantwortlich zusammen gearbeitet. Mit dem<br />
Department of Children of Family in Miami (USA)<br />
habe ich als Besucher und Anbieter Kontakt.<br />
Durch Karin Uwaje kamen gemeinsame internationale<br />
Projekte zustande. Tausende Euros wurden<br />
jährlich gespendet und verbucht. Ein sicheres<br />
Zuhause für Aidswaisen, jährliche Stipendien auf<br />
D-Ebene, Sonnenkollektoren für ein Gesundheitszentrum<br />
auf nationaler Ebene und Mikrokredite<br />
mit der Hilfe des IWC Tapiola in Finnland.<br />
Als IIW-Präsidentin werde ich die Möglichkeit haben,<br />
viele IW-Freundinnen in den verschiedensten<br />
Ländern zu treffen. Ich biete mich demütig an, Inner<br />
Wheel zu dienen.<br />
Übersetzt von Merith Batzel, IWC Mülheim a.d. Ruhr-Oberhausen<br />
6 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
IW WELTWEIT<br />
„Ein Herz berühren“ ist mehr<br />
als ein philosophischer Gedanke,<br />
es ist eine Geisteshaltung.<br />
Mein diesjähriges Motto bezieht sich auf unseren<br />
2. Leitgedanken, dem Einsatz im persönlichen sozialen<br />
Dienst.<br />
„Ein Herz berühren“ heißt Raum zu schaffen für<br />
Freundlichkeit und Großzügigkeit. Es bedeutet, seine<br />
Zeit und Mittel zur Verfügung zu stellen sowie die<br />
Bereitschaft zu helfen. Dein wahrer Reichtum besteht<br />
in dem Guten, das Du in dieser Welt tust. Schätze<br />
die Umwelt und stehe der Weltbevölkerung offen<br />
gegenüber. Wir sollten aufeinander achtgeben, uns<br />
stark machen für die Schutzbedürftigen und Trost<br />
spenden, aber auch bewusst Schönheit und Wohlbefinden<br />
erleben und uns für den Frieden einsetzen.<br />
Selbstachtung ist wichtig, genauso wie gutes, gesundes<br />
Essen – dein Herz wird es dir danken. Achte<br />
darauf, dass Deine Worte weder Dich noch andere<br />
verletzen. Einmal Gesagtes ist wie ein zerbrochenes<br />
Ei: Man kann es nicht wieder heil machen.<br />
„Ein Herz berühren“ hat damit zu tun wie wir Menschen<br />
mit den Tieren, den Pflanzen und unserer<br />
Erde umgehen. Es kann bedeuten, dass man hilfreich<br />
jemandem zur Seite steht, man geduldig wartet,<br />
bis man an der Reihe ist, man einen Telefonanruf<br />
oder einen Gefallen erwidert oder aber auch nur<br />
ein spontanes Lächeln. Man kann ein Herz berühren,<br />
indem man einfach nur zuhört, ohne unbedingt<br />
einen Ratschlag zu geben, nur einfach mit Geduld<br />
jemandem zuhört, der sein Herz ausschütten möchte.<br />
Jemandem auf die Schulter zu klopfen oder in<br />
den Arm zu nehmen, kann diesen Menschen ermutigen,<br />
große Dinge zu tun; auch ein Augenzwinkern<br />
kann das.<br />
„Ein Herz berühren“ ist auch wie Du in welcher Art<br />
und Weise mit der Umwelt umgehst. Die Bäume<br />
sind unsere Lungen, die Flüsse unser Blutstrom; es<br />
ist alles miteinander vernetzt. Und wie Du mit Deiner<br />
Umwelt umgehst, wird sich auf Dich selbst auswirken.<br />
Die Achtsamkeit, mit der wir unsere Umwelt<br />
behandeln, den Sauerstoff, den wir mit unseren<br />
Lungen einatmen, beeinflusst durch unser Blut<br />
auch unser Herz.<br />
Empathie ist ein wichtiges Gefühl in unserem Leben.<br />
Das Lächeln des Empfängers Deiner Freundlichkeit<br />
sagt mehr als 1.000 Worte. Um den Gedanken<br />
„Ein Herz berühren“ umzusetzen, muss man<br />
offen für neue Dinge und Gefühle sein. Es ist eine<br />
Geisteshaltung. Oluyemisi Alatise, IIW-Präsidentin 2016/2017<br />
Übersetzt von Merith Batzel, IWC Mülheim a.d. Ruhr-Oberhausen<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 7
IW WELTWEIT<br />
IIW-Präsidentin Oluyemisi Alatise<br />
erzählt über IW in Nigeria<br />
IW wurde in Nigeria im Juli 1967 gegründet. Unser<br />
goldenes Jubiläum steht im nächsten Jahr<br />
an. Wir haben 980 Mitglieder in drei Distrikten<br />
und 89 Clubs.<br />
Die Deutsche Karin Uwaje heiratete einen<br />
Nigerianer und lebt seit über 40 Jahren in<br />
Nigeria. Sie war Präsidentin eines Distrikts<br />
und vermittelte den Kontakt zu<br />
IWCs im 81. und 85. Distrikt in Deutschland.<br />
Seit 2000 hat es immer wieder gemeinsame<br />
Projekte mit den beiden deutschen<br />
Dis trikten gegeben. Mit Hilfe des<br />
85. Distrikts und hier vor allem durch<br />
Barbara von Saldern konnten wir ein Heim für<br />
Aidswaisen unterstützen und Aufklärungsarbeit<br />
zum Thema Aids leisten. Der 81. Distrikt unterstützte<br />
unsere Arbeit mit einer hohen Summe. Durch ein<br />
Projekt „Hilfe für Aidswaisen“ konnten wir 80 Waisen<br />
helfen. Auch hier war wieder der 85. Dis trikt mit<br />
Hilfe von Barbara von Saldern maßgeblich beteiligt.<br />
Im Jahr 2009 wurde das „Gisela-Rauhut-Sti -<br />
pendium“ ins Leben gerufen, durch das jährlich<br />
sechs begabte Schüler von der weiterführenden<br />
Schule bis zur Universität gefördert werden. Auch<br />
hier haben hohe Spendengelder inzwischen<br />
dieses Projekt unterstützt. Der Distrikt 911 muss<br />
jedes Jahr eine vierstellige Geldsumme aufbringen,<br />
um die Schulgebühren für diese Kinder zu bezahlen.<br />
Durch Barbara von Saldern waren wir in der<br />
Lage die Starkey Foundation zu unterstützen, die<br />
hörgeschädigte Erwachsene sowie Kinder mit Hörtests<br />
und Hörgeräten versorgt.<br />
Ebenso konnten wir durch Barbara von Saldern,<br />
Past-Distriktspräsidentin des 85. Distrikts, diverse<br />
Krankenhäuser mit Ultraschallgeräten und anderen<br />
medizinischen Instrumenten aus Deutschland versorgen.<br />
Die IWCs in Nigeria mussten nur für den<br />
Transport aufkommen.<br />
Der<br />
I W C<br />
Lagos,<br />
zu dem ich<br />
gehöre, ist der älteste in<br />
Nigeria. Ich wurde 1978<br />
Mitglied und 1988 Präsidentin.<br />
Ich gründete das Transit Centre for Lost and<br />
Found Children. Waisen oder Kinder, deren Eltern<br />
im Gefängnis sind, leben normalerweise in Polizeistationen<br />
in Untersuchungshaft. Durch das Center<br />
verlieren diese Kinder nicht den Anschluss an die<br />
Gesellschaft. Im Moment leben dort 70 Kinder. Die<br />
Fluktuation beträgt 15 Kinder im Quartal. Inzwischen<br />
hat der Staat die Verantwortung für dieses<br />
Heim übernommen. Ein IW-Mitglied ist im Aufsichtsrat<br />
und der IWC Lagos ist verantwortlich für<br />
die Erhaltung und eventuellen Reparaturen des<br />
Heims.<br />
In Nigeria setzt IW sich auch sehr für Schulkinder<br />
ein. So wurden Lernmaterialien, sogenannte „Schule<br />
in der Tasche“, in verschiedenen Grundschulen in<br />
ländlichen Gegenden über die drei Distrikte verteilt.<br />
Ausbildungsprogramme für Frauen und auch<br />
einige für Männer werden jährlich ebenfalls in den<br />
drei Distrikten unterstützt.<br />
Durch die Zusammenarbeit von Past-Distriktspräsidentin<br />
Barbara von Saldern und Past-Distriktspräsidentin<br />
Karin Uwaje sind viele Projekte ins Leben<br />
gerufen worden, von denen zahlreiche arme Menschen<br />
profitiert haben.<br />
Oluyemisi Alatise<br />
Übersetzt von Merith Batzel, IWC Mülheim a.d. Ruhr-Oberhausen<br />
8 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
IW DEUTSCHLAND STELLT EINE<br />
IIW BOARD DIREKTORIN<br />
IW WELTWEIT<br />
Ein großer Erfolg für Deutschland ist die Wahl einer<br />
deutschen IIW Board Direktorin. Längst hat IW<br />
Deutschland ein hohes Ansehen, wie die Gratulationen<br />
und der eingehende Zuspruch der Freundinnen<br />
aus aller Welt zeigen. Unsere Mitwirkung auf<br />
internationaler Ebene wird als längst überfällig<br />
eingestuft.<br />
Was nun erwartet die Board Direktorin, wenn sie<br />
am 1. Juli ihr Amt als Mitglied des IIW-Vorstands<br />
antritt? Welche Aufgaben werden ihr zugeteilt, wo<br />
kann sie vielleicht etwas bewegen? Welche Regeln<br />
sind zu beachten?<br />
Das zentrale Ereignis wird das mehrtägige IIW<br />
Board Meeting Ende September sein. Der gesamte<br />
IIW-Vorstand, Geschäftsführender<br />
Vorstand<br />
und Board Direktorinnen,<br />
trifft<br />
sich in Altrincham/Greater<br />
Manchester,<br />
dem Sitz der<br />
IIW-Verwaltung<br />
(Headquarters).<br />
Es<br />
werden Fragen<br />
von internationaler<br />
Relevanz erörtert.<br />
Die Amtsträgerinnen legen<br />
Rechenschaft über ihre Aktivitäten ab und geben<br />
einen Ausblick auf weitere Vorhaben. Berichte<br />
und Protokolle aus den IW-Ländern werden diskutiert,<br />
ebenso die ausführlichen Berichte der IW-Repräsentantinnen<br />
bei der UNO. Zur Internationalen<br />
IW-Konferenz werden die Anträge zu Satzungsänderungen<br />
aus aller Welt durchgesprochen und eigene<br />
Proposals des IIW Boards erarbeitet. Anträge<br />
zu landeseigenen Regelungen, zum Beispiel Nationale<br />
Byelaws, werden nach Prüfung durch den<br />
Inter nationalen Satzungsausschuss vom IIW Board<br />
INNER<br />
W H E E L<br />
gebilligt. Das vollständige Protokoll des IIW Board<br />
Meetings wird in die IIW Homepage eingestellt.<br />
Schon vor dem IIW Board Meeting werden den<br />
Board Direktorinnen Aufgaben übertragen, so die<br />
Kontaktaufnahme und Korrespondenz mit den<br />
Clubs und Distrikten der Inner Wheel-Länder ohne<br />
Nationalen Vorstand. Für das Board Meeting bereiten<br />
sie Referate über wichtige aktuelle Inner<br />
Wheel-Themen vor.<br />
Zu beachten ist, dass eine IIW Board Direktorin<br />
ausschließlich auf internationaler Ebene aktiv ist<br />
und absolut unparteiisch arbeitet. So wird IW<br />
Deutschland auch weiterhin über die Nationale<br />
Repräsentantin seine Anfragen an IIW stellen.<br />
Eine Board Direktorin ist zu strikter Verschwiegenheit<br />
über ihre Tätigkeit im Internationalen Vorstand<br />
verpflichtet und mischt sich nicht in nationale Belange<br />
ein, vertritt allerdings im Heimatland und darüber<br />
hinaus mit Engagement die Ideale von Inner<br />
Wheel.<br />
Bereichernd wird die große Internationalität sein,<br />
in der Korrespondenz und nicht zuletzt in den<br />
freundschaftlichen Begegnungen im Rahmen des<br />
IIW Board Meetings. Die Berichte früherer IIW-<br />
Amtsträgerinnen zeigen die langjährige Verbundenheit<br />
und gegenseitige Wertschätzung – unabdingbar<br />
zur Umsetzung der wichtigen weltweiten<br />
An liegen im Geiste Inner Wheels.<br />
Dr. Hildegund Scheipermeier, IWC Gütersloh<br />
Dr. Hildegund<br />
Scheipermeier,<br />
IWC Gütersloh<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 9
IW WELTWEIT<br />
20 JAHRE FRAUENFÖRDERUNG<br />
MIT RFPD<br />
Seit nun bereits 20 Jahren leistet RFPD (Rotarian<br />
Action Group for Population & Development) einen<br />
erfolgreichen Beitrag zur Realisierung von Projekten<br />
für eine nachhaltigere Weltbevölkerungsentwicklung<br />
durch Stärkung der Frauen weltweit. Allein im<br />
letzten Jahr unterstützte die älteste Rotarische Action<br />
Group Projekte mit einem Gesamtvolumen von<br />
950.000 Euro durch Kofinanzierung mit 97.000 Euro,<br />
Kontakten und Knowhow. Als Ressource im Schwerpunktbereich<br />
der Gesundheit für Mutter und Kind<br />
setzt sich RFPD aktiv ein für die Verhinderung ungewollter<br />
Schwangerschaften und die Senkung der<br />
Mütter- und Kindersterblichkeit als Teile des Menschenrechts<br />
auf Gesundheit und der Grundvoraussetzung<br />
für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung<br />
weltweit. Dem dient auch die Bildung und Stärkung<br />
der Frauen und Mädchen. Dabei initiiert und unterstützt<br />
RFPD insbesondere reproduzierbare Best<br />
Practice-Ansätze. Nachhaltigkeit ist dabei ein zentraler<br />
Aspekt, sodass die Wirkung auch nach Beendigung<br />
des Projektes anhält. Dies ist drängender denn<br />
je, denn Experten haben vorhergesagt, dass die Bevölkerung<br />
in Afrika von heute gut einer Milliarde<br />
Menschen Jahr für Jahr weiter wachsen wird und bis<br />
2100 über vier Milliarden Menschen erreichen könnte.<br />
In vielen Entwicklungsländern bekamen Menschen<br />
mit Hilfe von RFPD Unterstützung für selbstbestimmte<br />
Familienplanung. Auch hat sich erwiesen,<br />
dass eine Senkung der Kindersterblichkeit zu weniger<br />
Geburten führt und selbstbestimmte Familienplanung<br />
die Müttersterblichkeit um 30 Prozent senken<br />
kann. Ein von RFPD initiiertes Pilotprojekt mit<br />
Qualitätsverbesserung und -sicherung in der Geburtshilfe<br />
senkte in zehn Hospitälern Nigerias die<br />
Müttersterblichkeit um 60 Prozent. Das Projekt wurde<br />
in weiteren 15 Hospitälern von drei anderen Staaten<br />
Nigerias repliziert. Am 20. Juni 2016 begann das<br />
von RFPD initiierte, vom BMZ kofinanzierte replizierbare<br />
Projekt, mit dem das dortige Gesundheitssystem<br />
durch diese Innovation und durch professionelle Familienplanungsdienste<br />
gestärkt wird. RFPD hat von<br />
Anfang an auf Kooperationen gesetzt mit Regierun-<br />
http://wotr.org/ Diese vielfach ausgezeichnete<br />
indische Partneror ganisation vor Ort hat unter<br />
anderem Aufklärungsmaterial entwickelt, das<br />
auch für Analphabeten geeignet ist. Ein Beispiel<br />
dafür ist ihr Plakat über Kontrazeptive. Mit dieser<br />
Organisation haben wir bereits mehrfach sehr erfolgreich<br />
Projekte vor Ort durchgeführt (seit 2012)<br />
und dabei ein bewährtes Konzept auf neue Dörfer<br />
übertragen und dabei auch das Konzept weiterentwickelt.<br />
Jedes Projekt läuft für einen begrenzten<br />
Zeitraum mit Abschlussbericht. Bei WOTR<br />
entsprach bisher der Projektzeitraum in der Regel<br />
einem oder mehreren Kalenderjahren. Es handelt<br />
sich also jeweils nicht um die Verlängerung eines<br />
Projektes, sondern<br />
um ein neues Projekt<br />
mit abgeschlossenem<br />
Zeitrahmen<br />
und abgeschlossenem<br />
Budget. Für<br />
WOTR ist für 2017<br />
ein neues Projekt<br />
geplant; sodass dafür<br />
bereits Spenden<br />
gesammelt werden<br />
können.<br />
WOTR steht für „Watershed<br />
Organisation Trust“<br />
gen, Traditional Rulers, Religious Leaders und mit<br />
Verbänden wie FIGO (International Federation of<br />
Gynecology and Obstetrics). Für eine Reihe von Projekten<br />
erhielten wir Kofinanzierungen vom BMZ, von<br />
AVENTIS und der Else-Kroener-Fresenius-Stiftung.<br />
Zahllose kleine und große Projekte hat RFPD initiiert,<br />
kofinanziert, unterstützt und maßgeblich bei der Umsetzung<br />
betreut, mit einem Gesamtwert von mehreren<br />
Millionen Euros. Wir danken unseren Mitgliedern<br />
und Unterstützern für den Einsatz in der Sache<br />
und wünschen Kraft für die kommenden Jahre – es<br />
bleibt viel zu tun. Dr. Frauke Thiel, IWC Dortmund-Hörde<br />
RFPD feiert 20-jähriges Bestehen.<br />
Schauen Sie doch mal auf die neu<br />
gestaltete Internetseite (www.rfpd.de)!<br />
10 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
IIW UND DIE<br />
VEREINTEN NATIONEN<br />
IW WELTWEIT<br />
Bereits im September 1944 fand in Washington<br />
eine vorbereitende Konferenz zur Gründung der<br />
Vereinten Nationen statt. Im Juni 1945 wurde in San<br />
Francisco die UN Charter durch 50 Länder unterzeichnet.<br />
Am 24. Oktober 1945 haben die Vereinten<br />
Nationen dann offiziell mit ihrer Tätigkeit begonnen.Es<br />
ist wichtig festzuhalten, dass die UNO eine<br />
politische Organisation ist, es können daher nur<br />
Staaten Mitglied sein.<br />
Die Organisation hat vier Ziele:<br />
• die Bewahrung des Friedens;<br />
• freundschaftliche Beziehungen zwischen Ländern<br />
zu entwickeln;<br />
• Lösungen für Probleme wirtschaftlichen, sozialen,<br />
kulturellen und humanitären Ursprungs zu finden;<br />
• die Beachtung der Menschenrechte und der fundamentalen<br />
Freiheiten zu fördern.<br />
Die UNO umfasst sechs Hauptorgane, wovon der<br />
Wirtschafts- und Sozialrat ECOSOC (Economic and<br />
Social Council) das größte Organ ist und das Ziel<br />
hat, eine bessere Zukunft für die ganze Welt zu<br />
gestalten. Zu diesem Zweck gibt es ein Netzwerk<br />
verschiedener Kommissionen, Programme (zum<br />
Beispiel UNICEF) und Körperschaften (wie zum<br />
Beispiel UNESCO). Diese sind auf unterschiedlichsten<br />
Ge bieten der wirtschaftlichen und sozialen<br />
Entwicklung tätig und bieten auch allgemeine<br />
Unterstützung. Dafür wird ein Großteil der finanziellen<br />
Mittel auf gewendet. Die dabei durchgeführten<br />
Entwicklungsprojekte haben in der ganzen<br />
Welt das Leben von Millionen Menschen positiv<br />
beeinflusst. Mit Ausnahme des Internationalen Gerichtshofes,<br />
der sich in Den Haag befindet, sind diese<br />
Körperschaften in New York beheimatet. Zusätzlich<br />
gibt es Zentren in Genf, Nairobi und Wien.<br />
Es werden durch ECOSOC Fragen wie zum Beispiel<br />
Bevölkerungsentwicklung, Umwelt, Familie, Kinder,<br />
Flüchtlingswesen, Drogen, Aids und organisierte<br />
Kriminalität behandelt. Einzelne „Commissions“<br />
sind dafür verantwortlich. Diese globalen Probleme<br />
können nur mit internationaler Koordination und<br />
Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft gelöst<br />
werden. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert,<br />
dass schon 1946 die Einbindung von<br />
NGO’s (nicht staatliche Organisationen) als Stimme<br />
der Gesellschaft beschlossen wurde. NGO’s sind die<br />
Augen und Ohren der Vereinten Nationen und deren<br />
Kommunikationsweg gegenüber der Zivilgesellschaft.<br />
Sie werden als unentbehrliche Partner betrachtet<br />
und gehört. Waren es ursprünglich gerade<br />
einmal 41, so sind heute etwa 4.500 NGO’s bei der<br />
UNO akkreditiert. Vertreten sind religiöse, gesellschaftliche<br />
und soziale Organisationen, aber auch<br />
Berufsgruppen aus allen Bereichen der Gesellschaft.<br />
Sie alle arbeiten mit konsultativem Status als Beobachter<br />
und Berater im Rahmen von ECOSOC. Damit<br />
wird diesen Organisationen Gelegenheit geboten<br />
ihre Standpunkte zu äußern, da sie über besondere<br />
Einsicht, Erfahrung oder Kompetenz verfügen, welche<br />
für ECOSOC in der Meinungsbildung oder für<br />
Entscheidungen wertvoll sein können.<br />
Die Verleihung des konsultativen Status erfolgt unter<br />
strengen Bestimmungen, wobei staatliche Anerkennung,<br />
Statuten, Entscheidungsfindung und Rechenschaft<br />
auf demokratischer Basis und auch<br />
Finanzierung einer strengen Prüfung unterzogen<br />
werden. Die NGO’s sind in verschiedenen Komitees<br />
und in Ausnahmefällen in sogenannten NGO-Gruppen<br />
vertreten. Diese befassen sich mit spezifischen<br />
Themen, welche einer der ECOSOC „Commissions“<br />
zugeordnet sind. Innerhalb der Komitees befassen<br />
sich Arbeitsgruppen, bestehend aus Mitgliedern diverser<br />
NGO’s, mit unterschiedlichen Problemkreisen.<br />
In den Arbeitsgruppen findet der Informationsaustausch<br />
statt und man versucht zum Beispiel einen<br />
idealen Status in Fragen der Gesellschaftspolitik zu<br />
definieren. Wie müssen ältere und alte Menschen<br />
behandelt werden, was sind ihre Rechte? Wie kann<br />
Gewalt gegen Frauen, in welcher Form auch immer,<br />
verhindert werden?<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 11
IW WELTWEIT<br />
Das Ergebnis dieser Arbeit ist dann die Basis für<br />
den Entwurf eines „Statements“. Nachdem das<br />
Statement durch die vertretenen NGO’s akzeptiert<br />
und unterzeichnet worden ist, wird es in New York<br />
bei der zuständigen ECOSOC „Commission“ präsentiert.<br />
Diese Statements werden gelegentlich auch<br />
von Staaten unterstützt.<br />
Falls ECOSOC das Statement zur weiteren Bearbeitung<br />
annimmt, kann es letztendlich sogar zu einer<br />
entsprechenden Resolution der Generalversammlung<br />
kommen. Dies ist zum Beispiel mit der „Declaration<br />
of the Elimination of Violence against<br />
Women“ geschehen. Die Umsetzung von UN-Resolutionen<br />
ist jedoch eine politische Entscheidung jedes<br />
einzelnen Staates. Hier spielen die NGO’s wieder<br />
eine wichtige Rolle im Monitoring und der<br />
Thematisierung in der Gesellschaft. Die aktive Mitarbeit<br />
von Repräsentantinnen von IW bei den Vereinten<br />
Nationen begann in 1982, nachdem IW bereits<br />
1973 akkreditiert worden war. Heute ist IW in<br />
Genf in den Komitees „The Rights of the Child“ und<br />
„Human Rights“ vertreten, in New York unter anderem<br />
in „The Status of Women“ und „Ageing“. In<br />
Wien arbeiten wir in den Komitees „On the Family“,<br />
„Ageing“, „Drugs“ und „Women“.<br />
Die Repräsentantinnen senden Berichte über die<br />
Themen und die Arbeit in den Komitees an die verantwortliche<br />
UNO-Koordinatorin bei Headquarters,<br />
die Internationale Vizepräsidentin. Sie referiert<br />
darüber bei den Board Meetings. Manche Berichte<br />
findet man auch auf der internationalen Homepage.<br />
Die Vizepräsidentin besucht in ihrem Amtsjahr<br />
einen der drei UN-Standorte. Auch das European<br />
Meeting erhält seit einigen Jahren Berichte der UN-<br />
Repräsentantinnen.<br />
Ceja Gregor-Hu, IWC Graz<br />
Ceja Gregor-Hu,<br />
IWC Graz,<br />
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12 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016<br />
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IW WELTWEIT<br />
SO FUNKTIONIERT IW IN INDIEN<br />
14. Triennial Conference in Kalkutta<br />
im Februar 2016<br />
Indien, mit zirka 35.000 IW-Freundinnen in 27 Distrikten<br />
und zirka 1.200 Clubs hat eine Nationale Satzung.<br />
Diese ist für Indien sehr wichtig. Die vielen<br />
Länderbezirke haben unterschiedliche politische<br />
Ausrichtungen und Regierungen. Die vielen Religionsgemeinschaften<br />
innerhalb des Landes haben ihre<br />
eigenen Bestimmungen. Um diese Unterschiede auf<br />
der Basis der Satzung von IIW zu nivellieren, ist eine<br />
Nationale Satzung – Inner Wheel Indien notwendig.<br />
Diese Nationale Satzung muss nach jeder Weltkonferenz,<br />
das heißt nach den erfolgreichen Wahlen der<br />
Proposals für die Internationale Satzung, entsprechend<br />
der indischen Nationalen Satzung angeglichen<br />
werden. Wie es in jedem anderen Land – mit<br />
einer eigenen Nationalen Satzung – zu geschehen<br />
hat. Die Triennial Conference findet daher alle drei<br />
Jahre statt. Es wurden über 61 Proposals mit Ergänzungen<br />
abgestimmt. Es ging um Vorgaben für die<br />
Clubs, die Distrikte, Wahlprozedere für die Nationale<br />
Repräsentantin, Zeitpunkt der Fertigstellung der<br />
Protokolle etc. Alle schriftlichen Protokolle und Informationen<br />
werden per E-Mails versandt. Jedes Mitglied<br />
wird für das jeweilige IW-Amt geschult. Jede<br />
Clubsekretärin bis hin zur Nationalen Repräsentantin<br />
bekommen ihre Aufgaben und Positionen während<br />
einer Schulung exakt zugewiesen. Teilnehmer<br />
dieser Konferenz waren zirka 2.300 Delegierte aus<br />
den unzähligen indischen Clubs, einige wenige Gäste<br />
aus dem Ausland und Gastredner. Der Bannerexchange<br />
(Wimpeltausch) ist ein unvergesslicher<br />
Wettbewerb innerhalb der Clubs. Die Grußworte unsere<br />
Weltpräsidentin Charlotte de Vos „lets always<br />
be unique and make a difference inoneness“ brachte<br />
die Vielfalt der Kulturen und Religionen, Farben und<br />
Sprachen zum Ausdruck. Während der kulturellen<br />
Abendveranstaltungen präsentierte sich jeder der 27<br />
Distrikte mit Tanz, Gesang, Pantomime und Theatervorführungen,<br />
mit viel Kreativität und großer Freude.<br />
Alle 27 Distrikte hatten ihre Halbjahresberichte in<br />
einer Broschüre veröffentlicht (Wettbewerb).<br />
Die Hauptprojekte wurde dargestellt in: S M I L E<br />
S Sanitäre Anlagen in den Schulen und Wasserversorgung<br />
M Mitglieder – Neuaufnahmen jedes Clubs (50 bis<br />
150 je Distrikt)<br />
I Image – Bildung – Präsentation von IW bei<br />
Großveranstaltungen und in Krankenhäusern<br />
L Literacy Teach Program – Training der Lehrer für<br />
Kinder von der Straße<br />
E e-learning Program mit PC und Laptop für die<br />
Kleinsten<br />
Mit Rotary : „happy school“ Bildung für Straßenkinder<br />
Im Anschluss an diese beeindruckende, fröhliche<br />
Konferenz ging es auf Einladung des Clubs nach Puri<br />
(Ostküste). Unser Meeting fand während einer indischen<br />
Hochzeitsfeierlichkeit statt. Weiter ging es<br />
nach Cuttnack. Zum Meeting trafen sich Mitglieder<br />
aus 14 IWCs, um mehr von uns und unserem IW-<br />
Leben aus unserer Heimat zu erfahren. Es wurde viel<br />
diskutiert und herzhaft gelacht. Unvergessliche Eindrücke,<br />
herzliche Freundschaften und der einzigartige<br />
„Spirit of Inner Wheel“ als große Bereicherung.<br />
Brigitte Köhler, IWC Trier<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 13
IW WELTWEIT<br />
„BRIDGING THE BALTIC SEA“,<br />
WAS IST DAS?<br />
„Bridging the Baltic Sea“ ist eines der gemütlichsten<br />
Zusammenkünfte der unterschiedlichsten Distrikte<br />
im Ostseeraum. Das erste Mal traf man sich<br />
im September 2006 in Wismar mit der IIW-Präsidentin<br />
Janet Day als Ehrengast.<br />
Das zweite Treffen erlebte ich mit meinem Mann in<br />
Rostock 2008. Neben der IIW-Präsidentin Susanne<br />
Nielsen war zudem die dänische Nationale Repräsentantin<br />
Anneliese Andersen zugegen, die gleichzeitig<br />
das Nordic Meeting in Rostock abhielt. Birkhild<br />
Süllau vom IWC Stormarn, die Initiatorin<br />
beider Treffen, versuchte damals vergebens, ein<br />
weiteres Ausrichtungsland zu finden. Jedoch war<br />
die Idee von einem Treffen aus allen Distrikten im<br />
Ostseeraum viel zu gut, um nicht weitergeführt zu<br />
werden. Als ich in unserem dänischen Distrikt ISO<br />
wurde, ergriff ich die Chance, ein solches Treffen<br />
abzuhalten; es wurde mein ganz persönliches Projekt.<br />
So wurde das dritte „Bridging the Baltic Sea“<br />
etwa 20 Kilometer von Kopenhagen entfernt Anfang<br />
Mai 2013 in der Nähe von Rungstedl und in<br />
Nachbarschaft des Geburtshauses und heutigem<br />
Museums der weltbekannten Autorin Karen Blixen<br />
von mir und meinem Club Charlottenlund organisiert.<br />
Mit Blick auf die Ostsee konnten wir uns<br />
keinen besseren Ort für dieses Event vorstellen.<br />
Gleichzeitig hatten wir ein fantastisches Frühlingswetter,<br />
das zusammen mit der „Vedbæk Mädchen<br />
Garde“ unsere Gäste bei Ankunft zum Galadiner<br />
willkommen hieß. Diese drei Tage waren ein großer<br />
Erfolg und der Wunsch kam auf, dass das „Bridging<br />
the Baltic Sea“ weitergeführt werden sollte.<br />
Die vier jüngsten Teilnehmer kamen vom IWC Vilnius<br />
in Litauen. Ich hatte damals sehr intensiv versucht,<br />
Kontakte zu IWCs in den baltischen Ländern<br />
zu finden und war sehr froh, dass nach umfangreicher<br />
Korrespondenz diese charmanten Mitglieder<br />
aus Vilnius dabei waren. In der Zwischenzeit hatte<br />
ich erfahren, dass eine Verbindung zwischen deren<br />
Club und Dänemark bestand, da IW Vilnius von<br />
einem Club in Odense gechartert wurde. Das fantastische<br />
Charterfest am 22. März 2003 wurde eingehend<br />
im Rotary Norden Magazin beschrieben –<br />
es dauerte bis 5 Uhr 30 morgens.<br />
Als ich im letzten Jahr gebeten wurde, eine kleine<br />
Rede zum 4. Treffen in Kalmar 2016 über die letzten<br />
drei Treffen zu halten, schrieb ich meiner Kontaktperson<br />
in Vilnius und fragte an, ob ihr IWC – übrigens<br />
der jüngste Club, den ich kenne – das nächste<br />
Treffen 2019 abhalten könnte. Eine Woche danach<br />
kam die Zusage. Der Club ist bereit, das 5. „Bridging<br />
the Baltic Sea“ in Vilnius 2019 durchzuführen. Das ist<br />
ein großer Schritt vorwärts für Inner Wheel in den<br />
baltischen Ländern, die, soweit ich informiert bin,<br />
noch nicht registriert sind. Es ist auch von Vorteil<br />
frühzeitig zu wissen, wo wir uns – und ich hoffe, dass<br />
ich viele IW-Freundinnen neugierig gemacht habe –<br />
zum nächsten „Bridging the Baltic Sea“ treffen<br />
werden. Alice Waldner, IWC Charlottenlund, Dänemark<br />
Vedbæk Mädchen Garde<br />
Alice Waldner (2. von links)<br />
14 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
DPs Christine Hoyer-Nohroudi<br />
(D 90) und Imke Liebing (D 89)<br />
IW WELTWEIT<br />
4. „BRIDGING THE BALTIC SEA“<br />
2016 IN KALMAR / SCHWEDEN<br />
Etwa 100 IW-Freundinnen aus Schweden, Dänemark,<br />
Finnland und Deutschland trafen sich im Mai<br />
2016 in einem traditionellen Hotel in der historischen<br />
Altstadt von Kalmar. Bei schönstem Wetter<br />
begrüßte uns Gastgeberin und Präsidentin des IWC<br />
Kalmar, Gudrun Bertilson, herzlich zum Aperitif<br />
und anschließendem Vortrag. Eine junge Wissenschaftlerin<br />
mit dem Spezialgebiet „Algen“ erläuterte<br />
uns anschaulich den Zustand der Ostsee in Hinblick<br />
auf Sauerstoffgehalt, Algenwachstum und<br />
Umweltbelastungen durch Industrie, Landwirtschaft<br />
und Schifffahrt. Danach folgte ein leckeres<br />
schwedisches Buffetdinner im Wintergarten des<br />
Hotels.<br />
Der Samstag war Kalmar, der ehemaligen Hauptstadt<br />
der vereinten Reiche Schweden, Dänemark<br />
und Norwegen und Umgebung gewidmet. Die meisten<br />
von uns besuchten Öland. Es ist eine Insel vor<br />
der Küste Kalmars und Urlaubsparadies mit langen<br />
Stränden, aber auch mit Ackerbau und karstigen<br />
Heide- und Wiesenlandschaften, in denen seltene<br />
Orchideen dunkellila leuchten. Dort besichtigten<br />
wir die berühmten Gärten des Sommerpalais der<br />
königlichen Familie. Hochinteressant war der Besuch<br />
der Vida-Kunsthalle; ein Museum für die Werke<br />
von Ulrica Hydman-Vallien und Bertil Vallien,<br />
beide in Schweden hoch anerkannte Künstler im<br />
Bereich Malerei und Skulptur. Bertil Vallien hat sich<br />
mit seinen riesigen bootsförmigen Glasskulpturen<br />
auch international einen Namen gemacht. Besonders<br />
interessant war der schwedische Maler Björn<br />
Wessmann, der uns persönlich vor Ort seine ak -<br />
tu elle Ausstellung moderner Landschaftsmalerei<br />
vorstellte und bereitwillig über Motive und Methoden<br />
plauderte. Das Highlight des Tages war die<br />
königliche Burg Schloss Borgholm, eine gut begehbare<br />
Ruine. Ein Teil davon ist ausgebaut und<br />
wird als Museum genutzt.<br />
Bei angenehmen Temperaturen konnten wir nicht<br />
nur eine Führung und den Ausblick aufs Meer genießen,<br />
sondern bekamen anschließend in einem<br />
Innenhof an langen Tischen eine traditionelle<br />
Fischsuppe serviert.<br />
Alles war eigenhändig vorbereitet und von den<br />
schwedischen rotarischen Freunden mit weißen<br />
Kochmützen und unseren IW-Gastgeberinnen in<br />
der Tracht von Öland zubereitet worden – ein bezauberndes<br />
Erlebnis. Verwöhnt wurden wir auch<br />
bei dem festlichen Dinner im Kalmarer Schloss. Junge<br />
Schauspielerinnen, die die Tracht verschiedener<br />
Jahrhunderte trugen und uns in bestem Englisch<br />
durch den Abend führten, erzählten über das Leben<br />
der Frauen zu früheren Zeiten. Zu den originellen<br />
und köstlichen Gerichten erklärte uns später eine<br />
temperamentvolle „Schlossherrin“ die Tischsitten<br />
vom Mittelalter bis zur Renaissance. Alice Waldner,<br />
die dänische Mitbegründerin des „Bridging the<br />
Baltic Sea“ konnte uns berichten, dass das nächste<br />
Treffen in Vilnius, Litauen stattfinden wird. Mit<br />
einem Besuch im Dom von Kalmar klang das Treffen<br />
2016 aus. Pia Peiner, IWC Hamburg-Süd<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 15
IW WELTWEIT<br />
SCHIFF AHOI<br />
1. EUROPÄISCHE IW-KREUZFAHRT<br />
Die Idee der europäischen IW-Kreuzfahrt ist, dass<br />
sich IW-Mitglieder aller europäischen Länder und<br />
Hierarchie-Levels treffen, um Freundschaft miteinander<br />
zu pflegen – alte Freundschaften zu vertiefen<br />
und neue Freundschaften zu schließen, denn Fremde<br />
sind Freunde, die man noch nicht kennt. Unter<br />
diesem Motto nahmen acht IW-Freundinnen aus<br />
vier Ländern (Bulgarien, Deutschland, Österreich<br />
und Schweden) und drei Ehemänner, sowie eine<br />
Tochter und zwei Nichten an der ersten europäischen<br />
IW-Kreuzfahrt teil.<br />
Am 5. März 2016 ging’s los – etwas dramatisch, denn<br />
es schneite am Morgen in Italien so heftig, dass die<br />
Autobahnen von Mailand nach Savona und Genua<br />
für mehrere Stunden gesperrt waren – auch der<br />
Flughafen Genua war gesperrt – und so hatten wir<br />
schon ein wenig Stress, das Schiff pünktlich zu erreichen.<br />
Aber wir haben es alle letztendlich geschafft!<br />
Am Abend ging es dann los Richtung Westen und<br />
beim Abendessen trafen wir uns das erste Mal. Wir<br />
hatten einen wunderschönen Tisch mit Blick aufs<br />
Meer und verstanden uns auf Anhieb bestens! Nach<br />
dem Abendessen ließen wir gemeinsam den Abend<br />
bei einem Getränk ausklingen. Jeder buchte nach<br />
persönlichen Interessen die Landausflüge, wobei<br />
Destinationserfahrene gute Tipps und Ratschläge<br />
gaben, und sich so auch gemeinsame Tage entwickelten.<br />
Frühstück und Abendessen nahmen wir<br />
immer gemeinsam ein und hatten dabei sehr viel<br />
Spaß.<br />
Wir besuchten Barcelona, Palma de Mallorca, Valencia,<br />
Palermo und Neapel. Wir alle waren von den<br />
Städten begeistert, wenn auch das Wetter nicht so<br />
berauschend und es wirklich eisig kalt war. Umso<br />
wärmer und lustiger waren wir!<br />
Am Tag auf See hatten wir ein IW-Treffen und besprachen<br />
Wünsche und Erfahrungen – der Hauptwunsch<br />
war sicher mehr Transparenz –, Informationen<br />
sollten mit allen geteilt werden. Wir waren uns<br />
alle einig – wir sind glücklich und stolz bei Inner<br />
Wheel zu sein! Es war eine wunderbare Woche und<br />
wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!<br />
Gabriele Schrümpf, IWC Graz-Uhrturm, Distrikt 192 Austria<br />
Waltraud Schörghuber (Austria), Annette<br />
Mattson (Schweden), Brigitte Köhler<br />
(BRD), Gabriele Schrümpf (Austria),<br />
Temenuga Yordanova (Bulgarien) – auf<br />
dem Foto sind leider nicht alle abgebildet,<br />
aber alle Nationen<br />
Save the Date! 23. bis 30. April 2017:<br />
2. Europäische IW-Kreuzfahrt von Venedig nach Bari, Korfu,<br />
Santorin, Athen, Dubrovnik und zurück nach Venedig. Zwei<br />
Tage vor der Kreuzfahrt wird es für Interessierte auch ein<br />
Venedig-Package geben.<br />
Kontaktadresse: gabriele.schruempf@gmx.at<br />
16 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
NEUES AUS DEN DISTRIKTEN<br />
Distrikt 81<br />
IW DEUTSCHLAND<br />
Bereits am Vortag wurden die IW-Freundinnen<br />
durch den veranstaltenden IWC Bad Orb-Büdingen-<br />
Nidda herzlich aufgenommen und mithilfe einer<br />
Stadtführung durch das fachwerkreiche Büdingen<br />
auf das landschaftliche und historische Umfeld der<br />
Konferenz eingestimmt. Das am Abend stattfindende<br />
Beisammensein gab Gelegenheit, sich bereits<br />
vor der Konferenz mit den Freundinnen auszutauschen<br />
und so Einblick in unterschiedlichste Clubleben<br />
zu gewinnen. Der Konferenztag begann direkt<br />
mit einem Höhepunkt: der Auffahrt auf die Ronneburg<br />
mit einer wunderbaren Aussicht. Oben angekommen<br />
wurden die Gäste im Burghof von<br />
Sonnenschein, Musik, einem Büfett, den Gastgeberinnen<br />
und der DP Monica Monico-Demandt persönlich<br />
begrüßt. Die angenehme Atmosphäre und<br />
gute Stimmung waren den ganzen Tag über zu spüren.<br />
Ecke Demandt ließ uns nach kurzen Grußworten<br />
des örtlichen Bürgermeisters sowie der Vertreter<br />
der ansässigen rotarischen Clubs an seinem<br />
großen historischen Wissen teilhaben und ließ die<br />
Zeit um die Mitte des 18. Jahrhunderts anschaulich<br />
vor unseren Augen entstehen. Mit dem Wirken des<br />
Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, der mit<br />
seiner Gemeinschaft der Religionsflüchtlinge aus<br />
Sachsen (Herrnhuter Brüdergemeine) in unmittelbarer<br />
Nähe der Ronneburg Zuflucht fand, führten<br />
eine für damalige Verhältnisse äußerst ungewöhnliche<br />
Lebensform, große und aufwendige barocke<br />
Bauten und eine erfolgreiche Missionstätigkeit, alles<br />
unterstützt durch potente Geldgeber zu einer –<br />
allerdings nur drei Jahre währenden – Blütezeit für<br />
die hiesige Gegend. „Das was aus großen persönlichen<br />
Opfern entsteht, ist nur mit Willen zu erhalten;<br />
alles ist verlierbar“, war schließlich sein Fazit, was<br />
auch gleichzeitig für uns Inner Wheelerinnen einen<br />
Leitsatz abgeben könnte.<br />
Nach der Spendenübergabe für die Jugendbauhütte<br />
Marburg eröffnete die DP die Konferenz mit dem<br />
Gedenken der verstorbenen IW-Freundinnen. Nach<br />
dem Aufruf der Delegierten stellten sich im weiteren<br />
Verlauf die Kandidatinnen für die zu besetzenden<br />
Distriktsämter vor und zur Wahl. Der Geschäftsführende<br />
D-Vorstand wird mit fünf neuen Mitglie -<br />
dern in das kommende IW-Jahr starten. An die<br />
Bearbeitung dreier Anträge schlossen sich die Arbeitsberichte<br />
der Amtsträgerinnen – erstmalig mit<br />
einer Zeitspanne von strikt fünf Minuten verknüpft.<br />
Die erste, die sich mit dieser Regelung arrangieren<br />
musste, war die Nationale Repräsentantin Stefani<br />
Röders-Arnold. Insgesamt stieß diese erstmalig vorgenommene<br />
Maßnahme auf große Resonanz. Nach<br />
dem Punkt „Verschiedenes“, dem Dank und der Verabschiedung<br />
der ausscheidenden Mitglieder des<br />
Geschäftsführenden D-Vorstands erhielt Hannelore<br />
Wehmeier die Amtskette von ihrer Vorgängerin und<br />
konnte in einer engagierten Antrittsrede das Publikum<br />
noch einmal fesseln. Nach einer IW-Tradition<br />
aus Mexiko entzündete sie Kerzen unterschiedlicher<br />
Farben; rot stehe für Liebe und Lebensfreude, grün<br />
für Hoffnung und gute Wünsche, weiß für Ehrlichkeit<br />
und Frieden für gemeinsame Aufgaben, gelb für<br />
Gemeinschaft und Fröhlichkeit, blau für Zuverlässigkeit<br />
und Vertrauen. Sie schloss mit ihrem Motto<br />
mit Worten von Alfred Herrhausen: „Sagen, was ist;<br />
– tun, was man sagt; sein, was man tut!“<br />
Mit der Einladung durch den IWC Koblenz zur<br />
nächsten DK am 4./5. November 2016 endete die<br />
Konferenz – nicht! Die Teilnehmerinnen wurden<br />
stimmungsvoll vom gastgebenden Club durch junge<br />
Chorstimmen und Klavierbegleitung mit dem IW-<br />
Lied und abschließendem Kaffee und Kuchen im<br />
Burghof bei guter Stimmung verabschiedet.<br />
Dr. Monika Geeren, IWC Rüsselsheim-Gross-Gerau<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 17
IW DEUTSCHLAND<br />
Distrikt 85<br />
Zum Abschluss des Distriktsjahres 2015/2016 lud die<br />
damalig amtierende DP Cornelia Radtke in die kleine<br />
Stadt Peine ein. Laut Bürgermeister befindet sich<br />
Peine irgendwo zwischen Braunschweig und Hannover,<br />
gelegen an der meistbefahrenen Autobahn<br />
zwischen Warschau und Paris! Der Freitag begann<br />
für den D-Vorstand mit einer konstruktiven Sitzung.<br />
Abends trafen sich die Freundinnen mit Ehemännern<br />
zum Grillabend. Das Wetter hielt und wir erwarteten<br />
gelassen die am nächsten Tag folgende<br />
Konferenz.<br />
Viele Delegierte hatten den Weg nach Peine gefunden.<br />
Die Präsidentin des IWC Peine-Lehrte begrüßte<br />
herzlich alle Anwesenden. Es folgten die<br />
Grußworte des Bürgermeisters, des Governors vom<br />
Distrikt 1800 und des Präsidenten des RC Peine. Für<br />
den sich anschließenden Festvortrag hatte unsere<br />
DP sich etwas ganz Unkonventionelles einfallen<br />
lassen. Passend zu dem einen, seit Monaten ganz<br />
Deutschland bewegenden Thema, lud sie Juliana<br />
Gombe, Sozialpädagogin und Streetworkerin aus<br />
Magdeburg ein. Dass sie an diesem Tag dort stehen<br />
und in sehr gutem Deutsch einen Vortrag halten<br />
konnte, war ein kleines Wunder.<br />
Sie ist eine kleine, ganz große Frau. In Angola unter<br />
privilegierten Umständen lebend, zeigt sie sich<br />
ganz früh nicht angepasst. Nach dem Abitur absolvierte<br />
sie ein Wirtschaftsstudium in der heutigen<br />
Ukraine. Sie arbeitete im Finanzministerium ihres<br />
Heimatlandes, wurde durch Schreiben politischer<br />
Artikel schnell auffällig und musste mit ihrer kleinen<br />
Tochter fliehen.<br />
Nach erschütterndem Bericht über Flucht, Ankommen<br />
in Deutschland, Schock über die plötzliche<br />
Heimatlosigkeit gab sie Anstöße zum Nachdenken.<br />
Was Fremdsein bedeutet, angefeindet zu werden,<br />
die Sprache nicht zu beherrschen, keine Perspektive<br />
zu haben. Sie wird von Unbekannten zusammengeschlagen,<br />
als Folge kann sie nicht mehr Gitarre<br />
spielen. Wie geht sie damit um? Sie studiert noch<br />
einmal – Sozialpädagogik. Sie engagiert sich sozial,<br />
plädiert eindringlich für Integra tion. Integration<br />
muss von beiden Seiten kommen, Einheimischen<br />
INNER<br />
W H E E L<br />
DP Cornelia Radtke<br />
und Juliana Gombe –<br />
Festrednerin auf<br />
der DK in Peine<br />
und Ankommenden. Sie gründet ein Projekt „TOLL<br />
– Toleranz Lernen & Leben“ und engagiert sich intensiv<br />
für Kinder. Es war mucksmäuschenstill während<br />
ihres berührenden Vortrages. Am Ende flossen<br />
Tränen – bei ihr selbst und einigen Freundinnen.<br />
Nach diesem emotionalen Bericht fiel es schwer,<br />
zu den üblichen Regularien überzuleiten. Sehr<br />
positiv gestaltete sich der Bericht über das erfolgreiche<br />
deutsche-niederländische Treffen in Hannover<br />
(s. Beitrag Seite 113). Anträge und Wahlen lagen<br />
nicht vor. Unsere Nationale Repräsentanin Stefani<br />
Röders-Arnold war nicht anwesend und ihr Bericht<br />
wurde vorgelesen.<br />
Zur Ämter übergabe wurde es feierlich. Cornelia<br />
Radtke übergab ihre Amtskette mit empathischen<br />
Worten an ihre Nachfolgerin Jutta Czech vom IWC<br />
Göttingen, die nun in große Fußstapfen tritt. Sie<br />
wird ihr Amtsjahr unter dem Motto gestalten: „Wie<br />
können wir wissen, wer wir sind, wenn wir nicht<br />
wagen, was in uns steckt“ von Coelho. Nachdem den<br />
vielen Freundinnen für besonderes Engagement<br />
gedankt wurde, neigte sich eine bewegende Konferenz<br />
dem Ende zu.<br />
mfü<br />
Weitere Informationen zu<br />
Juliana Gombes Projekt<br />
„Toll – Toleranz Lernen & Leben“<br />
finden Sie unter: www.toll-ev.de<br />
18 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Kersten Asenkerschbaumer mit ihrer Nachfolgerin DP Anette Haas<br />
Distrikt 86<br />
Zu seinem Geburtstagsfest hatte der 86. Distrikt die<br />
IW-Weltpräsidentin Charlotte de Vos eingeladen,<br />
die in Begleitung der Nationalen Repräsentantin<br />
Stefani Röders-Arnold kam. Wir erlebten eine sehr<br />
engagierte, kompetente Weltpräsidentin, die offen<br />
war für Gespräche mit allen IW-Freundinnen. Nach<br />
interessanten Stadtführungen am Freitag bei tropischer<br />
Hitze traf man sich zum gemeinsamen Essen<br />
in der Stadthalle. Höhepunkt dieses Abends waren<br />
zweifellos die rotarischen Bänkelsänger, die mit ihren<br />
humorvollen Liedern zur ohnehin schon tollen<br />
Stimmung beitrugen und die Freundinnen sogar<br />
zum Mitschunkeln anregten. Die „Mainzer Mädchen“<br />
waren in ihrem Element (s. auch Bericht in<br />
Inner Wheel und andere Serviceclubs, die Red.).<br />
Am Samstag hatte der Distrikt ein volles Haus mit<br />
über 170 Gästen. Nach einleitenden Grußworten<br />
sprach Weltpräsidentin Charlotte de Vos darüber,<br />
wie ihr Motto „Unique & United“ und ihr Logo mit<br />
den Fingerprints ihrer Enkel zustande kamen. Ihr<br />
dazu passendes Halstuch fand großen Anklang bei<br />
den Freundinnen, die es gerne auch kaufen würden.<br />
Vielleicht kann der IW-Shop diese Idee aufnehmen.<br />
Charlotte de Vos wies auf die Bedeutung<br />
der sozialen Medien hin und wünscht sich von allen<br />
Freundinnen, dass sie diese nutzen, insbesondere<br />
auch Facebook. Zum Abschluss überreichte sie<br />
ihren „Unique & United“-Wimpel an die Nationale<br />
Repräsentantin Stefani Röders-Arnold und DP<br />
Kersten Asenkerschbaumer.<br />
Das Jubiläum bot eine gute Gelegenheit für eine<br />
Retrospektive. IW-Freundinnen der ersten Stunde<br />
gaben in den Festvorträgen einen Rückblick auf<br />
ein Stück IW-Geschichte.<br />
Gabriele<br />
Grimminger vom<br />
IWC Saar gab<br />
eine persönliche,<br />
lebendige Schilderung<br />
über die Inner<br />
Wheel-Anfänge im Saarland und im süddeutschen<br />
Raum. Dr. Irmgard Plenz – ihr Beitrag wurde von<br />
Gabriele Steimel vorgetragen – berichtete über die<br />
Teilung des Distrikts 88 und die Anfänge des Distrikts<br />
86 seit 1991. Veronika Bleyl gab dann Einblicke<br />
in die weitere Entwicklung des Distrikts 86<br />
bis heute und über die Auflösung des Nationalen<br />
Vorstands 2008, was den Zusammenhalt im Distrikt<br />
mit den Clubs als Herzstück stärkte. Ein Bericht<br />
über dieses Stück IW-Geschichte soll in der nächsten<br />
<strong>Rundschau</strong> folgen. Ein Novum: Zum Abschluss<br />
sangen alle IW-Freundinnen gemeinsam das IW-<br />
Lied – vielleicht Beginn einer neuen Tradition?<br />
In der anschließenden Arbeitssitzung gab es einen<br />
Arbeitsbericht von Stefani Röders-Arnold und eine<br />
Abstimmung zur Übernahme der Fahrtkosten zu<br />
den Schulungen im März und November. Als ISO-<br />
Beauftragte für das kommende IW-Jahr wurde<br />
Gardy Götzinger vom IWC Saar gewählt. Die neue<br />
D-Schatzmeisterin Brigitta Sengpiel, IWC Karlsruhe,<br />
stellte ihren Haushalt für das kommende Jahr vor.<br />
Zwei Projektpräsentationen zum Thema Flüchtlingshilfe<br />
zeigten eindrucksvoll das Engagement<br />
des IWC Markgräflerland und des IWC Ravensburg.<br />
Und zum guten Schluss die Ämterübergabe: Die<br />
neue DP Anette Haas mit ihrem Motto „In der Gemeinschaft<br />
liegt unsere Stärke, in der Vielfalt unser<br />
Reichtum“ möchte ihren Schwerpunkt auf IIW legen.<br />
Sie stellte ihren neuen Vorstand vor und bedankte<br />
sich herzlich bei ihrer Vorgängerin Kersten<br />
Asenkerschbaumer. Unser ganz besonderer Dank<br />
geht an den IWC Böblingen und Kersten Asenkerschbaumer,<br />
die dieses Jubiläum so eindrucksvoll<br />
und harmonisch gestaltet haben.<br />
bb<br />
IW DEUTSCHLAND<br />
Stefani Röders-Arnold, Charlotte de Vos<br />
und Kersten Asenkerschbaumer<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 19
IW DEUTSCHLAND<br />
Distrikt 87<br />
Präsidentin Barbara Lennartz begrüßte sehr herzlich<br />
alle Inner Wheel-Freundinnen zur Sommerkonferenz<br />
in Hamminkeln-Dingden. Insbesondere<br />
hob sie den Besuch von Stefani Röders-Arnold,<br />
Margareta Momkvist, Antje Steinrötter und D-Ehrenmitglied<br />
Ingeborg Giertz hervor.<br />
Nach einer kurzen Einführung über die Geschichte<br />
des Tagungszentrums Klausenhof, trat Inner Wheel-<br />
Freundin Dorothée Remmler-Bellen vom IWC<br />
Viersen-Schwalm-Nette zu ihrem Vortrag „Das Gelingen<br />
gestalten“ ans Podium. Kurz sei erwähnt,<br />
dass sie Präventologin für Gesundheitskompetenz<br />
ist. Sie führte uns mit vielen Beispielen sehr eindrucksvoll<br />
vor, dass Inner Wheel ein riesiges Potenzial<br />
für uns als Gemeinschaft in sich birgt und bei<br />
erfüllten Aktivitäten und gelebter Freundschaft<br />
auch sehr gut für unsere Gesundheit sei. Es war ein<br />
so motivierender positiver Vortrag, dass unsere<br />
folgende Konferenz gleich doppelt so gut lief.<br />
Unsere D-Archivarin Gisela Grotowsky, die leider<br />
nicht anwesend war, wurde mit anerkennenden<br />
Worten von unserer DP für ihre jahrzehntelange<br />
Amtstätigkeit gewürdigt. In Zukunft wird es nämlich<br />
im 87. Distrikt dieses Amt nicht mehr geben. Es<br />
wurde abgestimmt, dass alle Unterlagen wie Protokolle,<br />
Finanzen und Wahlen künftig auf einer externen<br />
Festplatte für zehn Jahre abgespeichert und<br />
von der Internetbeauftragten mit verwaltet werden.<br />
Des Weiteren hat sich im 87. Distrikt ein Facebook-<br />
Arbeitskreis gebildet, der zu jeder DK einen Bericht<br />
abgibt. Im 87. Distrikt werden alle Wahlen ab sofort<br />
ausschließlich im Herbst erfolgen. Danach reflektierte<br />
Stefani Röders-Arnold humorvoll und souverän<br />
unter anderem über ihre zweijährige Amtstätigkeit.<br />
Im 86. Distrikt sei zum ersten Mal eine<br />
Wahlbeobachterin eingesetzt worden. Im<br />
90. Distrikt war sie mit der Weltpräsidentin<br />
2011/2012, Catherine Refabert, eingeladen,<br />
die besonders einen Appell für einen Nationalen<br />
Vorstand vortrug. Weiter berichtete sie von<br />
einer „Think tank“-Arbeitsgruppe, die sich mittlerweile<br />
gefunden habe und bald ihre Arbeit anfinge.<br />
Der soziale Bericht von ganz IW Deutschland zeige<br />
ein Spendenvolumen von zwei Millionen Euro, was<br />
zu einem großen Applaus führte. Catarina Marpmann<br />
resümierte ebenfalls kurzweilig über ihr zurückliegendes<br />
Jahr.<br />
Abschließend wurde festgestellt, dass die papierlose<br />
DK mittlerweile so gut funktioniere, dass darüber<br />
hinaus keine gedruckte Einladungen zu den<br />
DKs verschickt werden sollten. Auch sollte man für<br />
die DK Fahrgemeinschaften bilden.<br />
Bevor eine sehr feierliche Ämterübergabe begann,<br />
verabschiedete sich nach drei Jahren D-Arbeit und<br />
20 Jahren aktiver IW-Arbeit unsere Freundin Ingrid<br />
Landen mit einer kleinen Ansprache. Hier sei der<br />
Autorin erlaubt zu sagen, dass unsere Ingrid für<br />
mich und bestimmt für viele andere Freundinnen<br />
eine der achtbarsten, liebenswürdigsten und engagiertesten<br />
IW-Freundinnen ist und mir stets ein<br />
Vorbild sein wird. In unserem Distrikt wird uns ab<br />
nun Mechthild Sunderdieck als Präsidentin begleiten<br />
nach dem Motto: Lasst uns täglich geben: „Ein<br />
gutes Wort, ein Lächeln, eine tatkräftige Hilfe“ von<br />
Mutter Teresa.<br />
Stephanie Malkwitz, Präsidentin vom IWC Velbert,<br />
lud uns herzlich zur 43. DK am 29. Oktober 2016<br />
nach Velbert ein.<br />
bn<br />
Catarina Marpmann mit Nachfolgerin<br />
Mechthild Sunderdieck<br />
20 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Distrikt 88<br />
Das Vorprogramm zur DK begann am Freitagnachmittag<br />
mit dem Besuch der BMW Welt. Die Teilnehmerinnen<br />
sowie deren mitgereiste Ehegatten<br />
konnten zwischen verschiedenen Führungen wählen<br />
und sich die Geschichte von BMW sowie<br />
den Fertigungs prozess von versierten Mitarbeitern<br />
näherbringen lassen. Der Tag fand seinen Ausklang<br />
bei einem Abendessen im Restaurant in der BMW<br />
Welt.<br />
Am Samstag begrüßte die Präsidentin des IWC<br />
München, Anne F. Rieke, alle Anwesenden in der<br />
Alten Rotationshalle des Münchner Merkur-Platzes<br />
sehr herzlich zur Konferenz. Sie schlug dabei den<br />
Bogen von 30 Jahren Distrikt 88 über die 60. DK zum<br />
Geburtstag unserer DP Cornelia Bellé, der sie mit<br />
einer persönlich gestalteten Torte gratulierte. Nach<br />
dem ersten musikalischen Intermezzo durch einen<br />
jungen Saxofonisten hielt Verleger Dr. Dirk Ippen<br />
die Festrede unter dem Titel „50 Jahre – Zeit und<br />
Zeitung“. Er skizzierte äußerst kurzweilig die Geschichte<br />
und Struktur der Tageszeitung „Münchner<br />
Merkur“, der Boulevardzeitung „TZ“ und des Münchner<br />
Zeitungsverlages. Weiterhin ging er auf die verschiedenen<br />
Arten der Kommunikation bis hin zum<br />
Internet, deren Einfluss auf die Individuen und die<br />
Gesellschaft, den Wandel der Printmedien und die<br />
nach wie vor große Bedeutung der Tageszeitung ein.<br />
Am Ende konstatierte er, dass nur wenige Dinge<br />
positiv sind – dazu gehören vor allem Rotary und<br />
IW. Nach einem weiteren Musikstück wurden die<br />
anwesenden Herren zum Herrenprogramm verabschiedet.<br />
Cornelia Bellé leitete zum internen Teil<br />
der Konferenz über und begrüßte die Nationale Repräsentantin<br />
Stefani Röders-Arnold sowie die Past-<br />
DP des Distrikts 86, Gabriele Steimel. Der weitere<br />
Verlauf der Konferenz war ausgefüllt mit den bekannten<br />
Regularien. Im Anschluss berichtete Stefani<br />
Röders-Arnold über ihre Amtstätigkeit. Nach Diskussion<br />
und Abstimmung eingereichter Anträge,<br />
folgte die Abschiedsrede von DP Cornelia Bellé, in<br />
der sie noch einmal die positive Aufnahme in den<br />
Clubs hervorhob, die vielen Begegnungen und die<br />
durchweg schönen Erfahrungen. Sie beklagte aber<br />
auch die mangelnde Bereitschaft in den Clubs, Ämter<br />
zu übernehmen, sowohl im Club als auch auf<br />
D-Ebene. An dieser Stelle appellierte sie noch einmal<br />
eindringlich an alle, auf Kandidatensuche zu<br />
gehen. Mit dem Umlegen der Amtskette übergab sie<br />
das Amt an Monika Schneider-Runge, die in ihrem<br />
Amtsjahr durch die neue Sekretärin Gabriele Ahl-<br />
Pokorny, ebenfalls vom IWC Pfaffenwinkel, unterstützt<br />
wird. In ihrer Antrittsrede betonte sie, wie<br />
wichtig die Vernetzung der Freundinnen untereinander<br />
ist und dass dafür das Engagement aller gebraucht<br />
werde. Dass es wichtig ist, neben dem Leid<br />
aus aller Welt auch auf das Leid in der eigenen Umgebung<br />
zu schauen. Für ihr Amtsjahr wählte sie den<br />
Satz von Hermann Hesse: „Fühle mit allem Leid der<br />
Welt, aber richte deine Kraft nicht dorthin, wo du<br />
machtlos bist, sondern zum Nächsten, dem du helfen,<br />
den du lieben und den du erfreuen kannst.“<br />
Abschließend lud sie zur nächsten DK am 22. Oktober<br />
2016 nach Nürnberg ein und erinnerte nochmals<br />
an das Deutschlandtreffen vom 28. bis 30. April 2017<br />
unter dem Motto „Auf Luthers Pfaden“, das vom IWC<br />
Erfurt-Gotha ausgerichtet wird (www.innerwheel.<br />
de/erfurt-gotha).<br />
mw<br />
IW DEUTSCHLAND<br />
Von links: Schatzmeisterin Caroline Combe, Internetbeauftragte Almut Popp, DP Monika Schneider-Runge, Past-DP Cornelia Bellé,<br />
Gründungsbeauftragte Hedwig Gräfin zu Münster, Redakteurin Michaela Wies<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 21
IW DEUTSCHLAND<br />
Distrikt 89<br />
Die Sommerkonferenz am 25. Juni 2016 wurde von<br />
den Husumer Clubfreundinnen und unserer DP<br />
Karla Bruns im Alten Gymnasium perfekt vorbereitet.<br />
Der zweitälteste Club Deutschlands hatte so<br />
– unter der Präsidentin Edelgard Articus – nach der<br />
45. Charterfeier eine weitere Veranstaltung zu organisieren.<br />
Und er tat alles, um seine Gäste für die –<br />
gar nicht graue – Stadt am Meer zu begeistern.<br />
Bereits am Vortag besichtigten die interessierten<br />
IW-Freundinnen das Schloss vor Husum. Ein Förderverein<br />
hat vor wenigen Jahrzehnten begonnen,<br />
das Schloss mit seinen prachtvollen Alabaster- und<br />
Sandsteinkaminen in den barocken Zustand des<br />
18. Jahrhunderts zurück zu versetzen, zu möblieren<br />
und es für öffentliche Veranstaltungen zu öffnen.<br />
Karla Bruns mit ihrer Nachfolgerin<br />
DP Imke Liebing im Alten Gymnasium in Husum<br />
Pünktlich um zehn Uhr morgens eröffnete Karla<br />
Bruns die Konferenz mit der Begrüßung der Ehrengäste,<br />
Delegierten, der Referentin und der Deputy<br />
Margarete Momkvist. Danach hörten wir den Vortrag<br />
der Kunsthistorikerin Dr. Dörte Nicolaisen über<br />
Franziska Gräfin von Reventlow. Ihr Lebensmotto<br />
„Alles möchte ich immer“ ist zu lesen auf vier Kalksteinblöcken<br />
vor dem Schloss. 18<strong>71</strong> in Husum geboren,<br />
floh sie vor den Zwängen der Gesellschaft;<br />
wurde Malerin, Schriftstellerin, lebte ein wildes,<br />
unkonventionelles Leben. Erst in Lübeck, dann in<br />
München, zweimal kurz verheiratet, immer in Geldnöten,<br />
aber auch liebende Mutter eines Sohnes. Mit<br />
nur 47 Jahren starb sie in Locarno überraschend an<br />
den Folgen eines Fahrradunfalls. Ihre Sehnsucht<br />
nach Husum, dem Meer, ihrer Heimat, begleitete sie<br />
ein Leben lang. Ihr erster Roman „ Ellen Olestjerne“<br />
spiegelt ihre Kindheit und Jugend im Schloss wider.<br />
Nach einer kleinen Pause begann die Arbeitssitzung<br />
mit dem stillen Gedenken an acht verstorbene<br />
Freundinnen. Margarete Momkvist verlas den Tätigkeitsbericht<br />
von Stefani Röders-Arnold, da sich diese<br />
zeitgleich mit der Weltpräsidentin Charlotte de<br />
Vos im 86. Distrikt aufhielt.<br />
Im Bericht von Karla Bruns hatte das Thema „Nationaler<br />
Vorstand“ Priorität.<br />
Die sieben D-Präsidentinnen erstellten bei ihrem<br />
Treffen im März eine Pro- und Contra-Liste, die bis<br />
zur Herbstkonferenz von allen Clubs intensiv diskutiert<br />
werden sollte. Die Entscheidung der Clubs im<br />
Herbst – für oder gegen einen Nationalen Vorstand<br />
– ist bindend für die Zukunft Inner Wheels!<br />
Ein besonderer Moment war es für Karla Bruns, das<br />
hervorragende Spendenergebnis ihres D-Projektes<br />
„Sturmvogel“ bekanntgeben zu können. Es folgte<br />
die Scheckübergabe an U. Köller, der als Betroffener<br />
auf Amrum lebt.<br />
Nach der Nominierung des D-Vorstandes 2017/2018<br />
mit der Präsidentin Brigitte Lindackers, der Bekanntgabe<br />
wichtiger in- und externer Termine erfolgte<br />
die feierliche Ämterübergabe von Karla Bruns<br />
an Imke Liebing vom IWC Hamburg-Süd.<br />
Ihr Jahresmotto lautet „Freundschaft – ist die Blüte<br />
des Augenblicks und die Frucht der Zeit“ (August<br />
von Kotzebue).<br />
Am Ende der Konferenz lud sie ein zur 77. Distriktskonferenz<br />
nach Hamburg.<br />
bd<br />
22 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Distrikt 90<br />
„Geschüttelt, nicht gerührt! – James Bond im Visier<br />
der Physik.“ Der Einladung von Catherine Vonier<br />
nach Schwerte waren 110 Inner Wheelerinnen gefolgt.<br />
Die bereits erprobte „gemischte Sitzordnung“<br />
mit Tischen zu jeweils acht garantierte die Kommunikation<br />
von Beginn an.<br />
Catherine Vonier dankte für die Ausrichtung der Veranstaltung<br />
den IWCs Dortmund mit seiner Präsidentin<br />
Dr. Renate Kleine-Zander und Dortmund-Hörde<br />
mit seiner Vizepräsidentin Therese Nill. Mit dem<br />
Motto „Inner Wheel und seine Zukunft“ war sie angetreten,<br />
um unter anderem Inner Wheel zukunftsfähig<br />
zu machen. Nun stellte sie fest, einen Anschub<br />
geleistet zu haben und hofft auf Fortsetzung dieses<br />
Weges. Mit großer Anerkennung von IW und insbesondere<br />
der beiden Dortmunder Clubs für deren unverzichtbares<br />
ehrenamtliches Engagement, dankte<br />
der Bürgermeister der Stadt Dortmund allen Inner<br />
Wheelerinnen; es war ein ehrliches Kompliment.<br />
Dagegen forderte Past Governor Freiherr Georg von<br />
Weichs (Distrikt 1900 Rotary International) Inner<br />
Wheel und Rotary zu mehr Miteinander auf (Dieser<br />
Appell war wohl mehr an Rotary gerichtet, leider<br />
war der Vortragende auf der falschen Konferenz).<br />
Das zweite D-Projekt „geRecht in NRW“, aktuell<br />
durch den WDR ausgezeichnet, stellte Friedhelm Güthoff,<br />
Leiter „Deutscher Kinderschutzbund NRW“ vor.<br />
Kern ist die Beteiligung und die Beschwerden von<br />
Kindern und Jugendlichen im Bereich der Heimerziehung.<br />
Die IWCs, Distrikt 90, haben zu weiteren<br />
Projekten beigetragen, wofür er allen herzlich dankte.<br />
Der Festredner Prof. Dr. Metin Tolan (experimentelle<br />
Physik, TU Dortmund) erhielt für seine originelle<br />
Wissenschaftsvermittlung 2013 mehrere Auszeichnungen.<br />
Sein Beitrag weihte uns äußerst humorvoll<br />
und sehr kurzweilig mit vielen Filmszenen in die<br />
Geheimnisse der experimentellen Physik ein, mit<br />
denen der Film „modelliert“ worden war. Der Erlös<br />
aus diesen Vorträgen/Büchern kommt seinen Studenten<br />
zugute. Heiter gestimmt ging es dann in die<br />
Arbeitssitzung, die mit einem Dank an unsere<br />
Freundin Dr. Scheipermeier für ihren Einsatz bei der<br />
Übersetzung der Satzung begann.<br />
Margareta Momkvist, noch Deputy, berichtete aus<br />
dem Amt der Nationalen Repräsentantin. Rückblickend<br />
freute sich Catherine Vonier über die kleinen<br />
Bewegungen in die richtige Richtung, die sie bei<br />
ihren Clubbesuchen registriert hatte. Mit Dank an<br />
ihren Vorstand verabschiedete sie die ausscheidenden<br />
Vorstandsmitglieder. Gute Wünsche für ihr Amt<br />
übergab sie mit der Amtskette an Christine Hoyer-<br />
Nohroudi. Diese hob das Engagement, verbunden<br />
mit viel Arbeit und Zeit von Catherine Vonier, dankend<br />
hervor. Mit einem ersten Einblick in das bevorstehende<br />
Jahr unter dem Motto „Gemeinsam das<br />
Rad drehen“ weckte sie Neugier. In ihrem letzten<br />
Workshop brachte unsere Distriktspräsidentin den<br />
Austausch über die Zukunft von Inner Wheel und<br />
sein Profil zu einem Abschluss, den sie den Freundinnen<br />
mitgab. Unser Clubleben basiert nach wie<br />
vor auf Freundschaft in generationenübergreifender<br />
Mitgliederstruktur, sozialem Engagement und<br />
internationaler Verständigung.<br />
Wir möchten unsere Präsenz in der Öffentlichkeit<br />
verstärken, um die Wahrnehmung von Inner Wheel<br />
mit all seinem Engagement durch andere zu intensivieren.<br />
Gerlinde Breier, IWC Hagen<br />
IW DEUTSCHLAND<br />
Neuer Vorstand von links: Elisabeth Roels, Iserlohn; Barbara Reinke, Lünen-Werne; Catherine Vonier, Past-DP Dortmund-Hörde;<br />
Christine Hoyer-Nohroudi, Präsidentin Lemgo-Bad Salzuflen; Silvia Hupfeld,Vizepräsidentin Soest-Am Hellweg; Petra Kleinebekel,<br />
Lemgo-Bad Salzuflen; Marijke Visser, Dortmund-Hörde; Gabriele Schürmann-Henke, Meinerzhagen; Julia Humele-Gelhard, Unna<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 23
IW DEUTSCHLAND<br />
Distriktspräsidentinnen<br />
im IW-Jahr 2016/2017<br />
Imke Liebing<br />
Mechthild Sunderdieck<br />
Distrikt 89 • IWC Hamburg-Süd<br />
Jutta Czech<br />
Distrikt 87 • IWC Rheine<br />
Lasst uns täglich geben:<br />
„Ein gutes Wort, ein Lächeln, eine<br />
tatkräftige Hilfe.“ (Mutter Teresa)<br />
Hannelore Wehmeier<br />
„Freundschaft ist die<br />
Blüte eines Augenblicks<br />
und die Frucht der Zeit.“<br />
(A. v. Kotzebue)<br />
Distrikt 85 • IWC Göttingen<br />
„Wie können wir wissen,<br />
wer wir sind, wenn wir nicht wagen,<br />
was in uns steckt.“ (Coelho)<br />
Christine Hoyer-Nohroudi<br />
Distrikt 81 • IWC Remscheid<br />
Distrikt 90 • IWC Lemgo-Bad Salzuflen<br />
„Sagen, was ist; – tun, was man sagt;<br />
und sein, was man tut!“<br />
Anette Haas<br />
„Gemeinsam<br />
unser Rad drehen.“<br />
Monika Schneider-Runge<br />
Distrikt 86 • IWC Ludwigshafen<br />
Distrikt 88 • IWC Pfaffenwinkel<br />
„In der Gemeinschaft<br />
liegt unsere Stärke,<br />
in der Vielfalt unser<br />
Reichtum.“<br />
„Fühle mit allem Leid der Welt, aber richte deine<br />
Kräfte nicht dorthin, wo du machtlos bist, sondern<br />
zum Nächsten, dem du helfen, den Du lieben und<br />
den Du erfreuen kannst.“ (Hermann Hesse)<br />
24 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
DIE DELEGIERTE – DAS<br />
UNBEKANNTE WESEN<br />
IW DEUTSCHLAND<br />
„Stimmberechtigte Clubdelegierte im D-Vorstand“<br />
– so gewichtig die offizielle Amtsbezeichnung der<br />
Delegierten lautet, so wenig wird andererseits ihre<br />
Existenz im Alltag des Clublebens wahrgenommen.<br />
Nur zweimal im IW-Jahr tritt sie aus ihrem „Schattendasein“<br />
hervor, dann nämlich, wenn der Termin<br />
der nächsten DK näher rückt, die Unterlagen für die<br />
Konferenz im Club bearbeitet werden müssen und<br />
sich die Frage erhebt: „Wer fährt nun zur Konferenz?“<br />
Natürlich die beiden Delegierten (ab 50 Mitglieder<br />
sind es drei Delegierte). Das wäre der Idealfall.<br />
Häufig jedoch findet sich eine Freundin, die<br />
gerade Zeit hat oder eine, die immer gerne oder die<br />
sowieso gerne fährt. Und manchmal findet sich<br />
auch gar niemand.<br />
Jeder Club verfügt über zwei Delegierte, die gewählt<br />
und mit dem Mandat ausgestattet sind, den Club<br />
als stimmberechtigte Abgeordnete<br />
in der D-Versammlung,<br />
dem „Distriktsparlament“<br />
zu<br />
vertreten und die<br />
Voten ihres Clubs<br />
bei Wahlen und Abstimmungen<br />
in die<br />
Entscheidungen des<br />
Distrikts einzubringen.<br />
Damit üben sie eine zentrale Funk tion aus und sind<br />
ein entscheidender Baustein in der demokratischen<br />
Struktur von Inner Wheel.<br />
CLUBDELEGIERTE • CLUBDELEGIERTE •<br />
Mit ihrem eigenen Mandat für den D-Vorstand<br />
(Geschäftsführender Vorstand und Delegierte) bilden<br />
sie eine eigene Kategorie, die auch ihre Unabhängigkeit<br />
vom Clubvorstand dokumentiert. Die<br />
Delegierten sind nicht nur Überbringer der Clubvoten,<br />
sondern frei in ihrer Entscheidung, wenn sie<br />
aufgrund der Diskussion im Distrikt zu einer abweichenden<br />
Ansicht kommen. Darüber müssen sie<br />
dann in ihrem Bericht den Club allerdings informieren.<br />
Die Satzung überlässt dem Club die Ausgestaltung<br />
des Amtes der „Stimmberechtigten Clubdelegierten<br />
im D-Vorstand“. Allerdings sind einige Grundregeln<br />
zu beachten:<br />
• Die zur Wahl stehende Kandidatin muss ein Jahr<br />
dem Geschäftsführenden Clubvorstand angehört<br />
haben.<br />
• Wie jede andere Amtsträgerin unterliegt auch die<br />
„Stimmberechtigte Delegierte“ zwingend der Rotation<br />
nach drei Jahren, das heißt sie kann höchstens<br />
zwei Mal (!) wiedergewählt werden.<br />
Auch die Clubpräsidentin, die Vize- und die Pastpräsidentin<br />
können das Mandat erhalten, als<br />
„Stimmberechtigte Delegierte“ zu agieren, müssen<br />
dann aber gesondert gewählt werden. Dann ergibt<br />
sich die Rotation natürlich automatisch, fördert allerdings<br />
nicht die Beteiligung möglichst vieler Clubmitglieder<br />
am aktiven Clubleben.<br />
„Stimmberechtigte Delegierte“ können auch in den<br />
erweiterten Clubvorstand gewählt werden und erhalten<br />
damit ein Mandat für den Geschäftsführenden<br />
Clubvorstand. Im Falle einer Vakanz ist eine<br />
Vertreterin zu ernennen.<br />
Wichtig: Nach einem Jahr als „Stimmberechtigte<br />
Clubdelegierte“ im D-Vorstand hat die Delegierte<br />
die Bedingung erfüllt, für ein Amt im Geschäftsführenden<br />
D-Vorstand zu kandidieren.<br />
Veronika Bleyl, IWC Heidelberg-Mannheim<br />
Veronika Bleyl,<br />
IWC Heidelberg-<br />
Mannheim<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 25
IW DEUTSCHLAND<br />
D 87 ONLINE BEI FACEBOOK!<br />
Facebook ist ein hilfreiches Online-Werkzeug. Mit<br />
Facebook können wir viele Menschen erreichen,<br />
um unsere Basare, Matineen und Weihnachtsstände<br />
zu bewerben und IW bekannter zu machen.<br />
Dazu muss man eine Veranstaltung ins Netz stellen<br />
und Facebook-Nutzer einladen. Durch diese Vorgehensweise<br />
können wir eine größere Anzahl von<br />
Interessierten gezielter erreichen als per Mundpropaganda<br />
oder Handzetteln und somit durchaus<br />
auch einen höheren finanziellen Erlös generieren.<br />
Wie funktioniert das nun? Der erste Schritt ist<br />
getan. Zwei IW-Freundinnen aus dem 87. Distrikt<br />
mit einer soliden Facebook-Erfahrung haben sich<br />
bereit erklärt, das Projekt in die Hand zu nehmen<br />
und haben dafür folgende Seite eingerichtet:<br />
https://www.facebook.com/IWCDistrikt87/. Um diese<br />
Seite bekannt zu machen, müssen wir diese<br />
Facebook-Seite „liken“ und mit Informationen „füttern“.<br />
Nicht nur Events, sondern jede Art von Veröffentlichungen<br />
von den IWCs aus dem 87. Distrikt<br />
können an die folgende E-Mail-Adresse gesendet<br />
werden: iw.distrikt87.facebook@gmail.com. Nur das<br />
Veröffentlichen von Artikeln oder Erstellen von<br />
Veranstaltungen reicht nicht aus, damit Facebook<br />
für IW erfolgreich ist. Es gibt lokale Seiten auf<br />
Facebook, die darüber informieren, was in einer<br />
Stadt geboten wird oder was für die Mitmenschen<br />
getan wird. Genau das sind die Gruppen, die für<br />
uns interessant sind und wo wir einladen müssen.<br />
Wir wünschen uns sehr, dass dieses Projekt erfolgreich<br />
wird und alle Distrikte ermuntert, auf Facebook<br />
aktiv zu werden und natürlich freuen wir uns<br />
auf die ersten Informationen, um die Seite zu<br />
„füttern“. Wenn Fragen bestehen, senden Sie uns<br />
gerne eine E-Mail an die oben aufgeführte E-Mail-<br />
Adresse.<br />
Malaika Eleftheriadis, IWC Ratingen<br />
ENDLICH – DIE IW-BRIEFMARKE<br />
Endlich kommt sie, die IW-Briefmarke. Bisher hatten<br />
nur einzelne IW-Freundinnen einen selbstentworfenen<br />
Freistempler mit unserem Radlogo, aber jetzt<br />
sollen alle Freundinnen aus Deutschland Zugang zu<br />
einer Marke haben. Organisieren wird es Gabriele<br />
Steimel vom IWC Baden-Baden Favorite. Ein paar<br />
Hinweise dazu: Die Bestellung wird erst von ihr getätigt,<br />
wenn alle Bestellungen bei ihr eingegangen<br />
sind. Nach der Anzahl der Bestellungen richtet sich<br />
auch der Preis für den einzelnen Bogen (à 20 Briefmarken<br />
zu je 0,70 Euro): das kann von 29,90 Euro für<br />
nur einen Bogen bis 18,28 Euro für 200 Bögen betragen.<br />
Je mehr bestellt wird, desto günstiger wird der<br />
einzelne Bogen. Es handelt sich jeweils um selbstklebende<br />
Briefmarken mit Zähnung. Die Briefmarken<br />
sind gestanzt und<br />
können direkt vom Bogen<br />
abgezogen werden.<br />
Bitte bestimmen<br />
Sie in Ihren Clubs ein<br />
Mögliches Muster für die Marke Mitglied (zum Beispiel<br />
die Präsidentin oder Sekretärin), die die Bestellungen<br />
des ganzen Clubs einsammelt und dann eine<br />
Gesamtbestellung für den Club per E-Mail Frau Steimel<br />
mitteilt (mit Clubnamen, Stückzahl an Bögen à<br />
20 Stück und genauer Lieferadresse). Letzter Bestelltermin<br />
ist der 15. November 2016, damit die Briefmarken<br />
rechtzeitig für die Weihnachtspost bei den<br />
Empfängern sind. Bitte seien Sie mit jedem zu erwartenden<br />
Preis einverstanden, denn es steht ja erst<br />
am Ende fest, wie teuer der einzelne Bogen wird. Die<br />
Briefmarken werden dann von Frau Steimel an die<br />
Bestellerin aus den jeweiligen Clubs versendet, die<br />
diese dann dort verteilt. Frau Steimel bittet um clubweise<br />
Überweisung des Geldes auf ihr Konto, dessen<br />
Daten sie den Bestellerinnen per E-Mail bekanntgeben<br />
wird. Bestellungen und Rückfragen an: Gabriele<br />
Steimel, E-Mail: info@event-hoch-drei.de. Die Marke<br />
dient keinem Sozialzweck, denn dann würde sie noch<br />
teurer. Sie dient der Bekanntmachung unserer Organisation.<br />
Gabriele Steimel, IWC Baden-Baden Favorite<br />
26 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
GRÜNDUNG EINES<br />
FÖRDERVEREINS<br />
IW DEUTSCHLAND<br />
Um einen Förderverein zu gründen, müssen sich<br />
mindestens sieben Mitglieder aus einem IWC finden.<br />
Es müssen nicht alle IW-Freundinnen dem<br />
Förderverein beitreten. Es wird eine Gründungsversammlung<br />
einberufen, in der die Satzung festgestellt<br />
wird.<br />
Für die Satzung gibt es ein Muster, das verwendet<br />
werden kann. Wichtig ist die Aufzählung der gemeinnützigen<br />
Zwecke, die der Verein verfolgen<br />
will. Zwecke, die nicht aufgeführt sind, dürfen nicht<br />
gefördert werden, sonst wird die Gemeinnützigkeit<br />
aberkannt. Der Verein kann, muss aber nicht, Mitgliedsbeiträge<br />
erheben.<br />
Die Satzung muss von den Gründungsmitgliedern<br />
unterschrieben werden. Aus den Gründungsmitgliedern<br />
wird ein Vorstand gewählt (mindestens<br />
Präsidentin, Kassenwartin und Sekretärin). Es ist<br />
über die Gründungsversammlung ein Gründungsprotokoll<br />
zu erstellen, in dem die Vorstandsmitglieder<br />
mit Vor- und Zunamen, Amtsbezeichnung,<br />
Adresse und Geburtsdatum aufgeführt werden.<br />
Es ist empfehlenswert, die Satzung mit dem Finanzamt<br />
abzustimmen und etwaige Änderungen in einer<br />
weiteren Versammlung zu beschließen.<br />
durch Kopie des Bescheids vom Finanzamt nachzuweisen.<br />
Nach Eintragung des Vereins in das Vereinsregister<br />
wird die Satzung beim hiesigen Finanzamt eingereicht.<br />
Das Finanzamt stellt dann eine Bescheinigung<br />
über die vorläufige Anerkennung als gemeinnützig<br />
aus. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Spenden<br />
gesammelt und Spendenquittungen ausgestellt<br />
werden. Für Spendenquittungen muss das amtliche<br />
Musterformular verwendet werden.<br />
Der Verein muss beim Finanzamt alle drei Jahre<br />
eine Steuererklärung einreichen, zusammen mit einem<br />
Tätigkeitsbericht für jedes Jahr. Auf der Grundlage<br />
dieser Unterlagen entscheidet das Finanzamt<br />
dann endgültig über die Gemeinnützigkeit.<br />
Es ist empfehlenswert, den Vorstand möglichst<br />
lange unverändert beizubehalten, da jeder Wechsel<br />
eines Vorstandsmitglieds über einen Notar zum<br />
Vereinsregister angemeldet werden muss und<br />
Notargebühren (wieder rund 50 Euro) kostet.<br />
Karin Frotscher, IWC Hamburg-Seevetal<br />
Anschließend erfolgt die Anmeldung<br />
des Vereins zum Vereinsregister<br />
(Amtsgericht). Das erfolgt<br />
durch einen Notar, der dazu die<br />
unterschriebene Satzung und das<br />
Gründungsprotokoll benötigt. Die<br />
Gebühr beträgt etwa 50 Euro.<br />
Das Amtsgericht trägt den Verein in<br />
das Vereinsregister ein. Dieser Eintrag<br />
ist für gemeinnützige Vereine<br />
kostenlos. Nach Anerkennung der<br />
Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt,<br />
ist dies dem Registergericht<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 27
IW DEUTSCHLAND<br />
EIN NEUER CLUB: IWC LAHR<br />
Dem 9. April 2016, dem Tag unserer Charterfeier, fieberten<br />
wir mit gespannter Erwartung entgegen. Unser<br />
erstes Treffen fand bereits im Januar 2014 bei der<br />
Gründungspräsidentin Kerstin Sackmann statt. Von<br />
da an trafen wir uns regelmäßig. Leider waren wir<br />
anfänglich nur eine Handvoll Frauen. Wir ließen<br />
uns nicht entmutigen und schließlich gründeten<br />
13 begeisterte Frauen, viele davon ohne rotarischen<br />
Hintergrund, zusammen mit der Gründungsbeauftragten<br />
Anne Jaeger am 11. August 2015 den IWC<br />
Lahr. Unser Patenclub, der IWC Ortenau, war uns<br />
durch die Weitergabe von Erfahrungen und Herzlichkeit<br />
eine große Hilfe. Mit engagierter Unterstützung<br />
von Anne Jaeger nahmen wir die Vorbereitungen<br />
zu unserer Feier in Angriff. Bei angenehmem<br />
Wetter begann der Festtag im Europapark Rust<br />
mit der Führung „Europapark – hinter den Kulissen“.<br />
Im stilvollen Ambiente eines Hotelfestsaals<br />
empfingen wir danach die Gäste zum Sektempfang.<br />
Nach der Begrüßung durch die Gründungspräsidentin<br />
Kerstin Sackmann wurden wir offiziell in die<br />
Weltgemeinschaft von IW aufgenommen. Dazu<br />
reichte uns DP Kersten Asenkerschbaumer die<br />
Charterurkunde und unsere Gründungsbeauftragte<br />
übergab uns die Mitgliedsurkunde, die Nadel und<br />
die Rose als Zeichen der Freundschaft. Die Nationale<br />
Repräsentantin Stefani Röders-Arnold überbrachte<br />
Grüße der Weltpräsidentin, ebenso Marie-<br />
Jeanne Laurant vom IWC Les Fagne. Nach der<br />
grandiosen Festrede, zahlreichen Grußworten der<br />
Clubs, einem delikaten Festessen und der Musik von<br />
Steven Bailey ging eine wunderbare Charterfeier zu<br />
Ende. Unsere Gäste haben sich sichtlich wohl gefühlt.<br />
Sie haben uns ihre freundschaftliche Verbundenheit<br />
gezeigt und uns durch den Abend getragen.<br />
Jetzt kann unser Clubleben und unser soziales Engagement<br />
starten. Wir freuen uns darauf.<br />
Kerstin Sackmann, IWC Lahr<br />
Charterfeier des IWC Lahr<br />
am 9. April 2016<br />
28 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
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TITELTHEMA<br />
WANDERER<br />
ZWISCHEN<br />
DEN WELTEN<br />
Zehn Jahre Leben im Kongo<br />
Foto: © bkl<br />
Ich träumte von Afrika, einer dunklen, lockenden,<br />
geheimnisvollen Welt, einem Land des Urwaldes<br />
mit ursprünglicher Natur und wilden Tieren – von<br />
einem Land des Abenteuers! Ich fand in A f r i k a<br />
eine bezaubernde, verzaubernde Welt und gleichzeitig<br />
eine ernüchternde, korrupte und erbarmungswürdige<br />
Welt; eine andere Welt, fernab von Zi -<br />
vi lisation. Man kann Afrika nicht mit Worten beschreiben.<br />
Afrika muss man erfahren!<br />
Ich kam wohlbehütet aus einer traditionsreichen,<br />
konservativen Unternehmer- und Mediziner-Familie<br />
in Düsseldorf und wurde durch die Heirat mit<br />
einem Belgier schicksalshaft in eine völlig gegensätzliche,<br />
extreme Welt in den Belgischen Kongo<br />
versetzt. (So wie „ein Fisch, der in eiskaltes Wasser<br />
geworfen wird“.)<br />
Zaire, … ein unendlich grünes, vegetationsreiches<br />
Land, geprägt von ursprünglicher Natur und gleichzeitig<br />
von reichen Bodenschätzen; … ein unendlich<br />
weites Land von zirka 342.000 Quadratkilometer. Das<br />
Auge schweift unendlich weit, bis es auf die Horizontlinie<br />
trifft, die Himmel und Erde miteinander<br />
verbindet. In der Realität fand ich eine völlig verarmte,<br />
gestresste Bevölkerung in einem für einen Europäer<br />
kaum zu ertragenden Tropenklima. Armut und<br />
Krankheit, menschenunwürdige Verhältnisse auf<br />
den Straßen und in Slumvierteln schrien uns an. Da<br />
galt nur noch eins: Ärmel hochkrempeln und helfen.<br />
Ich lernte den IWC Kinshasa und seine sozialen Tätigkeiten<br />
kennen, wurde Mitglied und nach einem<br />
Jahr zur Präsidentin gewählt. In diesem IW-Jahr betreuten<br />
wir fünf soziale Projekte wie das Behindertenzentrum,<br />
die Mutter-Kind-Station im Landeskrankenhaus<br />
„Mama Yemo“ sowie die Einrichtung<br />
der Studentenbibliothek der Campus-Universität.<br />
Die Gründung eines Kinderkrankenhauses durch<br />
Frau Prof. Dr. Perna, die ihre Pensionsbezüge von<br />
der Uni in Siena komplett mit Unterstützung von<br />
Rotary und UNICEF einsetzte, gehört zu den beeindruckendsten<br />
Erlebnissen – ja zu einem Höhepunkt<br />
in meinem Leben! Dieses Krankenhaus wollte ich<br />
auch in den späteren Jahren nach meiner Rückkehr<br />
in Deutschland unterstützen. Während meines<br />
Schuldienstes in Aachen bot sich die Gelegenheit,<br />
durch den Erlös von Veranstaltungen wie Basaren,<br />
Flohmärkten sowie Sommer- und Weihnachtsfesten<br />
unser Krankenhaus finanziell zu fördern.<br />
Zehn Jahre im Kongo haben mich geprägt – verändert.<br />
Der Horizont wurde erweitert, verschiedene<br />
Sichtweisen der Dinge sowie Toleranz wurden erlernt,<br />
bedingt durch die Konfrontation mit einer multikulturellen<br />
Gesellschaft mit verschiedenen Nationalitäten,<br />
Religionen und Lebensphilosophien. Man<br />
lernte über den Tellerrand hinaus zu sehen über alle<br />
Konventionen hinweg. Der Blick für das Wesentliche<br />
wurde geschärft, man regte sich nicht mehr über<br />
Kleinigkeiten auf oder hielt sich daran auf, man bemühte<br />
sich nicht im „kleinkarierten Schubladendenken“<br />
zu verharren oder gar zu ersticken. Beeindruckt<br />
hat auch die afrikanische Mentalität. In den größten<br />
Notsituationen von Krankheit und existenzieller Not<br />
zeigten die Afrikaner einen nie ermüdenden Frohsinn,<br />
sie lachten und tanzten und strahlten Hoffnung<br />
aus. Mögen wir Europäer, die wir gewohnt sind auf<br />
hohem Niveau zu klagen, uns ein Beispiel daran<br />
nehmen!<br />
Beate Pütz-Hardy, IWC Aachen<br />
30 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Heimat ist da, wo Familie und Freunde sind,<br />
sie muss keinen Nationennamen tragen<br />
TITELTHEMA<br />
Als ich 1958 in Kamen/Westfalen geboren wurde,<br />
stand das Klinikpersonal Schlange, um mich zu begutachten.<br />
Welche Enttäuschung, keine Schlitzaugen,<br />
keine dunkle Haut. Ich hatte eine wunderbare,<br />
sehr behütete Kindheit mit noch zwei Brüdern. Meine<br />
Mutter, Deutsche, mein Vater, Türke, haben uns<br />
in erster Linie zu guten Menschen erzogen, Religiosität<br />
spielte keine Rolle. Ich habe bis zum 18. Lebensjahr<br />
in Istanbul gelebt, seitdem bin ich zunächst<br />
in Bochum, dann in Essen, Deutschland,<br />
beheimatet. Anfangs gab es viele Kommentare wie:<br />
darfst du alles essen, gehst du in die Moschee, wieso<br />
kein Kopftuch, du sprichst aber ganz gut Deutsch.<br />
Anfangs habe ich mir Mühe gegeben zu erklären.<br />
Erklärungen helfen allerdings nur denen, die weltoffen<br />
sind, für die es keine verschiedenen Welten<br />
gibt. Ich habe weder im Studium noch im Beruf oder<br />
im privaten Leben Nachteile erfahren. Ich bin mit<br />
zwei Sprachen und Kulturen aufgewachsen, zwei<br />
Menschen in einem, ein besonderes Privileg, eine<br />
unbeschreibliche Bereicherung. Heimat ist da, wo<br />
Familie und Freunde sind, sie muss keinen Nationennamen<br />
tragen. Somit hat meine Heimat erhebliche<br />
geografische Ausmaße und ist nicht zusammenhängend.<br />
Fanatismus und einfältiges Denken<br />
haben religiöse Unterschiede unüberwindlich werden<br />
lassen. Ich möchte mich darauf nicht weiter<br />
einlassen.<br />
Der Buddhist hat es schon lange erkannt. Menschen<br />
können nur dann friedlich zueinander finden, wenn<br />
sie die drei Grundübel der Menschheit besiegt haben,<br />
als da sind: Gier, Neid und Unwissenheit.<br />
Ich denke, dass Menschen, denen Deutsch fremd ist<br />
oder nicht so geläufig , nur durch gute Sprachkenntnisse<br />
hier Halt finden können und auf Zusammenhalt<br />
hoffen können.<br />
Verstehen geht nur durch die Sprache, die die<br />
höchste Intelligenzleistung des Menschen darstellt.<br />
In diesem Sinne!<br />
Dr. Deniz Bülhoff, IWC Mülheim a.d. Ruhr-Oberhausen<br />
Foto: © bkl<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 31
TITELTHEMA<br />
Entwicklungshilfe einmal anders<br />
„Es ist kurz vor drei Uhr nachmittags und ich biege<br />
in den schmalen Fußweg ein, der mich zu einer kleinen<br />
Schule führt. Und wie jeden Nachmittag kommt<br />
mir eine Kinderschar von der anderen Seite winkend<br />
entgegen … Da stehen nun 20 bis 30 pakistanische<br />
Straßenkinder vor mir, schmutzig, stinkend, in<br />
farbenprächtigen, aber zerlumpten Kleidern, mit<br />
oder ohne Schuhe, strahlen mich aus ihren dunklen<br />
Augen an und schreien ‚Assalaamaleikum‘. Wir<br />
zwängen uns durch das Tor und befinden uns auf<br />
dem Gelände einer pakistanischen Staatsschule.“<br />
So begann damals mein Bericht über meine Erfahrungen<br />
als Inner Wheelerin in Pakistan. Mein Mann<br />
war beruflich Anfang der neunziger Jahre in Pakistan<br />
und ich wurde dort Gründungsmitglied des IWC<br />
Islamabad Cosmopolitan.<br />
Der Club wollte Kindern eine Grundbildung ermöglichen.<br />
1992 waren 75 Prozent der Bevölkerung<br />
Pakistans Analphabeten, davon etwa 95 Prozent<br />
Frauen. Räume zum Unterrichten fanden wir in einer<br />
Schule, die uns nachmittags für ein geringes<br />
Entgelt überlassen wurden. Sie bestand aus sechs<br />
Klassenräumen und einer Toilette ohne Wasser für<br />
über 400 Kinder. Die Ausstattung war katastrophal.<br />
Lehrmaterial gab es nicht. Viele arme Pakistaner,<br />
selbst in der Hauptstadt, konnten sich Hefte und<br />
Bücher nicht leisten, ihre Kinder blieben deshalb zu<br />
Hause.<br />
Zusammen mit einer Pakistanerin begann ich, Kinder<br />
von der Straße aufzusammeln. Sie kamen vorwiegend<br />
aus der sogenannten „Sweeper-Kolonie“<br />
in Islamabad, die unterste soziale Schicht und sie<br />
waren zwischen vier und vierzehn Jahren alt. Mrs.<br />
Khan, eine in Deutschland emeritierte Professorin<br />
an der hiesigen Universität, zwei Hilfskräfte und<br />
ich betreuten je eine Gruppe. Unser Hauptproblem<br />
war die Fluktuation. Täglich kamen neue Kinder,<br />
manche Eltern gleich mit fünf. Dafür fehlten andere,<br />
die nach sechs Wochen nun mit ihrer Familie für<br />
vier Wochen in ihr Heimatdorf fuhren, oder weil sie<br />
der kranken Mutter helfen mussten.<br />
Die Anfängergruppe hatte ich übernommen. Die<br />
Kinder lernten, auf einem Stuhl zu sitzen, sich zu<br />
konzentrieren und mit dem Griffel umzugehen.<br />
Dann kam das Alphabet und das Zählen bis 100. Die<br />
anderen Gruppen bauten darauf auf.<br />
Eine Schwierigkeit war, dass ein Drittel der Kinder<br />
von Haus aus kein Urdu sprach, sondern die Sprache<br />
der jeweiligen Heimatregion, weshalb sie dem<br />
Unterricht anfangs nicht folgen konnten. Ein zweites<br />
Problem ergab sich daraus, dass wir Moslems<br />
und Christen gemeinsam unterrichteten. Christen<br />
haben zu pakistanischen Schulen kaum Zutritt.<br />
Schwierigkeiten vom Staat drohten uns schließlich<br />
dadurch, dass wir auch Jungen und Mädchen älter<br />
als zehn Jahre gemeinsam unterrichteten.<br />
Unsere Schule bestand zuletzt aus über 200 Kindern.<br />
Insgesamt konnten wir in vier Jahren zirka<br />
2.000 Kindern den Übertritt in die staatlichen Schulen<br />
ermöglichen. Viele interessierte Kinder mussten<br />
wir nach Hause schicken, da wir nur zwei Räume<br />
bewilligt bekamen und nur Geld für zwei „Lehrerinnen“<br />
hatten. Leider schloss die Schule wenige Monate<br />
nach meinem Weggang, weil sich keine Nachfolgerin<br />
für diese Aufgabe fand.<br />
Godela v. Samson-Himmelstjerna, IWC Neuwied-Andernach<br />
32 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Ein Leben, zwei Welten ist wie<br />
„nimm zwei, zahl eins!“<br />
TITELTHEMA<br />
Als ich mit knapp einem<br />
Jahr zusammen mit meiner<br />
Mutter zu meinem<br />
Vater nach Deutschland<br />
kam, der hier bereits seit<br />
einigen Monaten arbeitete,<br />
habe ich mir diese<br />
Dr. Ayşegül Altun-Borgdorf zweite Welt nicht aussuchen<br />
können. Diese Entscheidung<br />
traf die Eigendynamik des Lebens. Aus<br />
dieser dreiköpfigen türkischen Gastarbeiterfamilie<br />
wurde im Laufe der 15 Jahre in Paderborn eine<br />
fünfköpfige, die Mitte der 1980er-Jahre zurückkehrte<br />
in die Heimat. Zwar hatten wir Geschwister kein<br />
Stimmrecht für oder gegen die Heimkehr, aber hätten<br />
wir eines gehabt, dann wäre dieses „dafür“ gewesen.<br />
Es war wie ein Aufbruch in den Sommerurlaub,<br />
der sich gleichzeitig wie ein Abenteuer<br />
anfühlte, weil kein Ferienende bekannt war. Ein<br />
schwarzes langärmeliges Kleid mit einem weißen<br />
Bubikragen brachte Mitte September 1984 die Ernüchterung:<br />
„Ein Schulbesuch ist ohne Schuluniform<br />
nicht möglich!“ Ein zweiter Schock folgte gleich<br />
am ersten Schultag, als die Schulleitung meine<br />
Türkischkenntnisse feststellte: „… keine ausreichenden<br />
Türkischkenntnisse, deshalb wird die Wiederholung<br />
des 7. Schuljahres empfohlen!“ Letzteres war<br />
wie ein Déjà-vu, das hatte ich schon mal erlebt …<br />
gleich in der ersten Woche, als ich damals in Marienloh<br />
eingeschult worden war: „… das Kind spricht<br />
nicht ausreichend Deutsch, um dem Unterricht zu<br />
folgen, wir empfehlen ein Jahr in der Vorschule!“<br />
In Deutschland war ich das türkische Gastarbeiterkind,<br />
eines von damals noch wenigen in einer eher<br />
ländlichen Ortschaft von Paderborn. Später in der<br />
Türkei, wo Nationalität und Staatsbürgerschaft absolut<br />
übereinstimmten, war ich „die Deutschländerin“.<br />
Wenn ich von mir spreche, meine ich meine<br />
ganze Familie, und auch die Hunderttausende von<br />
Rückkehrern, die sich in beiden Ländern, beiden<br />
Kulturen gleichzeitig wohl, wie auch fremd fühl-<br />
(t)en. Wenn man bedenkt, wie viele Unterschiede<br />
es in den verschiedenen Gesellschaftsschichten in<br />
ein und derselben Nation gibt, kann man sich vielleicht<br />
besser ausmalen, wie unterschiedlich die<br />
Welten jener (heute) Migranten (genannt) gewesen<br />
sein müssen, die im vordigitalen Zeitalter in Länder<br />
ausgewandert sind, von denen sie keinen blassen<br />
Schimmer hatten; damals, als die Welt noch groß<br />
war und nicht in eine Handfläche passte.<br />
Die einen wohnen und leben insgesamt sehr diskret;<br />
die anderen scheuen sich nicht an der Haustür<br />
zu klopfen, wenn sie drinnen jemanden vermuten,<br />
der/die nicht da sein sollte – zum Beispiel männlicher<br />
Besuch in einer Studentinnen-WG. Die einen<br />
feiern Hochzeiten mit 500 bis 1.000 Gästen, sodass<br />
die Vermählung ja keiner verpasst. Die anderen feiern<br />
genau nach Plan, manchmal sogar mit vorheriger<br />
Generalprobe, für vielleicht 50 bis 100 Hochzeitsgäste.<br />
In Deutschland werden selbst Beerdigungen und<br />
Trauerfeiern organisiert und mit personifizierten<br />
Einladungen bekannt gegeben. In der Türkei gibt<br />
der Muezzin der nächstgelegenen Moschee den Tod<br />
des Gemeindemitglieds per Lautsprecher bekannt;<br />
wer möchte kommt zur Beisetzung.<br />
Ein Leben hat so viele verschiedene Bereiche, so<br />
viele Facetten und bietet so unglaublich viele interessante<br />
Wege, die kennenzulernen und zu gehen<br />
es sich lohnt. Ich bin in zwei Kulturen, in zwei Sprachen<br />
hineingeboren, die mir das Leben in zwei Welten<br />
ermöglicht haben. Ich bin meinen Eltern dankbar<br />
dafür, dass sie sich einerseits für die Migration<br />
nach Deutschland und andererseits auch Re-Migration<br />
in die Türkei entschieden haben.<br />
Ich möchte mit den Beispielen nicht Differenzen<br />
aufzählen, sondern die Möglichkeiten, die einem<br />
als „Wanderer zwischen zwei Welten“ geboten werden;<br />
eine davon ist die Chance, „das Fremde“ zu<br />
„verstehen“! Das Gefühl von „Heimweh“ wird wahrscheinlich<br />
nie zu stillen sein, denn egal wo ich bin,<br />
bin ich in der Ferne (zu Hause).<br />
Dr. Ayşegül Altun-Borgdorf, IWC Meinerzhagen<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 33
TITELTHEMA<br />
Als Kind ausgewandert<br />
Unsere liebe Clubfreundin Ute Pfahl wanderte mit<br />
zehn Jahren von Rumänien nach Deutschland aus.<br />
Ceaus‚escu betrieb in Rumänien ein rigoroses Unterdrückungssystem,<br />
unter dem besonders die deutsche<br />
Minderheit litt. Es fehlte an Grundnahrungsmitteln<br />
und nach der großen Überschwemmung<br />
im Jahr 1970 auch an Wohnraum. Ute verließ als<br />
zehnjähriges Mädchen mit den Eltern das Land. Die<br />
Immobilie musste die Familie dem Staat überlassen.<br />
Als Gepäck waren 20 Kilogramm pro Person<br />
erlaubt. Das Heimweh war am Schlimmsten. Nach<br />
mehreren Wochen Aufenthalt in verschiedenen<br />
Übergangswohnheimen kam die Familie nach<br />
Heilbronn. Da man gut Deutsch sprechen konnte,<br />
dieselbe Mentalität und Religion hatte, war die<br />
Integration etwas einfacher. In positiver Erinnerung<br />
an Siebenbürgen ist Ute der starke Zusammenhalt<br />
innerhalb der Familien. Dem deutschen<br />
Staat gegenüber empfindet sie eine große Dankbarkeit,<br />
da sie hier ein neues Leben in Freiheit und<br />
Demokratie aufbauen durfte.<br />
Petra Söhner-Doll, IWC Heilbronn<br />
Paris – vertraut und doch ganz anders<br />
Paris verzaubert: die weite Champs-Élysées, die engen<br />
Gassen der Ile St. Louis, die großartige Notre<br />
Dâme, der kühne Arche, ein Apéro im Stehen in<br />
St. Germain, Flohmarkt an der Périphérique … der<br />
unwiderstehliche Charme der französischen Metropole.<br />
Aber Wohnen in der Weltstadt, in deren Region<br />
über zwölf Millionen Menschen leben? Es ist<br />
Europa, aber doch ist sehr Vieles ganz anders als in<br />
München. Drei Jahre im Vorort an der Schnellbahnstrecke<br />
(RER) zu leben, war durchaus eine Herausforderung<br />
für unsere Familie: Die alltägliche 20-<br />
Kilometer-Strecke zum Lycée lernte ich dann doch<br />
recht bald; der Ganztagsunterricht plus Hausaufgaben<br />
raubten unseren damaligen Teenagern alle<br />
Freizeit. Die Pariser Straßen sind notorisch verstopft,<br />
was den Arbeitstag um mindestens zwei<br />
Stunden verlängerte. Und was gab es für mich außer<br />
Fahrdiensten zu tun, als „altmodisches Modell“ der<br />
Mutter zu Hause, die ihre Ehrenämter und ihre<br />
Freunde in München gelassen hatte? Wir wohnten<br />
zwischen Pariser Familien, bei deren Häuser tagsüber<br />
die Fensterläden verschlossen waren, weil alle<br />
in aller Früh aufbrachen. Wo findet man einen guten<br />
Hausarzt und wie Handwerker und Freunde? Informationen<br />
gab es über das Lycée International und<br />
auch in den deutschen Kirchengemeinden. Wir<br />
waren bald Teil der „Community“, aber es war ein<br />
Deutsch-geprägtes Leben; wir wollten auch das<br />
französische kennenlernen. Es fügte sich, dass wir<br />
von Nachbarn zu Rotary und zu IW eingeladen wurden.<br />
Damit öffneten sich Türen und wir lernten neue<br />
„Regeln“: sofort ein freundschaftliches „Du“; Einladungen,<br />
die mit einem Whiskey starteten und nach<br />
dem letzten Dessertlöffelchen mit einem Espresso<br />
abrupt beendet waren; Blumensträuße wurden wie<br />
Grabgebinde gestaltet; Zuspätkommen nahm niemand<br />
übel. Die Gespräche waren oft politisch-tagesaktuell,<br />
diskutiert wurde mit Werfe und mit feinsinnigem<br />
Witz. Wir waren die einzigen Deutschen in<br />
diesem Umfeld und haben erstaunliche Offenheit,<br />
Freundschaft und Gelassenheit erleben dürfen. Wir<br />
lernten in Paris, Fremde zu sein, haben französische<br />
Freunde gefunden und kamen bereichert zurück.<br />
Petra Schaber, IWC München Fünfseenland<br />
34 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Fremd in Deutschland und doch zu Hause<br />
Als ich vor 13 Jahren aus Argentinien nach Deutschland<br />
kam, glaubte ich anfangs, dass es mir nicht<br />
gelingen werde, hier glücklich zu sein.<br />
Der „Kulturschock“ war einfach zu groß:<br />
fremde Sitten und Gewohnheiten, fehlende<br />
Deutschkenntnisse, meine Familie<br />
in der Ferne, ohne Freunde,<br />
ohne Beruf, mit zwei kleinen Kindern<br />
und schwanger. Ich habe nur<br />
noch geweint.<br />
Wie kam es dazu, dass ich mich<br />
heute hier wohl fühle? Vieles ist<br />
passiert. Jetzt fühle ich mich gut<br />
aufgehoben. Am meisten hat mir<br />
der Mut zum Neubeginn geholfen<br />
und wie so häufig im Leben<br />
die Zeit.<br />
Viel Wasser ist inzwischen den<br />
Rhein herunter geflossen … Es<br />
gab tragikomische Momente: Als<br />
ich mit den Windeln meines Sohnes<br />
vor den Mülltonnen stand,<br />
musste ich meinen Mann anrufen<br />
und fragen: „In welche Tonne soll<br />
ich die Windeln werfen?“<br />
Auch für mich traurige Situationen:<br />
Als meine Tochter ihren dritten Geburtstag<br />
feierte, kannte ich fast niemanden,<br />
den wir hätten einladen können.<br />
Mit meinen Kindern ging ich in die<br />
Krabbelgruppe, wurde Elternvertreterin im<br />
Kindergarten und in der Schule, aber gleichzeitig<br />
habe ich argentinische Kekse gebacken und Tango<br />
im Kindergarten gesungen. Einmal weinte ich auf<br />
dem Rückweg von der Bäckerei nach Hause, weil<br />
mich der Bäcker nicht einmal beim fünften Einkauf<br />
gefragt hatte, woher ich komme. Ein argentinischer<br />
Bäcker hätte schon längst von einem Ausländer<br />
wissen wollen: „Gefällt es Ihnen?“ „Wie lange bleiben<br />
Sie?“ Es tat mir weh, dass der Bäcker stumm<br />
blieb. Mein Mann tröstete mich. Ich solle es nicht<br />
persönlich nehmen. Der Bäcker wolle mich wahrscheinlich<br />
nicht ausfragen. In Deutschland respektiere<br />
man die Privatsphäre des anderen.<br />
Ich lernte, vor einem schnellen Urteil immer<br />
erst zu fragen: „Warum machen die Deutschen<br />
das genau so und nicht anders?“<br />
Fragen, immer<br />
erst fragen! Mir fiel es<br />
schwer zu akzeptieren,<br />
dass eine deutsche<br />
„Party“ ohne Tanz<br />
möglich ist. Dies wäre in Argentinien<br />
undenkbar. Konzerte,<br />
Opern und Museen halfen mir,<br />
mich in Deutschland wohl zu<br />
fühlen. Das Internet verkürzte<br />
die Distanz zu meiner Familie.<br />
Auch meine Latinas haben mir<br />
geholfen und meine IW-Freundinnen,<br />
die ich immer ganz offen<br />
fragen konnte, wenn ich etwas nicht<br />
verstand.<br />
Vieles gelang mir nicht: Skifahren, fehlerfreies<br />
Deutsch, weit im Voraus Termine zu vereinbaren<br />
oder jemandem nicht ins Wort zu fallen. Vermisse<br />
ich Argentinien? Manchmal mehr, manchmal weniger.<br />
Das wird mein ganzes Leben so bleiben. Damit<br />
muss ich leben. Wenn ich Argentinien sehr vermisse,<br />
hilft es mir, argentinisch zu kochen, argentinische<br />
Musik zu hören, mit meinen Eltern zu telefonieren<br />
und meine argentinische Freundin zu<br />
treffen, die auch in Konstanz wohnt.<br />
Wenn ich jetzt aber in Argentinien bin, sagen<br />
meine Freundinnen und meine Familie: „Du bist<br />
eingedeutscht worden.“ Ich verstehe nicht, was sie<br />
damit sagen wollen. Bin ich jetzt Deutsche? Bin ich<br />
immer noch Argentinierin? Ich weiß es nicht.<br />
Das einzige, was ich weiß: Bei einem Gottesdienst<br />
in meinem Urlaubsland Spanien stimmte der Chor<br />
ein deutsches Lied an. Ich sang mit, hatte Tränen in<br />
den Augen und fühlte: Dieses Lied kommt aus meiner<br />
Heimat.<br />
Marcela Chico-Schneider, IWC Konstanz Constantia<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 35
TITELTHEMA<br />
„Immer wieder gern öffne ich für dich die Tür“<br />
Meine IW-Freundin Sengül öffnet mir mit einem<br />
strahlenden Lächeln die Tür. Ihr Name bedeutet<br />
glückliche Rose. Auf ihrem Schreibtisch steht das<br />
Bild eines wohlwollend und würdig blickenden<br />
Mannes mit Bart; mich erinnert es an Bilder von<br />
Jesus. Ich erfahre, dass es Ali ist, der Schwiegersohn<br />
von Mohammed, nach dem sich die Aleviten benennen.<br />
Sengül kommt aus einer alevitischen Familie.<br />
Aleviten sind der Menschlichkeit und der Toleranz<br />
verpflichtet. Sie betrachten alle Religionen und alle<br />
Völker als gleichwertig.<br />
Sengüls Vater wurde in Anatolien geboren und war<br />
eines von vielen Kindern. Der Erbfolge nach hatte er<br />
nichts zu erben, da der älteste Bruder die Schafe<br />
und der zweitälteste das Haus bekam. Sengüls Vater<br />
erhielt die Chance, ein staatliches Internat für Jungen<br />
zu besuchen. Es lag weit vom Heimatdorf entfernt<br />
und dort herrschten sehr raue Sitten. Es war<br />
nicht einfach für den Vater, aber der Schulabschluss<br />
ermöglichte es ihm zu studieren. Im Studium heiratete<br />
er und sie bekamen ein Mädchen – Sengül. Die<br />
junge Familie wohnte bei den Schwiegereltern, wo<br />
sie mehr als zusätzliche Esser gesehen wurden, sodass<br />
nach dem Studium eine andere Lösung gefunden<br />
werden musste. Da bot es sich an, den Schritt<br />
nach Deutschland zu tun.<br />
Unsere IW-Freundin Sengül<br />
vom IWC Mannheim<br />
„Niemand verlässt sein Land leichtfertig“, sagte<br />
Sengüls Vater damals und heute noch, wenn über<br />
Asylsuchende gesprochen wird. Die erste Arbeitsstelle<br />
fand er in Mannheim bei der Firma Fulmina.<br />
Mit Frau und Tochter lebte er in dem Stadtteil Hochstätt.<br />
Dort gab es einfache, bezahlbare Wohnungen.<br />
Das in der Türkei abgeschlossene Studium wurde<br />
nicht anerkannt und so schuftete Sengüls Vater am<br />
Fließband. Rasch fiel einem Vorarbeiter auf, dass<br />
er präzise und fachkundig Maschinen reparierte.<br />
Überzeugt von dessen Fähigkeiten motivierte er<br />
ihn, ein Studium in Deutschland zu beginnen. Damit<br />
bahnte sich ein Wendepunkt im Leben der Familie<br />
an. Er wurde Dreher und Maschinenbauingenieur<br />
und blieb sein ganzes Arbeitsleben der Firma treu.<br />
Die Überzeugung, dass es in Deutschland vor allem<br />
die Chance gab, zu lernen und zu studieren, übertrug<br />
er auf seine Kinder. Sengül machte Abitur und<br />
studierte in Frankreich BWL. Ihre erste Arbeitsstelle<br />
nahm sie in Frankreich in der Modebranche an. Auf<br />
einer Hochzeit lernte sie ihren späteren Ehemann<br />
kennen. In Fabian Engelhorn hat sie die Liebe ihres<br />
Lebens gefunden. Sie haben gemeinsam drei Kinder.<br />
Als ihre Schwester überraschend stirbt und ein<br />
15-jähriges Kind hinterlässt, überlegt Sengül nicht<br />
lange und nimmt das Kind wie ihr eigenes in der<br />
Familie auf. Seit zwei Jahren ist Sengül selbstständig<br />
als Creative Designer und Eventmanagerin tätig.<br />
Zwischen wie vielen Welten ist sie gewandert! Zwischen<br />
ihrer anatolischen Heimat, Deutschland und<br />
Frankreich, zwischen der einfachen Arbeitersiedlung<br />
in Mannheim-Hochstätt und dem Lindenhof,<br />
einer der besten Wohnlagen in Mannheim, zwischen<br />
der Rolle als Mutter und der als selbstständiger<br />
Businessfrau. Und alles mit einem Lächeln.<br />
Sie freut sich, sagt Sengül zum Abschluss unseres<br />
Gesprächs, dass sie Freunde aus ganz unterschiedlich<br />
geprägten Ländern hat, und empfindet es als<br />
Bereicherung, dass in ihrer Familie in drei Sprachen,<br />
Deutsch, Türkisch und Französisch kommuniziert<br />
wird. Denn jede Sprache bringt den Blick einer<br />
anderen Kultur und Gesellschaft mit sich. Diese<br />
Weltoffenheit liebt und lebt sie.<br />
Genauso herzlich wie ich empfangen wurde,<br />
werde ich auch verabschiedet: „Immer wieder gern<br />
öffne ich für dich die Tür.“<br />
Angelika Zöbeley, IWC Mannheim<br />
36 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Mexiko – Deutschland<br />
Schön – schöner; improvisierter<br />
– organisierter;<br />
lebensfroher –<br />
überlegter; freizügiger<br />
– gepflegter; zugänglicher<br />
– zurückhaltender;<br />
freundlicher –pünktlicher;<br />
allgemeine Unsicherheit –<br />
soziale Sicherheit. In Mexiko,<br />
von deutschen Eltern geboren,<br />
lebte ich bis zum Abitur. Zu Hause<br />
sprachen wir deutsch, sonst spanisch. Zum<br />
Studium ging man nach Deutschland, um in<br />
Mexiko bessere Startmöglichkeiten zu haben.<br />
Nach einem Kirchenmusik- und Geigenstudium<br />
heiratete ich. Mit meinem deutschen Mann ging ich<br />
für zehn Jahre nach Togo, Madagaskar und Kamerun,<br />
wo zwei unserer Kinder geboren wurden, die<br />
dort dreisprachig aufwuchsen. Seit 1978 leben wir<br />
wieder in Deutschland, wo noch eine Tochter geboren<br />
wurde. Bis zum Tod meiner Eltern reisten<br />
wir fast alle zwei Jahre nach Mexiko. Inzwischen<br />
lebt nur noch ein Bruder dort<br />
und drei in Deutschland, wegen der<br />
zu großen Unsicherheit und der<br />
Mafia dort. Ich habe mich immer als<br />
Deutsche<br />
gefühlt und<br />
bin froh und<br />
dankbar,<br />
meinen Platz<br />
auf der Welt in<br />
Konstanz gefunden<br />
zu haben.<br />
Dörtlott Winkler, IWC Bodensee<br />
TITELTHEMA<br />
Anzeige<br />
Nach den spannenden Reisen,<br />
Iran, Armenien und Usbekistan,<br />
folgt ein weiterer Höhepunkt:<br />
GEORGIEN – Mitte September 2017<br />
„Es wird berichtet, als Gott die Erde unter den Völkern<br />
aufteilte, waren die Georgier nicht dabei. Als<br />
diese später ein Stück Land für sich beanspruchten,<br />
war der Herrgott zunächst erzürnt, aber er erkannte<br />
schon bald die Fröhlichkeit, den Charme und die Warmherzigkeit dieses Volkes. Somit schenkte Gott<br />
den Georgiern den paradiesischen Flecken Erde, den er eigentlich sich selbst vorbehalten hatte.“<br />
Lassen Sie sich begeistern von jahrtausende alten Schätzen und einer eindrucksvollen Melange aus<br />
Geschichte, Geschichten und Kulturen.<br />
Erleben Sie selbst die Lebenslust und Fröhlichkeit der Georgier!<br />
SAVE THE DATE 2018<br />
INTERNATIONAL CONVENTION – MELBOURNE – Australien (11. bis 14. April 2018)<br />
Geplant sind exklusive Ausflüge in Melbourne und eine Gruppenreise durch Australien, im Anschluss an die Inner Wheel<br />
Weltkonferenz.<br />
Interessenten für diese oder andere Reisen wenden sich bitte an:<br />
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© Wikimedia<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 37
TITELTHEMA<br />
Der vertauschte Bräutigam<br />
Indien ist das Land der Vielfalt und der großen<br />
Gegensätze, die in allen Bereichen des täglichen<br />
Lebens sichtbar werden und den Fremden, der<br />
wie ich einige Jahre dort verbracht hat, erstaunen,<br />
entsetzen, rühren und belustigen. Die Vielfalt<br />
äußert sich vor allem in der Unzahl von Sprachen<br />
und Dia lekten, von religiösen Gemeinschaften, die<br />
sich gelegentlich mit fatalen Folgen bekämpfen. Die<br />
ar cha ischen Traditionen der älteren Generation<br />
kolli dieren mit der Lebensauffassung der jungen<br />
Leute, die immer häufiger eine zeitgemäße Ausbildung<br />
haben und sich den sozialen Zwängen<br />
einer tradi tionellen Gesellschaft nicht mehr fügen.<br />
Eine dieser Diskrepanzen sind die sogenannten<br />
„arranged marriages“, das heißt der von den Eltern<br />
vereinbarten Ehe ihrer Kinder, vor allem, wenn diese<br />
Tradition in den Familien des gehobenen, akademischen<br />
Bürgertums weiterhin besteht.<br />
Diese Familien streben für ihre Kinder – auch<br />
für die Töchter – eine höhere Bildung an. Sie sind<br />
stolz darauf, wenn sie ihre Kinder an angesehenen<br />
Universitäten in England oder in den USA<br />
studieren lassen können. Kehren die jungen Leute<br />
nach mehrjährigem Auslandsaufenthalt nach Indien<br />
zurück und stehen im Berufsleben, beginnt<br />
die Suche nach einem geeigneten Ehepartner für<br />
die Kinder.<br />
Die jungen Leute, gebildet, welterfahren, unabhängig,<br />
beugen sich dieser archaischen Tradition.<br />
Ihre Erwartungen von der Ehe sind von Ratio -<br />
nalität, sozialem Niveau, Bildung und Kaste geprägt,<br />
nicht von Gefühlen. Diese gibt es nur in<br />
Bollywood-Filmen, in der Realität überdauern<br />
Ehen, aus Vernunft geschlossen und von den Eltern<br />
bestimmt.<br />
Sunita, die schöne Tochter von guten Freunden, hatte<br />
ihr Studium an einer namhaften amerikanischen<br />
Universität abgeschlossen und eine Stelle in einer<br />
Consulting Firma in Neu-Delhi angenommen. Zum<br />
Kummer der Mutter fand sie für Sunita keinen passenden<br />
Partner. Eines Tages wurden wir zur Verlobungsfeier<br />
von Sunita eingeladen. Die Mutter hatte<br />
ihr Ziel erreicht. Neben einer stummen Sunita saß<br />
ein deutlich älterer Mann, klein, korpulent, kahl und<br />
mit dicker Brille, im Gespräch sympathisch, gebildet<br />
und humorvoll.<br />
Den Hochzeitstermin konnten wir nicht wahrnehmen,<br />
ließen uns aber von meiner Mutter vertreten.<br />
Begeistert schwärmte sie von der einmaligen Veranstaltung<br />
und dem schönen Paar. Schön? Die Braut<br />
ja, aber der Bräutigam? Meine Mutter insistierte, ich<br />
behauptete, sie hätte aus Sprachunkenntnis die<br />
Personen verwechselt, die Diskussion wurde abgebrochen.<br />
Nach einigen Tagen erschien meine Mutter triumphierend<br />
mit einem Erinnerungsfoto, das sie zwischen<br />
Sunita und einem schönen jungen Mann<br />
zeigte. Neugierig rief ich meine Freundin an. Im<br />
Nebensatz fragte ich: „but the groom is not the same<br />
person we met in your house?“ Ein karges „No!“<br />
war die Antwort, ein Moment der Stille, dann Themawechsel.<br />
Sunita hatte sich gegen den Willen ihrer Eltern<br />
durchgesetzt und den indischen Bollywood-Traum<br />
der großen Liebe Wirklichkeit werden lassen. Wie in<br />
allen Geschichten mit Happyend hören wir, dass das<br />
Paar Kinder hat und glücklich in den USA lebt.<br />
Glücklich bis an ihr Lebensende? Wir wünschen es<br />
Sunita von Herzen …<br />
Fiorenza Richter, IWC Berlin-Tiergarten<br />
38 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Im Gespräch mit Nermina Regenfuß<br />
Wie bist Du nach Deutschland gekommen?<br />
Nermina: Mit sieben Jahren, kurz nach meiner Einschulung,<br />
bin ich 1972 mit meiner Mutter und meiner<br />
kleinen Schwester aus Sarajewo nach Ulm gekommen;<br />
dort war mein Vater schon seit drei Jahren<br />
aus beruflichen Gründen tätig.<br />
Wie habt Ihr Euch verständigt?<br />
Nermina: Wir konnten noch kein Wort Deutsch<br />
sprechen, was meine Mutter bewog, meine Schwester,<br />
mich und sich selbst vorwiegend in der Wohnung<br />
zu halten; dieses Abschotten lag mir gar nicht.<br />
Für meine Eltern war die deutsche Kultur fremd;<br />
daher verhielten sie sich zunächst zurückhaltend,<br />
manchmal mit Ängsten. Unsere Religion ist der Islam,<br />
doch meine Mutter war schon in Sarajewo eine<br />
eher selbstbewusste, unabhängige Frau, die kein<br />
Kopftuch trug und auch nicht in die Moschee ging.<br />
Die Religion war mehr lose Verbundenheit mit deren<br />
traditionellen Werten.<br />
Wie hast Du Dich integriert<br />
und wie war Deine Schulzeit?<br />
Nermina: Eigentlich hatte ich immer Glück und fand<br />
immer Menschen, die mir weiterhalfen und mich<br />
anspornten. Ich habe instinktiv begriffen, dass das<br />
Wichtigste das Erlernen der deutschen Sprache<br />
war; Kinder lernen diese leichter; damals wie heute<br />
empfinde ich: Erst die Sprache erschließt einem die<br />
Wesenheit der Kultur. Ich habe selbst großen Wert<br />
darauf gelegt, beide Sprachen wie eine Muttersprache<br />
zu beherrschen.<br />
Wir verbrachten die Schulferien immer in Bosnien<br />
– und auch dort hatte ich noch guten Kontakt zu<br />
meinen Freundinnen, die mich mit der bosnischen<br />
Schullektüre versorgten – ich habe das alles verschlungen.<br />
Auch nach dem Umzug nach Bad Homburg<br />
hatte ich einen unglaublichen Integrationswillen.<br />
Ich liebte es, in die bürgerlichen Häuser meiner<br />
Schulfreundinnen zu gehen und fühlte mich dort<br />
wohler als zu Hause. Selbst Weihnachten feierte ich<br />
im Haus meiner Freunde, die mich wie ihr Kind aufgenommen<br />
hatten. Ich wollte beten wie sie, begleitete<br />
sie zur Messe, aber da merkte ich bald, dass<br />
Religion nicht die Bedeutung für mich hat. Ich habe<br />
mich selbst bei Vereinen wie Gesangs- und Turnverein<br />
angemeldet, um bei allem dabei zu sein, um akzeptiert<br />
und geschätzt zu werden. Ich wollte sein<br />
wie die anderen, wollte ihre Sprache sprechen, ihre<br />
Lieder singen; ich wollte einfach dazugehören, zumal<br />
ich merkte, wie uns seitens der deutschen Umgebung<br />
mit Misstrauen und Ausgrenzung begegnet<br />
wurde.<br />
Bist Du mit Deinen Eltern in Konflikt geraten?<br />
Nermina: Auf jeden Fall! Als Kind steht man tatsächlich<br />
zwischen den Welten; viel größer aber war<br />
der Spagat zwischen den Eltern als Träger der eigenen<br />
Kultur und meiner eigenen Person. Dies barg<br />
reichlich Konfliktpotenzial; letztendlich nahm es ein<br />
versöhnliches Ende, da auch die Eltern einen, wenn<br />
auch langsamen Integrationsprozess durchlebten.<br />
Sie allerdings, und auch meine jüngere Schwester,<br />
gingen nach 17 Jahren zurück nach Sarajewo. Das<br />
war für mich nie ein Thema.<br />
Das Beste, das meine Eltern für mich getan haben,<br />
war mich 1972 nach Deutschland gebracht zu<br />
haben. Ich bin dankbar, dass ich Teil dieser Kultur<br />
sein darf.<br />
Carola Pinckernelle sprach mit Nermina Regenfuß, beide IWC München<br />
TITELTHEMA<br />
„Von allem, was der Mensch<br />
baut und aufbaut, gibt es nichts Besseres<br />
und Wertvolleres als Brücken.“ (Ivo Andric)<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 39
TITELTHEMA<br />
Meine Erfahrungen als<br />
„Ausländerin“ in Deutschland<br />
Seit 41 Jahren wohne ich in Deutschland. Ich bin<br />
Französin und wohne seit 19<strong>71</strong> im „Ausland“. Drei<br />
Jahre habe ich für die Financial Times Library in<br />
London gearbeitet. Die Engländer waren damals<br />
sehr „relaxt“. Als ich einmal Stress auf der Arbeit<br />
hatte, sagte mir mein Chef: „Keep cool, Froggy,<br />
tomorrow is another day.“ Ich wurde von meinen<br />
Kollegen „Froggy“ genannt, weil die Franzosen Frösche<br />
essen. Ich nannte sie dann „Roastbeef“.<br />
Anfang 1975 kehrte ich mit meinem Mann auf den<br />
„Kontinent“ zurück. Für mich war es ein Schock!<br />
Nach drei Jahren England konnte ich kein Wort<br />
Deutsch mehr sprechen, und dann dieser Dialekt! –<br />
ich habe nur „Bahnhof“ verstanden.<br />
Aber das Leben in München war schön. Ich habe<br />
meinem Mann, der eine hohe Position bei einer<br />
gastronomischen Unternehmensgruppe hatte, geschäftlich<br />
unterstützt, obwohl ich von Management<br />
erst wenig wusste. In Frankreich hatte ich an der<br />
Sorbonne Philosophie, Soziologie und Psychologie<br />
studiert! Jedoch ich bin lernfähig.<br />
Eines Mittags begleitete ich meinen Mann, als<br />
plötzlich ein Herr in bayerischer Tracht mich nach<br />
etwas fragte, das ich nicht verstand. Er schien ziemlich<br />
in Eile zu sein. Er wurde immer nervöser und<br />
ich verstand immer weniger, bis endlich mein Mann<br />
kam und sagte: „ganz hinten links!“ Er hatte mich<br />
nach den Toiletten gefragt ; ich hatte ihn wegen des<br />
Dialektes nicht verstanden.<br />
Nach sechs Monaten München zogen wir nach Dortmund.<br />
Meine drei Kinder sind dort geboren. Nach<br />
dem viel zu frühen Tod meines lieben Mannes brach<br />
meine Welt zusammen; ich fühlte mich sehr allein.<br />
Mein Leben veränderte sich schon bald, als ich 1991<br />
wegen einer neuen IWC-Gründung angeschrieben<br />
wurde und ich spontan Inner Wheelerin wurde.<br />
Diese Entscheidung habe ich niemals bereut. Dadurch<br />
konnte ich mir einen neuen Freundeskreis<br />
aufbauen. IW wurde zu einem wichtigen Teil in meinem<br />
Leben: mit tollen Erfahrungen, Ereignissen<br />
und Herausforderungen und mit vielen Ämtern.<br />
Es brauchte eine gewisse Zeit, um mich in Deutschland<br />
wohl zu fühlen. Es liegt sicher auch an der deutschen<br />
Mentalität. In Deutschland wird sehr viel nach<br />
Regeln gehandelt und getan. Zum Beispiel wartet<br />
man in einem Geschäft in einer Warteschlange, bis<br />
man dran ist. In Frankreich dagegen versucht man<br />
immer wieder, sich nach vorne zu drängeln; es<br />
klappt oder es klappt nicht, aber wenigsten hat man<br />
es versucht! Auch verschenkt man hier Blumen unverpackt,<br />
in Frankreich ist das unhöflich. Oder aber<br />
man wartet in Deutschland bei Einladungen, bis die<br />
Gastgeberin anfängt das Glas zu erheben. Nicht in<br />
Frankreich; jeder trinkt, wann er will. Nach einer<br />
Weile lernt man diese Sitten, aber es war nicht leicht<br />
und in meinem Herzen bin ich Französin geblieben.<br />
Ab und zu ertappe ich mich immer noch beim Trinken,<br />
ohne auf die anderen gewartet zu haben!<br />
Nach diesem Rückblick möchte ich noch hinzufügen:<br />
IW ist das Beste, was mir passieren konnte.<br />
Ich bin einfach eine unverbesserliche begeisterte<br />
Inner Wheelerin; nicht umsonst heißt unsere Organisation<br />
„International Inner Wheel“! Voilà! Merci<br />
pour votre attention.<br />
Catherine Vonier, IWC Dortmund-Hörde<br />
40 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Das Leben verbessern<br />
Eine Welt: Kevin Ewudzie<br />
und IW-Freundin Heidi Kruse<br />
Arbeiten und leben in Deutschland, helfen und sich<br />
für die Weiterentwicklung seiner afrikanischen Heimat<br />
einsetzen, das ist der Alltag von Kevin Ewudzie.<br />
Vor 30 Jahren flüchtete er als junger Mann vor dem<br />
Militärregime aus Ghana. Inzwischen lebt er mit<br />
seiner deutschen Familie im ländlichen Dithmarschen,<br />
wo er in einem Pflegeberuf arbeitet. Regelmäßig<br />
besucht er seinen Heimatort Yamoransa in<br />
Westafrika. Dort ererbte er den Titel Stammeskönig.<br />
Die Probleme vor Ort kennt er gut und hat vor<br />
Jahren bereits ein großes Berufsschulprojekt mit auf<br />
den Weg gebracht. Zurzeit engagiert er sich für den<br />
Bau öffentlicher Toi lettenanlagen, um die Hygiene<br />
im Land zu verbessern. Hierfür wirbt er in Deutschland<br />
Spenden ein. Die Verbindung zum IWC Heide<br />
erfolgte durch Mitglied Heidi Kruse. „Die Wenigsten<br />
haben Toiletten in ihren Häusern“, klärt sie auf.<br />
Man gehe einfach „in den Busch“, um sich zu erleichtern.<br />
Der IWC Heide unterstützt das „Toilettenprojekt“<br />
des zwischen den Welten lebenden ehemaligen<br />
Flüchtlings.<br />
Anke Block, IWC Heide<br />
TITELTHEMA<br />
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TITELTHEMA<br />
Von Indonesien nach Deutschland<br />
Ich komme aus Indonesien, dem größten islamisch<br />
dominierten Land der Welt. Als Ausländerin und<br />
Muslimin, die seit 39 Jahren in Deutschland lebt,<br />
verfolge ich das Thema „Islam“ mit Interesse und<br />
auch ein bisschen mit Argwohn. Vor „nine eleven“<br />
habe ich mir über Religion wenig Gedanken gemacht.<br />
Ich komme zwar aus einer praktizierenden<br />
islamischen Familie, aber meine Eltern waren in ihren<br />
Religionsansichten sehr offen und ziemlich „modern“.<br />
Hier lebe ich mit meinem deutschen Ehemann<br />
und deutschen Kindern so normal wie andere auch.<br />
Was mich am Anfang unter anderem ziemlich irritierte,<br />
doch was ich inzwischen sehr schätze, ist die<br />
Gradlinigkeit der Deutschen. Die Wahrheit ist ihnen<br />
wichtig. Bei uns gelten Harmonie und Höflichkeit als<br />
höchste Tugenden. Wenn hier Selbstlob als durchaus<br />
normal gilt, ist es bei uns Bescheidenheit. Ein<br />
Sprichwort sagt: Sei wie die Reisähren, je mehr Inhalt<br />
sie haben, desto mehr beugen sie sich zur Erde.<br />
Mit anderen Worten: Je klüger man ist, desto bescheidener<br />
ist man. Am Anfang haben wir in Baden-<br />
Württemberg gewohnt, zur Miete in einem Wohnblock.<br />
Als ich die dort übliche „Kehrwoche“ gut<br />
absolviert hatte und auch beim Verlassen der<br />
Waschküche alles sauber und ordentlich hinterließ,<br />
wurde ich voll akzeptiert. (Das Mädle ko schaffe!)<br />
Inzwischen hat die vermeintlich zunehmende „Islamisierung“<br />
der westlichen Welt vieles verändert,<br />
verstärkt noch durch Migration und Flüchtlinge, und<br />
die Menschen auf beiden Seiten sensibilisiert. Auch<br />
in meiner alten Heimat Indonesien, das früher bekannt<br />
war für seine Toleranz, kein Gottesstaat ist,<br />
sondern eine säkulare Demokratie, hat durch Strömungen<br />
besonders aus Saudi-Arabien eine stärkere<br />
Islamisierung stattgefunden; früher trugen die<br />
Frauen und Mädchen westliche Kleidung, jetzt tragen<br />
fast 80 Prozent Kopftuch und lange Kleider. Ich<br />
werde heute öfter über meine Meinung zum Islam<br />
gefragt und sage dann: „Ich bin Muslimin aus Indonesien<br />
und keine Araberin.“ Ich fühle mich in<br />
Deutschland zuhause, weil ich hier meine Familie<br />
habe, gute Freunde gefunden habe, die Sprache<br />
spreche und auch in der Sprache denke. Ich kleide<br />
mich wie alle anderen und falle eigentlich nur durch<br />
mein Aussehen als Asiatin auf. Früher machte es<br />
mich manchmal traurig, wenn Freundinnen von<br />
dem Ort, wo sie seit ihrer Kindheit wohnen, als Heimat<br />
und von Geborgenheit sprachen. So habe ich<br />
das nicht, aber ich fühle mich als Weltbürger (durch<br />
den Job meines Mannes haben wir in verschiedenen<br />
Ländern gelebt), der da, wo er wohnt, zuhause und<br />
glücklich ist.<br />
Eka Cisek-Rachman, IWC Würzburg<br />
Wanderer zwischen den Welten<br />
Foto: © bkl<br />
Als junges Paar und in Erwartung unseres ersten<br />
Kindes führte uns die Arbeit meines Mannes als<br />
Diplomat nach Lima, Peru. Eine neue Welt für uns!<br />
Spuren spanischer Konquistadors, Nachkommen<br />
der Inkas und Afrikaner, eine große Kolonie Chinesen<br />
und auch Japaner. Welch eine kulturelle<br />
Vielfalt! Exotische Rezepte mit mir unbekannten<br />
Zu taten, eine beeindruckende inkaische und präinkaische<br />
Kultur, bunte Volksfeste und ein intensiv<br />
gelebte, ihren Traditionen angepasstes Christentum.<br />
Dieser erste Auslandsposten hat in uns die Neugier<br />
auf weitere neue Welten geweckt. Wir hatten das<br />
große Glück, unsere berufstätigen Jahre zwischen<br />
Europa, Nahost, Asien, Nord- und Südamerika sowie<br />
Zentralasien zu verbringen. Mein Mann in<br />
Tsingtao, China, geboren und aufgewachsen, vier<br />
Kinder in Lima und New York geboren, unsere<br />
Schwiegertöchter aus Achmeta, Georgien, sowie aus<br />
Montevideo. Ich selbst bin als Deutschfranzösin in<br />
Barcelona geboren und aufgewachsen und wandere<br />
weiterhin zwischen den Welten.<br />
Dominique Bracklo, IWC München-Isar<br />
42 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Zuhause auf vier Kontinenten<br />
und in fünf Ländern, geht das?<br />
TITELTHEMA<br />
Geboren in Jena und aufgewachsen<br />
in Bayern<br />
hätte ich es mir niemals<br />
träumen lassen, dass<br />
mich mein Lebensweg<br />
einmal auf vier Kontinente<br />
führen würde. 1974<br />
Marlis Zimmermann folgte ich meinem späteren<br />
Mann nach Toronto,<br />
Kanada. Die beruflichen Aufgaben meines Mannes<br />
brachten weitere Umzüge mit sich. 1981 ging es nach<br />
Lagos, Nigeria. Von 1986 bis 1991 lebten wir in Dublin,<br />
Irland. Sydney, Australien war von 1991 bis 2001<br />
unsere Heimat. Als aufgeschlossene und auch wissbegierige<br />
Person habe ich neue Herausforderungen<br />
immer gerne angenommen. In allen Ländern haben<br />
mir einheimische und zugezogene Frauen – wie ich<br />
– geholfen, schnell heimisch zu werden und das<br />
neue Land und seine Gepflogenheiten kennen zu<br />
lernen. Ich selbst habe mich vielfältig ehrenamtlich<br />
engagiert, unter anderem in den Kindergärten und<br />
Schulen unserer Söhne sowie in den lutherischen<br />
Gemeinden in Dublin und Sydney. Wie überall auf<br />
der Welt waren auch unsere Kinder „Türöffner“.<br />
Aus meiner Erfahrung stelle ich fest, dass das gegenseitige<br />
Verstehen Zeit und langen Atem braucht<br />
und ein gehöriges Maß an eigener Initiative und<br />
Offenheit. So kann es gelingen. Ein Aspekt, der vielleicht<br />
auch in der international aktuellen Situation<br />
bedenkenswert ist. Schwer sind mir die häufigen<br />
Abschiede gefallen, wenn auch die vielen positiven<br />
Erfahrungen überwiegen. Auf die Eingangsfrage<br />
kann ich überzeugt antworten: ja, man kann auf<br />
vier Kontinenten und in fünf Ländern zuhause sein.<br />
Inner Wheel hat mir geholfen, mich jetzt in Thüringen<br />
und Erfurt heimisch zu fühlen, wo ich seit 15<br />
Jahren gerne lebe. Unsere Kinder haben die Sehnsucht<br />
nach der großen Welt geerbt und leben in<br />
Wien, Paris und London.<br />
Marlis Zimmermann, IWC Erfurt-Gotha<br />
Hin- und hergerissen zwischen zwei Welten<br />
Ich wurde 1967 auf den Philippinen geboren und<br />
wohne seit 26 Jahren mit meinem Mann und unseren<br />
drei Kindern in Kressbronn am Bodensee. Ich<br />
fühle mich hier sehr wohl, doch manchmal bin ich<br />
hin- und hergerissen zwischen zwei Welten. Oft<br />
denke ich, dass es den Deutschen mit ein bisschen<br />
mehr philippinischer Gelassenheit, Fröhlichkeit<br />
und Wärme besser ginge. Und die Filipinos könnten<br />
etwas mehr deutsche Tugenden wie Ordnung und<br />
Zuverlässigkeit gebrauchen. Seit 1992 organisieren<br />
mein Mann und ich ein Projekt in meinem Heimatort<br />
auf den Philippinen mit den Schwerpunkten<br />
Ausbildung und Brunnenbau. Es macht mich glücklich,<br />
jenen zu helfen, die weniger haben als wir.<br />
Das erfüllt unser Herz und gibt uns Zufriedenheit.<br />
Meine Freundinnen vom IWC Lindau haben einen<br />
Brunnen gespendet, der 1.000 Kinder mit frischem<br />
Trinkwasser versorgt. Es ist schön zu sehen, dass<br />
eine enge Freundschaft zwischen meinen zwei Welten<br />
entstanden ist und ich hier wie dort eine Heimat<br />
haben kann.<br />
Aurora Kugel, IWC Lindau<br />
Aurora Kugel hat mit ihrem Ehemann Dr. Reinhold<br />
Kugel das Kressbronn-Toril-Education-Program aufgebaut,<br />
das in der Kleinstadt Toril (Mindanao) hilfsbedürftige<br />
Menschen durch Ausbildung, Arbeitsbeschaffung<br />
und Direkthilfe unterstützt. Für ihr<br />
Engagement wurde das Ehepaar 2013 von der Stiftung<br />
Entwicklungszusammenarbeit (SEZ) Baden-<br />
Württemberg ausgezeichnet.<br />
Anmerkung der Clubkorrespondentin Dr. Marianne Paffenholz<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 43
TITELTHEMA<br />
Meine Zeit in Finnland<br />
Im Herbst 1966 ging ich an die Handelsvertretung<br />
der BRD – später Botschaft – nach Helsinki.<br />
Der erste Eindruck war dunkel, es regnete<br />
bis Weihnachten. Mit Einsetzen des Schnees wurde<br />
es hell und man genoss die Zeit draußen; mit Skilaufen<br />
von der Haustür an – sämtliche Sportplätze<br />
waren jetzt Eislaufplätze.<br />
damals schon bekannt. Die Kinder<br />
blieben im Winter bis zu 15<br />
Grad minus draußen. Der finnische<br />
Lebensstil hat meinen<br />
Geschmack geprägt. Ich liebe<br />
die klaren Linien und die<br />
farbenfrohen Stoffe.<br />
Dem kurzen Frühling folgte der Sommer, nie<br />
wurde es richtig dunkel. Nach meiner Heirat wurden<br />
1968 und 1972 meine beiden Kinder geboren.<br />
Zu dieser Zeit war Finnland das Land mit der niedrigsten<br />
Säuglingssterblichkeit, Schwangerenvorsorge<br />
und -nachsorge waren hervorragend; ohne<br />
Inanspruchnahme aller Untersuchungen bekam<br />
man kein Kindergeld. Der Waldkindergarten war<br />
Kontakt mit Finnen<br />
zu bekommen, war<br />
schwierig. Man<br />
muss immer selbst<br />
aktiv werden. Aber:<br />
einmal Freunde, immer<br />
Freunde!<br />
Helga Günzel, IWC Ostfriesland<br />
Drei verschiedene Kontinente<br />
Gabi Brenscheidt<br />
Meine „Wanderung“<br />
führte mich 1975 auf drei<br />
verschiedene Kontinente<br />
– Amerika, Europa und<br />
Asien – sechs Städte in<br />
neun Jahren. Der Grund<br />
waren berufliche Stationen<br />
meines Mannes.<br />
Erwartet haben mich kostbare Erfahrungen und bereichernde<br />
Begegnungen. Gefordert wurden Flexibilität,<br />
Anpassungsfähigkeit, Kommunikationsfreude,<br />
positive Einstellung und manchmal Mut. Meine<br />
Zeit konnte ich nutzen, um mich mit den fremden<br />
Welten vertraut zu machen. Ich habe Vorlesungen<br />
in Geschichte und den Rechtswissenschaften gehört,<br />
habe Vorträge besucht und Reisen durchs<br />
Land unternommen. Für die Einreise in die USA<br />
konnte ich ein Visum nur mit dem Nachweis ausreichender<br />
Englischkenntnisse (TOEFL-Test) erhalten.<br />
Das Beherrschen der Sprache ist der Schlüssel zum<br />
Ankommen. Unsere erste Station: Austin,<br />
Texas, Universitätsstadt und Regierungssitz.<br />
Die Texaner sind stolz auf<br />
ihr Land und auf ihren Bundesstaat.<br />
Wer besaß damals bei uns schon<br />
eine deutsche Fahne oder hatte<br />
sie gar vor seinem Haus gehisst?<br />
In Texas ist das normal.<br />
Und so wie alles in Texas groß<br />
ist, wird auch die Gastfreundschaft<br />
großgeschrieben. Als<br />
Deutscher bekommt man Sympathien<br />
auf Vorrat geschenkt,<br />
denn so mancher Texaner hat<br />
deutsche Ahnen …<br />
Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch:<br />
Benjamin Franklin war vor zirka<br />
260 Jahren wenig von der Ankunft deutscher<br />
Einwanderer angetan – für ihn waren<br />
sie rückständig und ignorant …<br />
44 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Dann ein Jahr New York City. Dass Du<br />
Deutsche bist, ist egal. Ohne Zuwanderer<br />
wäre die Stadt beschaulich<br />
leer, das Anderssein ist die<br />
Regel. Jeder sollte sich vom<br />
Strom aufnehmen lassen und<br />
dennoch seinen eigenen Weg<br />
finden. Die hastenden Menschen,<br />
der Straßenlärm, die Enge und<br />
Höhe der Häuser wirken einschüchternd.<br />
Doch plötzlich fühlst Du es, Du bist<br />
zum New Yorker geworden! Dich stören die<br />
Beulen und Schrammen dieser faszinierenden<br />
Stadt nicht mehr. Atlanta, Georgia. Coca-Cola und<br />
Scarlett O‘Hara, glamouröse Hochhäuser und Seenlandschaft,<br />
alles ist da – allerdings auch schön getrennt<br />
voneinander. Edelviertel wie Buckhead mit<br />
der Residenz des Gouverneurs sind nicht nur geografisch<br />
weit entfernt von den Ghettos im Südosten<br />
der Stadt. In den USA habe ich viel über Gastfreundschaft<br />
gelernt. Und mir ist klar geworden,<br />
dass Freundlichkeit, auch wenn sie so oberflächlich<br />
ist wie das „Hey Honey“ der Kassiererin im Supermarkt,<br />
positive Stimmungen schafft, die man gerne<br />
weitergibt.<br />
Auf nach England! Ein Jahr leben<br />
wir in Ascot, Berkshire, mit<br />
dem trotz Patina immer<br />
noch glänzenden Royal<br />
Ascot, dem königlichen<br />
Pferderennen.<br />
Das<br />
Königshaus<br />
wird geliebt.<br />
Margaret<br />
Thatchers<br />
Wirtschaftspolitik<br />
wirbelt<br />
durch<br />
das Land. In<br />
den 1980ern<br />
war sie das<br />
Feindbild der<br />
Gewerkschaften,<br />
heute gilt sie als<br />
wichtige Reformerin.<br />
Dann zwei Jahre Wentworth,<br />
Surrey. Das Büro meines<br />
Mannes liegt neben dem Windsor<br />
Castle. Tea time ist um 11 Uhr, denn<br />
die tägliche „Changing of Guards“-<br />
Zeremonie mit Trommelbegleitung<br />
lässt jedes Gespräch verstummen.<br />
Wichtige Termine<br />
takten das Jahr: Chelsea Flower<br />
Show, Royal Windsor Horse<br />
Show, Henley Royal Regatta, Wimbledon<br />
… Die Engländer beeindruckten<br />
durch ihr Leben in verschiedenen<br />
Welten: Es vibriert die Dynamik des Finanzzentrums<br />
London, parallel gibt es die kleinen Dörfer<br />
mit Cottages im „Agatha Christie Look“. Ihre Traditionen<br />
werden geachtet, weitergegeben und verbinden.<br />
Nach insgesamt drei Jahren England mit beschaulichem<br />
Country life folgt das andere Extrem:<br />
drei Jahre Hongkong. Spätestens beim Anflug auf<br />
den alten Kai Tak-Flughafen weiß ich: Hier ist alles<br />
anders. Ohne hilfsbereite Expatriaten würde das<br />
Ankommen in der fremden Kultur langwierig und<br />
schwer. Die rege Gemeinschaft Deutschsprachiger<br />
hilft sich. Mit viel Wissensdurst tauche ich in die<br />
chinesische Kultur mit ihren geschichtlichen und<br />
künstlerischen Facetten ein. Für das tägliche<br />
Leben und die<br />
sozialen Kontakte<br />
ist die englische<br />
Sprache ausreichend.<br />
Es<br />
ist aber klar,<br />
es gibt Grenzen,<br />
die ich<br />
nicht werde<br />
überwinden<br />
können – und<br />
das ist auch so gewünscht.<br />
In Hongkong<br />
faszinierten mich die Menschen, die trotz der Enge,<br />
der Armut, der politischen Machtlosigkeit nicht aufgeben<br />
und sich ihre Regeln durch Rituale, durch<br />
den Glauben an ihre Gottheiten selber aufstellen.<br />
Sie leben im Alten und im Neuen – gleichzeitig.<br />
Mein Fazit: Wo immer ich war, schnell fühlte ich<br />
mich als Teil der Gemeinschaft, ohne dabei mein<br />
Deutschsein aufzugeben oder aufgeben zu müssen.<br />
Bewundert und hoffentlich gelernt habe ich viel.<br />
Gabi Brenscheidt, IWC Dortmund-Hörde<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 45
TITELTHEMA<br />
Wanderer zwischen zwei Welten: Heimat?<br />
Das Wandern zwischen<br />
zwei Welten ist eine Erfahrung,<br />
die das eigene<br />
Leben bereichert. Nach<br />
mehr als 40 Jahren Reisen<br />
zwischen USA und<br />
Deutschland, wie in meinem<br />
Fall, versteht man<br />
Sarah Page Otten<br />
das Wort „Global village“<br />
(„Weltdorf“). Vier Aspekte sind für mich von besonderer<br />
Bedeutung bei meiner Wanderung zwischen<br />
den Welten: Respekt für die Sitten und Gebräuche<br />
der Menschen, die in einer anderen Umgebung als<br />
der der Reisenden aufgewachsen sind. Geduld und<br />
Toleranz besonders gegenüber denen, die sich intolerant<br />
verhalten. Neugier für das, was unter der<br />
Oberfläche zu finden ist. Und nicht zuletzt Humor:<br />
mit einer gesunden Portion Humor kann manche<br />
kritische Situation ausgeglichen werden, die sonst<br />
zu Konflikten führen würde. Das Wort Heimat hat<br />
eine spezielle Bedeutung für diejenigen von uns,<br />
die eine derartige Reise durch ihr Leben machen. Es<br />
gibt ein englisches Sprichwort „Home is where the<br />
heart is“ (Heimat ist dort, wo das Herz ist). Das<br />
menschliche Herz hat zwei Anteile (Kammern).<br />
Beide Teile sind notwendig für ein gesundes Herz.<br />
Unter diesem Gesichtspunkt genieße ich eine<br />
gute Gesundheit und kann anderen eine der -<br />
artige Wanderung nur empfehlen.<br />
Sarah Page Otten, IWC Hamm<br />
Wundervolle Jahre und reich an Erfahrungen<br />
Im Sommer 19<strong>71</strong> brachen mein Mann, unser zehn<br />
Monate alter Sohn und ich zu unserer Wanderschaft<br />
per Schiff nach New York auf. Es sollte für ein bis<br />
zwei Jahre sein. Daraus wurden 13 wundervolle<br />
Jahre, wir fühlten uns zuhause. Direkt von dort<br />
wurden wir in einen total anderen Kulturkreis versetzt.<br />
Über vier Jahre lebten wir in Seoul, Korea. Alles,<br />
aber auch alles war sehr fremd. Da wir uns gut<br />
auf den Aufenthalt vorbereitet hatten, fühlten wir<br />
uns alle sehr schnell wohl. Die Koreaner lieben<br />
Musik und haben einen guten Humor. Wir denken<br />
gern an diese Zeit, die nicht einfach war, zurück.<br />
Danach folgten sechs Jahre Frankfurt, drei<br />
Jahre Peking, zwei Jahre Frankfurt und als letzte<br />
Station fünf Jahre Istanbul.<br />
Während dieser<br />
Wanderschaft schlossen<br />
wir Freundschaften und<br />
mussten nach wenigen<br />
Jahren wieder Abschied<br />
nehmen. Das tut oft weh.<br />
Ursula Schulte-Eistrup Bis heute pflegen wir<br />
allerdings einige dieser<br />
intensiven Freundschaften. Wir haben für unser<br />
Leben viel dazugewonnen und möchten nicht einen<br />
Tag unserer Auslandsaufenthalte missen. Reich an<br />
Erfahrungen kehrten wir in die Heimat zurück.<br />
Ursula Schulte-Eistrup, IWC Rheda-Wiedenbrück<br />
Foto: © bkl<br />
46 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
PROJEKTIDEEN<br />
Ein Flohmarkt und zwei Geigen<br />
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Wie das? … wieder einmal organisierte der IWC<br />
Bonn-Bad Godesberg einen Flohmarkt mit einem<br />
ansehnlichen Erlös. Dadurch konnte unser Projekt<br />
weitergeführt werden, das Kindern mit Migrationshintergrund<br />
oder aus benachteiligten Familien ihren<br />
Wunsch zu musizieren, in die Tat umsetzt. In der<br />
Donatusschule in Godesberg lernen alle Kinder von<br />
der 1. Klasse an ein Instrument. So hat diese Schule<br />
seit 2008 – in Kooperation mit der Musikschule<br />
Bonn – zwei Orchester mit 80 Kindern für die Klassen<br />
1 bis 4 aufgebaut. Ungefähr 20 Kinder bedürfen<br />
Hilfe, um am Orchester- und am Instrumentalunterricht<br />
teilnehmen und sich ein Instrument leisten zu<br />
können. Zwei Stipendien für den Instrumentalunterricht<br />
vergab unser Club bereits in diesem Jahr<br />
als unser Hauptprojekt. Dieses Mal entschieden<br />
wir uns, zwei Kindern je eine eigene Geige zu<br />
spenden. Im Orchester erlernen sie gemeinsam im<br />
Team wichtige Kompetenzen, die für die gesamte<br />
Schullaufbahn von großer Bedeutung sind, wie<br />
Teamgeist, Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen.<br />
Kinder mit wenigen Deutschkenntnissen<br />
können im Orchester von Anfang an Teilhabe und<br />
Gemeinschaft erleben. Regelmäßig werden Konzerte<br />
organisiert. So freuen wir uns auf das nächste<br />
Konzert mit den „kleinen Musikanten“ im Rahmen<br />
unserer diesjährigen Ämterübergabe.<br />
Almut Scheel, IWC Bonn-Bad Godesberg<br />
Briefmarken sammeln für Bethel<br />
Durch die Aktion „Briefmarken sammeln für Bethel“<br />
finden in der zentrale Öffentlichkeitsarbeit<br />
Dankort in Bielefeld zirka 125 Menschen mit Behinderung<br />
eine sinnvolle Tätigkeit. Im Haus Dankort<br />
kommen täglich gestempelte und ungestempelte<br />
Briefmarken an, über das Jahr verteilt sind<br />
dies zirka 29 Tonnen. Diese Briefmarken werden<br />
in 1.- oder 2.-Wahl-Marken eingeteilt oder nach<br />
Themen sortiert. Andere Marken werden vom Papier<br />
abgelöst, gepresst und wieder verkauft. Es<br />
gibt weitere, die nach Michel-Nummern geordnet<br />
und verpackt werden. Sammler können eine bunte<br />
Tütenmischung „BUMI“ bestellen in der Hoffnung,<br />
darin eine fehlende Marke zu bekommen<br />
oder sogar die „blaue Mauritius“ zu ergattern.<br />
Wie wichtig und sinnvoll diese Arbeit für die Menschen<br />
mit Behinderung ist, war uns IW-Freundinnen<br />
schnell bewusst … und auch, dass ab jetzt<br />
keine Briefmarke mehr in den Papierkorb geworfen<br />
wird. Jutta Wilke-Bietenbeck, IWC Ahlen-Münsterland<br />
Geburtstagsspenden für Flüchtlingshilfe<br />
Großzügige Geburtstagsspenden mehrerer Freundinnen<br />
des IWC Hildesheim gehen an FLUX, eine<br />
ökumenische Initiative, die sich im Hildesheimer<br />
Flüchtlingswohnheim um die vor Bürgerkrieg und<br />
Terror Geflüchteten kümmert. Unabdingbar für Integration<br />
ist die Beherrschung der Sprache. Für<br />
FLUX engagieren sich viele Ehrenamtliche – auch<br />
Inner Wheelerinnen. Dies alles findet täglich in<br />
den Räumen des FLUX-Cafés statt – mitten im<br />
Wohnheim. Dringend benötigtes Lehr- und Anschauungsmaterial<br />
kann nun beschafft werden.<br />
Ingrid Fenske, IWC Hildesheim<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 47
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Bildungsprojekt in Tansania<br />
Angeregt durch das Motto „Unique & United“ unserer<br />
Weltpräsidentin Charlotte de Vos 2015/2016<br />
hat der IWC Bad Homburg neben Projekten vor<br />
Ort auch ein Bildungsprojekt in Tansania ausgewählt.<br />
Ein Vortrag über die Frankfurter Organisation<br />
„Probono – Schulpartnerschaften für Eine<br />
Welt e. V.“ gab dazu die Anregung. Seit mehr als<br />
zehn Jahren werden dort Schulpartnerschaften<br />
zwischen deutschen und afrikanischen Schulen<br />
unterstützt und Hilfe bei Ausbildungsmaßnahmen,<br />
Begegnungen und Dialogprojekten geboten.<br />
Des Weiteren werden Unterrichtsmaterialien und<br />
moderne Medien finanziert, freiwillige Helfer vermittelt<br />
und in die Einrichtung von naturwissenschaftlichen<br />
Unterrichtsräumen und die Weiterbildung<br />
der dort unterrichtenden Lehrer investiert.<br />
Die Verbesserung der Bildungsqualität ist die<br />
wichtigste Voraussetzung für die jeweilige Landesentwicklung.<br />
So haben wir beschlossen, einer<br />
der assoziierten Grundschulen, der Amani-Usa-<br />
River-Primary School im Kilimanjaro-Distrikt,<br />
Schulbücher und Lehrmaterialien zu spenden. In<br />
diesem Sinne fühlen wir uns verbunden im Sinne<br />
von „United“ mit den Kindern und Lehrern dieser<br />
Schule. Falls Interesse an ähnlichen Projekten besteht<br />
– wir helfen gerne weiter!<br />
Monika Peters, IWC Bad Homburg<br />
Geburtstagsgeld für<br />
Gans und Knödel<br />
Überall sah man freudige Gesichter bei den Gästen,<br />
als Gans, Knödel, Rotkohl und Marzipanapfel an<br />
den festlich geschmückten Tischen serviert wurden.<br />
Der IWC Gelsenkirchen hatte 100 Heimatlose in das<br />
Augustinushaus zum gemeinsamen Essen eingeladen.<br />
Schnell kam es zu Gesprächen; auch mit Menschen,<br />
die sich das erste Mal gesehen hatten. Gemeinsam<br />
mit den Institutionen „Arzt Mobil“ und<br />
„Streetworker“ sorgte der IWC dafür, dass es ein<br />
perfekter Tag für die Gäste war. Für ein unterhaltsames<br />
Musikprogramm sorgte der Liedermacher<br />
Norbert Labatzki. Ziel der Veranstaltung war es,<br />
Menschen ohne festen Wohnsitz einen schönen Tag<br />
in lockerer Gemeinschaft zu ermöglichen. Entstanden<br />
war die Idee durch einen ehrenvollen Sponsor,<br />
der sein Geburtstagsgeld für dieses Event gespendet<br />
hatte. Ein Autohaus leistete zudem finanzielle<br />
Unterstützung. Elisabeth Hullmann, IWC Gelsenkirchen<br />
48 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
SOZIALES ENGAGEMENT<br />
Ein Pfad für die Sinne<br />
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Eine Delegation des IWC Ammersee überbrachte<br />
dem Sozialtherapeutischen Netzwerk e. V. in Eresing<br />
einen „blauen Brief“ mit sehr erfreulichem Inhalt:<br />
eine große Geldspende. Damit konnte der gemeinnützige<br />
Verein, der seit 29 Jahren erwachsenen<br />
Menschen mit Behinderung Wohn- und Arbeitsformen<br />
anbietet, die Anlage eines „Erlebnispfades für<br />
die Sinne“ gestalten. Er wird neben einem der vier<br />
Wohnheimen errichtet werden. Die 14 Menschen,<br />
die dort im roten Haus leben, haben schwerste<br />
körperliche und geistige Behinderungen. Der Geschäftsführer<br />
nahm den Scheck von IWC-Präsidentin<br />
Eva-Maria Schöner mit großer Freude an, denn<br />
das seit anderthalb Jahren geplante Objekt wäre<br />
ohne Fremdmittel nicht finanzierbar gewesen. Er<br />
weiß: „Die Bewohner erfahren viel über ihre Sinne,<br />
über Ertasten, Riechen, Schmecken. Ein barfuß begehbarer,<br />
sitzend oder liegend erfühlbarer Pfad mit<br />
Sand, Kies, Lehm, Mulch und anderen Wegstücken<br />
ist dafür ideal.“ Claudia Reichenbächer, IWC Ammersee<br />
IWC Ammersee<br />
überreichte dem<br />
Geschäftsführer<br />
einen „blauen Brief“<br />
mit erfreulichem<br />
Inhalt.<br />
Mutperlen –<br />
die aufgefädelte Krankengeschichte<br />
Gesunde Kinder sind ein großes Geschenk. Das<br />
wurde unserer Präsidentin Regina Kast besonders<br />
deutlich, als sie die Kinderkrebsstation der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover besuchte. Der IWC<br />
Bad Nenndorf-Springe unterstützt den Verein für<br />
krebskranke Kinder Hannover e. V. für den Kauf von<br />
Mutperlen. Das ist ein Projekt, das den Kindern über<br />
die lange Zeit ihrer Erkrankung helfen soll. Mit einem<br />
gewachsten roten Faden und einer Perle mit<br />
dem Hoffnungssymbol des Ankers fängt es an. Nach<br />
jeder Chemo und jeder schmerzhaften Behandlung<br />
kommt eine besonders geformte, bunte Perle hinzu.<br />
Jedes Kind kann dann genau sehen, was es schon<br />
geschafft hat.<br />
Die Mutperlen sollen die Kinder spielerisch auf ihrem<br />
Genesungsweg begleiten und sind ein ungeschriebenes<br />
Tagebuch ihrer Krankheit. Hinter jeder<br />
Perle steht die Hoffnung, wieder gesund zu werden.<br />
Sehr bewegt war unsere Präsidentin beim Anblick<br />
der längsten Kette eines Kindes. Sie war 3,50 Meter<br />
lang. Annemarie Brockmann, IWC Bad Nenndorf-Springe<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 49
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Drobs – Hilfe für Kinder von<br />
drogenabhängigen Eltern<br />
Medienberichten zufolge steigt die Anzahl der Drogenabhängigen<br />
in Deutschland und die Zahlen der<br />
Drogenberatungsstelle (Drobs) Hildesheim bestätigen<br />
diesen Trend. Ein Drittel der Süchtigen sind Eltern<br />
oder allein erziehende Mütter. Seit dem tragischen<br />
Tod einiger Kinder aus diesen Familien hat<br />
sich ein Netz aus staatlichen Stellen der Familien-<br />
Jugend-Suchthilfe gebildet, denn diese Kinder bedürfen<br />
eines besonders engmaschigen Schutzes.<br />
Um ein wenig zu lindern, gibt der IWC Hildesheim<br />
jährlich Spenden an die Drogenhilfe, die Gutscheine<br />
für Kleidung und Einschulungsmaterial ausgibt.<br />
Auf Kosten des IWC Hildesheim richtet die Drogenhilfe<br />
jedes Jahr ein gutes, gemeinsames Weihnachtsessen<br />
für Eltern und Kinder unter einem Tannenbaum<br />
aus.<br />
Ingrid Fenske, IWC Hildesheim<br />
Platz zum Spielen<br />
Wir haben einen Container finanziert: gebraucht,<br />
mit Stromanschluss und nutzungsbereit. Er wird<br />
eine belastende Situation ein wenig entspannen.<br />
Eine Notunterkunft für 64 Asylsuchende, bestehend<br />
aus mehreren Familien mit insgesamt 16 Kindern<br />
zwischen einem und zwölf Jahren und vielen<br />
Alleinstehenden verschiedener Nationalität, wurde<br />
in provisorischen Schulbaracken eingerichtet.<br />
Die vier Räume sind wie Schlafsäle möbliert mit<br />
Stockbetten, Spinden, jeweils einem Tisch und wenigen<br />
Stühlen. Es ist eng und Privatsphäre gibt es<br />
fast keine. Sanitär- und Küchenbereiche wurden in<br />
Containern geschaffen. Es gab keinen Platz für eine<br />
Spielecke oder Ruhe zum Lernen; einige der Kinder<br />
Endlich Platz zum Spielen –<br />
ein kleiner Lichtblick<br />
gehen zur Schule. Jetzt kann im neuen Container im<br />
Wechsel gespielt, gelärmt und gelernt werden. Das<br />
Einweihungsfest feierten wir traditionell mit dem<br />
Durchschneiden des roten Bandes, Kaffee und Gebäck<br />
und Gesprächen mit Betreuern und Bewohnern;<br />
mit Letzteren mehr mit Lächeln und Gebärdensprache.<br />
Mehr Freiraum für alle – ein kleiner<br />
Lichtblick.<br />
Heide Dannenmann, IWC Stuttgart<br />
Wer hätte das gedacht,<br />
auch wir gehen gerne wieder zur Schule …<br />
Auf Initiative unserer Präsidentin, Dr. Oda Neuerburg,<br />
beschloss der IWC Duisburg, dass unserer Stadt angesichts<br />
des Zustroms von Flüchtlingen geholfen werden<br />
muss. Schnell war das Projekt gefunden: sechs<br />
IW-Freundinnen stehen abwechselnd an zwei Vormittagen<br />
dem Lehrerkollegium im Norden einer Duisburger<br />
Grundschule zur Verfügung. Sie unterstützen die<br />
Kinder, die die deutsche Sprache nur unzureichend<br />
beherrschen und üben die Grundfertigkeiten des Lesens<br />
und Schreibens. Für beide Seiten ist es eine bereichernde<br />
Erfahrung, denn die Freundinnen bekommen<br />
sowohl Einblicke in die Lebensumstände unserer<br />
ausländischen Mitbürger als auch in den Schulalltag<br />
der heutigen Zeit. Gerade im Norden von Duisburg<br />
sind die Lehrer mit Klassen konfrontiert, in denen es<br />
nur noch wenige deutsche Kinder gibt. Das Schöne an<br />
diesem Projekt ist, dass sich alle Seiten hervorragend<br />
verstehen, die Kinder mit Begeisterung bei der Sache<br />
sind und auch wir, wer hätte das gedacht, wieder<br />
gerne zur Schule gehen! Gabriele Köhler, IWC Duisburg<br />
50 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
IW-Freundin Christel Meierling inmitten<br />
der kleinen Leseinteressierten<br />
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Aktives Bücherprojekt für Jung von Alt<br />
Im Zuge unseres 2008 gestarteten Leseprojekts<br />
haben auch dieses Jahr im Mai viele engagierte<br />
IW-Mitglieder Bücher für die zweite und vierte<br />
Stufe in die vielen Wiesbadener Grundschulen gebracht.<br />
Es wurden 8<strong>71</strong> Schüler in 39 Klassen bedacht.<br />
Die Bilanz seit 2008 lässt sich sehen: 9.000<br />
Bücher haben durch den Einsatz der Clubmitglieder<br />
seitdem junge Besitzer gefunden. Die älteste<br />
aktive Mitstreiterin, Christel Meierling, die ihren<br />
97. Geburtstag im November feiert, besuchte bereits<br />
zum fünften Mal die Schule Sauerland. Die<br />
Schüler freuen sich auf die Lektüre, doch auch<br />
sehr auf „ihre“ Christel. Sie allein „schmeißt“ beim<br />
Leseprojekt pro Jahr mindestens vier Schulen;<br />
auch mal spontan. Als für den nächsten Tag noch<br />
ein Team fehlte, rief sie eine Freundin zur Hilfe<br />
und machte die Schüler in zwei weiteren Klassen<br />
glücklich.<br />
Christine Stein, IWC Wiesbaden<br />
Kaufmannsladen für Lesefüchse<br />
Seit über zehn Jahren sorgt der IWC Berlin-Mitte<br />
für die Schulbibliothek „Lesefuchs“ der Hans-Fallada-Schule<br />
in Neukölln. In diesem Jahr haben wir<br />
zusätzlich die Willkommensklasse mit einem Kaufmannsladen<br />
unterstützt. In diese Klasse gehen Kinder<br />
ohne beziehungsweise mit geringen Deutschkenntnissen,<br />
die gerade neu nach Deutschland<br />
kommen. In der aktuellen Klasse sind Kinder aus<br />
Bulgarien, Ghana, Rumänien und Syrien. Zuerst haben<br />
wir in „Hands-on“ das gute Stück aus Einzelteilen<br />
zusammengeschraubt und aufgebaut und dann<br />
den Kindern übergeben. Und es wurde sofort in Besitz<br />
genommen und motiviert bespielt. Dies wird die<br />
Kinder beim Lernen der Sprache unterstützen.<br />
Sigrid Martin, IWC Berlin-Mitte<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 51
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Eine Osterüberraschung<br />
Der IWC Cuxhaven bereitete den Kindern der „Cuxhavener<br />
Tafel“ eine Woche vor Ostern eine große<br />
Freude. Die IW-Freundinnen färbten über 400 Ostereier,<br />
die sie den Kindern zusammen mit einigen<br />
Hasen und Eiern aus Schokolade am Ausgabetag<br />
schenkten. Aufgrund der stark gestiegenen Zahl der<br />
bedürftigen Familien in den letzten Monaten, wird<br />
die zusätzliche, regelmäßige Unterstützung, auch<br />
mit Lebensmitteln, durch den IWC Cuxhaven gerne<br />
angenommen.<br />
Regina Kriebel, IWC Cuxhaven<br />
Kunsttherapie für traumatisierte<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Die Elbmarschenschule ist dankbar für eine Spende<br />
des IWC Niederelbe, die traumatisierten Kindern<br />
im Rahmen einer Kunsttherapie zugute<br />
kommt. Kinder, die durch Trauma und Flucht betroffen<br />
sind, erfahren in der Kunsttherapie Hilfen<br />
zur Verarbeitung von seelischem Leid. Die Kunsttherapeutin<br />
versucht den Kindern, durch Kunst<br />
Distanzen zu schaffen und Ängste zu lösen. Das<br />
Malen und Basteln wird als kunsttherapeutische<br />
Form genutzt, um Gedanken in freier Form und<br />
ohne Bewertung Ausdruck zu verleihen. Jedes<br />
Kind ist kreativ im Spiel. Etwas auszuprobieren<br />
und damit Erfolg zu haben, gehört zu unseren<br />
Grundbedürfnissen. Wichtig ist die Möglichkeit<br />
der nonverbalen Kommunikation, da Kinder sich<br />
häufig nicht über ihre Ängste äußern können. Viele<br />
Kinder blühen in der Kunsttherapie auf und<br />
fühlen sich wohl.<br />
Ute Meyer, IWC Niederelbe<br />
„Wenn du glücklich bist,<br />
dann gib mir einen Kuss …“<br />
… sangen die Mädchen und Jungen vom Heilpädagogischen<br />
Kindergarten in Marienberg am 1. Juni<br />
2016, dem Internationalen Kindertag, und klatschten<br />
begeistert in die Hände, als ihrer Einrichtung<br />
vom IWC Chemnitz-Erzgebirge feierlich ein Klettergerüst<br />
und eine großzügige Spende übergeben<br />
wurden. Für alle Kinder wurden außerdem mit<br />
Naschereien gefüllte Brotdosen mitgebracht. Eltern,<br />
Erzieher und Besucher erlebten die 15 Kinder<br />
fröhlich lachend und verbrachten einen vergnüglichen<br />
Vormittag, der sie Behinderung und Handicap<br />
vergessen ließ. Im Juni hat die Clownin Astrid<br />
vom Verein Clownsnasen e. V. mit dem Motto „Humor<br />
fördert Heilung“ diesen Kindern mit viel Einfühlungsvermögen<br />
nochmals einige lustige Stunden<br />
beschert. Petra Zönnchen, IWC Chemnitz-Erzgebirge<br />
52 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Schulranzen für baldige Schulkinder<br />
Ende April 2016 übergaben die Freundinnen des<br />
IWC Bremen wieder zahlreiche Schulranzen an<br />
künftige Schulkinder des Kindergartens „Haus<br />
Windeck“ in Bremen-Grohn. Die Unterstützung<br />
dieses Kindergartens besteht seit einigen Jahren.<br />
Neben dieser alljährlichen Sachspende unterstützte<br />
der Club auch bereits mit Vorlese- und<br />
Gesangs-Patenschaften. Stolz und glücklich über<br />
die tollen Schulranzen freuen sich die Kinder auf<br />
die Schule.<br />
Iris Kruse, IWC Bremen<br />
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Ein Ausflug als Belohnung<br />
Lese- und Sprachkompetenz sind wichtige Bausteine<br />
für die Teilhabe an Bildung. Seit 2009 unterstützt<br />
der IWC Erfurt-Gotha die „Mentor-Leselernhelfer-<br />
Frau Grunitz hat drei Lesekinder, mit denen<br />
sie liest, schreibt, rechnet und spielt.<br />
Initiative“ in Erfurt, in der sich rund 40 Lesepaten<br />
ehrenamtlich engagieren, um bei benachteiligten<br />
Kindern und Jugendlichen die Freude am Lesen und<br />
Lernen zu wecken. Unser Club ermöglicht den Paten<br />
und Lesekindern alljährlich zum Abschluss des<br />
Schuljahres einen gemeinsamen Besuch des Erfurter<br />
Puppentheaters. In diesem Jahr stand das Stück<br />
„Das Märchen von Trollkind und Königskind“ auf<br />
dem Programm, das sich die Kinder im Vorfeld<br />
schon gemeinsam inhaltlich erschlossen hatten. Mit<br />
dem Ausflug als Belohnung für alle Mühen und anschließendem<br />
Eis essen war der Start in die Sommerferien<br />
für die Kinder auch 2016 gut gelungen.<br />
Angelika Grae, IWC Erfurt-Gotha<br />
„Hands-on“ mit „Sorgenfresserpüppchen“<br />
Sich selbst einbringen und nicht nur Geldsummen<br />
spenden war den Mitgliedern des IWC Heide seit<br />
Langem ein Herzenswunsch. Daher gingen zum<br />
zweiten Mal die Freundinnen für das Frauenhaus<br />
Dithmarschen einkaufen. Während im vergangenen<br />
Jahr für Kinder und Mütter in Notlage Kultur<br />
taschen mit dem Notwendigsten für die Körperpflege<br />
gefüllt wurden, standen jetzt Hilfen für<br />
das seelische Wohlbefinden der oft mittellosen<br />
und verängstigten Kinder im Vordergrund. Nach<br />
einer Liste vom Frauenhaus wurden Säckchen<br />
mit passendem Spiel-, Mal- und Bastelmaterial<br />
gefüllt: „Sorgenfresserpüppchen“, Kuscheltieren,<br />
Igelstressbälle und kleine Lämpchen als Trost für<br />
traurige und dunkle Momente sowie Knete, Spiele,<br />
Präsidentin Margrit Johannsen<br />
(links) und Pastpräsidentin<br />
Anne Luitjens (rechts)<br />
Bücher und Malsachen für eigene Aktivitäten und<br />
zur Ablenkung. An alles wurde gedacht, um den<br />
Kindern, die häufig ihr Zuhause ohne tägliche Dinge<br />
wie Spielzeug oder Kleidung verlassen mussten,<br />
den Neuanfang zu erleichtern. Anke Block, IWC Heide<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 53
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
„Gewaltfrei lernen“<br />
Häufig belasten Gewalt und Ausgrenzung das<br />
Lernklima schon in Grundschulklassen. Verhaltensmuster<br />
schleifen sich ein, wodurch weitere<br />
Aggressionen provoziert werden. Eine Spirale baut<br />
sich auf. „Gewaltfrei lernen“ durchbricht diese<br />
und macht Kinder und Jugendliche für die gemeinschaftliche<br />
Arbeit in der Klasse und das Lösen von<br />
Konflikten wortstark und handlungsfähig. Kinder<br />
lernen in Bewegung leichter und erinnern sich<br />
besser. In bewegungsreichen Unterrichtsstunden<br />
erlernen sie, in beliebten Partner- und Rollenspielen<br />
Konflikte im Ansatz zu erkennen, zu benennen,<br />
zu lösen und sich gegen Mobbing und Ausgrenzung<br />
zu wehren. Der IWC Hildesheim unterstützt<br />
das Projekt an der Grundschule Neuhof mit einer<br />
Geldspende.<br />
Ingrid Fenske, IWC Hildesheim<br />
Deutschpaten für Flüchtlingskinder<br />
Es gibt kaum einen Bereich, in dem wir Inner Wheelerinnen<br />
in diesen Monaten so engagiert sind wie<br />
dem der Flüchtlingshilfe. Getreu dem Motto „Alle<br />
Kinder lernen lesen …“, gehen wir eine der stärksten<br />
Integrationsmöglichkeiten an, dem Erwerb der Sprache<br />
des neuen Heimatlandes. Ein neuer Schulbeginn<br />
in unbekannter Umgebung ist für alle Flüchtlingskinder<br />
ein bedeutender Einschnitt. Die Kinder erfahren<br />
Begleitung und Zuwendung in einer friedlichen Umgebung<br />
und wir sind sicher, über diese Arbeit auch<br />
die Familien zu erreichen. Gerade um diese Anpassungsleistung<br />
zu fördern, konzentrieren wir unsere<br />
Arbeit auf die Sprachvermittlung. Mit dem Projekt<br />
„Deutschpaten für Flüchtlingskinder“ erweitern wir<br />
unsere langjährige und sehr erfolgreiche Initiative<br />
„Lesepaten“. Gemeinschaft braucht viele Individualisten,<br />
die sich mit ihren Begabungen und Interessen<br />
in die Arbeit einbringen. Dies unter dem Dach des<br />
IWCs bringt die Gemeinschaft zum „Blühen“. Soziale<br />
Bildung, vermittelt über die Sprache, ist auch Aufgabe<br />
der Gesellschaft und für unseren IWC Ehrensache.<br />
Irmgard Kerkhoff, IWC Viersen-Schwalm-Nette<br />
Spende an die Pforzheimer Bolzplatzliga<br />
Nach dem großen Erfolg des Benefizkonzerts im<br />
Februar 2016 konnte der IWC Nordschwarzwald<br />
einen Teil der Spende an die Pforzheimer Bolzplatzliga<br />
übergeben. Das ist ein seit zehn Jahren<br />
Renate Thost, Anita Hönes, Birgit Salewski<br />
und Tobias Müller vom Bolzplatzprojekt<br />
bestehendes Projekt, das von der Stadt zur interkulturellen<br />
Verständigung von Jugendlichen verschiedener<br />
Kulturen und nationaler Herkunft initiiert<br />
worden ist. Auf städtischen Sportanlagen<br />
treffen sich zurzeit 225 Sportler aus 43 Nationen.<br />
Dabei wird großer Wert auf „Fair Play“ gelegt,<br />
denn die Spiele finden ohne Schiedsrichter statt.<br />
Da sich auch namhafte Firmen an Sponsorenterminen<br />
beteiligen, können auf diese Weise Jugendliche<br />
für Ausbildungsplätze begeistert werden.<br />
Unsere Spende ist momentan besonders wertvoll ,<br />
da auch Flüchtlingskinder aus insgesamt acht Unterkünften<br />
mit in dieses Projekt eingebunden sind.<br />
Dr. Roswitha Haug, IWC Nordschwarzwald<br />
54 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Unterstützung für Kinderschutzbund<br />
Anlässlich der Besichtigung der neuen Räume des<br />
Kinderschutzbundes in Pforzheim überreichte Präsidentin<br />
Anita Hönes vom IWC Nordschwarzwald<br />
eine Spende an die Verantwortlichen, die ehrenamtlich<br />
für diesen unabhängigen und gemeinnützigen<br />
Verein arbeiten. Damit können wichtige<br />
Projekte wie die Betreuung von Familien durch<br />
spezielle Hilfe wie Welcome oder geschulte Familienpaten<br />
unterstützt werden. Die 140 Mitarbeiter<br />
des Hauses werden immer dann eingesetzt, wenn<br />
das Wohl von Kindern gefährdet ist.<br />
zeigten sich begeistert von den vielfältigen Aktivitäten<br />
des Hauses, Kinder im alltäglichen Leben zu fördern<br />
und für die Zukunft stark zu machen.<br />
Dr. Roswitha Haug, IWC Nordschwarzwald<br />
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Zurzeit findet auch im Flüchtlingsheim in Remchingen<br />
drei Mal pro Woche eine Kinderbetreuung statt,<br />
sodass die Eltern in Ruhe an den Deutschkursen<br />
teilnehmen können. Die Inner Wheel-Freundinnen<br />
Besuch im Kinderschutzbund in Pforzheim<br />
durch den IWC Nordschwarzwald<br />
Sonntagstisch für Obdachlose und Bedürftige<br />
Bereits seit einem Jahrzehnt bietet die Stadtpfarrei<br />
Heilig Kreuz in Bad Kreuznach in den Wintermonaten<br />
einen Sonntagstisch an. Wohnungslose und<br />
bedürftige Menschen sind dabei eingeladen, im<br />
geheizten Pfarrsaal eine warme Mahlzeit einzunehmen.<br />
Neben vielen weiteren Kochteams beteiligen<br />
sich traditionell seit einigen Jahren ebenfalls<br />
die Freundinnen des IWC Bad Kreuznach an einem<br />
Sonntag im Januar. Die dabei gemachten Erfahrungen<br />
werden akribisch dokumentiert und tragen im<br />
folgenden Jahr zur Optimierung der Organisation<br />
bei. Die Speisung von über 100 bedürftigen Menschen<br />
mit selbstgemachten Nudel- und Kartoffelsalaten,<br />
gebackenem Fleischkäse, Joghurt und<br />
leckeren Kuchen ist für uns eine echte logistische<br />
Herausforderung. Schon Tage vor dem Ereignis<br />
sowie am Durchführungstag selbst arbeiten wir<br />
Hand in Hand in Einkaufs-, Koch- und Backteams,<br />
Ausgabe- und Servierteams sowie Küchen- und<br />
Aufräumteams. Die Dankbarkeit und das Lob der<br />
vielen Menschen sind für uns der schönste Lohn.<br />
Bernadette Schuler-Melsbach, IWC Bad Kreuznach<br />
Schneesport<br />
Die ,,Rehabilitation krebskranker Kinder“ ist ein<br />
Projekt des Sportinstituts der Uni Hildesheim in Zusammenarbeit<br />
mit der Kinderonkologie der MHH<br />
Hannover. Nach Monaten, manchmal jahrelangen<br />
Therapien mit teilweise schwersten körperlichen<br />
und seelischen Belastungen sollen die Kinder gemeinsam<br />
mit der Familie in Urlaub fahren. Die Kinder<br />
können Skilaufen, im Schnee herumtollen und<br />
Leistungsgrenzen ausloten. Eltern lernen – auch im<br />
Austausch mit anderen – ihre Angst um das kranke<br />
Kind besser zu verarbeiten. Die Abende verbringen<br />
sie mit Gemeinschaftsspielen, Musizieren, den Höhepunkt<br />
bildet die Nachtwanderung mit Fackeln.<br />
Eine solche Skifreizeit ist ein Geschenk und vielleicht<br />
ein Anfang, um leichter ins normale Leben<br />
zurückzukehren. Für den IWC Hildesheim ein guter<br />
Grund, dieses Projekt mit einer Spende zu bedenken.<br />
Ingrid Fenske, IWC Hildesheim<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 55
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Was lange währt, wird endlich gut …<br />
Einer extrem belasteten Familie ein neues Zuhause<br />
verschaffen – das ist in diesem Jahr dem IWC Pfaffenwinkel<br />
gelungen. Über die Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen<br />
hatte sie vom Schicksal einer<br />
Familie erfahren, die mit zwei schwerstbehinderten<br />
Kindern in einer verschimmelten Wohnung im dritten<br />
Stock lebte und schon länger erfolglos eine<br />
neue Bleibe suchte. Die Mutter war durch die Pflege<br />
vollkommen erschöpft; und der Vater desillusioniert,<br />
da er trotz Berufstätigkeit keine bezahlbare<br />
Wohnung fand. Der Club fand ein passendes kleines<br />
Reihenhaus und konnte durch diverse Aktionen<br />
ausreichend Mittel sammeln, damit die Familie ihr<br />
neues Zuhause beziehen konnte. Zu guter Letzt gab<br />
es im Mai ein Benefizkonzert mit drei renommierten<br />
Musikern in der barocken Stiftskirche des Klosters<br />
Polling. Da die Künstler wie auch das Kirchenamt<br />
auf Gage und Nutzungsentgelt verzichtet haben,<br />
konnte der Erlös der Familie zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
Katrin Fügener, IWC Pfaffenwinkel<br />
Ein Auto für die Wasserretter<br />
Innerhalb eines Jahres ist es den ehrenamtlichen<br />
Mitgliedern gelungen, durch Sponsoren und Spenden,<br />
den in die Jahre gekommenen alten Transit<br />
der DLRG der Ortsgruppe Dinslaken durch ein<br />
neues Gruppenfahrzeug zu ersetzen. Dass es bei<br />
der Wasserrettung auf Geschwindigkeit ankommt,<br />
davon konnten wir, der IWC Wesel-Dinslaken-<br />
Walsum, die anderen Sponsoren und Gäste, sich<br />
bei der feierlichen Übergabe selber überzeugen.<br />
Wir sind stolz darauf, dieses Projekt mit unterstützt<br />
zu haben.<br />
Gudrun Vogel, IWC Wesel-Dinslaken-Walsum<br />
„Büchercafé“ als Job-Orientierung<br />
Noch immer mangelt es vielen Frauen an Unterstützung<br />
und Orientierung. Um zielgerichtete Impulse<br />
zu fördern, unterstützt der IWC Unna zwölf junge<br />
Frauen, die im Rahmen eines Job-Orientierungskurses<br />
ein „Büchercafé“ im Secondhand-Kaufhaus<br />
„Kaufnett“ eröffnet haben. Hier kann geschmökert<br />
werden und den jungen Frauen wird bei diesem<br />
Projekt die Möglichkeit geboten, sich im Betrieb<br />
eines Cafés mit Publikum zu üben. Zur Eröffnung<br />
überbrachte unsere Präsidentin Sabine Berndsen<br />
eine Spende und die Zusage, dass der Club das Projekt<br />
weiter unterstützen und begleiten wird.<br />
Bettina Otte, IWC Unna<br />
Sabine Berndsen überbrachte zur Eröffnung neben einer<br />
Spende vor allem Zusagen für persönliche Unterstützung.<br />
56 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
IWC Leipzig bleibt dran<br />
Jubiläums-Vernissage<br />
des Frauenhauses<br />
Dauerhafte Projektförderung – das ist unser Anliegen<br />
im IWC Leipzig. Bereits seit 2001 unterstützen<br />
wir die Anti-Gewalt-Arbeit des Frauen- und Kinderschutzhauses<br />
Leipzig. Regelmäßig beteiligte sich unser<br />
Club an der Finanzierung von Mobilität und Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Hauses. Kleidersammlungen<br />
sowie Mobiliarschenkungen intensivieren die Kontakte<br />
zu den Mitarbeitern wie auch das gemeinsamen<br />
Frühstück. Das Schöne und Besondere unseres<br />
20-jährigen IWC ist, dass er ein 20-jähriges Frauenhaus<br />
nun bereits seit 15 Jahre kontinuierlich unterstützt.<br />
Während eines Leipziger Festivals 2015 gelang<br />
es, Straßenpassanten für unser Thema zu interessieren.<br />
Unter großem Zuspruch waren diese bereit, farbige<br />
Handabdrücke auf Leinwand zu bringen und<br />
damit ein Bekenntnis zu gewaltfreiem Leben in unserer<br />
Gesellschaft öffentlich zu machen. Dabei entstanden<br />
aussagekräftige Fotos für „Meine Hand gegen<br />
öffentliche Gewalt“. Christine Stärtzel, IWC Leipzig<br />
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Menschenrechtsorganisation Target e. V.<br />
In der Hildesheimer Flüchtlingsunterkunft haben<br />
einige somalische junge Frauen ein vorübergehendes<br />
Zuhause gefunden. Sie können nicht gut gehen<br />
und bewegen sich langsam, da sie beschnitten sind.<br />
Durch Migration der letzten Jahre ist die weibliche<br />
Genitalverstümmelung in unser Blickfeld gerückt.<br />
Der UNO zufolge werden täglich 6.000 Mädchen<br />
unter unvorstellbaren Qualen verstümmelt, 150<br />
Millionen Frauen leben besonders in der vom Islam<br />
geprägten Welt. Es schaudert uns, wenn wir lesen,<br />
dass „Beschneiderinnen“ eingeflogen werden, um<br />
das grausame Initiationsritual an jungen Mädchen<br />
zu vollziehen. Die Brutalität der Eingriffe hat vielfältige,<br />
lebenslange physische und psychische Folgen.<br />
Target kämpft in großartigen Aufklärungskampagnen<br />
mit Erfolg in Wort und Tat gegen die<br />
weibliche Genitalverstümmelung. Der IWC Hildesheim<br />
unterstützt diesen Kampf regelmäßig mit<br />
einer Spende zum Tag der guten Tat. www.targetnehberg.de<br />
Ingrid Fenske, IWC Hildesheim<br />
„Internationales Kreativ-Café“<br />
In Zusammenarbeit mit einer Kunsttherapeutin (Projekt<br />
Malen) bietet der IWC Warendorf (Projekt Handarbeiten<br />
und Nähen) an jedem zweiten Freitag im<br />
Monat für interessierte Flüchtlingsfrauen ein kreatives<br />
Angebot und kulturellen Austausch in Form des<br />
„Internationalen Kreativ-Cafés“ an. Beim gemeinsamen<br />
Handarbeiten unter Anleitung und geselligem<br />
Kaffeetrinken wird von den IW-Freundinnen für die<br />
Teilnehmerinnen eine herzliche und unproblematische<br />
Atmosphäre geschaffen, aus der bereits ein<br />
wachsendes gegenseitiges Vertrauen entstanden ist.<br />
Den Warendorfer IW-Freundinnen liegt besonders<br />
am Herzen, dass mit diesem Angebot für die Flüchtlingsfrauen,<br />
manchmal in Begleitung ihrer Kinder, ein<br />
Rahmen geboten wird, in dem Spaß und Freude, aber<br />
auch das Kennenlernen unterschiedlicher Kulturen<br />
im Vordergrund steht. Was vor über einem Jahr durch<br />
die Initiative unserer verstorbenen IW-Freundin,<br />
Paula Freifrau von Ketteler, begann, indem Fahrräder<br />
für Flüchtlingsfamilien gesammelt wurden, konnte<br />
nun durch das Internationale Kreativ-Café weiter<br />
fortgesetzt werden. Ziel des IWC Warendorf ist es, die<br />
Aktivitäten weiterzuentwickeln und das außerhäusliche<br />
Angebot auszubauen. Claudia Elbing, IWC Warendorf<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 57
CLUBAKTIVITÄTEN<br />
Ein Bündnis mit Tradition<br />
In der Lebensgemeinschaft „Eichhof“ leben Menschen<br />
mit geistiger Behinderung, die ihren Fähigkeiten<br />
entsprechend in Werkstätten, Kaufladen,<br />
Manufakturen aktiv tätig und in Wohnhäusern familiär<br />
untergebracht sind. Seit Jahren unterstützt<br />
der IWC Bonn-Kreuzberg diese Wohn- und Arbeitsgemeinschaft<br />
nicht nur finanziell, sondern auch mit<br />
gemeinsamen Aktivitäten. So wurden in der Vergangenheit<br />
nicht nur eine Nikolausfeier organisiert,<br />
sondern auch Schifffahrten auf dem Rhein oder ein<br />
bunter Nachmittag mit einem Clown. Sehr positiv<br />
werden von den behinderten Menschen aber auch<br />
immer wieder die Besuche von den Freundinnen in<br />
der Lebensgemeinschaft aufgenommen. Anfang<br />
März besuchte eine Gruppe unter Leitung unserer<br />
Präsidentin Helma von Seebeck (3. von links)<br />
besucht mit ihrer IW-Truppe den Eichhof.<br />
Präsidentin Helma von Seebeck den Eichhof, wo<br />
ihnen der Geschäftsführer persönlich einen Überblick<br />
darüber gab, wie die jüngsten Spenden des<br />
IWC Bonn-Kreuzberg verwandt worden sind.<br />
Dr. Jutta Gröschl, IWC Bonn-Kreuzberg<br />
Ein Zeichen setzen für Migranten<br />
Ende Februar 2016 hat der IWC Bonn-Kreuzberg<br />
in der aktuellen Flüchtlingssituation ein Zeichen<br />
gesetzt. Präsidentin Helma von Seebeck überreichte<br />
dem „Bonner Institut für Migrationsforschung<br />
und Interkulturelles Lernen“ eine Spende,<br />
die dazu beiträgt, dass Sozialpädagogen interkulturell<br />
weitergebildet werden können. 1995 als<br />
gemeinnütziger Verein gegründet, bietet es Neubürgern<br />
mit Migrationshintergrund eine erste<br />
Anlaufstelle bei Problemen im Alltag. Zudem<br />
unterstützt es Familien im Auftrag des Bonner<br />
Jugendamtes und betreut verschiedene Projekte<br />
rund um das Thema Migration. So organisiert<br />
das Institut unter anderem die „Bonner Buchmesse<br />
Migration“.<br />
Dr. Jutta Gröschl, IWC Bonn-Kreuzberg<br />
Bollebäuschen backen<br />
mit besonderer Unterstützung<br />
Anfang des Jahres hatte der IWC Solingen zwei syrische<br />
Flüchtlinge zusammen mit ihren deutschen<br />
Betreuern zu Gast im Clubmeeting. Die Gäste erzählten<br />
über ihre regelmäßigen Treffen mit zirka 40<br />
bis 50 Migranten. Zusammen mit den deutschen<br />
Helfern wird dort gekocht und gegessen und man<br />
tauscht dabei wichtige Informationen untereinander<br />
aus. Der IWC Solingen unterstützt finanziell<br />
diese Veranstaltungen. Daher haben sich die IW-<br />
Freundinnen besonders gefreut, als sich eine der<br />
syrischen Damen angeboten hat, bei dem traditionellen<br />
Bollebäuschen backen auf den Stadtfesten<br />
mitzumachen.<br />
Marianne Hersel, IWC Solingen<br />
58 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
BILDUNG & KULTUR<br />
Kunstsalon<br />
FUNDRAISING<br />
Wir vom IWC Lübeck-Holstentor können uns glücklich<br />
schätzen, dass wir regelmäßig in den Genuss<br />
eines Kunstsalons kommen. Der Leiter des St.<br />
Annen-Museums verwöhnt uns regelmäßig mit<br />
sehr interessanten Kunstvorträgen. Ende Januar<br />
war es wieder so weit. Unser Wohnzimmer glich<br />
eher einem Kinosaal; jeder trug etwas Leckeres zum<br />
Buffet bei. Der Kunsthistoriker berichtete über ein<br />
Selbstbildnis des 1646 in Lübeck geborenen Malers<br />
Gottfried Kniller. In seiner Wahlheimat England<br />
nannte er sich allerdings Godfrey Kneller und malte<br />
zahlreiche große Herrscher des englischen Königshauses.<br />
Dieses Porträt ist Dank des Engagements<br />
unseres Referenten nach Lübeck in das St. Annen-<br />
Museum zurückgekommen. Es war ein informativer<br />
und mit jeder Menge Querverweisen geschmückter<br />
und humorvoller Vortrag.<br />
Claudia Eisold, IWC Lübeck-Holstentor<br />
Musik zur Brücke für das Leben<br />
„Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringt Freude“ –<br />
das war eine prägende Erfahrung des weltberühmten<br />
Geigers Yehudi Menuhin. Er verstand Musik nicht nur<br />
als Kunst, sondern als Beitrag zu einer besseren Gesellschaft.<br />
Dieser Gedanke liegt der von ihm 1977<br />
in Großbritannien gegründeten Organisation Live<br />
Music Now zugrunde; aus www.livemusicnow.de. Es<br />
wurden auch mehrere Vereine in Deutschland gegründet.<br />
Junge talentierte Künstler geben Konzerte in<br />
Krankenhäusern, Altenheimen und anderen sozialen<br />
Einrichtungen, sodass sich Menschen an der Musik<br />
erfreuen können, die selbst nicht in der Lage sind, ein<br />
Konzert zu besuchen. Die musischen Darbietungen<br />
werden dankbar und tragend mit Spenden finanziert;<br />
Stipendien unterstützen die Künstler zu Beginn ihrer<br />
Karriere. Der IWC Karlsruhe richtete dieses Jahr das<br />
Benefizkonzert mit und für den Verein „Live Music<br />
Now“ aus. An diesem Abend gaben die Musiker eine<br />
gelungene Kostprobe ihres Könnens und ihrer Vielseitigkeit.<br />
Für die begeisterten Zuhörer eröffnete sich<br />
ein musikalischer Spagat zwischen klassischen Melodien<br />
und der Umsetzung von Rhythmus und Klang<br />
mittels Tellern, Gläsern und Besteck. Diese ungewöhnliche<br />
Mischung sorgte für angeregte Gespräche<br />
im Anschluss bei einem leckeren Buffet, das die IW-<br />
Freundinnen vielfältig und üppig gezaubert hatten.<br />
Mit dem ansehnlichen Erlös können weitere Konzerte<br />
unterstützt werden. Dr. Ute Betzinger, IWC Karlsruhe<br />
Die musischen und vielfältigen Darbietungen des Vereins „Live Music Now“<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 59
FUNDRAISING<br />
5. Benefizkonzert in Düsseldorf<br />
Mit großer Freude organisierten die IW-Freudinnen<br />
des IWC Düsseldorf und des IWC Düsseldorf-Clara<br />
Schumann im April 2016 das 5. Benefizkonzert, das<br />
von den Preisträgern des NRW-Landeswettbewerbs<br />
„Jugend musiziert“ dargeboten wurde. Zeitweilig<br />
standen auf der Bühne des van-Meeteren-Saales der<br />
Clara-Schumann-Musikschule vier junge Musiker<br />
und spielten das selten aufgeführte Konzert für vier<br />
Cembali, Streicher und Basso continuo a-Moll von<br />
Johann Sebastian Bach. Während der Pause wurde<br />
für das leibliche Wohl der Gäste mit Kaffee, Kuchen<br />
und Canapés gesorgt. Anschließend folgten weitere<br />
junge Musiker mit hervorragend gespielter klassischer<br />
Musik. Die beiden Clubs können mit dem Erlös<br />
eine gemeinsame Musikfreizeit zur „Freude und Lebenshilfe“<br />
für Kinder des St.-Raphael-Hauses und<br />
einer Grundschule in Düsseldorf unterstützen.<br />
Dr. Verena Boeke-Hesterberg, IWC Düsseldorf-Clara Schumann<br />
Benefizgala mit Jazz und Beat<br />
Mit Jazz und Beat ging es zum großen Erfolg der<br />
Benefizgala des IWC Hamburg-Alstertal im Februar<br />
2016. Die ehrwürdigen Casinoräume der Helmut-Schmidt-Universität<br />
in Hamburg boten dem<br />
Auftritt der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen<br />
13 und 25 Jahren der HipHop Academy Hamburg<br />
die richtige Bühne. Ziel ist es, Jugendliche<br />
jeglicher Herkunft mit den unterschiedlichsten<br />
kulturellen Hintergründen zu erreichen. Das Projekt<br />
„HipHop Academy“ sowie der neue Kupferhof<br />
„Hände für Kinder e. V.“, ein Kurzzeit-Zuhause für<br />
Kinder und Jugendliche mit Behinderung, standen<br />
im Mittelpunkt unserer Spendenaktion. Von einer<br />
Jazzband und einer Studenten-Beatband musikalisch<br />
unterhalten, konnten alle Gäste das erstklassige<br />
Buffet mit Fingerfood genießen, das von den<br />
IW-Freundinnen perfekt zubereitet worden war.<br />
Sigrid Funk, IWC Hamburg-Alstertal<br />
Neujahrsempfang mit einem<br />
bunten Liederpotpourri<br />
Es ist bereits eine lieb gewonnene Tradition: Die<br />
vier münsterschen IWCs trafen sich im Januar 2016<br />
zum siebten Mal zu ihrem gemeinsamem Neujahrsempfang<br />
auf Schloss Wilkinghege, bei dem neben<br />
dem Austausch der Freundinnen der Vortrag über<br />
Neujahrsempfang auf<br />
Schloss Wilkinghege<br />
das Projkt „JEKISS – Jedem Kind seine Stimme“ im<br />
Mittelpunkt stand. Die Referentin Inga Mareile<br />
Reuther beeindruckte das Auditorium durch ihre<br />
Ausführungen über ihr bundesweit einmaliges Projekt,<br />
das gemeinsames Singen zu einem täglich<br />
wichtigen und integrativen pädagogischen Baustein<br />
in Münsters Grundschulen macht. Dabei gilt<br />
es, jedes Grundschulkind mit Gesang zu erreichen,<br />
unabhängig von Bildung, Kultur oder sozialem<br />
Stand. Dieses ehrgeizige Ziel hat sich die Westfälische<br />
Schule für Musik, an der Inga Mareile<br />
Reuther lehrt, gesteckt. Acht Kinder und Jugendliche<br />
bewiesen mit einem bunten Liederpotpourri, dass<br />
gemeinsames Singen wirklich Freude bereitet, am<br />
Ende stimmten auch die IW-Freundinnen beschwingt<br />
ein.<br />
Barbara Fäth, IWC Münster-Prinzipal<br />
60 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Rendezvous mit Hoffmann von Fallersleben<br />
Er war Lehrer, Sprachforscher und Sammler, ein<br />
Dichter und Spötter, ein unglücklicher Bibliothekar<br />
in Breslau und ein selbst ernannter Berufsquerulant<br />
auf Wanderschaft. Einer, dem die Nation –<br />
„Einigkeit und Recht und Freiheit“ – ebenso ihre<br />
Hymne verdankt wie – „Summ, summ, summ“ –<br />
liebreizende Kinderlieder. Superb, wie das Musikalisch-Literarische<br />
Quartett aus Detmold auf Einladung<br />
des IWC Gütersloh diesen spitzzüngigen<br />
Sprachjongleur und Querdenker des Vormärz in der<br />
Erlöserkirche huldigte. Eine Zeitreise mit zig Querverweisen,<br />
die mit eloquentem Esprit und feiner<br />
Ironie zusammengestellt worden war, um Hoffmann<br />
als dichtenden und denkenden Deutschen facettenreich<br />
auszuleuchten. Zweifellos, die Bandbreite<br />
Hoffmann’scher Gedanken ist groß und selten artig.<br />
Sie reicht von „Knüppel aus dem Sack!“ bis hin zum<br />
launigen „Ein Männlein steht im Walde“. Der Erlös<br />
der Benefizveranstaltung kommt dem Projekt<br />
„Sprache verbindet“ zugute. „Diesem Projekt kommt<br />
angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation eine<br />
besondere Bedeutung zu“, brachte es Präsidentin<br />
Ellen Brockmeyer in ihrer Begrüßung auf den<br />
Punkt.<br />
Marlies Hassenewert, IWC Gütersloh<br />
FUNDRAISING<br />
Theater Belacqua<br />
Theater Belacqua<br />
Die Präsidentin des IWC Chiemgau hatte zu einer<br />
Benefizveranstaltung im Theater Belacqua in Wasserburg<br />
eingeladen. Das Theater genießt in der Welt<br />
der Kleinkunstbühnen einen ausgezeichneten Ruf.<br />
Viele Gäste kamen und sahen sich das Stück „Draußen<br />
vor der Tür“ von dem Schriftsteller Wolfgang<br />
Borchert an. Dieses wurde im November 1947 in den<br />
Hamburger Kammerspielen uraufgeführt, einen Tag<br />
nach dem Tod des Autors. Inzwischen wurde es von<br />
fast allen bedeutenden deutschen Theatern inszeniert.<br />
Es handelt von der existenziellen Not des jungen<br />
Kriegsheimkehrers Beckmann in dessen in<br />
Trümmern liegende Heimatstadt Hamburg, verlassen<br />
von seiner Frau, verletzt an Leib und Seele.<br />
Beckmann findet keine Orientierung in diesem Leben<br />
mehr. Der Erlös aus der Veranstaltung kam in<br />
vollem Umfang dem Theater Belacqua zugute.<br />
Hermine Schmid, IWC Chiemgau<br />
„Ensemble Unterwegs“<br />
Der IWC Moers macht es nun zur Tradition, dass in<br />
jedem Jahr zugunsten eines karitativen Projektes ein<br />
Benefizkonzert stattfindet. Vor 150 Zuhörern präsentierte<br />
sich das „Ensemble Unterwegs“ mit einem gemischten<br />
Programm aus Klassik und Volksliedern sowie<br />
speziellen Anekdoten der Musikgruppe über ihre<br />
jährlich organisierte Wanderwoche mit Auftritten.<br />
Dort verzichten die Musiker auf Geld, EC-Karte und<br />
Handy; sie tauschen ihre Musik gegen Verpflegung<br />
und Übernachtung ein. Die Darbietung in unserer<br />
Musikschule begeisterte unser Publikum. In der Pause<br />
bot der IWC eine kleine Stärkung in Form eines<br />
Fingerfood-Buffets an. Mit den Eintrittsgeldern und<br />
großzügigen Spenden kam eine runde Summe zusammen,<br />
die zugunsten dem Förderverein der Moerser<br />
Musikschule gedacht ist, der damit sein musikalisches<br />
Programm zur Integration von Flüchtlingen für<br />
eine Zeit sichern kann. Jutta Gerwers-Hagedorn, IWC Moers<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 61
FUNDRAISING<br />
„Fantastische Ferienzeit – Natur pur“<br />
… für viele eine Selbstverständlichkeit, nicht unbedingt<br />
für die Kinder und Jugendlichen der Jugendhilfeeinrichtung<br />
Stiftung „Alten Eichen“ in Bremen.<br />
Bereits zum 14. Mal veranstaltete der IWC Bremer<br />
Schlüssel einen Jazz-Frühschoppen. Die Einnahmen<br />
kommen in diesem Jahr einem Projekt auf einer<br />
Ferienfahrt für Kinder und Jugendlichen zugute; es<br />
sollen die Sinne für die Umwelt im Raum „Natur“<br />
geschärft und mögliche Erfahrungen für das tägliche<br />
Leben umgesetzt werden. Viele Gäste waren<br />
unserer Einladung gefolgt. Eine Bigband trug mit<br />
ihrer Musik zu einer angenehmen Atmosphäre bei.<br />
Der stolze Auftritt der eigenen Musikgruppe der<br />
Stiftung brachte unter ihrem Leiter Rap- und Hip-<br />
Hop-Songs zu Gehör. Es zeigte uns wie wichtig es<br />
ist, diese jungen Menschen, die häufig am Rande<br />
der Gesellschaft stehen, zu fördern und zu fordern.<br />
Cornelia Kulenkampff, IWC Bremer-Schlüssel<br />
Benefizkonzert in Schloss Morsbroich<br />
Das diesjährige Benefizkonzert des IWC Leverkusen-Dormagen<br />
unter dem Motto „Aus der neuen<br />
Welt“ organisierte unsere Präsidentin Dorothy<br />
Gemmeke, die Pianistin ist. Zusammen mit Wolfgang<br />
Hoyer spielte sie Klavierstücke zu zwei und<br />
vier Händen. Der Streifzug durch die Geschichte der<br />
amerikanischen Musik begann mit Volksliedern,<br />
Märschen und Spirituals. Es folgte „Minimal Music“<br />
von Morton Feldman und Philip Glass sowie Innovatives<br />
von John Cage, bei dem das Klavier mit<br />
Schrauben, Gummi und Filz präpariert wurde, um<br />
den Klang zu verfremden. Das Konzert endete mit<br />
Ohrwürmer wie „Strangers in the night“ und „New<br />
Besondere<br />
Washi-Ostereier<br />
Präsidentin Dorothy Gemmeke und Pianistin<br />
York, New York“. Anschließend gab es ein üppiges<br />
Buffet, das unsere Clubmitglieder vorbereitet hatten.<br />
Durch einen zusätzlichen Verkauf von selbst<br />
angefertigten Washi-Ostereiern konnten wir unsere<br />
Einnahmen nochmals erhöhen; Washi ist ein handgeschöpftes,<br />
durchscheinendes Papier aus Japan,<br />
das wir um die Eier klebten und anschließend<br />
lackierten. Der gesamte Erlös ging an die Fördervereine<br />
der Musikschulen in Leverkusen und Dormagen.<br />
Ilse Ochel, IWC Leverkusen-Dormagen<br />
Literatur & Jazz<br />
Ein gemeinsames Projekt des IWC Bremen, Bremen-<br />
Hanse und Bremer Schlüssel fand Anfang April 2016<br />
im Kapitelhaus der Domgemeinde Bremen statt. Zugunsten<br />
der Bremer Flüchtlingshilfe fanden sich<br />
über 100 IW-Freundinnen mit Begleitungen ein und<br />
erlebten einen wunderbaren Abend bei Musik und<br />
Literatur. Der Schauspieler Benedikt Vermeer las<br />
aus Ringelnatz- und Heinrich-Heine-Texten und der<br />
Domkantor spielte Jazzmusik und Tangoklänge. Fingerfood<br />
und Wein – organisiert und gespendet mit<br />
tatkräftiger Hilfe aller Clubs – rundeten den Abend<br />
kulinarisch ab. Das namhafte Spendenergebnis ist<br />
bestimmt für Spracherwerbsprogramme für geflüchtete<br />
Mädchen und Frauen. Iris Kruse, IWC Bremen<br />
62 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
MODE, SPORT & SPIEL<br />
Schauspielerin Nora Tschirner zu Gast<br />
beim „Golfen für Addis“<br />
FUNDRAISING<br />
Siegerfoto mit prominenter Unterstützung:<br />
Nora Tschirner kniend mit Clown Christoph Gilsbach und Sponsoren<br />
Über besonders prominente Unterstützung freuten<br />
sich im Juni 2016 die Organisatorinnen und<br />
Gäste beim inzwischen siebten „Golfen für Addis“<br />
im Golfclub Münster-Wilkinghege. Eigens aus<br />
Berlin angereist war die Schauspielerin, Moderatorin<br />
und Musikerin Nora Tschirner, die unter<br />
anderem gemeinsam mit Til Schweiger und seit<br />
einigen Jahren auch als gefeierte Tatort-Weimar-<br />
Kommissarin Kira Dorn zu den aktuell erfolgreichsten<br />
deutschen Schauspielerinnen gehört.<br />
Sie wurde mit dem Deutschen Comedy-Preis, dem<br />
Jupiter und dem begehrten Bambi Award ausgezeichnet.<br />
Nora Tschirner nahm sich einen ganzen<br />
Tag lang Zeit für den guten Zweck und unsere<br />
Stadt Münster und war begeistert. Die thematische<br />
Brücke zwischen den Inner Wheel-Freundinnen<br />
in Münster und dem Star aus Berlin ist das<br />
beiderseitige Engagement für das MCRC, das „Mother<br />
and Child Rehabilitation Center“ in Addis<br />
Abeba, Äthiopien. Nora Tschirner selbst war bereits<br />
vor Jahren persönlich vor Ort. Lebhaft erzählte<br />
sie von ihren Theater-Workshops mit den traumatisierten<br />
Kindern und von der Erkenntnis, dass<br />
das von der ehemaligen Münsteranerin Jutta de<br />
Muynck initiierte Projekt durch sehr individuelle<br />
Maßnahmen wirklich Großes bewirkt – und weit<br />
mehr als nur Betroffenheit, sondern durch die Begegnung<br />
mit den Menschen dort ganz im Gegenteil<br />
auch Inspiration und Lebensfreude bei ihr<br />
ausgelöst hat. Der quicklebendige Vortrag von<br />
Nora Tschirner bildete den krönenden Abschluss<br />
eines rundum gelungenen Tages, wo 70 Golferinnen<br />
und Gäste bei Sonnenschein und viel frischer<br />
Luft zugunsten des Addis-Projektes die Gemeinschaft<br />
und Spielfreude genossen. http://www.<br />
mcrc-addisababa.org, http://www.iwc-muensteraasee.de/addis.html<br />
Britta Heithoff, IWC Münster-Prinzipal<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 63
FUNDRAISING<br />
IWCs in Münster räumten ihre<br />
Kleiderschränke für den guten Zweck.<br />
„Kleiderbörse“ in Münster<br />
Wie vor zwei Jahren haben die Frauen der vier IWCs<br />
von Münster abermals ihre Kleiderschränke durchforstet,<br />
tüchtig ausrangiert und auf ihrer Kleiderbörse<br />
verkauft. „Schon damals waren wir von dem Ergebnis<br />
total überwältigt“, so die Veranstalterinnen. Jetzt<br />
konnte der Erlös nochmals gesteigert werden, was<br />
mit Sicherheit auch an dem reichhaltigen Kuchenbuffet<br />
der Freundinnen und einer Kaffeebar lag. Der<br />
Gesamterlös geht wieder an die drei Frauenhäuser<br />
in Münster. Die Kleidungsstücke, die nicht verkauft<br />
werden konnten, gingen im Anschluss gezielt an Sozialkaufhäuser<br />
beziehungsweise andere soziale Einrichtungen.<br />
Und für die IW-Frauen trug der Secondhand-Markt<br />
ganz entscheidend zum noch besseren<br />
gegenseitigen Kennenlernen und zum gemeinsamen<br />
Miteinander bei. Maritta Flasse, IWC Münster-Prinzipal<br />
Rudelsingen mit dem IWC Witten-Wetter<br />
Eine ungewöhnliche Benefizveranstaltung konnten<br />
wir im Februar 2016 mit unserer Präsidentin<br />
Natalie Buderus im wahrsten Sinne „auf die Beine<br />
stellen“.<br />
Das Forum der Stadtwerke in Witten war gefüllt<br />
mit über 300 Hobbysängern, die einen ganzen<br />
Abend lang Karaoke mit dem professionellen<br />
Team Rauterberg Hits und Gassenhauer von A bis<br />
Z schmetterten. Mit Hilfe einer großen Leinwand<br />
war der Text für niemanden ein Problem und unsichere<br />
Töne gingen in der tollen Stimmung unter.<br />
Bei „Ich war noch niemals in New York …“ zitterte<br />
die Halle und der „Gefangenenchor“ aus der Oper<br />
Nabucco sorgte für „Gänsehautfeeling“. Für trockenen<br />
Kehlen und kleine Stärkungen hatten die<br />
Freundinnen vorgesorgt. Der Erlös kam der Olmstedt-Stiftung<br />
Witten und dem Kinderschutzbund<br />
Herdecke zugute. Gemeinsames Singen verbindet<br />
und tut unglaublich gut! www.rudelsingen.de<br />
Dr. Karin Smektala, IWC Witten-Wetter<br />
<br />
BENEFIZ RUDELSINGEN<br />
26.02.16<br />
<br />
Forum der Stadtwerke<br />
Witten, Westfalenstr. 18-20<br />
DES INNERWHEEL CLUBS<br />
WITTEN-WETTER<br />
Eintritt: 14,- € im Vorverkauf<br />
(Abendkasse 15,- €)<br />
<br />
<br />
Hits & Gassenhauer von A bis Z<br />
von gestern bis heute<br />
Der Reinerlös der Veranstaltung geht an<br />
die Olmstedt Stiftung, Witten<br />
und den Kinderschutzbund, Herdecke<br />
Karten sind erhältlich bei:<br />
* Einhorn Apotheke, Bahnhofstr. 52, Witten<br />
* Hirsch Apotheke, Osterfeldstr. 26, Wetter/Wengern<br />
* Internetbestellung gegen Vorkasse:<br />
iwc-witten-wetter@gmx.de<br />
1<br />
<br />
<br />
64 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Fröhliche Kinder – der schönste Lohn<br />
Bereits zum sechsten Mal veranstaltete der IWC<br />
Tauberfranken in Bad Mergentheim einen Kleidermarkt.<br />
Hochwertige Damen- und Kinderkleidung<br />
sorgten auch 2016 für großes Interesse. Erneut<br />
konnte der Gewinn gesteigert werden. Zur Stärkung<br />
gab es kostenlos Kaffee und Kuchen. Begünstigt<br />
wurde wie immer ein Kindergarten aus Bad Mergentheim.<br />
Die Kinder bedankten sich auf ihre Weise<br />
mit einer gelungenen Aufführung.<br />
Renate Hehn, IWC Tauberfranken<br />
IW-Präsidentin Beatrix Camerer, Astrid Romen, Helga Bergis<br />
und Ursel Pfeiffer-Berlin mit Erzieherinnen und Kindern des<br />
beschenkten Kindergartens<br />
FUNDRAISING<br />
„Klassik und Soziales“<br />
Der IWC Rheda-Wiedenbrück lud erneut zu einem<br />
Benefiz-Klavier-Rezital in die Orangerie am Schloss<br />
Rheda ein. Aus dem Erlös des Kartenverkaufs wurde<br />
die Sprachförderung von Flüchtlingen mit Lernmaterial<br />
und gezieltem Unterricht mit einer Spende an<br />
die evangelische Versöhnungsgemeinde unterstützt.<br />
Präsidentin Susanne Teipel<br />
und der italienische<br />
Pianist Emanuel Rimoldi,<br />
Foto: Eugenie Kusch<br />
Zusätzlich konnte einer durch Krankheit massiv in<br />
finanzielle Not geratenen Familie vor Ort geholfen<br />
werden. Präsidentin Susanne Teipel begrüßte neben<br />
zahlreichen Ehrengästen auch die frisch gewählte<br />
IW Nationale Deputy Ute Peithmann-Koch. Eingeladen<br />
für das Klavier-Rezital war der italienische<br />
Pianist Emanuel Rimoldi. Dieser ist Preisträger<br />
verschiedener internationaler wie nationaler Wettbewerbe.<br />
Er verzauberte die Liebhaber der klassischen<br />
Musik mit seinem virtuosen und kraftvollen<br />
Spiel. Ein abermals ausverkauftes Haus, Standing<br />
Ovations und Eigenkompositionen als überraschende<br />
Zugaben des jungen Pianisten, rundeten den<br />
fünften sehr erfolgreichen Benefiz-Klavierabend ab.<br />
Inge Jostkleigrewe, IWC Rheda-Wiedenbrück<br />
Ballnacht für den guten Zweck<br />
Der IWC Frankfurt Rhein-Main lud im Februar 2016<br />
zu seinem 2. Benefizball ein. Unter dem Motto<br />
„Carnevale di Venezia“ erlebten 152 Gäste im schönen<br />
Ambiente des Festsaals eines exklusiven<br />
Frankfurter Hotels eine herrliche Ballnacht. Zu den<br />
Klängen der Ingrid Schwarz Band wurde bis tief in<br />
die Nacht getanzt. Neben der Tombola sorgten<br />
großzügige Spenden für die positive Bilanz des<br />
Abends. So konnte unter anderem dem Bethanien<br />
Kinder- und Jugenddorf in Eltville eine großzügige<br />
zweckgebundene Spende überreicht werden. Davon<br />
erhalten im Rahmen<br />
eines „Brückenprojektes“<br />
Jugendliche,<br />
die das Kinderdorf<br />
regulär verlassen,<br />
professionelle Unterstützung<br />
bei<br />
der Bewältigung<br />
ihrer Alltagsanforderungen.<br />
Christiane Siebold, IWC Frankfurt Rhein-Main<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 65
FUNDRAISING<br />
Ein Sonntagmorgen im Kino<br />
Was macht man an einem verregneten Sonntagvormittag?<br />
Man geht mit netten Leuten erst ins Kino<br />
und dann lecker Grünkohl essen – so macht es jedenfalls<br />
der IWC Ratingen mit seiner jährlichen<br />
Charity Kino-Matinee. Im gemütlichen Ratinger<br />
Kino starteten 120 Gäste mit einem Glas Sekt in die<br />
Veranstaltung.<br />
Sabine Ziegler und Malaika Eleftheriadis vom IWC Ratingen<br />
vor dem Ratinger Kino. Mit Flyern, Pressearbeit und Mailings<br />
warb der Club für seine Veranstaltung.<br />
Gezeigt wurde der Film „Man lernt nie aus“ –<br />
eine Hollywood-Komödie mit Tiefgang, Charme<br />
und Humor. „Aber auch ein Generationenfilm,<br />
der zeigt, dass es sich lohnt, wenn sich Jung und<br />
Alt aufeinander einlassen. „… und genau das zeichnet<br />
doch auch unseren Club aus“, sagt Clubpräsidentin<br />
Malaika Eleftheriadis.<br />
Sabine Ziegler, IWC Ratingen<br />
Benefizkinoabend für Klinikclown Knuddel<br />
Schwerkranken Kindern und ihren Eltern in dunklen<br />
Zeiten zu helfen, ist ein Herzensanliegen des<br />
IWC Weimar. Diesen todkranken kleinen Patienten<br />
ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, das ist die<br />
Berufung von Dorothea Kromphardt alias Klinikclown<br />
Knuddel. Unser Club nutzte eine interne<br />
Veranstaltung, um Spendengelder für diese wichtige<br />
Mission zu sammeln. Bei Sekt, einem kleinen<br />
Imbiss und guten Gesprächen in den Räumen des<br />
Stellwerk-Theaters am Bahnhof brachte sie den<br />
Gästen ihre Arbeit sehr eindrucksvoll nahe. Höhepunkt<br />
der Veranstaltung war die Vorführung des<br />
Filmes „Calendar Girls“. Dieser Film, der von einer<br />
außergewöhnlichen Spendenaktion zugunsten einer<br />
Klinik handelt, brachte dann wieder den Bezug<br />
zu unserem Anliegen. Der Erlös konnte Klinikclown<br />
Knuddel beim letzten Clubabend übergeben<br />
werden.<br />
Claudia Geiken, IWC Weimar<br />
Vergnügliches Benefiz mit Ernst und Heinrich<br />
Große Vorfreude auf einen unterhaltsamen Abend<br />
mit schwäbischem Humor, einer Mischung aus Kabarett,<br />
Comedy und Parodie im Odeon der Sindelfinger<br />
Musikschule. Fast alle Plätze waren besetzt –<br />
zur Freude der Freundinnen des IWC Böblingen, die<br />
wieder mit einem opulenten Buffet den Rahmen für<br />
einen anregenden Abend geschaffen hatten. 1984<br />
lernte sich das erfolgreiche Duo bei einem Engagement<br />
beim WDR kennen. 2006 erhielten sie den<br />
Sebastian-Blau-Preis, im Jahr darauf den Kleinkunstpreis<br />
Baden-Württemberg. Seitdem sind sie<br />
aus der Kabarettszene nicht wegzudenken. Hinschauen,<br />
interpretieren, wiedergeben – die Künstler<br />
kennen die Mentalität ihrer Landsleute und<br />
spielen damit. Ernsthafte Sprachschwierigkeiten<br />
stellen sich nicht ein – und so hatten Ernst und<br />
Heinrich stets die Lacher auf ihrer Seite. Die stammesmäßig<br />
verhaltene, fulminante Liebeserklärung<br />
an alles Schwäbische brachte bei allem Spaß einen<br />
ansehnlichen Erlös. Jutta Rebmann, IWC Böblingen<br />
66 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Benefiz-Matinee im Thega-Filmpalast<br />
Mit dem Film „Nur für Personal“ lud der IWC Hildesheim<br />
an einem Sonntagvormittag zur Matinee<br />
ein. Viele kamen, stimmten sich mit Sekt und<br />
Knabbereien ein, klönten gemütlich miteinander<br />
und genossen gemeinsam die wunderbare französische<br />
Komödie. Möglich machten dieses IW-<br />
Highlight ein rotarischer Freund und dessen Frau.<br />
Wir danken ihnen sehr und freuen uns über die<br />
Einnahmen für unsere sozialen Projekte.<br />
Ingrid Fenske, IWC Hildesheim<br />
FUNDRAISING<br />
Hoher Besuch bei unserer „Rad“-Modenschau<br />
Anlässlich unserer Frühlingsverkaufs-Aktion im<br />
Zweirad-Center in Dinslaken, die mittlerweile schon<br />
für unseren Club zu einer Tradition geworden ist,<br />
bekamen unsere IW-Freundinnen hohen Besuch<br />
von unserer DP Catarina Marpmann. Bei strahlendem<br />
Sonnenschein konnte sich Catarina Marpmann<br />
ein eigenes Bild über den vollen Verkaufseinsatz<br />
der Clubfreundinnen für das lokale Sozialprojekt<br />
„Local Kids“ machen. Während einer „Rad“-Modenschau<br />
konnten die zahlreichen Besucher<br />
die selbstge backenen Kuchen<br />
probieren oder sich ein leckeres<br />
Grillwürstchen schmecken lassen.<br />
Wie in den vergangenen Jahren<br />
sorgte Papa Clowni für die Unterhaltung<br />
der Kinder.<br />
Gudrun Vogel, IWC Wesel-Dinslaken-Walsum<br />
DP Catarina Marpmann und Präsidentin Ilka Trapp<br />
Anzeige
FUNDRAISING<br />
Golfen für eine Schule<br />
Bereits zum zweiten Mal veranstaltete der<br />
IWC Bremen ein Benefiz-Golfturnier zugunsten<br />
einer integrativen, heilpädagogischen<br />
Waldorfschule in Bremen. Es<br />
kamen knapp 90 IW-Freundinnen und<br />
andere interessierte Golferinnen zum<br />
Golfplatz in Garlstedt und spielten bei viel<br />
Sonnenschein. Die Nicht-Golferinnen erkundeten<br />
unterdessen die wunderbare<br />
Umgebung und vergnügten sich bei Gesellschaftsspielen.<br />
Am Ende des Tages<br />
konnte eine sehr großzügige Spende<br />
zugunsten der Tobias-Schule zusammengetragen<br />
werden. Iris Kruse, IWC Bremen<br />
Große Spende an die Sterneninsel<br />
Der große Einsatz, den die Sterneninsel in Pforzheim,<br />
ein ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst<br />
für unheilbar kranke Kinder und Jugendliche<br />
sowie deren Angehörige leistet, haben die Freundinnen<br />
des IWC Nordschwarzwald mit einem beachtlichen<br />
Betrag gewürdigt. Unsere Präsidentin<br />
Anita Hönes hatte anlässlich der Geburtstage in ihrer<br />
Familie statt Geschenken um Spenden für diese<br />
Einrichtung gebeten. Des Weiteren hatten die<br />
Freundinnen des IWC Nordschwarzwald in der Vorweihnachtszeit<br />
über 50 Engel gebastelt und auf<br />
dem Adventsmarkt verkauft. Mit dieser Spende<br />
werden Zuschüsse für Therapiegeräte zur Stimulation<br />
bei Muskelerkrankungen finanziert, die von<br />
den gesetzlichen Krankenkassen nicht getragen<br />
werden. Außerdem konnten die anwesenden Damen<br />
erfahren, wie erkrankte Kinder und deren<br />
Geschwister im angeschlossenen Werkraum ihren<br />
Gefühlen auf vielfältige Weise Ausdruck verleihen.<br />
Dr. Roswitha Haug, IWC Nordschwarzwald<br />
Präsidentin Anita Hönes, Waltraud Köhle und<br />
Birgit Salewski vom IWC Nordschwarzwald und<br />
Angelika Miko (3. von links) von der Sterneninsel<br />
68 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
KULINARISCHES<br />
Schwäbische Maultaschen nach Hausfrauenart<br />
FUNDRAISING<br />
Zum fünften Mal gingen die Freundinnen des IWC<br />
Ludwigsburg im März 2016 in die Massenproduktion<br />
ihrer über die Landesgrenzen hinaus beliebten Maultaschen.<br />
In einer Großküche fertigten wir eigenhändig<br />
zirka 2.000 Maultaschen an; bestehend aus<br />
67 Kilogramm Kalbsbrät, 18 Kilogramm Hackfleisch,<br />
7 Kilogramm gerauchte Schinkenwurst, 40 Kilogramm<br />
Nudelteig, 24 Kilogramm Spinat, 54 Petersiliensträußen,<br />
220 Eiern, 130 Brötchen, 20 Stangen Lauch,<br />
50 Zwiebeln und Gewürze, vor allem Muskat darf<br />
nicht fehlen. In Teams werden die Maultaschen fachgerecht<br />
und präzise in einer von uns erprobten Logistik<br />
hergestellt. Eingeschweißt und mit unserem<br />
Gütesiegel „Schwäbische Maultaschen nach Hausfrauen<br />
art vom IWC Ludwigsburg“ etikettiert, gehen<br />
sie anschließend in den Verkauf. Der stattliche Erlös<br />
Karin Seelinger und<br />
Rosemarie Kapp<br />
bei der Herstellung<br />
der Maultaschen<br />
kommt unseren Sozialprojekten zugute. Übrigens:<br />
Die Maultasche – „Herrgottsbscheißerle“ ist ihr Kosename<br />
– wurde – so sagt es die Legende – einst von<br />
Mönchen erfunden, um das Fleischverbot in der Fastenzeit<br />
zu umgehen. Angela Podeswa, IWC Ludwigsburg<br />
Wir sind Backprofis!<br />
Anlässlich des Firmenjubiläums einer großen Gärtnerei<br />
in unserer Nähe bekamen wir Freundinnen<br />
vom IWC Wildeshausen die Gelegenheit, den Besuchern<br />
selbstgebackene Torten anzubieten. Unser<br />
Club hat in den vergangenen Jahren eine große Professionalität<br />
im Herstellen und Verkauf von Kuchen<br />
erlangt. Auch dieses Mal haben wir innerhalb von<br />
fünf Stunden 29 Torten verkauft, sodass wir unser<br />
Spendenkonto mit einer größeren Summe auffüllen<br />
konnten. Bärbel Schienerer-Krone, IWC Wildeshausen<br />
So richtig schönes Schmuddelwetter …<br />
… trug auch dazu bei, dass die Bewirtung und der<br />
Verkauf von Weihnachtsgestecken und Büchern des<br />
IWC Konstanz Constantia beim Tag der offenen Tür<br />
im Archäologischen Landesmuseum im November<br />
2015 ein voller Erfolg war. Aber es soll nicht verheimlicht<br />
werden, dass sich die Köchinnen, Bäckerinnen,<br />
Bastlerinnen und Verkäuferinnen viel<br />
Mühe gegeben haben. Schon früh „stürmten“<br />
viele Familien mit ihren Kindern das Museum,<br />
nicht nur um die neue Playmobilausstellung zu<br />
be staunen, sondern auch für das Kindertheater,<br />
die Führungen und natürlich den Weihnachtsmarkt.<br />
Beim Büchermarkt durfte gestöbert werden<br />
und für Hungrige gab es reichlich Auswahl am<br />
großen Suppen- und Kuchenbuffet. Am Nachmittag<br />
war wirklich alles verkauft, die Freundinnen<br />
müde und sehr zufrieden. Mit dem beachtlichen<br />
Gewinn werden die sozialen Projekte des IWC<br />
Konstanz Constantia unterstützt. Eine Neuauflage<br />
der Aktion ist geplant, zu der man aber auch bei<br />
gutem Wetter kommen darf.<br />
Katja Duncker, IWC Konstanz Constantia<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 69
FUNDRAISING<br />
Bridge und Gaumenfreude<br />
Bereits zum fünften Mal fand im März 2016 ein Benefiz-Bridgeturnier<br />
in Kooperation zwischen dem<br />
IWC Osnabrück und dem Osnabrücker Bridgeclub<br />
statt. Der Bridgeclub stellte seine Räumlichkeiten<br />
zur Verfügung, die IW-Freundinnen sorgten für<br />
leckeren Kuchen und ein abwechslungsreiches Buffet.<br />
50 Spielerinnen und Spieler nahmen am Turnier<br />
teil. Die erhobene Startgebühr ermöglichte eine ansehnliche<br />
Spende an Herzenswünsche, ein Verein<br />
für schwer erkrankte Kinder und Jugendlichen. Die<br />
Freundinnen hatten Spaß an den Vorbereitungen<br />
und der erfolgreichen Durchführung, die Spieler<br />
waren begeistert und freuen sich auf das nächste<br />
Turnier im kommenden Frühjahr, im Vordergrund<br />
steht jedoch immer wieder das soziale Engagement.<br />
Christine Wallossek, IWC Osnabrück<br />
Die Frau in Gold<br />
Zu einer Zeit, in der die gesellschaftlichen Aktivitäten<br />
etwas reduziert sind – nämlich Ende Januar<br />
– lud der IWC Wilhelmshaven-Friesland erstmals<br />
zu einer Kino-Matinee ein. Gezeigt wurde der Film<br />
„Die Frau in Gold“, der die Geschichte des berühmten<br />
Bildes von Gustav Klimt beschreibt. In<br />
Rückblenden wird das Leben dieser Frau und der<br />
Kampf der Nachfahrin und Erbin um die Wiederbeschaffung<br />
des berühmten Bildes beschrieben.<br />
Dieser auch für Männer interessante Film wurde<br />
mit Begeisterung aufgenommen und regte sehr<br />
zum Nachdenken an. Über 150 Kinokarten wurden<br />
verkauft, im Preis inbegriffen war ein großartiges<br />
Fingerfood-Buffet „vom Feinsten“ samt Getränk.<br />
So konnten wir unser Förderkonto wieder auffüllen<br />
und mit dem Erlös viel Gutes tun. Wir wollen<br />
mit dieser Unternehmung eine Tradition starten.<br />
Beate Fleckstein, IWC Wilhelmshaven-Friesland<br />
Benefizveranstaltung für japanischen Garten<br />
Die diesjährige Benefizveranstaltung des IWC Kaiserslautern<br />
fand im März 2016 zugunsten des Japanischen<br />
Gartens in Kaiserslautern statt. Der Trägerverein<br />
dieser größten japanischen Gartenanlage in<br />
Deutschland muss jedes Jahr erhebliche finanzielle<br />
Mittel für die Instandhaltung aufbringen. Das lichtdurchflutete<br />
Atrium des Fraunhofer Instituts IESE<br />
bot einen wunderbaren Rahmen für unser Fest.<br />
Präsidentin Gisela Klement vom IWC Kaiserslautern<br />
vor dem Buffet zum guten Zweck<br />
Präsidentin Gisela Klement konnte neben den IW-<br />
Freundinnen und ihren Partnern zahlreiche Gäste<br />
aus befreundeten Nachbarclubs begrüßen. Das Buffet,<br />
das die Freundinnen mit viel Liebe zubereiteten,<br />
war eine Augenweide und sehr appetitanregend.<br />
Die Dekoration war in hellgrünen und gelben Farben<br />
gehalten und auch die musikalische Umrahmung<br />
trug zur frühlingshaften und fröhlichen Stimmung<br />
bei. Eine beträchtliche Summe kam für den<br />
guten Zweck zusammen. Wir freuten uns alle über<br />
die Einladung zur Kirschblüte in den Japanischen<br />
Garten und überreichten dem Vorsitzenden des Vereins<br />
einen Spendenscheck.<br />
Gertrud Schack-Link, IWC Kaiserslautern<br />
„Wenn der Blütenschimmer der Kirschbäume<br />
auf den Hügeln länger währte als ein paar Tage,<br />
wir würden ihn so innig nicht lieben.“<br />
Yamabe No Akahito<br />
70 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Lohnender Einsatz für das Schülerfrühstück<br />
Auch 2016 führten die Freundinnen des IWC<br />
Schwäbisch Gmünd im Rahmen des Stadtfestes<br />
wieder einen Bücherverkauf durch; neu war der<br />
zusätzliche Verkauf von Handtaschen aller Art.<br />
Alle Bücher und Taschen sind von den IW-Freundinnen<br />
gespendet worden. Ein stolzer Ertrag belohnte<br />
die samstägliche Aktion und sichert die<br />
Fortführung des Schülerfrühstücks in einer Gmünder<br />
Grund- und Werkrealschule auch für das kommende<br />
Schuljahr. Auf diese Weise kommen Schüler,<br />
die sich ohne Frühstück auf den Weg zur<br />
Schule machen, in den Genuss eines vollwertigen<br />
Frühstücks, das sie im Schulgebäude vor Beginn<br />
des Unterrichts einnehmen können. Nutznießer<br />
dieser Aktion sind auch zahlreiche Flüchtlingskinder,<br />
die ebenfalls an dieser Schule unterrichtet<br />
werden.<br />
Dr. Bettina Gutowski-Brenner, IWC Schwäbisch Gmünd<br />
Fleißige Freundinnen des<br />
IWC Schwäbisch Gmünd beim<br />
Stadtfest für die Finanzierung<br />
des Schulfrühstücks<br />
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festliche Brosche<br />
damit sich und anderen<br />
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<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | <strong>71</strong>
PANORAMA<br />
VON CLUB ZU CLUB<br />
Schleswig-Holstein-Treffen 2016<br />
IW-Freundinnen aus verschiedenen Regionen des<br />
nördlichsten Bundeslandes fanden sich im Mai<br />
2016 zum diesjährigen Schleswig-Holstein-Treffen<br />
in Neumünster ein. Dort besuchten wir das Tuchund<br />
Technik-Textilmuseum, wo wir bei einer interessanten<br />
Ausstellung internationaler Quilt-Kunst<br />
viel Wissenswertes über die ausstellenden Künstlerinnen<br />
und deren textile Meisterwerke hörten. Im<br />
Gerisch-Skulpturenpark empfing uns herzlich IW-<br />
Freundin und Hausherrin Brigitte Gerisch. Auf einem<br />
kurzweiligen Rundgang durch die besonders<br />
reizvolle Anlage wurden uns interessante Fakten<br />
über die Exponate und die Entwicklung des Gerisch-Parks<br />
nahegebracht. Mit einem fröhlichen<br />
Kaffeetrinken ließen wir diesen wunderschönen<br />
Freundschaftstag ausklingen. Eva Kux, IWC Neumünster<br />
Teilnehmerinnen des<br />
Schleswig-Holstein-Treffens<br />
mit DP Carla Bruns<br />
Besuch der Giganten<br />
Eine ganz besondere Führung im Airbus-Werk in<br />
Finkenwerder bekamen wir durch unsere Präsidentin<br />
Andrea Kutzim vom IWC Hamburg-Süd geboten.<br />
Mehrmals jährlich planen wir mit unseren befreundeten<br />
Nachbarclubs Hamburg-Alstertal, Hamburg-<br />
Schenefeld, Hamburg, IWC Seevetal und Niederelbe<br />
gemeinsame Aktivitäten; daher hatten sich über<br />
40 Damen zu der Führung angemeldet. Das Montagewerk<br />
ist so groß wie fast 500 aneinander gereihte<br />
Fußballfelder. Hier werden in riesigen Hallen die<br />
hochmodernen Passagierflugzeuge hergestellt, außerdem<br />
werden hier auch die Kabinen für alle Airbus-Flieger<br />
ent wickelt. Inzwischen ist Finkenwerder<br />
zu einem der bekanntesten Luftfahrtunternehmen<br />
der Welt geworden. In dem zweieinhalbstündigen<br />
Rundgang durch die Hallen der Struktur- und Endmontage<br />
erfuhren wir, wie die Großraumflugzeuge<br />
aus Millionen Einzelteilen zusammengebaut werden.<br />
Nicht nur die eindrucksvollen Bilder, sondern<br />
auch der rege freundschaftliche Austausch untereinander<br />
wird uns in Erinnerung bleiben.<br />
Elke Herstatt, IWC Hamburg-Süd
Clubfahrt des IWC Lübeck<br />
Unsere Freundin Gaby Pötschke vom IWC Lübeck<br />
hatte für uns ein interessantes Wochenende in<br />
Potsdam organisiert. Zuerst ging es auf einem Spaziergang<br />
zu einer Führung ins Filmmuseum. Unseren<br />
Nachmittag verbrachten wir kurzweilig in einem<br />
Schmuck- und Modeatelier. Nach dem Abendessen<br />
ging es ins Kabarett „Obelisk“. Sonntags schlug das<br />
Wetter um und die Schlösserfahrt auf dem Dampfschiff<br />
„Gustav“ endete mit etwas Schneeregen. Nach<br />
diesem erlebnisreichen Wochenende fuhren wir<br />
glücklich und zufrieden nach Hause.<br />
Antje Niermann, IWC Lübeck<br />
PANORAMA<br />
O Täler weit, o Höhen …<br />
Der Thüringer Wald, das „grüne Herz Deutschlands“<br />
und eines seiner zahlreichen Residenzstädtchen<br />
und Burgen war das Ziel der Clubfahrt des<br />
IWC Würzburg. In Rudolstadt, mit seiner hoch über<br />
der Stadt thronenden Heidecksburg, wagte 1991 das<br />
junge Ehepaar Wendl aus Düsseldorf den Sprung<br />
zur Eröffnung eines Auktionshauses, anfangs in<br />
kleinsten Räumlichkeiten. Heute präsentiert es<br />
sich in einer klassizistischen Villa und entwickelte<br />
sich mit jeweils drei Auktionen pro Jahr zum internationalen<br />
Geheimtipp. Unter dem Motto des Hauses<br />
„Kunst erleben, Werte steigern“ gab es für uns<br />
mehr als 4.000 Objekte aus allen Bereichen zu bestaunen.<br />
Nach dem Mittagessen im Schillerhaus<br />
besuchten wir auf der Burg die wohl einmalige<br />
Ausstellung „Rococo en miniature“, eine mit unglaublicher<br />
Präzision von zwei Brüdern in der ehemaligen<br />
DDR gefertigte Miniaturwelt von fünf<br />
Schlössern und Tausenden von Einzelfiguren und<br />
Einrichtungsgegenständen. Ein Rundgang durch<br />
die prachtvollen Privaträume der fürstlichen Familie<br />
schloss sich an, bevor wir den Abend mit einigen<br />
Freundinnen des IWC Saalebogen im Schlosscafé<br />
ausklingen ließen. Gudrun Schäfer, IWC Würzburg<br />
Clubreise nach Trier<br />
Was für eine Überraschung: Ein Zenturio – im<br />
Glanz seiner Paraderüstung – entführte die Reisenden<br />
des IWC Ratingen in der Porta Nigra in jene<br />
Zeit, als Rom die Welt regierte und der Kaiser in<br />
Trier die Geschicke des Imperiums leitete. Dieses<br />
besondere Highlight organisierte Helga Breitbach<br />
vom IWC Trier für die Freundinnen. Sie erlebten<br />
auf ihrer Clubfahrt im April die vielen Facetten der<br />
ältesten Stadt Deutschlands und waren sich am<br />
Ende einig: Trier ist eine Reise wert.<br />
Sabine Ziegler, IWC Ratingen<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 73
PANORAMA<br />
Clubfahrt nach Detmold<br />
Präsidentin Nadine Volling des IWC Grafschaft<br />
Bentheim lud im Juni 2016 in ihre Geburtsstadt<br />
Detmold ein. Nach einem Lunch im historischen<br />
Spieker erkundeten die Freundinnen Detmolds<br />
Altstadt mit ihren vielen restaurierten Fachwerkhäusern.<br />
Abends ging es ins Theater.<br />
Anschließend debattierten wir bis Mitternacht<br />
über unser soziales Clubengagement. Bevor<br />
unsere Reise endete, besichtigten wir am Sonntag<br />
das Schloss in der alten Residenzstadt Lippe-Detmold.<br />
Die Grafschafter<br />
Freundinnen<br />
bedankten<br />
sich herzlich<br />
bei dem IWC<br />
Detmold-Blomberg.<br />
Der größte Dank galt aber unserer Präsidentin,<br />
die nun zufrieden nach dieser schönen Reise<br />
ihre zweijährige Amtszeit beenden kann.<br />
Gertraud Herrenbrück, IWC Grafschaft Bentheim<br />
Auf nach Erfurt!<br />
Bevor das Lutherjahr 2017 die Stadt Erfurt in einen<br />
besonderen Mittelpunkt rückt, reiste der IWC Kassel<br />
bereits ein Jahr zuvor an. So konnten wir in Ruhe die<br />
vielen Eindrücke in dieser Stadt aufnehmen. Nach<br />
einer kompetenten Führung durch die geschichtsträchtige<br />
Stadt und einem Spargelessen, zu dem sich<br />
zu unserer Freude auch Freundinnen des IWC Erfurt-<br />
Gotha einfanden, besuchten wir die Alte Synagoge<br />
Erfurt. Sie ist mit ihren erhaltenen Bauteilen aus<br />
dem 11. Jahrhundert die älteste bis zum Dach erhaltene<br />
Synagoge in Mitteleuropa. 2009 ist hier ein außergewöhnliches<br />
Museum entstanden. Die Ausstellung<br />
faszinierte uns mit alten Schriften und einem<br />
umfänglichen Schatz. Darunter beeindruckte uns besonders<br />
ein jüdischer Hochzeitsring, eine filigrane<br />
Goldschmiedearbeit aus dem 14. Jahrhundert mit der<br />
hebräischen Inschrift „Masel tov“, was frei übersetzt<br />
„Viel Glück“ heißt. Dr. Sigrid von Meibom, IWC Kassel<br />
Spaziergang über die Landesgartenschau<br />
Im Juni 2016 trafen sich die Freundinnen des IWC<br />
Hohenlohe mit dem Nachbarclub IWC Heilbronn,<br />
um gemeinsam das Gelände der Landesgartenschau<br />
in Öhringen zu erkunden. Im Öhringer Hofgarten<br />
und entlang der Cappelaue genossen wir<br />
die Blütenpracht, beobachteten das Treiben auf<br />
dem Kletterturm mit Flying-Fox und bewunderten<br />
die vielen ausgestellten Kunstobjekte. Das anschließende<br />
Kaffeetrinken bot Gelegenheit, sich in<br />
Gesprächen besser kennenzulernen und sich über<br />
das aktuelle Clubleben auszutauschen. Das Treffen<br />
war ein Freundschaftsgewinn, insbesondere auch<br />
für den noch sehr jungen Hohenloher Club.<br />
Petra Lauser, IWC Hohenlohe<br />
74 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Auf geht’s<br />
PANORAMA<br />
Am frühen Abend im Januar trafen sich etwa<br />
30 Inner Wheel-Freundinnen zur Wanderung auf<br />
die Marienburg. Das ist eine spätmittelalterliche<br />
Wasserburg, die seit 1806 Domäne Marienburg<br />
genannt wird. Angeführt wurden wir vom Wirt<br />
des Hofcafés und seinen Hunden. Fackeln und<br />
Taschenlampen erhellten mühsam den Weg entlang<br />
des Flusses Innerste. Auf halber Strecke erwärmte<br />
uns ein heißer Fruchtpunsch. Mit roten<br />
Nasen, nass und fröstelnd erreichten wir unser<br />
Ziel und wurden mit großen Portionen deftigen<br />
Braunkohls mit Bregenwurst belohnt. Alle langten<br />
kräftig zu und verachteten auch nicht das<br />
Schnäpschen zum Abschluss. Wieder eine fröhliche,<br />
gelungene Gemeinschaftsveranstaltung.<br />
Ingrid Fenske, IWC Hildesheim<br />
Kassel: … mit anderen Augen sehen!<br />
Die Freundinnen des IWC Celle trafen sich im Morgengrauen<br />
für die diesjährige Clubreise nach Kassel.<br />
Sie begann mit dem Besuch der im September 2015<br />
eröffneten „Grimmwelt“, ein architektonisch und<br />
ausstellungstechnisch anspruchsvolles Haus für<br />
Märchenliebhaber wie auch Sprach- und Kunstinteressierte<br />
jeden Alters. Im Anschluss erwartete uns<br />
auf dem „Herkules“ eine Führung über die 2013 ins<br />
Weltkulturerbe aufgenommenen Wasserwelten des<br />
Bergparks Wilhelmshöhe. Wissensreich und engagiert<br />
ging es durch zwei Epochen europäischer Gartenkunst<br />
die gefühlt 500 Treppenstufen bergab. Am<br />
Sonntagmorgen empfing uns die Stadtführerin, die<br />
verschiedene Plätze in Kassel aufsuchte und gespickt<br />
mit kleinen Anekdoten deren historische oder aktuelle<br />
Bedeutung erläuterte. Beim Mittagessen trafen<br />
wir uns mit Freundinnen des IWC Kassel zu anregenden<br />
Gesprächen. Susanne Frfr. v. Bodenhausen, IWC Celle<br />
Der Niederrhein – kulturelle Vielfalt<br />
Wieder hatten die Gelderner IW-Freundinnen ein<br />
interessantes Programm für uns vom IWC Hannover-Tiergarten<br />
zum jährlichen Freundschaftstreffen<br />
vorbereitet. Zusammen besuchten wir Schloss<br />
Moyland bei Kleve, das zu den wichtigsten neugotischen<br />
Bauten in Nordrhein-Westfalen zählt.<br />
Heute ist es ein Museum und beherbergt die<br />
Sammlung moderner Kunst der Gebrüder van der<br />
Grinten; darunter fast 5.000 Arbeiten von Joseph<br />
Beuys. Weiter ging es nach Kalkar in die spätmittelalterliche<br />
St.-Nikolai-Kirche, berühmt für ihre<br />
neun geschnitzten Altäre. Abends trafen wir uns<br />
bei der Präsidentin des IWC Geldern zu einem<br />
geselligen Beisammensein. Am folgenden Tag<br />
führte uns eine IW-Freundin durch den historischen<br />
Ortskern der idyllischen Kleinstadt Wachtendonk.<br />
Beeindruckt von der kulturellen Vielfalt<br />
des Niederrheins und dem liebevollen Engagement<br />
freuen wir uns auf ein Wiedersehen.<br />
Ulrike Keuck, IWC Hannover-Tiergarten<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 75
PANORAMA<br />
VON LAND ZU LAND<br />
Kiel besucht den IWC Göteborg Norra<br />
Vom 25. bis 29. April 2016 besuchten die Freundinnen<br />
des IWC Kiel unseren Freundschaftsclub IWC<br />
Göteborg Norra. Nach einer amüsanten Überfahrt,<br />
geprägt von vertauschten Kabinen und einem<br />
vergnüglichen After-Dinner-Treff, landeten wir in<br />
Göteborg bei Sonnenschein und wurden sehr herzlich<br />
empfangen. Es folgten drei programmreiche<br />
Tage: Besichtigung des „Science Center Universum“,<br />
Besuch der Leinenweberei in Horred und immer<br />
wieder üppige Mahlzeiten bei den Gastfamilien<br />
und in den unterschiedlichsten Restaurants. Wir<br />
fühlten uns bei unseren Gastgebern sehr gut<br />
aufgehoben. Margred Fladvad, als einzig Schwedisch<br />
sprechender Gast, hielt eine tolle Dankesrede<br />
und unsere Präsidentin Ilona Haß lud beim offiziellen<br />
Abschiedsessen den IWC Göteborg Norra<br />
zu unserer 40. Charterfeier 2017 nach Kiel ein. Die<br />
wunderbare Einladung und die herzliche Gastfreundschaft<br />
unserer schwedischen Freundinnen<br />
machten die Fahrt nach Göteborg zu einer rundum<br />
gelungenen Reise! Tack och fram till 2017!<br />
Sabine Kabelitz, IWC Kiel<br />
28 Jahre Freundschaft mit dem<br />
IWC Stockholm Västra<br />
Geliebte internationale Verständigung – vier<br />
Freundinnen unseres Kontaktclubs IWC Stockholm<br />
Västra besuchten uns für drei Tage anlässlich<br />
unseres 30. Charterjubiläums. Bereits vor 28<br />
Jahren wurde dieser Austausch zwischen Stockholm<br />
und Hamburg von unserem Ehrenmitglied<br />
und damaligen Präsidentin Iris Thormeyer ins Leben<br />
gerufen. Die Incoming DP Rose Marie Wahlgren<br />
ging in ihrem Grußwort beim Charterjubiläum<br />
auf die vielen freundschaftlichen Begegnungen<br />
ein. Sie bedankte sich für die Gastfreundschaft,<br />
besonders dem Charterausklang im Hause von<br />
Frankenberg und dem Grillabend im Hause Bergeest.<br />
Höhepunkte des kulturellen Programms<br />
waren der Besuch der sehenswerten Ausstellung<br />
„Manet – Sehen“ in der Hamburger Kunsthalle<br />
sowie das Sommerkonzert der Hamburger Camerata<br />
und der Kantorei St. Severini im Rahmen der<br />
Bergedorfer Musiktage, mit Werken von Vivaldi,<br />
Bach und Händel, in dessen Halleluja aus dem<br />
„Mes sias“ wir alle hätten freudig mit einstimmen<br />
mögen.<br />
Dorothee Merkel, IWC Hamburg<br />
76 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Ämterübergabe des IWC Kolding/Dänemark<br />
Am 2. Juni 2016 machte sich eine kleine Delegation<br />
des IWC Rendsburg auf den Weg in das 172 Kilometer<br />
entfernte Middelfart nach Dänemark. Geplant<br />
war, einen gemeinschaftlichen Tag mit dem<br />
IWC Kolding zu verbringen. Nach leckerem Kaffee<br />
und Kuchen startete eine Führung durch das Clay-<br />
Keramikmuseum, welches neben feinsten Exponaten<br />
der königlichen Porzellanfabrik auch die<br />
Sonderausstellung des Künstlerpaares Börjesen beinhaltete.<br />
Im Anschluss ging es zum Schloss Hingsgavl,<br />
das außer seinem atemberaubenden Blick auf<br />
den kleinen Belt auch einen grandiosen Park darbot.<br />
Dort genossen wir die feierliche Ämterund<br />
Kettenübergabe mit Reden und den für Dänemark<br />
so typischen Gesangsliedern und waren<br />
froh, dabei sein zu dürfen. Im nächsten Jahr werden<br />
wir unsere 20-jährige Freundschaft feiern. Dies<br />
ist vor allem unserer sehr umsichtigen Inner Wheel-<br />
Freundin Grete Hartkopf zu verdanken.<br />
Momke Albers, IWC Rendsburg<br />
PANORAMA<br />
Grenzen überbrücken<br />
… war das Motto des 1. Regio-Treffens zwischen<br />
Frankreich, Luxemburg und Deutschland. Viele IW-<br />
Freundinnen aus drei Ländern, acht Clubs und vier<br />
Regionen trafen sich im April 2016 in Saarbrücken,<br />
um sich kennenzulernen oder auch alte Freundschaften<br />
zu vertiefen. Bei freundlichem Wetter kamen<br />
alle Teilnehmer am späten Vormittag am Saarbrücker<br />
Schloss zu einem gemeinsamen Brunch<br />
zusammen. Mit einem Glas Sekt begrüßte Gardy<br />
Götzinger, Präsidentin des IWC Saar, die angereisten<br />
Freundinnen; auch gab es Begrüßungsworte<br />
vom Gouvernor und der ISO-Beauftragten des französischen<br />
Distrikts 68 sowie von der DP des Distrikts<br />
86, Annette Haas. Später standen drei unterschiedliche<br />
Besichtigungen rund um das Schloss<br />
auf dem Programm. In ausgelassener Stimmung<br />
bei Kaffee und Kuchen und dem Versprechen, sich<br />
im nächsten Jahr wiederzusehen, endete erfolgreich<br />
das 1. französisch-luxemburgisch-deutsche<br />
Regio-Treffen.<br />
Ruth Brausch, IWC Saar<br />
Zehn junge Pianisten beim Benefizkonzert<br />
Mit Beifallsstürmen und Blumen wurden die zehn<br />
jungen Pianisten aus der Klavierklasse von Prof.<br />
Sontraud Speidel beim 9. Benefizkonzert des IWC<br />
Pforzheim gefeiert. Die hochtalentierten Preisträger<br />
nationaler und internationaler Wettbewerbe wussten<br />
durch ihr perfektes Spiel mit großem Ausdrucksvermögen<br />
zu überzeugen; dabei wurden auch einige<br />
Eigenkompositionen dargeboten. Besonders<br />
schön war die Tatsache, dass mit dem Konzert auch<br />
das 10-jährige Bestehen der Freundschaft mit dem<br />
IWC Luzern-Sursee gefeiert werden konnte. Dafür<br />
waren 16 IW-Freundinnen für dieses Wochenende<br />
nach Pforzheim angereist. Der Erlös des alle zwei<br />
Jahre stattfindenden Konzertes, das sowohl von der<br />
Sparkasse als auch von der Pforzheimer Zeitung<br />
und einer Medienagentur unterstützt wird, geht zu<br />
gleichen Teilen an das Piano-Podium e. V. in Karlsruhe<br />
und an die Pforzheimer Bolzplatzliga.<br />
Dr. Roswitha Haug, IWC Nordschwarzwald<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 77
PANORAMA<br />
Auf den Spuren von Luther und Goethe<br />
„Nur wenn kundige, engagierte, unermüdliche<br />
Freundinnen lange vor Beginn eine Reise wie diese<br />
planen, ausarbeiten, organisieren, ihre Kenntnisse<br />
einsetzen und sowohl fantasievoll wie detailgenau<br />
vorgehen, kann eine Reise wie diese gelingen.“ Dies<br />
schrieb die Reiseberichterstatterin des IWC Donauwörth<br />
über die diesjährige Reise mit dem IWC Frauenfeld/Schweiz,<br />
diesmal auf den Spuren von Luther<br />
und Goethe nach Gotha, Eisenach, Weimar und Erfurt.<br />
Viele sehr nette Überraschungen, Stadtführungen,<br />
ein wunderbar gehaltener Vortrag einer unserer<br />
Freundinnen über Luther, Wartburg, Goethes<br />
Gartenhaus aus der Ferne und sogar ein Besuch des<br />
Kabaretts Lachgeschoss in Erfurt durften wir gemeinsam<br />
genießen. Der wichtigste Programmpunkt<br />
war aber für uns der Besuch von LIORA in Gotha.<br />
Diese besondere Begegnungsstätte für Erwachsene<br />
und Kinder wird von unserem Club seit einigen Jahren<br />
unterstützt und wir waren tief beeindruckt, was<br />
mit Hilfe des IWC Erfurt-Gotha entstanden ist und<br />
was dort geleistet wird.<br />
Nicki Volk, IWC Donauwörth<br />
„E yydryggligge Morgestraich!“<br />
So wünschen die Basler allen Schaulustigen einen<br />
„eindrücklichen“ Auftakt ihrer späten Fasnacht:<br />
montags nach Aschermittwoch um Schlag<br />
4 Uhr erlischt das Licht. Die Stadt erbebt unter<br />
den atemberaubenden Klängen der Trommler und<br />
Querflötenpfeifer. Ein Gänsehautmoment für die<br />
Freundinnen vom IWC Olten-Niederamt und IWC<br />
Schriesheim-Weinheim, die unter ortskundiger<br />
Führung der Schweizerinnen beste Beobachtungsposten<br />
finden. Dicht gedrängt, schieben sich<br />
als „Larven“ genannte Masken lindwurmartig<br />
durch Gässchen auf- und abwärts. Spottverse auf<br />
bizarren Laternen werden auf Kopf oder Schulter<br />
durch diese Nacht getragen. „Zmorge“, das traditionelle<br />
Frühstück: Mehlsuppe mit Käse- oder Zwiebelwähe,<br />
mundet ab 5 Uhr in üppig mit Luftschlangen<br />
verzierten Gaststätten. Alkohol spielt keine<br />
Rolle. Diszipliniert geht es zu – auch, wenn die<br />
großen Vereine nachmittags mit Motivwagen, angeführt<br />
von Scharen identisch Kostümierter, die<br />
Politik verhöhnen, während die Zuschauer großzügig<br />
mit Südfrüchten, Rosen und Mimosen bedacht<br />
werden. Das gemeinsam Erlebte hat das<br />
gegenseitige Verständnis in beiden Partnerclubs<br />
erneut vertieft. Evelyn Haber, IWC Schriesheim-Weinheim<br />
Späte Fasnacht in Basel<br />
78 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Wahrhaft tiefe Einblicke in<br />
den Braunkohletagebau<br />
PANORAMA<br />
Ausflug des IWC Mönchengladbach zum Braunkohletageabbau Hambach<br />
Im Mai 2016 reiste unser IWC Mönchengladbach gemeinsam<br />
mit den Freundinnen vom IWC Nijmegen<br />
zum Braunkohletagebau nach Hambach. Bei diesem<br />
wunderbar organisierten Tagesausflug fühlten<br />
wir uns wie in eine andere Welt versetzt. Rund die<br />
Hälfte der Braunkohle, die in Deutschland verstromt<br />
wird, stammt aus dem rheinischen Revier im Städtedreieck<br />
Köln – Aachen – Mönchengladbach. Hier<br />
befindet sich das größte geschlossene Braunkohlevorkommen<br />
Europas. Nach einer spannenden Präsentation<br />
über die Gewinnung, Förderung und Nutzung<br />
von Braunkohle führte uns der Bus in das<br />
gigantische Loch mit 400 Meter Tiefe und 15 Quadratkilometer<br />
Fläche bis direkt vor acht riesige<br />
Schaufelbagger von jeweils 220 Meter Länge, die<br />
täglich 240.000 Tonnen Kohle fördern – genug um<br />
ein Fußballstadion 30 Meter hoch zuzuschütten. Beeindruckt<br />
von diesen Dimensionen, durften wir<br />
noch die Bandanlagen und Kohlebunker besichtigen<br />
und erhielten viele interessante Einblicke in<br />
den Braunkohletageabbau und seine Bedeutung für<br />
die Region. Bei netten Gesprächen ließen wir den<br />
erlebnisreichen Tag mit Kaffee und Kuchen ausklingen.<br />
Alice Welters-Dahmen, IWC Mönchengladbach<br />
„Tierisch“ freundschaftlich verbunden<br />
Die IW Partnerclubs Grafschaft Bentheim und Almelo<br />
der Niederlande trafen sich im April dieses<br />
Jahres zu einem Rundgang durch den schön angelegten<br />
Nordhorner Tierpark. Nach herzlicher Begrüßung<br />
durch unsere Präsidentin Nadine Volling<br />
machten wir uns mit einem Führer auf den Weg,<br />
um einige der 1.700 Tiere der 100 Arten etwas<br />
näher kennenzulernen.<br />
Die Tierwelt faszinierte.<br />
Ein wenig<br />
schmunzelte man,<br />
als man vom Liebesleben<br />
der Stachelschweine hörte, die dieses<br />
ganz vorsichtig angehen. Die Freundinnen erzählten<br />
von früheren Zoobesuchen mit Kindern und<br />
Enkeln, wobei sie viele Gemeinsamkeiten feststellten.<br />
Die Stimmung war sehr gelöst und<br />
freundschaftlich verbunden. Es wurde viel gelacht<br />
und dem typischen Aprilwetter getrotzt. Vor dem<br />
Abendessen wurde Maria Wiegmann von Almelo<br />
in verschiedenen Sprachen mit einem Geburtstagsständchen<br />
überrascht. Sie überbrachte liebe<br />
Grüße ihres Clubs und lud alle Freundinnen nach<br />
Holland ein. Karin Kreusch, IWC Grafschaft Bentheim<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 79
PANORAMA<br />
Paris – Berlin<br />
Offizielle Ernennung zum Kontaktclub:<br />
IWC Berlin-Mitte und IWC Paris-Nord<br />
Die IW-Freundinnen des IWC Berlin-Mitte und einige<br />
Ehepartner flogen Anfang März zu einem Gegenbesuch<br />
des IWC Paris-Nord. Nach herzlichem<br />
Empfang und Begleitung zum Hotel hatten die<br />
neuen Freundinnen ein Abendessen auf Montmartre<br />
– umrahmt von Chanson-Klängen – organisiert.<br />
Tags darauf führte uns eine Freundin kenntnisreich<br />
durch das Quartier Marais, wobei auch unsere<br />
Gastgeber manch interessantes Detail kennenlernten.<br />
Es folgten ein Menü in einem bekannten<br />
Belle-Époque-Restaurant und eine Fahrt auf der<br />
Seine, vorbei an den bekannten und immer wieder<br />
beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Den Abend<br />
verbrachten wir in geselliger Stimmung in der<br />
Wohnung einer Pariser Freundin, wo auch die offizielle<br />
Ernennung zum Kontaktclub erfolgte. Nach<br />
dem Besuch einer Ausstellung im Musée Marmottan<br />
am folgenden Tag und einem Imbiss bei einer<br />
libanesischen Freundin war unsere kleine Reise<br />
am Ende angelangt und zufrieden kommunzierten<br />
wir auf dem Rückflug unsere Freundschaft mit diesem<br />
erfolgreichen Erlebnis. Merci IWC Paris-Nord<br />
und au revoir.<br />
Anita Thorwest, IWC Berlin-Mitte<br />
Vive l’amitié! – Freundschaftstreffen in Amiens<br />
Ende Mai 2016 fand unser alljährliches Treffen des<br />
IWC Dortmund, dieses Mal bei unseren Freundinnen<br />
des IWC Amiens statt. Durch die regelmäßigen Zusammenkünfte<br />
fühlen wir uns inzwischen freundschaftlich<br />
sehr verbunden. Am ersten Abend öffnete<br />
Schlossherrin und IW-Freundin Yola d’Alcantara ihre<br />
wunderbaren Räumlichkeiten, wo ein Buffet von den<br />
Französinnen mit selbst erstellten Delikatessen auf<br />
uns wartete. Bei lebhaften Gesprächen wurden aktuelle<br />
Themen wie auch die Flüchtlingskrise nicht ausgespart.<br />
Es war ein wunderbarer Abend. An den beiden<br />
Folgetagen besichtigten wir gemeinsam die<br />
Schlösser Compiègne, Pierrefonds und Bouctot-<br />
Vagniez – ein sogenanntes Hôtel particulier im Jugendstil<br />
in Amiens. Nach einem Sonntagsbrunch fuhren<br />
die Dortmunderinnen voller schöner Ein drücke<br />
heim. Das Wochenende ging leider viel zu schnell<br />
vorüber. Christine Laurenz-Eickhoff, IWC Dortmund-Hörde<br />
80 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Clubreise nach Tropea/Capo Vaticano<br />
Die viertägige Clubreise des IWC Mülheim a.d.<br />
Ruhr-Oberhausen führte im September 2015 in die<br />
Heimat der amtierenden Präsidentin Grazia Sanzo-<br />
Dotzauer nach Kalabrien, die bei ihren intensiven<br />
Reisevorbereitungen auch den örtlichen IWC Tropea<br />
mit einbezog. Bei bestem Wetter erlebten die<br />
IW-Freundinnen und deren Partner, die bei dieser<br />
Reise mit eingeladen waren, herrliche Tage: mit privater<br />
Konzertdarbietung in einem Museum mitten<br />
im historischen Zentrum Tropeas, Stadtführung,<br />
Schifffahrt entlang der malerischen Küste, Besuch<br />
einer Wurstfabrikation, Herstellung von Ricotta-<br />
Käse und vielen kulinarischen Höhepunkten. Das<br />
abschließende italienisch-deutsche Galadiner an<br />
gemischten Tischen mit Festreden der italienischen<br />
Freundinnen und deren Partnern vom RC Tropea<br />
sowie der Präsidentin Grazia Sanzo-Dotzauer zeigte<br />
spürbar den verbindenden Grundgedanken von IW<br />
– Freundschaft und internationales Gemeinschaftsgefühl.<br />
Ein Gegenbesuch der neuen italienischen<br />
Freundinnen ist geplant.<br />
Grazia Sanzo-Dotzauer, IWC Mülheim a.d. Ruhr-Oberhausen<br />
PANORAMA<br />
Gardasee meets Bodensee<br />
Anlässlich der 10-jährigen Partnerschaft zwischen<br />
dem IWC Desenzano e Salo (Italien) und dem IWC<br />
Bodensee kamen die italienischen Freundinnen zu<br />
einem ereignisreichen Wochenende an den Bodensee.<br />
Das Treffen begann am Freitagabend mit einem<br />
gemeinsamen Essen. Für die nächsten zwei Tage<br />
hatten die Freundinnen ein umfangreiches Programm<br />
erstellt: per Bus ging es am Samstag zu einem<br />
der schönsten Privatgärten Oberschwabens,<br />
anschließend zu einer Führung ins Schloss Sigmaringen<br />
und am Abend in herrlicher Lage über dem<br />
Bodensee auf das Weingut Schmidt. Der Höhepunkt<br />
des Abends war eine Power-Point-Präsentation,<br />
die die Freundschaft zwischen den Partnerclubs<br />
mit anmutigen Bildern dokumentierte. Der Sonntag<br />
begann mit einer Stadtführung in Lindau. Darauf<br />
folgte die verdiente Pause bei einem Essen in<br />
einer herrlichen Villa am bayerischen Bodenseeufer<br />
– auch die Riviera des Bodensees genannt.<br />
Dieser Besuch hat unsere Freundschaft nachhaltig<br />
vertieft.<br />
Bärbel Schobinger, IWC Bodensee<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 81
PANORAMA<br />
CLUBAUSFLÜGE IM INLAND<br />
Kulturelle IW-Orientierungsfahrt<br />
Der IWC Mainz veranstaltete im Juni 2016 eine Orientierungsfahrt<br />
durch die Rheinhessische Schweiz,<br />
die nicht nur viel Spaß machte, sondern auch kulturell<br />
viel zu bieten hatte. In Mainz wurde gestartet<br />
und dann ging es 110 Kilometer durch eine wunderschöne<br />
Landschaft, wobei viele Aufgaben rechts<br />
und links der Straßen zu lösen waren. Nicht nur<br />
Entdecken war gefragt, sondern auch Kreativität<br />
und knifflige Denkaufgaben. Die Ausfahrt endete<br />
mit einem Picknick in fröhlicher Atmosphäre, bei<br />
dem die Teilnehmer mit selbstgemachten Köstlichkeiten<br />
bewirtet wurden. Gabriele Gerber, IWC Mainz<br />
Gerührt, nicht geschüttelt<br />
… waren alle Produkte, die den Freundinnen des<br />
IWC Iserlohn während der Besichtigung einer<br />
Westfalenbäckerei in Wickede vorgestellt wurden.<br />
Der junge Inhaber führte die interessierte Schar<br />
stolz durch seinen Betrieb, in dem trotz des Einsatzes<br />
modernster Maschinen das handwerkliche Tun<br />
einen hohen Stellenwert hat. Jedes Produkt, von<br />
Pralinen bis zum Sauerteig, wird im eigenen Hause<br />
hergestellt. Angeregt durch den Duft, der allgegenwärtig<br />
war, durften sich die Teilnehmerinnen bei<br />
einer Tasse Kaffee von der Qualität der Backwaren<br />
höchst selbst überzeugen und waren begeistert.<br />
Edelgard Radig, IWC Iserlohn<br />
Herr Niehaves,<br />
Ute Müller<br />
und Ursula<br />
Felgenhauer<br />
Verborgene Räume in der Düsseldorfer Altstadt<br />
Im März trafen sich die IW-Freundinnen in der echten<br />
Düsseldorfer Altstadt. Diesmal ging es nicht um<br />
die längste Theke der Welt, sondern wir blickten<br />
hinter die Fassaden der Kaufmanns- und Bürgerhäuser<br />
aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Dabei entdeckten<br />
wir idyllische Hinterhöfe und Gärten von<br />
ehemaligen Stadtpalästen. Natürlich wanderten wir<br />
auch auf den Spuren von Heinrich Heine und Clara<br />
und Robert Schumann. Auch das Maxhaus durfte<br />
nicht fehlen, in dessen Keller die Baugeschichte des<br />
Klosters der Franziskaner dargestellt wird. Voller<br />
Überraschung entdeckten wir immer neue Winkel<br />
und Perspektiven, denn wer geht schon in der eigenen<br />
Heimatstadt auf Entdeckungstour? Natürlich<br />
durfte zum Schluss ein Schluck Altbier nicht fehlen.<br />
Klaudia Pünder, IWC Düsseldorf<br />
82 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Clubreise nach Einbeck<br />
Nicht nur unsere mitgereisten Partner sind begeistert<br />
vom PS.Speicher in Einbeck. Es ist eine einzigartige<br />
Privatsammlung historischer Fahrräder, Motorräder<br />
und Automobile, die der Ehemann unserer<br />
IW-Freundin Gabriele Rehkopf seit Jahrzehnten zusammengetragen<br />
hat. Seit zwei Jahren wird sie dort<br />
im Erlebnis- und Ausstellungspark gezeigt. Mit einer<br />
Fülle von Anschauungsmaterial werden die Fahrzeuge<br />
in einen historischen Kontext gestellt und an zahlreichen<br />
„Mitmach-Stationen“ erklärt. Danach ging es<br />
weiter zur Besichtigung der Einbecker Brauerei mit<br />
Verköstigung. Die Stadtführung durch die mittelalterliche<br />
Fachwerkstadt Einbeck und das köstliche<br />
Abendessen im Restaurant des PS.Speichers rundeten<br />
den folgenden Tag ab. Sonntags fuhren wir durch<br />
die malerische Landschaft zur Besichtigung und Führung<br />
des Klosters Corvey. Am Nachmittag wurden<br />
wir von den Eheleuten Rehkopf auf der von ihnen<br />
restaurierten Burg Calenberg bei Warburg empfangen.<br />
Dankbar und erfüllt von alldiesen wunderbaren<br />
Eindrücken machten wir uns auf den Heimweg.<br />
Silvia Smend, IWC Berlin-Tiergarten<br />
PANORAMA<br />
IWC Niederelbe reist nach Erfurt<br />
Die IW-Freundinnen des IWC Niederelbe reisten im<br />
Mai nach Erfurt. Die historische Stadt besitzt einen<br />
der größten mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands.<br />
Bei einer Stadtführung durch die Altstadt<br />
haben wir viele Sehenswürdigkeiten entdecken<br />
können, dazu die eine oder andere Anekdote rund<br />
um die Geschichte Erfurts erfahren. Am Samstag<br />
führte uns eine Tagestour nach Weimar. Auf den<br />
Spuren von Goethe, Herder und Schiller erlebten<br />
wir eine Altstadtführung zu den UNESCO-Welterbestätten<br />
der Weimarer Klassik. Gemütliche Cafés und<br />
das historische Gasthaus „Zum weißen Schwan“<br />
boten uns Möglichkeiten zum Verweilen. Einen<br />
wunderbaren Abschluss fand die von unserer Präsidentin<br />
Brigitta Bolle-Seum liebevoll vorbereitete<br />
Clubreise mit dem Besuch des evangelischen Augustinerklosters.<br />
Ute Meyer, IWC Niederelbe<br />
IWC Niederelbe in Erfurt<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 83
PANORAMA<br />
Spurensuche<br />
Auf der Clubreise des IWC Bad Nenndorf-Springe<br />
nach Braunschweig gingen wir auf Spuren Heinrich<br />
des Löwen, der die Stadt zu seiner Residenz vor<br />
850 Jahren ausgebaut hatte. Burg Dankwarderode<br />
und der Dom sind eindrucksvolle Zeugnisse jener<br />
Zeit. Highlight der Reise bildete der Kaiserdom in<br />
Königslutter, der zu den wichtigsten Kulturdenkmälern<br />
der Romanik in Deutschland gehört. Kaiser<br />
Lothar III. stiftete die Abteikirche, die 1170 unter<br />
Heinrich dem Löwen fertiggestellt wurde. Im<br />
Kreuzgang umarmten wir mit 17 Freundinnen die<br />
rund 900 Jahre alte Kaiser-Lothar-Linde. Nach so<br />
Haus Esselt<br />
Die Freudinnen des IWC Dinslaken-Wesel-Walsum<br />
sind froh, dass sie im letzten Jahr Eva Pankok,<br />
die Tochter des Malers, Grafikers und Bildhauers<br />
Otto Pankok besucht haben. Sie verstarb am<br />
16. Februar 2016. Im Haus Esselt bewahrte sie das<br />
Werk ihres Vaters auf und erzählte den Besuchern<br />
über sein Schaffen. Eigentlich wollte sie Ärztin<br />
werden. Die Umstände des Zweiten Weltkrieges<br />
viel Kultur pausierten wir im Wasserschloss Westerburg.<br />
Am folgenden Tag besuchten wir das<br />
Paläon. Es ist ein Besucherzentrum und Museum,<br />
das 2013 ausschließlich für die Ausstellung der<br />
acht 300.000 Jahre alten Schöninger Speere und<br />
die Darbietung der Lebensverhältnisse zu deren<br />
Entstehungszeit errichtet wurde. Zum Abschluss<br />
fuhren wir nach Hötenleben zum Grenzdenkmal.<br />
Dort wurde uns die jüngste Geschichte mit der<br />
Teilung Deutschlands und ihren Schrecken vor<br />
Augen geführt.<br />
Annemarie Brockmann, IWC Bad Nenndorf-Springe<br />
machten das unmöglich. Sie wurde Malerin und<br />
hat, im Gegensatz zum Vater, in Farbe und Öl<br />
gemalt. Ihre Motive fand sie in der Provence.<br />
Seit Mai 2016 kann man das Museum und das<br />
Wohnhaus besichtigen. (Kontakt: info@pankokmuseum-esselt.de;<br />
Haus Esselt – Otto-Pankok-<br />
Weg 4 – Drevenack)<br />
Gudrun Vogel, IWC Wesel-Dinslaken-Walsum<br />
Die Araberpferde im Kinzigtal<br />
Im Mai besuchte der IWC Ortenau unsere Freundin<br />
Regina Mäder-Schmid auf ihrem Pferdehof im<br />
Kinzigtal. Beim Erzählen über ihre erfolgreiche<br />
Pferdezucht erklärte sie uns den Unterschied<br />
zwischen dem Shagya- und dem Vollblut-Araber.<br />
Besuch der Freundinnen des IWC Ortenau<br />
auf dem Pferdehof einer Freundin<br />
Der Shagya-Araber ist eine weitgehend auf Vollblutarabern<br />
aufgebaute, eigenständige Rasse, die<br />
mehr Größe und Gewicht aufweist als ihr kleinerer<br />
und zierlicherer Bruder, der Vollblutaraber. Diese<br />
Rasse wurde seit Ende des 18. Jahrhunderts in den<br />
Ländern der K.u.k.-Monarchie zur Zucht von Kavalleriepferden<br />
bevorzugt. Außerdem erfuhren wir<br />
einiges über ihre Experientelle Reittherapie, die<br />
sie mit verhaltensauffälligen oder entwicklungsverzögerten<br />
Kindern durchführt. Regelmäßig bietet sie<br />
Arbeitsgruppen an den Schulen an. Durch die<br />
Boden arbeit mit Pferden können die Kinder Fortschritte<br />
in ihren motorischen, kognitiven, emotionalen<br />
und sozialen Fähigkeiten entwickeln, was<br />
ihrem seelischen und körperlichen Gleichgewicht<br />
zugute kommt.<br />
Heide Gruber, IWC Ortenau<br />
84 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Auf den Spuren von Johann Sebastian Bach<br />
Im April fuhr der IWC Witten-Wetter in die Bachstadt<br />
Leipzig. Die gut 400 Kilometer waren schnell<br />
zurückgelegt. Den Nachmittag nutzten wir für einen<br />
Stadtrundgang und eine Führung im Bach-Museum<br />
mit kleinem Konzert. Den ganzen Charme der Stadt<br />
und viele Geschichten erfuhren wir am nächsten<br />
Tag bei einer Führung im Bus und per pedes. Im<br />
ältesten Caféhaus Europas „Zum Arabischen Coffe<br />
Baum“ stärkten wir uns und genossen anschlie-<br />
ßend in der Thomaskirche ein Konzert des Thomanerchores.<br />
Stilvoll endete der Tag im Auerbachs<br />
Keller. Am Sonntagmorgen besuchten wir das<br />
monumentale Völkerschlachtdenkmal im Südosten<br />
von Leipzig. Die sonnige Rückreise führte uns<br />
am idyllisch gelegenen Markkleeberger See vorbei.<br />
Eine tolle Clubfahrt und das Allerschönste war<br />
die Zeit miteinander!<br />
Dr. Karin Smektala, IWC Witten-Wetter<br />
PANORAMA<br />
IWC Chiemgau im OVB-Druckzentrum<br />
Vor unserer Führung erhielten wir über die Aktivitäten<br />
des Medienhauses und Druckzentrums des<br />
Oberbayerisches Volksblatts (OVB) nahe bei Rosenheim<br />
eine kurze informative Einleitung. Im modernen<br />
Druckzentrum können nach einer Investition<br />
von zirka 16 Millionen Euro unter anderem eine Million<br />
Zeitungen pro Woche gedruckt werden. Dabei<br />
schauten die interessierten IW-Freundinnen des<br />
IWC Chiemgau hinter die Kulissen der täglichen<br />
Zeitungsproduktion; angefangen von der Papierlagerung<br />
über den Druckvorgang bis hin zum Versand<br />
der fertigen Druckerzeugnisse. Man erläuterte<br />
uns den genauen Verlauf von einer Nachrichtenmeldung,<br />
die bereits im Online-Portal des OVB erfasst<br />
wird, bis zur druckfrischen Zeitung, die dann<br />
die meisten Abonnementleser bereits zum Frühstück<br />
in den Händen halten.<br />
Hermine Schmid, IWC Chiemgau<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 85
PANORAMA<br />
Gemeinsam in Düsseldorf<br />
Der diesjährige Clubausflug führte den IWC Moers<br />
nach Düsseldorf. Zuerst ging es mit einer Führung<br />
durch das japanische Viertel. Dort konnten wir<br />
erleben, wie Sushi frisch hergestellt wird. Das<br />
Mittagessen genossen wir im Klosterhof des<br />
ehe maligen Franziskanerklosters. Bei einem an -<br />
schließenden Besuch im Stadtmuseum nahmen<br />
wir an einer Führung mit anschließendem Workshop<br />
zum Thema Mode und Kulturgeschichte teil.<br />
Hier konnten wir aus einem Speckstein eine<br />
Skulptur schnitzen, was für viel Spass sorgte. Nach<br />
dem Abendessen im Bistro Zicke traten wir mit<br />
vielen neuen Eindrücken die Heimreise an.<br />
Jutta Gerwers-Hagedorn, IWC Moers<br />
Zu Gast in Eisenach<br />
Der IWC Coburg-Obermain hatte sich für seinen<br />
Jahresausflug die Stadt Eisenach in Thüringen als<br />
Ziel gewählt. Die Stadtführung zeigte uns viele<br />
geschichtsträchtige Bauten und Plätze, verknüpft<br />
mit so manch munterer Anekdote. Johann Sebastian<br />
Bachs Museum ist uns in besonders liebenswerter<br />
Erinnerung. Nicht nur die Fülle an Instrumenten<br />
und Exponaten war es, die uns mit ihm<br />
vertrauter werden ließ, nein, auch himmlische<br />
Klänge, gekonnt vorgetragen auf historischen Tasteninstrumenten<br />
weckten in uns den Wunsch,<br />
mehr von seiner Musik genießen zu können. Den<br />
zweiten Tag nutzten wir für den Besuch der Wartburg,<br />
auch dort wieder viel Wissenswertes über<br />
die Heilige Elisabeth, den Junker Jörg und die<br />
deutsche Geschichte. Die schöne Landschaft am<br />
Fuß der Burg, das weite Panorama waren ein herrlicher<br />
Genuss. Bei der Heimfahrt tags darauf gab<br />
es noch einen Abstecher zu Schloss Molsdorf. Eine<br />
gelungene, fröhliche Clubfahrt, das Schönste daran<br />
das gemeinsame Erleben.<br />
Barbara Greger, IWC Coburg-Obermain<br />
Unterwegs in Lippe-Detmold<br />
Unsere diesjährige Clubfahrt führte uns in die Residenzstadt<br />
Lippe-Detmold der Grafen und Fürsten<br />
zur Lippe, Hauptstadt des Landes Lippe. Diese wurde<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg NRW eingegliedert.<br />
Wir folgten der Einladung unserer ehemaligen IW-<br />
Freundin Dr. Nadine Leitz, die vor zwei Jahren unseren<br />
Club verließ, um in Detmold eine neue Heimat<br />
zu finden. So trafen wir uns dort zu einem gemütlichen<br />
Kaffeestündchen und hatten uns viel zu erzählen.<br />
Von der historischen Innenstadt Detmolds aus,<br />
machten wir uns auf zur Schlossführung. Unsere<br />
Präsidentin, Hildegard Rentrop, hatte uns anschließend<br />
einen Tisch im ältesten Gasthaus der Stadt<br />
reserviert. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen<br />
einer ausgedehnten Stadtführung. Danach hatten<br />
alle noch die Möglichkeit sich auf dem großen Wochenmarkt<br />
und in der schönen Innenstadt umzuschauen.<br />
Ingrid Baumeister, IWC Altena-Werdohl-Plettenberg<br />
86 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Ausflugsmeeting mit gedanklichem Nachgang<br />
Ein Meeting des IWC Wilhelmshaven-Friesland<br />
fand ungefähr 15 Kilometer von Wilhelmshaven in<br />
Neustadtgödens statt. In diesem Sielhafenort lebten<br />
im 16. Jahrhundert rund 600 Einwohner. Es<br />
gab dort fünf Kirchen, in denen dank der religiösen<br />
Toleranz viele Glaubensflüchtlinge und andere<br />
Glaubensrichtungen eine Heimat fanden und sesshaft<br />
wurden. Der bekannte Rezitator Ludwig Hardt,<br />
der Texte von Heine und anderen klassischen und<br />
modernen Dichtern vortrug und als der „Entdecker“<br />
von Kafka gilt, kam ebenfalls von dort. Bei unserem<br />
Besuch auf dem jüdischen Friedhof, der seit 1708<br />
existiert, erfuhren wir, dass in der NS-Zeit viele<br />
jüdische Bürger, auch von hier, ums Leben kamen.<br />
Besuch des jüdischen Friedhofs in Neustadtgödens<br />
Ein Meeting in der ehemaligen Mennonitenkirche<br />
– heute ein Lokal – folgte auf diese gedankenvolle<br />
Geschichtsexkursion.<br />
Beate Fleckstein, IWC Wilhelmshaven-Friesland<br />
PANORAMA<br />
Vom äußersten Süden zum hohen Norden<br />
Vom äußersten Süden zum hohen Norden, das war<br />
die Vorstellung unserer Präsidentin für die diesjährige<br />
Clubreise des IWC Garmisch-Partenkirchen. Auf<br />
dem Programm standen: das Musical „Aladin“, eine<br />
Stadtrundfahrt, ein Orgelkonzert im „Michel“, eine<br />
Führung durch die Speicherstadt, ein Besuch am<br />
Hafen mit Fischbrötchen-Essen. Der Höhepunkt war<br />
die Fahrt in einem Kleinbus mit einem erstklassigen<br />
Fahrer, der uns Altona und Blankenese sowie Wedel<br />
mit der Begrüßungsstelle für ein- und auslaufende<br />
Schiffe kompetent zeigte. Auch ein Frühstück im Alsterpavillon<br />
war vorgesehen. Bei einer Führung „St.<br />
Pauli kulinarisch“ erlebten wir diesen Stadtteil einmal<br />
ganz anders. Den letzten Abend verbrachten wir<br />
im „Cotton-Club“ mit einer tollen Band, die Musik der<br />
1950er- und 1960er-Jahre spielte, genau passend für<br />
unsere Altersklasse. Alles in allem eine wunderbare<br />
Reise.<br />
Christel Pannke, IWC Garmisch-Partenkirchen<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 87
PANORAMA<br />
Clubausflug nach Fulda<br />
Frühmorgens starteten die Freundinnen des IWC<br />
Böblingen nach Fulda; mittags dann die Ankunft<br />
in der Hochrhön, in der Nähe des Dreiländerecks<br />
Bayern, Hessen und Thüringen mit Blick auf die<br />
Wasserkuppe. Bei der Wanderung über den dort<br />
angelegten Skulpturenpfad war die Fantasie oft<br />
gefragt. Nach dem Mittagessen folgte ein nachdenklich<br />
machender Spaziergang zu der Grenzbefestigung<br />
der ehemaligen DDR. In einer Schaukellerei<br />
sahen wir uns die Herstellung von Apfel-Sherry<br />
und Apfelwein an und kauften mehr als geplant.<br />
Trotz der klammen Temperaturen war vor dem<br />
Schlafengehen noch ein „Absacker“ angesagt. Am<br />
nächsten Tag stand eine Stadtführung durch das<br />
Barock viertel und die Altstadt an. Immer noch ist<br />
es üblich, die Anwesenheit des Bischofs durch das<br />
Hissen der Fahne anzuzeigen: „Wenn der Lappen<br />
weht, ist der Lump zuhause.“<br />
Damit gingen zwei Tage mit neuen Eindrücken und<br />
ein vergnügtes Miteinander jenseits aller Pflichten<br />
und Aufgaben zu Ende. Jutta Rebmann, IWC Böblingen<br />
IWC Nürnberg-St. Lorenz im Blauen Land<br />
Die Präsidentin des IWC Nürnberg-St. Lorenz lud<br />
die Freundinnen im April 2016 auf eine Entdeckungsreise<br />
ins Blaue Land nach Murnau und<br />
Umgebung ein.<br />
Die faszinierende Landschaft und das besondere<br />
Flair zogen schon viele welt bekannte Künstler in<br />
die Gegend. Hier schrieben die Maler des „Blauen<br />
Reiters“ Kunstgeschichte, der Dra matiker Ödön<br />
von Horváth verfasste Weltliteratur und der Jugendstil-Architekt<br />
Ema nuel von Seidl verschönerte<br />
das Ortsbild der Gemeinde Murnau. Drei Tage<br />
lang folgte ein kul turelles Highlight dem anderen,<br />
wie die Wies kirche in Steingaden, das Schloss Linderhof<br />
und natürlich das Schlossmuseum und das<br />
Münsterhaus in Murnau. Ein Besuch in Garmisch<br />
und des Franz-Marc-Museums in Kochel bildeten<br />
den kulturellen Abschluss. Eine überaus gelungene<br />
Reise mit vielen schönen und interessanten<br />
Eindrücken. Andrea Kick, IWC Nürnberg-St. Lorenz<br />
88 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Mit dem Bus auf die Schwäbische Alb<br />
Bei Kaiserwetter reisten die Freundinnen des<br />
IWC Crailsheim-Schwäbisch Hall mit dem Bus auf<br />
die Schwäbische Alb. Mit der Besichtigung der<br />
Olgahöhle bei Honau begann unser abwechslungsreiches<br />
Programm. Das Mittagessen stärkte uns<br />
für den Weg hinauf zum Schloss Lichtenstein. Wir<br />
genossen die herrliche Lage weit übers Land. Eine<br />
anschließende Führung brachte uns die interessanten<br />
geschichtlichen Hintergründe näher. Weiter<br />
ging es zu unserem eleganten Hotel auf der Höhe<br />
über Eningen, wo wir einen fröhlichen Abend verbrachten.<br />
Der nächste Tag führte uns zum Hauptund<br />
Landesgestüt Marbach, wo wir einen fachkundigen<br />
Vortrag über die Pferdezucht hörten und uns<br />
an den edlen Stuten mit ihren Fohlen auf der Koppel<br />
freuten. In Bad Urach erwartete uns bei der Schlossführung<br />
eine „Magd“, die uns auf originelle Weise<br />
das Leben im Mittelalter anschaulich schilderte.<br />
In fröhlicher Stimmung machten wir uns auf den<br />
Heimweg. Ingrid Sacher, IWC Crailsheim-Schwäbisch Hall<br />
PANORAMA<br />
Clubreise ins Weserbergland<br />
Das Ziel der jährlichen Präsidentinnen-Clubreise<br />
ist immer ein Ort, zu dem sie eine besondere Beziehung<br />
hat. So führte Dorothy Gemmeke den IWC<br />
Leverkusen-Dormagen im Juni 2016 nach Kloster<br />
Corvey, da sie dort vor 36 Jahren geheiratet hat. Im<br />
Weserbergland besuchten wir die Städte Höxter<br />
und Hameln, beides Orte mit historischer Altstadt,<br />
die wir in interessanten Führungen kennenlernten.<br />
Hameln stand ganz im Zeichen der<br />
Rattenfänger-Sage, die mit einer mechanischen<br />
Vorführung anschaulich gemacht wurde. Höhepunkt<br />
der Reise war der Besuch des ehemaligen<br />
Benediktinerklosters, heute Schloss Corvey mit<br />
dem karolingischen Westwerk der Klosterabtei,<br />
das seit 2014 Weltkulturerbe der UNESCO ist.<br />
Das Weserbergland zeigte sich im Sonnenschein<br />
von seiner besten Seite. Die Clubreise stärkte<br />
unsere Freundschaft durch die schönen gemeinsamen<br />
Erlebnisse.<br />
Ilse Ochel, IWC Leverkusen-Dormagen<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 89
PANORAMA<br />
Auf den Spuren unserer Präsidentin<br />
Ein Tagesausflug führte die Freundinnen des IWC<br />
Hildesheim nach Lübeck, die Heimatstadt unserer<br />
Präsidentin Rosemarie Schinzel. Wir folgen ihr in<br />
„ihre“ alte Musikhochschule nahe der Trave, ein<br />
saniertes, denkmalgeschütztes Gebäudeensemble<br />
aus 29 Kaufmannshäusern, bestaunten die Architektur<br />
und lauschten beim Kaffee in einem idyllischen<br />
Innenhof der Musik. Danach ging es durch<br />
die berühmten Lübecker „Gänge“. Wir bewunderten<br />
die gepflegten Innenhöfe und sahen Dom,<br />
Marienkirche, Buddenbrookhaus und Rathaus. In<br />
der ehrwürdigen Schiffergesellschaft übergab Rosemarie<br />
die Amtskette an Kathrin Bauermeister.<br />
Mit einem Trick gelang es, dass Rosemarie unseren<br />
Lobgesang auf sie auf dem Klavier begleitete.<br />
Ingrid Fenske, IWC Hildesheim<br />
Clubfahrt des IWC Bremerhaven nach Lübeck<br />
Unser Besichtigungsprogramm begann durch die<br />
Altstadt mit den Bürgerhäusern der Backsteinrenaissance,<br />
die Höfe und verwinkelten Gänge, die<br />
trotz des verheerenden Luftangriffs 1942 erhalten<br />
oder wiederhergestellt waren. Nach einer Pause im<br />
Caféhaus Niederegger besuchten wir das Buddenbrookhaus,<br />
wo wir durch viele Originalzitate aus<br />
Werken von Thomas und Heinrich Mann einen Eindruck<br />
über das Familienleben erhielten. Der nächste<br />
Morgen begann mit einer Führung durch das 2015<br />
eröffnete Hanse-Museum. Ein Besuch in St. Marien,<br />
der Mutterkirche mittelalterlicher Backsteingotik<br />
folgte. Der durch die enormen hohen Fenster durchflutete<br />
Innenraum beeindruckte uns sehr. Zu intensiver<br />
Diskussion regten die 14 Nagelkreuze von<br />
Ücker an.<br />
Brigitte Lang, IWC Bremerhaven<br />
Besuch im Konzerthaus Dortmund<br />
Im Mai trafen sich die Freundinnen des IWC Brilon-<br />
Marsberg im Konzerthaus Dortmund. Wir hatten uns<br />
einen Kammer musikabend mit dem neu gegründeten<br />
Trio Anne-Sophie Mutter, Yefim Bronfman und<br />
Lynn Harrell ausgesucht. Es war ein wundervoller<br />
Konzertgenuss und es wurde der Wunsch ausgesprochen,<br />
ähnlich hochkarätige Veranstaltungen gemeinsam<br />
zu besuchen. Barbara Schütte, IWC Brilon-Marsberg<br />
90 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
CLUBAUSFLÜGE INS AUSLAND<br />
Clubreise nach Nordfrankreich<br />
PANORAMA<br />
Unsere Clubreise 2016 ging nach Le Touquet-Paris-<br />
Plage, eine französische Gemeinde in der Region<br />
Nord-Pas-de-Calais-Picardie und die Heimat unserer<br />
Präsidentin Colette Müller. Auf der Hinfahrt besuchten<br />
wir das Kunstmuseum Louvre-Lens, eine Dependance<br />
des Louvre-Paris. Das ganz in Aluminium und<br />
Glas gehaltene Gebäude, gebaut von dem japanischen<br />
Architektenbüro Saana, beherbergt Wechselausstellungen<br />
von Kunstwerken des Louvre. Die Somme<br />
Bucht, ein Naturschutzgebiet und Vogeleldorado,<br />
brachte uns unsere IW-Freundin und Ornithologin<br />
Dr. Ulrike Jacob sachkundig näher. Eine Bootsfahrt<br />
durch die Kanäle folgte sowie der Besuch der Bunkeranlage<br />
La Coupole. Das etwas getrübte Wetter konnte<br />
unserer fröhlichen Stimmung nichts anhaben. Merci<br />
beaucoup, Colette! Hannelore Staudt, IWC Essen-Mitte<br />
Jugendstil pur in Nancy<br />
Der IWC Freiburg fuhr im April 2016 nach Nancy in<br />
Lothringen. Schwerpunkt der Reise war die Geschichte<br />
des 18. Jahrhunderts und des Jugendstils.<br />
Bereits auf der Hinfahrt bekamen wir einen Eindruck<br />
davon im Schlosspark von Lunéville, dem<br />
„Versailles von Lothringen“. Eine Stadtführung in<br />
Nancy gab uns einen Überblick über die Regierungszeit<br />
des letzten lothringischen Herzogs Stanislaus.<br />
Bemerkenswert war die Daum-Glas-Kollektion<br />
des Jugendstils im Musée des Beaux-Arts<br />
und der Besuch im Jugendstilmuseum<br />
„École<br />
de Nancy“. Durch den<br />
Zusammenschluss von<br />
Künst lern und Industriellen wollte man das lokale<br />
Kunsthandwerk unterstützen und die Produktion<br />
erhöhen. Viele kleine Gespräche in unkomplizierter<br />
Weise haben auf unserer Clubreise neben dem<br />
kulturellen Wissenszuwachs den Clubzusammenhalt<br />
gestärkt.<br />
Dr. Olivia Besters, IWC Freiburg<br />
Clubreise des IWC Düsseldorf nach Straßburg<br />
Ende Juni fuhren die IW-Freundinnen mit dem Bus<br />
nach Straßburg. Es erwartete uns ein abwechslungsreiches<br />
Programm mit Stadtführung, Besichtigung<br />
des Münsters, des Rohan-Palastes, Tomi Ungerer<br />
Museum, Bootstour und natürlich einen<br />
Bummel durch das Viertel la Petite France. Nicht<br />
nur Kunst und Kultur standen im Mittelpunkt dieser<br />
Reise, sondern auch die elsässische Kochkunst,<br />
Flammkuchen und regionale Spezialitäten; dazu<br />
durfte der Wein aus dem Elsass nicht fehlen. Die<br />
drei gemeinsamen Tage vergingen wie im Fluge und<br />
haben den Freundschaftsgedanken durch viele lebhafte<br />
Gespräche gefördert.<br />
Klaudia Pünder, IWC Düsseldorf<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 91
PANORAMA<br />
Reise nach Görlitz und Polen<br />
Den IWC Aschaffenburg zog es diesmal an den<br />
östlichen Rand Deutschlands. Bei der Stadtführung<br />
in Görlitz bestaunten wir die vom Barock bis zum<br />
Jugendstil gut restaurierten Gebäude. In der<br />
Peterskirche hörten wir ein Orgelkonzert auf der<br />
berühmten Sonnenorgel. In der Stadt Bautzen<br />
und der Umgebung leben zirka 60.000 Sorben,<br />
ein slawischer Volksstamm, der die eigene Sprache<br />
bis heute pflegt. Unsere Reise führte uns dann<br />
weiter zu den Zisterzienserklöstern Mariastern<br />
und Marienthal, die noch von Nonnen geführt<br />
werden. Auf einem Abstecher über die Neisse nach<br />
Polen ins nahe Riesengebirge kamen wir durch<br />
wunderbar kleine Orte, wo wir die sogenannten<br />
Umgebindehäuser mit ihren prachtvollen Gärten<br />
kennenlernten. Das ist ein besonderer Haustyp,<br />
der Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise<br />
miteinander verbindet. Ganz besonders freuten<br />
wir uns, dass uns zwei Freundinnen des IWC Steigerwald<br />
gemeinsam mit ihren Ehemännern begleiteten.<br />
Gabriele Schlauersbach, IWC Aschaffenburg<br />
IW-Sightseeing + Semmelknödel =<br />
Sonne in Salzburg<br />
Die Gleichung ist für den IWC Wiesbaden bei<br />
seiner alljährlichen Clubreise aufgegangen. Nach<br />
gemeldetem Dauerregen in der Mozartmetropole<br />
riss der Himmel pünktlich zur Ankunft der Damen<br />
aus Hessen auf, um sich zum Abschied vier Tage<br />
später wieder zu bewölken. Bei herrlichem Sonnenschein<br />
also wandelte die Gruppe nicht nur auf<br />
den Spuren von Mozart und seinen Frauen durch<br />
die Stadt, sondern auch die traditionelle österreichische<br />
Küche und ausgedehnte Shoppingtouren<br />
unter dem Bruttosozialprodukt stärkenden Motto<br />
„Dirndl und Janker“ kamen nicht zu kurz. Unsere<br />
Präsidentin Ute Hansen führte uns mit kundiger<br />
Hilfe von einem Fremdenführer vom Nonnenkloster<br />
bis in den hintersten Winkel ihrer Herzensheimat<br />
und traf bei ihren Freundinnen im<br />
Club voll ins Schwarze.<br />
Christine Stein, IWC Wiesbaden<br />
92 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
IW & ANDERE SERVICECLUBS<br />
Die rotarischen Bänkelsänger für IW<br />
Die Stimmung am Vorabend der 50. DK des Distrikts<br />
86 kam zum Höhepunkt als die rotarischen Bänkelsänger<br />
ihre humorvollen Lieder über das Verhältnis<br />
Rotary und IW vortrugen. Diese „fantastischen Vier“<br />
begeisterten die Freundinnen, die Tränen lachten<br />
und den Refrain mitsangen. Und zum Schluss standen<br />
sie auf und schunkelten mit. Für unsere „Mainzer<br />
Mädchen“ vielleicht ein Heimspiel. Gesungen<br />
sind diese Lieder natürlich noch viel schöner, aber<br />
hier eine kleine Kostprobe aus den Liedertexten:<br />
IW & ANDERE SERVICECLUBS<br />
Das Salz in der Suppe von Inner Wheel<br />
1.) Wir grüßen Euch den Club von IW – „grüß Euch Gott“<br />
und unterhalten Euch mit unserm Spiel – frech und flott<br />
wir hoffen sehr, dass Euch dies Lied gefällt<br />
singen für Euch und nicht für Geld<br />
Wir sind die Sänger der Damen von IW<br />
nichts ist uns zu lästig, nichts ist uns zu viel<br />
Wir sind die Sänger der Damen von IW<br />
Nichts ist zu schwer und nichts zu viel<br />
2.) Alle paar Jahr da ist es dann soweit – so wie heut<br />
da schlägt für uns die Bänkelsänger-Zeit – was uns freut<br />
und das Ihr Lieben macht uns richtig Lust<br />
drum sagen wir auch selbstbewusst<br />
Wir sind das Salz in der Suppe von IW<br />
nichts ist uns zu lästig, nichts ist uns zu viel<br />
Wir sind das Salz in der Suppe von IW<br />
Nichts ist uns zu schwer und nichts zu viel<br />
3.) Euer Essen ist ja exzellent – wie man’s kennt<br />
der Einsatz ist wie immer vehement – jede rennt<br />
Und Euer Nachtisch der sieht super aus<br />
so rufen wir begeistert aus:<br />
Wir sind die Sahne auf dem Törtchen von IW<br />
nichts ist uns zu lästig, nichts ist uns zu viel<br />
Wir sind die Sahne auf dem Törtchen von IW<br />
Nichts ist zu schwer und nichts zu viel<br />
4.) Der Distrikt ist nun bei Euch zu Gast/welche Ehr<br />
Wir wünschen Euch, dass heute alles passt/und noch mehr<br />
Und Euer Einsatz – der ist einwandfrei<br />
und manchmal helfen wir dabei<br />
Wir sind die Perlen im Champagner von IW<br />
nichts ist uns zu lästig, nichts ist uns zu viel<br />
Wir sind die Perlen im Champagner von IW<br />
Nichts ist zu schwer und nichts zu viel<br />
5.) Wir wünschen Euch und uns, dass es so bleibt – IW<br />
in Eueren Clubs viel Freude, wenig Streit – ganz schön viel<br />
sind überzeugt, dass dies bestimmt gelingt<br />
da wo man lacht und wo man singt<br />
Wir sind die Bienen in den Blüten von IW<br />
nichts ist uns zu lästig, nichts ist uns zu viel<br />
Wir sind die Bienen in den Blüten von IW<br />
Nichts ist zu schwer und nichts zu viel<br />
Die rotarischen Bänkelsänger:<br />
Arthur Zimmermann, Elmar<br />
Hahn, Karl-Friedrich Gärtner<br />
und Helmut Petri, Text Arthur<br />
Zimmermann<br />
Frühlingsempfang in Duisburg<br />
Zum siebten Mal fand im Mai 2016 der Frühlingsempfang<br />
der vier Duisburger RCs, des IWC Duisburg,<br />
der Rotaracter und Interacter statt. Unter der<br />
musika lischen Begleitung von Andreas Reinhard,<br />
Saxofonist und Musiker der Duisburger Philharmoniker<br />
sowie gutem Essen kam es zu vergnügten<br />
Gesprächen und neuen Kontakten zwischen den<br />
verschiedenen Generationen. Darüber hinaus regte<br />
die schöne Atmosphäre zu großzügigen Spenden<br />
an, die für die finanzielle Unterstützung der<br />
Trauerbegleitung von Kindern des Malteser-Hospizes<br />
als auch für die Schulmaterialkammer der Caritas<br />
eingesetzt werden.<br />
Gabriele Köhler, IWC Duisburg<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 93
IW & ANDERE SERVICECLUBS<br />
„Näh-und Arbeits-Ateliers<br />
für Frauen International“<br />
Unter diesem Motto fand die 1. Hannoverade im Januar<br />
2016 zugunsten von Flüchtlingsfrauen in Hannover<br />
in den VIP-Räumen der HDI-Arena statt. Sie<br />
wurde organisiert von verschiedenen hannoverschen<br />
Frauenserviceclubs, zu denen auch die drei<br />
IWCs Hannover-Maschsee, Hannover-Opernhaus<br />
und Hannover-Tiergarten zählten. Wer einen bestimmten<br />
Betrag spendete, konnte sich den ganzen<br />
Abend an verschiedenen mobilen Spielstationen in<br />
Gruppen messen. Das taten dann auch 150 Spender,<br />
die zudem neben Spiel mit einer Brezel und einem<br />
Getränk versorgt wurden. Die Benefizveranstaltung<br />
erbrachte einen immensen Erlös. Dieser Betrag soll<br />
für die Einrichtung eines „Näh-und Arbeits-Ateliers<br />
für Frauen International“ im neu als Flüchtlingsunterkunft<br />
geplanten ehemaligen Maritim-Hotel<br />
genutzt werden. Vorgesehen sind Nähmaschinen,<br />
Spiegel, Bügelbretter, Bügeleisen und Scheren.<br />
Dr. Roswitha Eisert, IWC Hannover-Opernhaus<br />
Unter https://www.youtube.com/watch?v=fot_Ni1Z5U0<br />
und/oder https://www.youtube.com/watch?v=LmQ-Ev4WEcA<br />
kann man sich einen Eindruck verschaffen.<br />
Besser als Schule<br />
… das sagte einer der Schüler, die mit Spaten<br />
unter Anleitung im Springer Forst Erdlöcher<br />
aushoben und Laubbaumsetzlinge anpflanzten.<br />
Die Kinder der 4. Grundschulklassen haben mit<br />
Begeisterung geholfen. Die Aufforstungsaktion<br />
von 1.500 Laubbäumen wurde an drei verschiedenen<br />
Standorten im Wald geplant und war ein<br />
Projekt des RC Springe. Naturverbundenheit und<br />
Umweltbewusstsein sollten bei den Kindern geweckt<br />
und gefördert werden. Wer so viel arbeitet,<br />
soll auch gut essen. Die veranschlagte Summe<br />
für ein Catering-Unternehmen konnten sich die<br />
Freundinnen des IWC Bad Nenndorf-Springe<br />
durch ihren Einsatz für eine gute Verpflegung<br />
gleichsam verdienen. Daher bereiteten die<br />
Freundinnen ein kräftiges Frühstück, leckere<br />
Suppen, Kinderpunsch, Kaffee und Kuchen vor<br />
und freuten sich über die fröhlichen und emsigen<br />
Kinder, die kräftig zulangten. Durch diesen verdienten<br />
Erlös können wir den Kinderschutzbund<br />
unterstützen.<br />
Annemarie Brockmann, IWC Bad Nenndorf-Springe<br />
„Stark! Aktive Frauen mischen sich ein“<br />
Wie zahlreiche Frauenorganisationen weltweit<br />
haben sich auch die Freundinnen des IWC Neumünster<br />
anlässlich des Internationalen Frauentages<br />
in besonderer Weise mit dem Thema „Frau in<br />
der Gesellschaft“ auseinandergesetzt. Unter dem<br />
Motto „Stark! Aktive Frauen mischen sich ein“ wurde<br />
gemeinsam mit dem Zonta Club zu einer Schirmparade<br />
aufgerufen. Ziel dieser<br />
Aktion war es, ein Zeichen<br />
gegen die nach wie vor<br />
in allen Teilen der Welt<br />
zu verzeichnende Gewalt<br />
gegen Frauen zu setzen. „Bewaffnet“ mit gelben<br />
und blauen Regenschirmen und begleitet von<br />
Sambatrommlern der Musikschule Neumünster<br />
ging es in einem Sternmarsch durch die Innenstadt.<br />
Eva Kux, IWC Neumünster<br />
94 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Ein Streichelzoo für Flüchtlinge<br />
Mit dem Bau eines Streichelzoos unterstützte der<br />
Rotaract Club Duisburg-Niederrhein ein interkulturelles<br />
Zentrum rund um die Kirche St. Peter in Duisburg-Marxloh.<br />
Den Kindern der dort um Rat und<br />
medizinische Versorgung nachsuchenden Flüchtlinge<br />
und Migranten soll auf diese Art und Weise<br />
eine Beschäftigung in den Wartezeiten angeboten<br />
werden. Der IWC Duisburg unterstützte die jungen<br />
Leute durch eine stärkende Mahlzeit und eine<br />
großzügige Geldspende. Gabriele Köhler, IWC Duisburg<br />
Besuch aus dem finnischen Rauma<br />
IW & ANDERE SERVICECLUBS<br />
Anfang Mai 2016 folgte eine 32-köpfige Gruppe finnischer<br />
IW- und RC-Mitglieder aus Rauma der Einladung<br />
des IWC und RC Kirchheimbolanden zu einem<br />
viertägigen Besuch nach Rheinland-Pfalz. Vor zwei<br />
Jahren durften bereits die Kirchheimbolander Finnland<br />
kennenlernen. Gleich zu Beginn bekamen die<br />
Gäste einen Eindruck von der barocken Stadt Kirchheimbolanden<br />
bei einer musikalisch-kulinarischen<br />
Stadtführung. Bei strahlendem Sonnenschein zeigten<br />
sich in den folgenden Tagen sowohl die Pfalz als auch<br />
Rheinhessen von der schönsten Seite: der Besuch in<br />
der Stadt Mainz und des Weinguts Keth in Offstein<br />
wie auch die Besichtigung der Burgruine Rheinfels,<br />
des Klosters Eberbach und vor allem die Schifffahrt<br />
am Rhein waren für die finnischen Besucher sowie<br />
auch für die Gastgeber ein wunderbares Erlebnis.<br />
Es waren warmherzige und freundschaftsfördernde<br />
Tage. Dr. Marianneli Sorvakko-Spratte, IWC Kirchheimbolanden<br />
IW-Galaball – ein voller Erfolg!<br />
Um den IWC Aachen in der Städteregion bekannter<br />
zu machen, hat unsere Präsidentin Martina Nesseler<br />
erstmals in der Stadt Aachen einen großen „Gemeinschaftsball<br />
Rotary-IWC“ geplant und auf die<br />
Beine gestellt. Dabei wurde sie tatkräftig von den<br />
IW-Freundinnen unterstützt. Die intensive Planung<br />
und die anfallende Arbeit hat sich gelohnt. 140 Gäste<br />
erlebten einen wunderschönen Tanzabend mit<br />
einem 5-Gänge-Menü eines Sternekochs, vielseitigen<br />
Showeinlagen, hochwertiger Tombola und mitreißender<br />
Tanzmusik. Dank des hervorragenden<br />
Sponsorings, das vor allem unsere Präsidentin bei<br />
Aachener Unternehmen erwirkt hatte, konnten<br />
zwei Projekte des Sozialwerkes Aachener Christen<br />
großzügig unterstützt werden. Hier bekommen benachteiligte<br />
junge Menschen Hilfsangebote wie<br />
beispielsweise das Projekt „Jugendliche außerhalb<br />
unserer Gesellschaft“. Ingeborg Rüthers, IWC Aachen<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 95
IW & ANDERE SERVICECLUBS<br />
Quiznight beim IWC Lünen-Werne<br />
Mit welcher Schauspielerin war Arthur Miller verheiratet?<br />
Woraus besteht Bronze? Mit diesen und<br />
ähnlichen Fragen setzten sich der IWC Lünen-Werne<br />
und der RC Lünen-Werne Anfang des Jahres<br />
bei einer „Quiznight“ auseinander. IWC-Präsidentin<br />
Gabriele Knips hatte diese Benefizveranstaltung<br />
angeregt. Es ist eine beliebte Tradition aus britischen<br />
Pubs. Gespielt wird in der Regel in Teams. So<br />
hielten es auch die Rotarier und IW-Freundinnen in<br />
Lünen und Werne. Und wie so oft ließ sich auch<br />
diese Herausforderung im Team besser bewältigen.<br />
Die eine kannte die Anzahl aller James Bond-Darsteller,<br />
die nächste wusste, dass das „Nürnberger<br />
Ei“ eine Taschenuhr war. Bei einigen Fragen mussten<br />
die Rateteams um die Ecke denken; aus dem<br />
„Boxkampfplatz für Verheiratete“ ergab sich korrekt<br />
der „Ehering“. Am Ende des Abends wurden die<br />
Punkte ausgezählt und das Siegerteam aus dem<br />
IWC erhielt kleine Präsente. Die Rotarier gaben sich<br />
souverän mit einem zweiten Platz zufrieden. Mit<br />
dem Erlös wird die Kinderklinik in Datteln unterstützt.<br />
Dr. Anke Schwarze, IWC Lünen-Werne<br />
Informationen über:<br />
www.innerwheel.de/de/<strong>Rundschau</strong>/Vortraege<br />
Ostsee-Segeltörn mit „sunshine4kids“<br />
Im Sommer dürfen sich über 20 Kinder aus dem<br />
Kreis Herzogtum Lauenburg auf einen Ostsee-<br />
Segeltörn mit der Organisation „sunshine4kids“<br />
freuen. Natürlich kennen sie Sommer und Sonnenschein,<br />
doch ihr Alltag ist mehr von Schatten<br />
geprägt: Kinder, die ihre Eltern oder Geschwister<br />
verloren haben, die krank sind oder die aus finanziellen<br />
Gründen keinen Urlaub kennen. Die<br />
Freundinnen vom IWC Herzogtum Lauenburg hatten<br />
gemeinsam mit den RCs aus Mölln und Ratzeburg<br />
im traditionellen Adventscafé sowie mit dem<br />
Verkauf von Wildbratwurst, Punsch und Misteln<br />
einen stattlichen Erlös erwirtschaftet. Zusammen<br />
mit der Gründerin von „sunshine4kids“ und ihrer<br />
„Hoffnungsflotte“ können die Kinder nun ein paar<br />
unbeschwerte Tage auf See erleben. Dank Unterstützung<br />
des Inner Wheel Benefit Shops können<br />
wir sogar zusätzlich eine eigene Schiffspatenschaft<br />
übernehmen.<br />
Susanna Helmert, IWC Herzogtum Lauenburg<br />
Gaby Schäfer von „sunshine4kids“ (3. von links), Präsidentin Annette Lambrich (4. von links), mit rotarischen Präsidenten<br />
96 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Berliner Philharmoniker zum Valentinstag<br />
Zum 20. Mal jährte sich im Februar 2016 das vom<br />
IWC Berlin-Tiergarten organisierte Benefizkonzert<br />
zugunsten der Franziskaner-Suppenküche in Berlin-Pankow.<br />
Im Atrium der Deutschen Bank erklang<br />
vor einem begeisterten Publikum die romantische<br />
Musik des Streichsextetts von Johannes Brahms<br />
sowie Arnold Schönberg. Die Musiker der Berliner<br />
Philharmoniker verzichteten auf ihre Gage und<br />
wurden mit enthusiastischem Beifall belohnt. Es<br />
freute uns besonders, dass die D-Präsidentin Karla<br />
Bruns sowie viele Rotarier und Inner Wheel-<br />
Freundinnen aus Berlin, Brandenburg, Hamburg,<br />
Tours und Lille anwesend waren. Die Präsidentin<br />
Evelyn Schenkel hob in ihrer Rede besonders das<br />
großzügige Ent gegenkommen der Sponsoren hervor<br />
und dankte der über so viele Jahre treuen Fangemeinde.<br />
Ohne dieses Engagement und das vieler<br />
helfender Hände wäre ein solch hervorragender<br />
Erlös nicht vorstellbar.<br />
Henrike Kurze, IWC Berlin-Tiergarten<br />
IW & ANDERE SERVICECLUBS<br />
10. Hallerkuchen-Aktion<br />
Zum 10. Mal hatte der IWC Helmstedt Anfang Februar<br />
zum Hallerkuchen-Essen in den Herzoginnensaal<br />
des Schlosses Schöningen eingeladen. Zu<br />
den Gästen zählten Freundinnen aus den Nachbarclubs,<br />
der D-Vorstand, Vertreterinnen anderer<br />
Serviceclubs und lokaler sozialer Initiativen sowie<br />
Frauen, die sich in Politik, Kirche und Verbänden<br />
auf vielfältige Art sozial engagieren. Umrahmt<br />
wurde die Veranstaltung von der Helmstedter<br />
Autorin Annelie Borstelmann, die Geschichten<br />
und Gedichte vortrug, und der Leipziger Harfenistin<br />
Christiane Werner. Almut Schliephake, IWC Helmstedt<br />
Harfenistin Christiane Werner<br />
beim IWC Helmstedt<br />
„Teach First Deutschland“<br />
beim Neujahrsempfang in Köln<br />
Zum traditionellen Neujahrsempfang der Kölner<br />
Frauen-Serviceclubs lud diesmal der IWC Köln-<br />
Agrippina in den Stiftersaal des Wallraf-Richartz-<br />
Museums & Fondation Corboud ein. 130 Frauen aus<br />
zehn verschiedenen Serviceclubs trafen sich zum<br />
Gedankenaustausch. Gesellig wurde auf der Feier<br />
für „Teach First Deutschland“ gesammelt, eine gemeinnützige<br />
Bildungsinitiative mit dem Ziel, ein<br />
Programm zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit<br />
im Bildungswesen aufzubauen. Beispielsweise<br />
werden Hochschulabsolventen unterschiedlicher<br />
Fachrichtung an Schulen entsendet, um dort zusätzliche<br />
Lern- und Förderprogramme zu unterstützen.<br />
In diesem Sinne führten vier Schülerinnen aus<br />
einer Gruppe einer Kölner Hauptschule ihr Poetry<br />
Slam“-Projekt vor, das sicher geeignet ist, Schüler<br />
sprachgewandter und selbstbewusster zu machen<br />
und ihre Sozialkompetenz zu fördern. Danach wurde<br />
gern und großzügig gespendet.<br />
Andrea Deichmann, IWC Köln-Agrippina<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 97
FRAUENPORTRÄT<br />
MEINE GESCHICHTE<br />
Jutta de Muynck, IWC Münster-Aasee<br />
Ich wurde in Deutschland geboren. Nachdem ich<br />
mein Universitätsstudium als Sonderpädagogin abgeschlossen<br />
hatte, arbeitete ich als Teil eines medizinischen<br />
Teams mit physisch und psychisch auffälligen<br />
Kindern in einem Ausbildungskrankenhaus in<br />
Münster. Während dieser Zeit begegnete ich dort<br />
einem kleinen Jungen aus Eritrea, der mit Unterstützung<br />
des Hammer Forums in Münster wegen<br />
einer schweren Osteomyelitis behandelt wurde. Ich<br />
verbrachte meine Freizeit mit ihm während seines<br />
langen Aufenthalts im Krankenhaus und<br />
unterrichtete ihn in Deutsch und Mathematik.<br />
Als sich seine Krankheit nicht<br />
verbesserte, beschlossen die Ärzte, ihn<br />
zurück nach Eritrea zu schicken. Spontan<br />
entschloss ich mich, ihn zu mir<br />
nach Hause zu holen, obwohl ich<br />
zu dieser Zeit alleinerziehende<br />
Mutter von drei Kindern war.<br />
Einige Monate später reiste ich<br />
nach Eritrea auf der Suche nach<br />
seiner Mutter, um ihr zu sagen, dass<br />
ihr Kind lebt. Ich wollte auch die Erlaubnis<br />
von ihr einholen, dass ich mich um ihren<br />
Sohn kümmern dürfte, denn sein gesundheitlicher<br />
Zustand verlangte nach Behandlungen, die es in<br />
Eritrea nicht gab. Während des Aufenthaltes bei der<br />
Mutter erfuhr ich, dass die Leute im Dorf zu sauberem<br />
Wasser keinen Zugang hatten. Auch gab es vor<br />
allem für die Kinder keinerlei medizinische Versorgung,<br />
ebenso auch nur eine minimale Schulbildung.<br />
Zurück in Deutschland sammelte ich Spenden für<br />
einen Brunnen. Nur drei Monate später konnte ich<br />
mit den Dorfbe wohnern sauberes Wasser trinken.<br />
So begann meine Liebe für Afrika und mein Interesse<br />
an humanitärer Hilfe.<br />
Ich gründete eine NGO in Münster und arbeitete eng<br />
mit den Behörden in Eritrea zusammen. Auf einer<br />
mei ner Reisen während des Krieges zwischen Eritrea<br />
und Äthiopien traf ich meinen zukünftigen Mann,<br />
der für eine internationale Firma arbeitete. Dies gab<br />
mir die Möglichkeit, Hilfsgüter von Deutschland nach<br />
Eritrea zu schicken. Mein Mann hat mich in jeder<br />
Hinsicht in all meinen Unternehmungen unterstützt.<br />
Er hat MCRC unterstützt, Dedgen aus Eritrea adoptiert<br />
und wurde Vormund eines kleinen Mädchens.<br />
Leider wurden 2001 alle NGOs geschlossen und<br />
mussten das Land verlassen. Mein Mann ließ sich in<br />
Addis Abeba (Äthiopien) nieder, nachdem er 2002<br />
Geschäftsführer von MOENCO wurde, ein Unternehmen,<br />
das zur Inchape Group gehört. Ich zog nach,<br />
um nun auch ganz in Afrika zu leben. Da ich mein<br />
ganzes Leben gearbeitet hatte, merkte ich schnell,<br />
dass das Nichtstun nichts für mich war. Gegenüber<br />
unserer Wohnanlage lebte ein Priester mit seiner<br />
Familie. Um etwas Geld zu verdienen, unterhielt<br />
er einen Kindergarten. Ich ging hinüber,<br />
um meine Hilfe anzubieten. Ich fand 80 kleine<br />
Kinder, die auf dem Boden<br />
saßen ohne Bücher oder Lernmaterialien.<br />
Schnell beschloss<br />
ich, ein richtiges Klassenzimmer<br />
mit Tischen und Stühlen, Tafel und<br />
Lernmaterialien einzurichten. Leider verdoppelte<br />
nach zweieinhalb Jahren intensivsten Einsatzes<br />
meinerseits der Priester die Gebühren. Die Eltern<br />
dieser Kinder, meist allein erziehende Mütter,<br />
konnten diese Gebühren nicht aufbringen und sie<br />
baten mich, doch selbst eine Schule zu errichten.<br />
So begann 2009 meine Karriere als Schulgründerin.<br />
Bald waren es 64 Kinder und wenig später begann<br />
ich mich um die Mütter zu kümmern, die physisch,<br />
mental und/oder psychisch missbraucht worden<br />
waren. Zuerst fand der Unterricht auf unserem<br />
Grundstück statt. Als die Zahl der Schüler stetig<br />
stieg, gründete ich eine Schule nicht weit entfernt,<br />
wo sich heute das MCRC befindet. Ein Jahr später<br />
zog die Schule auf das jetzige Gelände und nach<br />
einem weiteren Jahr bekam ich meine Zulassung<br />
von der äthiopischen Regierung. So wurde MCRC<br />
(Mother and Child Rehabilitation Centre) eine offiziell<br />
anerkannte lokale NGO.<br />
98 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
MCRC hat sich über die Jahre verändert, aber unser<br />
Hauptanliegen ist immer noch die Bildung. Im Moment<br />
unterstützen wir 160 Kinder und 45 Mütter. Mit<br />
unserer Hilfe können Kinder in private oder öffentliche<br />
Schulen gehen, da MCRC das Schulgeld, die<br />
Schuluniform bezahlt und die Kosten für Lernmaterial<br />
übernimmt. Sowohl Mütter als auch Kinder bekommen<br />
gesunde Mahlzeiten und wenn nötig, werden sie<br />
medizinisch und psychologisch betreut. Die Mütter<br />
werden unterstützt, um eine finanzielle Unabhängigkeit<br />
zu erlangen. Durch unser Engagement in der humanitären<br />
Hilfe konnten wir die Vormundschaft für<br />
unsere kleine Tochter Sunny übernehmen. Sie ist<br />
jetzt sieben Jahre alt und unsere ganze Freude.<br />
MCRC hatte das Glück, vom IWC Münster-Aasee unterstützt<br />
zu werden. Außerdem wurde von Inner<br />
Wheel Deutschland MCRC als nationales Projekt<br />
auserkoren. Ohne diese Unterstützung könnte ich<br />
diese Arbeit, die mir so viel bedeutet, nicht tun.<br />
Jutta de Muynck, IWC Münster-Aasee<br />
Jutta de Muynck<br />
IWC Münster-Aasee<br />
Falls jemand zusätzliche Informationen über<br />
MCRC haben möchte, kann er uns auf Facebook<br />
besuchen oder unser MCRC Support Team kontaktieren<br />
unter maira_nolte@web.de<br />
NGO (Definition)<br />
Wikipedia: Eine Nichtregierungsorganisation (NRO<br />
beziehungsweise aus dem Englischen NGO) oder<br />
auch nichtstaatliche Organisation ist ein zivilgesellschaftlich<br />
zustande gekommener Interessenverband.<br />
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Bericht über die Recherchen zu den<br />
Frauen und Kindern auf der Flucht<br />
von Maria von Welser, Publizistin und TV-Journalistin<br />
Erinnern wir uns: Als die ersten Bilder von Flüchtlingen<br />
in den Wintermonaten Anfang 2015 über<br />
den Fernsehschirm flimmerten, rieben wir uns in<br />
Deutschland noch ungläubig die Augen. Wir saßen<br />
ja alle warm und sicher in unseren Wohnzimmern.<br />
Aber wir erlebten dabei Tausende von Menschen,<br />
wie sie aus kleinen Booten herausklettern. Wie<br />
sie sich über die Gangways der großen Schiffe in<br />
Italien wackelig, ängstlich und zögernd herunter<br />
wagten. Oft in wärmende Decken gehüllt und mit<br />
Wollmützen auf dem Kopf. Später berich tete die EU-<br />
Grenzschutzagentur Frontex, dass in Italien fast<br />
sieben Mal so viele Männer angekommen sind wie<br />
Frauen. Sieben Mal!<br />
Aber: Das war für uns ja noch so weit weg. Flüchtlinge,<br />
das haben wir begriffen, verlassen in Afrika notleidende<br />
Länder oder Diktaturen, in Syrien ein<br />
Kriegsgebiet, in Afghanistan einen unsicheren<br />
Staat. Nur wer da genau kommt, darüber waren wir<br />
uns wohl noch nicht so ganz klar. Hatten wir doch<br />
jahrelang die EU-Nachbarn Italien und Griechenland<br />
mit den Flüchtlingsströmen gerne allein gelassen.<br />
Erst die Fotos der schier endlosen Menschenschlangen<br />
in der Sommerhitze des Jahres 2015 auf der<br />
Balkan-Route bis Passau, die Bilder der kauernden<br />
Menschenmassen auf den Bahnhöfen von Budapest<br />
und Wien, die verzweifelten Flüchtlinge am<br />
Stacheldraht von Mazedonien – erst diese Bilder<br />
haben uns dann doch aufgeschreckt. Ich habe mir<br />
damals die Szenen sehr genau angesehen und fast<br />
nur Männer, Väter, Söhne und Brüder entdeckt.<br />
Ganz selten habe ich auf Fotos der engen Boote<br />
oder in einer Schlange vor einem Zaun, einer Behörde<br />
oder einer Toilette eine Frau gefunden. Wo<br />
sind sie bloß geblieben in diesem Sommer? Es kam<br />
mir so vor, als gäbe es keine notleidenden Frauen,<br />
als wären die Bürgerkriege in Syrien oder in Eritrea,<br />
als wären die Gesellschaften in Afghanistan oder im<br />
Irak reine Männerwelten. So wird wohl auch der<br />
Flüchtlingssommer 2015 in Deutschland als eine<br />
Massenflucht junger Männer in den Geschichtsbüchern<br />
beschrieben werden. Zwei Drittel der Asylanträge<br />
in dieser Zeit unterzeichneten Männer.<br />
Mehr als 70 Prozent von ihnen sind, so vermerkt das<br />
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)<br />
später, jünger als 30 Jahre. Unter den 14- bis<br />
34- jährigen Flüchtlingen sind sogar drei Viertel der<br />
Mi granten Männer.<br />
Die Frage nach den Frauen und Kindern treibt mich<br />
um. Ich lese von den Tausenden Frauen und Kindern,<br />
die vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ aus<br />
Nordsyrien und dem Nordirak fliehen mussten.<br />
Dazu berichtete UNICEF Deutschland in Rundbriefen<br />
seinen Komitee-Mitgliedern von den schlimmen<br />
Lebensumständen für Frauen und Kinder in Flüchtlingslagern<br />
in Jordanien und im Libanon. Ich weiß<br />
zudem aus vielen Jahren der Recherchen sowohl im<br />
Krieg auf dem Balkan, als auch in Tschetschenien<br />
und in Ruanda: vor allem Frauen und Kinder sind in<br />
Kriegen akut gefährdet. Systematische Vergewaltigungen<br />
sind längst eine Kriegswaffe und Kriegsstrategie,<br />
die Entführung von Mädchen und ihr<br />
Verkauf an Kämpfer oder an Internet-Bieter ist die<br />
Methode der IS-Terroristen.<br />
So beginne ich in den Ländern zu recherchieren, die<br />
bisher die meisten Flüchtlinge beherbergen: in der<br />
Türkei, im Libanon, in Jordanien. Denn da genau<br />
sitzen sie fest, die Frauen, Mütter, Großmütter mit<br />
ihren Kindern. Dazu wird auch klar, dass der große<br />
Flüchtlingstreck der syrischen Männer in dem Augenblick<br />
begann, als das Welternährungsprogramm<br />
der Vereinten Nationen seine bisherigen monatlichen<br />
Zahlungen von 26 Dollar pro Flüchtling redu-<br />
100 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
zierte auf 13 Dollar. Weil viele Länder nicht eingezahlt<br />
haben. Das Programm lebt ja von freiwilligen<br />
Zahlungen und besitzt keine Grundfinanzierung der<br />
UN-Organisationen. So fehlte das Geld für Millionen<br />
syrische Flüchtlinge. Ein Desaster. „Die Einstellung<br />
der Nahrungsmittelhilfe wird die Gesundheit<br />
und Sicherheit dieser Flüchtlinge gefährden und<br />
weitere Spannungen, Instabilität und Unsicherheit<br />
in den Aufnahmeländern verursachen“, so mahnte<br />
schon früh das Welternährungsprogramm in New<br />
York. Mit den Aufnahmeländern sind die Türkei, der<br />
Libanon und Jordanien gemeint.<br />
Damals haben sich wohl<br />
viele Flüchtlingsfamilien<br />
gesagt: hier in den Lagern,<br />
nahe unserer einstigen Heimat,<br />
haben wir keine Zukunft<br />
mehr. Lieber steigen<br />
wir in Schlauchboote auf<br />
dem Mittelmeer, als hier zu<br />
verhungern. Das wenige<br />
noch vorhandene Geld in<br />
den Familien wurde zusammengekratzt<br />
und in den<br />
„starken“ Mann, den Sohn,<br />
den Vater in vestiert. Auf<br />
dass er die gefährliche Reise<br />
schafft in einen sicheren<br />
Staat in Europa. Um dann<br />
dort die Familie nachzuholen.<br />
Eine nachvollziehbare<br />
Entscheidung. Ein einzelner<br />
Mann kommt immer eher<br />
durch, als wenn er die ganze Familie im Schlepptau<br />
hat.<br />
Meine erste Station bei der Suche nach den Frauen<br />
und Kindern ist die Türkei. Das Land mit seinen<br />
78 Millionen Einwohnern hat bis 2016 ohne zu klagen<br />
2,8 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Überwiegend<br />
syrische Familien. Vor allem aber auch:<br />
Frauen und Kinder. Ich reise also nach Dijarbakir, in<br />
die kurdische Hauptstadt im Osten des Landes. Insgesamt<br />
sind es 25 Flüchtlingslager, die die Türken<br />
bis dahin entlang der syrischen und irakischen<br />
Grenze mit Hilfe ihres Militärs aufgestellt haben.<br />
Die Jesidinnen aus dem irakischen Sindschar-Gebirge<br />
sind dorthin geflohen. Ihre Männer – tot oder<br />
noch aktiv unter den Kämpfern. Einige auch auf<br />
dem Weg nach Europa. In den großen, aber im<br />
Sommer auch unglaublich heißen Militärzelten<br />
erzählen sie mir ihre traurigen Geschichten. Von<br />
ihrer Trauer um die im Krieg Getöteten. Von ihrem<br />
Kummer um die von den IS-Milizen entführten<br />
Töchter und über ihre Angst, hier im kurdischen<br />
Teil der Türkei zurückzubleiben. Denn das war immer<br />
wieder zu hören: Vor 100 Jahren haben die Jesiden<br />
als christliche Gemeinschaft genau in dieser<br />
Region der Türkei einen schrecklichen Genozid<br />
durch die Muslime erlitten. Sie fragen mich immer<br />
wieder: „Warum nimmt<br />
uns Deutschland nicht auf?<br />
Warum nur die Syrer?“ Damals<br />
kursierten die Selfies<br />
der Bundeskanzlerin mit<br />
den syrischen Flüchtlingen<br />
als großer Hit im weltweiten<br />
Netz.<br />
Die Situation der zurückgebliebenen<br />
Frauen und<br />
ihrer Kinder im Libanon ist<br />
dagegen viel hoffnungsloser.<br />
Das Land mit seinen<br />
5,8 Millionen Einwohnern<br />
hat bis zum Januar 2015 die<br />
Grenzen zum Nachbarstaat<br />
Syrien offen gehalten. Jetzt<br />
ist alles dicht, und die rund<br />
1,2 Millionen registrierten<br />
Flüchtlinge bleiben auf<br />
sich alleine gestellt. Denn<br />
der Libanon schafft es finanziell nicht, den Menschen<br />
so etwas wie organisierte Lager oder schützende<br />
Zelte zur Verfügung zu stellen. Das müssen<br />
die Flüchtlings familien selbst organisieren. So leben<br />
sie in selbstgebastelten Unterkünften, aus Pappe,<br />
Papier, ein wenig Holz und Plastikplanen, sogenannten<br />
ITS – informal tented settlements. Oder in<br />
engen, dunklen Räumen mit Schimmel an den Wänden<br />
und dünnen Matten auf dem kalten Boden. Es<br />
ist zum Erbarmen. Ich sehe, dass die Hilfsorganisationen<br />
tun, was mit ihren Spendengeldern möglich<br />
ist. Aber die Geschichten der Frauen und ihrer Kinder<br />
bereiten mir schlaflose Nächte. Vor allem die<br />
Ausweglosigkeit für die Menschen ist einfach erschütternd.<br />
IW-SPEZIAL<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 101
IW-SPEZIAL<br />
Was auch überall sichtbar wird: Vergewaltigung,<br />
Zwangsheirat und Zwangsprostitution kommen<br />
häufig vor in den Lagern. Vor allem, wenn die<br />
Männer fehlen. Familien bieten den Frauen und<br />
Kindern Schutz. Sind sie alleine ohne Männer, verlieren<br />
sie diese Sicherheit. Da helfen dann nur Zusammenschlüsse<br />
von starken Frauen, die sich gemeinsam<br />
wehren und füreinander einstehen. Das<br />
habe ich im Libanon gesehen und das gilt auch für<br />
Jordanien.<br />
Im kleinen Königreich Jordanien ist seit dem Syrienkrieg<br />
der Frauenhandel ein gutes Geschäft geworden.<br />
Die Araber lieben es, sich eine Syrerin als<br />
Zweit- oder Drittfrau zu kaufen. Dafür reisen sie bis<br />
Jordanien und sind bereit, bis zu 10.000 Dollar dafür<br />
auszugeben. Oft aber auch zwingt die dramatisch<br />
schlechte wirtschaftliche Lage einer Familie die<br />
Flüchtlingsfrau in die Prostitution. Das funktioniert<br />
in den Lagern genauso wie außerhalb in den<br />
Städten. Tatsache ist aber auch: das kümmert<br />
weder die Regierungen der „Gast-Länder“ noch die<br />
Gesellschaft. Alles was ich von den Müttern und<br />
Töchtern in meinen Gesprächen zu ihrer Lebenssituation<br />
gehört habe, ist menschenunwürdig. Warum<br />
die Vereinten Nationen es nicht schaffen, die Flüchtlinge<br />
besser zu versorgen, ist mir in dieser reichen<br />
Welt ein Rätsel. Wieso müssen Väter ihre Töchter<br />
verkaufen, wieso müssen sich die Frauen Geld durch<br />
Prostitution verdienen? Das ist alles andere als menschenwürdig.<br />
Waren es 2015 noch überwiegend Männer, die als<br />
Flüchtlinge in Deutschland angekommen sind, wendet<br />
sich das Blatt in den ersten Monaten des Jahres<br />
2016. Da kommen sie, die Frauen und Kinder. Auch<br />
vor dem Hintergrund, dass im deutschen Asylpaket<br />
II die Gefahr droht, dass ein Vater oder ein Ehemann<br />
seine Familie nicht mehr nachholen darf.<br />
55 Prozent der allein im Januar über Griechenland<br />
eingereisten Migranten waren Frauen und Minderjährige,<br />
berichtet der UNHCR. Noch dramatischer:<br />
36 Prozent der Flüchtlinge, die die gefährliche Fahrt<br />
auf dem Gummiboot von der Türkei nach Griechenland<br />
auf sich nehmen, sind Kinder. Das sind die Zahlen<br />
von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten<br />
Nationen. Weil ich es mit eigenen Augen sehen will,<br />
reise ich auf die kleine Insel Lesbos, wo der erste<br />
Hotspot funktionieren soll und die meisten der<br />
überwiegend syrischen und afghanischen Flüchtlinge<br />
ankommen. Mir kommen die Tränen, als die<br />
Menschen mit ihren Babys im Arm, durchnässt und<br />
total durchgefroren, im Winter den Strand erreichen.<br />
Freiwillige junge Helfer warten auf sie und<br />
versorgen sie mit warmer Kleidung, einem heißen<br />
Tee und ein wenig Trost. Das Registrieren funktioniert<br />
tatsächlich bereits, und schon 24 Stunden<br />
später stehen ein-, zweitausend Menschen an, um<br />
mit der Fähre auf das Festland von Griechenland zu<br />
gelangen. Ich stehe an der Gangway und kann nur<br />
eines: Viel Glück wünschen auf diesem Weg. Sie<br />
sind alle so froh, hoffen, dass sie es jetzt endlich<br />
nach der langen Flucht geschafft haben in ein sicheres<br />
Leben. Nur – ich lese auf meinem iPhone, dass<br />
zur gleichen Zeit Mazedonien die Balkan-Route<br />
dichtmacht. Dass sich im Grenzlager Idomeni täglich<br />
immer mehr Flüchtlinge im Schlamm und Dreck<br />
und bei eisiger Kälte sammeln. Schon wieder zeichnet<br />
sich ein Drama ab. Auch wenn sich die Europäer<br />
Ende März 2016 mit der Türkei in einem Abkommen<br />
auf die Sicherung der europäischen Grenzen geeinigt<br />
haben und Flüchtlinge aus Griechenland ohne<br />
Asylantrag wieder in die Türkei zurückschicken<br />
wollen.<br />
Das muss aber erst noch funktionieren. Und das ist<br />
noch ein langer, mühsamer Weg. Denn eines ist immer<br />
sicher: Die Flüchtlinge werden weiter kommen.<br />
Der Krieg in Syrien ist nicht zu Ende. Die politische<br />
Situation in Afghanistan, im Irak und in Pakistan ist<br />
alles andere als sicher. Noch nie in der Geschichte<br />
der Menschheit haben sich fliehende Menschen<br />
aufhalten lassen. Flucht ist Teil dieser Welt und<br />
wird es immer bleiben.<br />
Deshalb dieses Buch. Damit niemand sagen kann,<br />
er habe es nicht gewusst,<br />
dass Frauen und<br />
Kinder des besonderen<br />
Schutzes bedürfen.<br />
Dass sie in den Flüchtlingslagern<br />
zum großen<br />
Teil allein zurückgelassen<br />
wurden.<br />
Und nur die Hoffnung<br />
bleibt auf ein friedliches<br />
Leben in einem<br />
friedlichen Land.<br />
102 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
LESERBRIEF<br />
„Braucht ein IWC<br />
einen Förderverein?“<br />
Seite 27 in Heft 70<br />
Braucht ein IWC<br />
einen Förderverein?<br />
Freundschaft, Hilfsbereitschaft, internationale<br />
Verständigung: das sind unsere Ziele. „Die<br />
IWCs bringen das Geld für ihren sozialen Einsatz<br />
durch Spenden, Basare und andere Aktivitäten<br />
auf, größerer Wert aber wird auf den persönlichen,<br />
mitmenschlichen Dienst gelegt“,<br />
(S. 14 des Mitgliederverzeichnisses 2015/2016).<br />
Brauchen die IWCs für das Erreichen dieser<br />
Ziele einen Verein, insbesondere einen eingetragenen<br />
Förderverein? Rechtlich gesehen ist jeder<br />
IWC bereits ein nicht rechtsfähiger Verein (§ 54<br />
BGB), der ideelle, nichtwirtschaftliche Ziele verfolgt.<br />
Er verfolgt einen gemeinsamen Zweck, der<br />
in einer Satzung festgelegt wurde, führt einen<br />
eigenen Namen (Inner Wheel), wird durch<br />
eigene Organe (Vorstand) vertreten und ist in<br />
seinem Bestand nach der Gründung unabhängig<br />
von einem Mitgliederwechsel; damit ist der IWC<br />
rechtlich ein Verein, auch ohne Eintragung. Das<br />
hat eine gesamtschuldnerische Haftung aller<br />
Vereinsmitglieder zur Folge (§ 54 S. 2 BGB), die<br />
sich aber auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit<br />
beschränkt (§ 31 b BGB).<br />
Es gibt einmal die rechtsgeschäftliche Haftung,<br />
wenn zum Beispiel bei einem Clubtreffen<br />
zu viele Essen bestellt werden, deren Bezahlung<br />
dann als Schadensersatz verlangt wird. Wichtig<br />
ist aber vor allem die Haftung für Steuerschulden,<br />
denn Basare, der Verkauf von Adventskalendern<br />
o.ä., gesellige Veranstaltungen<br />
(Konzerte, Benefizessen usw.), Flohmärkte,<br />
Kuchen- und Getränkestände – also alles, was<br />
IWCs unternehmen, um Geld für den sozialen<br />
Einsatz zu bekommen, ist steuerpflichtig, weil<br />
auf „Gewinnerzielung“ gerichtet; – man nennt<br />
dies einen „wirtschaftlichen Zweckbetrieb“.<br />
Dass der Erlös wohltätigen Zwecken zufließt, ist<br />
eine (private) Entscheidung der Clubmitglieder<br />
über die Mittelverwendung und verhindert bei<br />
einem nicht eingetragenen Verein nicht die<br />
Steuerpflicht. Rechtsunkenntnis in Bezug auf<br />
diese Tatsache verhindert nicht die steuerliche<br />
I W – N A T I O N A L<br />
Haftung der Clubmitglieder, denn sie ist grob<br />
fahrlässig.<br />
Was spricht für einen Förderverein: Grundsätzlich<br />
können zwar auch nicht eingetragene<br />
Vereine als gemeinnützig anerkannt werden,<br />
wenn sie die Bedingungen der §§ 51 ff. Abgabenordnung<br />
(AO) erfüllen, also gemeinnützige<br />
Ziele verfolgen. Sie müssen aber genauso wie<br />
ein eingetragener Verein eine als gemeinnützig<br />
anerkannte Satzung haben, und das zuständige<br />
Finanzamt muss die Gemeinnützigkeit durch<br />
Freistellungsbescheid zuerkannt haben. Dann<br />
kann man auch gleich einen Förderverein gründen.<br />
Gemäß Einführungserlass zur AO (AEAO)<br />
zu § 56 AO ist es zulässig, dass ein Förderverein<br />
seine steuerbegünstigten Zwecke vollständig<br />
aus Mitteln eines steuerpflichtigen<br />
wirtschaft lichen Geschäftsbetriebes gem. § 64<br />
AO finanziert. Die Einnahmen einschließlich<br />
der Umsatzsteuer aus wirtschaft lichen Geschäftsbetrieben<br />
unterliegen nicht der Körperschaftsteuer<br />
und der Gewerbesteuer (§ 64 Abs.<br />
3 AO), sofern sie nicht insgesamt 35.000 Euro<br />
pro Jahr übersteigen.<br />
Die Umsatzsteuerpflicht orientiert sich an<br />
den Regeln für Kleinunternehmer, vgl. § 19 Abs.<br />
1 UStG. Ein Verein muss keine Umsatzsteuer<br />
zahlen, wenn die jährlichen Einnahmen aus<br />
steuerpflichtigen Umsätzen (einschließlich<br />
Umsatzsteuer) im vorangegangenen Kalenderjahr<br />
17.500 Euro nicht überstiegen haben und<br />
im laufenden Kalenderjahr voraussichtlich<br />
50.000 Euro nicht übersteigen werden. Neben<br />
dem „Fundraising“ sind aber Spenden für die<br />
Finanzierung sozialer Projekte unerlässlich.<br />
Spendenbescheinigungen dürfen aber nur eingetragene<br />
Fördervereine ausstellen. Um die<br />
Freigrenze für die Steuerpflicht für Körperschaftssteuer<br />
und Gewerbesteuer von 35.000<br />
Euro zu bekommen, muss also ein eingetragener<br />
gemeinnütziger Verein, der „Förderverein“, für<br />
den IWC tätig werden und als Veranstalter der<br />
Aktivitäten des IWC zum Zwecke von „Fundraising“<br />
auftreten. Das ist besonders wichtig und<br />
wird leicht vergessen.Am besten stellt man bei<br />
allen Veranstaltungen ein Schild mit IW-Logo<br />
Nachdem ich den Beitrag gelesen hatte, fühlte ich<br />
mich sofort aufgefordert, dazu einen Lesebrief zu<br />
schreiben (um anderen Clubs Mut zu machen und<br />
sich nicht, wie durch so einen Beitrag, der leider<br />
auch eine falsche Auskunft erhält, demotivieren zu<br />
lassen). Seit 1999 existiert der von Annelie Fabry<br />
(als damalige Distriktspräsidentin) in Coesfeld gegründete<br />
Förderverein von Inner Wheel im Dis trikt<br />
87, in dessen Vorstand ich Schatzmeisterin bin. Wie<br />
sind wir vorgegangen? Als erstes erstellten wir<br />
eine Satzung, die die gewünschten Förderbereiche<br />
beinhaltet. Wir legten sie zunächst dem Finanzamt<br />
vor, damit wir sicher waren, dass der Verein als gemeinnützig<br />
anerkannt wurde. In der Gründungsversammlung<br />
wurde beschlossen, einen nichtrechtsfähigen<br />
Verein zu gründen, das heißt unser<br />
Förderverein ist nicht im Vereinsregister eingetragen.<br />
Das hat den Vorteil, dass man nicht bei jedem<br />
Wechsel im Vorstand zum Notar muss und Kosten<br />
hat. Und nun das Entscheidende: wir stellen Spendenbescheinigungen<br />
aus!! Auch ein nicht im Vereinsregister<br />
eingetragener Verein kann gemeinnützig<br />
sein. Das ergibt sich aus Paragraf 1 Absatz 1<br />
Nr. 5 und Paragraf 5 Absatz 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes.<br />
Die gegenteilige Aussage in<br />
dem Beitrag ist missverständlich. So ein Verein<br />
kann auch von einem einzelnen Club gegründet<br />
werden. Unser Verein wird alle drei Jahre vom Finanzamt<br />
geprüft. Es hat noch keine Beanstandungen<br />
gegeben. (Er sammelt Spenden ein und lässt<br />
sie den förderfähigen Zwecken sofort oder auch in<br />
längeren Abständen zukommen.) In all den Jahren<br />
ist zirka eine Million an Spendengeldern über den<br />
Verein gelaufen, die ausgestellten Spendenquittungen<br />
gehen in die Hunderte! Dieser Förderverein<br />
hat vielen Menschen im In- und Ausland geholfen!<br />
Rosemarie Niemeier, IWC Coesfeld<br />
27<br />
FORUM<br />
Wir möchten Sie neugierig machen auf das<br />
10. Deutschlandtreffen in Erfurt<br />
vom 28. April bis 30. April 2017<br />
Der IWC Erfurt-Gotha möchte Sie anlässlich des 500. Reformationsjubiläums<br />
zu einer spannenden Reise in das Kulturland Thüringen anregen, einer<br />
Spurensuche „Auf Luthers Pfaden“<br />
Lassen Sie sich überraschen und freuen Sie sich auf das offizielle Programm,<br />
das Sie einsehen können unter<br />
www.innerwheel.de/erfurt-gotha/<br />
Elke Habel, IWC Erfurt-Gotha<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 103
FORUM<br />
Bücherempfehlungen +++ Bücherempfehlungen +++ Bücherempfehlungen +++<br />
BELLETRISTIK<br />
Nino Haratischwili: „Das achte Leben“<br />
(Für Brilka)<br />
Roman, Frankfurter Verlagsanstalt, 1.280 Seiten (!!!), gebundene Ausgabe, 34,00 Euro<br />
Georgien im Jahr 1900: Mit der Geburt Stasias, Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten,<br />
beginnt diese spannungsreiche Familiensaga, ein berauschendes<br />
Epos über sechs Generationen und acht außergewöhnliche Leben. Ein Buch, das<br />
süchtig macht. Meisterhaft verknüpft Nino Haratischwili die bewegenden Erlebnisse einer georgischen<br />
Familie mit den historischen Revolutionen des Zwanzigsten Jahrhunderts. Eine starke Frau, die sich von<br />
der Männergesellschaft ihres Heimatlandes losgesagt hat. Ein Jahrhundertroman, der Leselust entfacht<br />
und süchtig macht. Ein großer historischer Roman. Ein Muss!<br />
Marion Hübel, IWC Reutlingen-Tübingen<br />
Klaus Modick: „Konzert ohne Dichter“<br />
Roman, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 229 Seiten, gebundene Ausgabe, 17,99 Euro<br />
Im Mittelpunkt von Klaus Modicks Romen „Konzert ohne Dichter“ steht die kurzlebige<br />
Künstlerfreundschaft zwischen dem jungen exzentrischen Rainer Maria Rilke und<br />
Heinrich Vogeler sowie die Beziehung zu den „Malweibern“ Paula Becker und Clara<br />
Westhoff in der norddeutschen Künstlerkolonie Worpswede im Jahr 1905. Die Jugendstilidylle<br />
hat der damals hochangesehene Vogeler in seinem berühmtesten, in fünf Jahren vielfach ab -<br />
ge änderten Gemälde „Das Konzert oder Sommerabend auf dem Barkenhoff“ dargestellt. Nach der bald<br />
eingetretenen Entfremdung der beiden einst „seelenverwandten“ Künstler fehlt Rilke nicht ohne Grund<br />
auf diesem Bild. Der unterhaltsame, oft humorvolle und gut recherchierte Roman basiert auf Rilkes<br />
Tagebuch und Briefen sowie den fragmentarischen Lebenserinnerungen Vogelers. Die literarisch kunstvolle<br />
Milieuschilderung des Künstlerdorfes und der norddeutschen Landschaft im Sprachstil jener Zeit<br />
macht diesen Roman, der uns in die sensible Welt von Kunst und Künstlertum entführt, ausgesprochen<br />
lesenswert.<br />
Dorothee Merkel, IWC Hamburg<br />
Benedict Wells: „Vom Ende der Einsamkeit“<br />
Roman, Verlag Diogenes, gebundene Ausgabe, 368 Seiten, 22,00 Euro<br />
Jules und seine Geschwister Marty und Liz sind grundverschieden, doch ein tragisches<br />
Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern verloren.<br />
Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg, sie werden<br />
sich fremd und verlieren einander aus den Augen. Vor allem der einst so selbstbewusste<br />
Jules zieht sich immer mehr in seine Traumwelten zurück. Nur mit der geheimnisvollen Alva<br />
schließt er Freundschaft, doch erst Jahre später wird er begreifen, was sie ihm bedeutet – und was sie<br />
ihm immer verschwiegen hat. Als Erwachsener begegnet er Alva wieder. Es sieht so aus, als könnten sie<br />
die verlorene Zeit zurückgewinnen, doch dann holt sie die Vergangenheit ein. Ein berührender Roman<br />
über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und die Frage, was in einem Menschen unveränderlich<br />
ist. Benedict Wells – ein Ausnahmetalent in der jungen deutschen Literatur<br />
Marion Hübel, IWC Reutlingen-Tübingen<br />
104 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Bücherempfehlungen +++ Bücherempfehlungen +++ Bücherempfehlungen +++<br />
FORUM<br />
Pierre Jarawan: „Am Ende bleiben die Zedern“<br />
Roman, Berlin Verlag, 444 Seiten, gebundene Ausgabe, 22,00 Euro<br />
Samir ist auf einer Reise, die Gegenwart und Vergangenheit verbinden soll: Er will endlich<br />
die Wahrheit über seinen Vater erfahren, der die Familie vor 20 Jahren ohne eine Nachricht<br />
verlassen hat. Mit einem rätselhaften Dia und den Erinnerungen an die Geschichten seines<br />
Vaters im Gepäck macht der junge Mann sich in den Libanon auf, das Geheimnis zu lüften.<br />
Seine Suche führt ihn durch ein noch immer gespaltenes Land, und schon bald scheint Samir nicht mehr nur<br />
den Spuren des Vaters zu folgen. Vielmehr ist es, als seien die Figuren aus dessen Geschichten real geworden.<br />
Sie bringen Samir einer Lösung näher, die seine kühnsten Vorstellungen übersteigt. Vor dem Hintergrund<br />
des dramatischen Schicksals des Nahen Ostens erzählt Pierre Jarawan eine fantasievolle, berührende<br />
und wendungsreiche Geschichte über die Suche nach den eigenen Wurzeln.<br />
mfü<br />
Juli Zeh: „Unterleuten“<br />
Roman, Luchterhand, gebundene Ausgabe 24,99 Euro<br />
Der große Gesellschaftsroman von Juli Zeh erschien dieses Frühjahr. Er handelt in dem<br />
kleinen Dorf Unterleuten in Brandenburg. Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf<br />
wirft, ist verzaubert von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen,<br />
von der unberührten Natur mit seltenen Vogelarten. Doch hinter den Fassaden brechen<br />
alte Streitigkeiten wieder auf, neue entstehen. Facettenreich wird beschrieben, wie (nicht nur) Landfluchtromantiker<br />
aus der Großstadt an ihren Träumen scheitern. Und was aus dem Erbe der früheren DDR geworden<br />
ist. Der Roman ist hochspannend wie ein Thriller und beschäftigt sich mit den wichtigen Fragen<br />
unserer Zeit.<br />
Elke Wemhöner, IWC Herford<br />
SACHBÜCHER<br />
Charles King: „Mitternacht im Pera Palace“<br />
Sachbuch, Propyläen Verlag, gebundene Ausgabe, 338 Seiten, 28,00 Euro<br />
Wenn Sie verstehen wollen, warum Erdogan so handelt, wie er handelt, dann lesen Sie<br />
„Mitternacht im Pera Palace“. Das Buch erzählt, ausgehend von der osmanisch-türkischen<br />
Geschichte, den faszinierenden Aufbruch Istanbuls in die Moderne zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts. Schauplatz der rasanten Entwicklung ist das elegante Hotel Pera<br />
Palace, dessen Gäste Geschichte schrieben: Von Agatha Christie über Atatürk und Trotzki bis zu Geheimagenten<br />
aller Länder checkte ein, wer den Lauf der Welt veränderte. Es zeigt Istanbuls Aufbruch in die<br />
Moderne, mitreißend erzählt vor dem Panorama europäischer Geschichte, am Beispiel eines Grandhotels<br />
und seiner illustren Gäste. Lesen sollten es alle Istanbul-Fans und jeder, der an der Kultur und der Geschichte,<br />
dem Untergang des osmanischen Reiches und dem Aufstieg der Türkei interessiert ist – und wer<br />
aus der geschichtlichen Darstellung heraus hinterfragen möchte, was sich heute in der Türkei abspielt, der<br />
kann folgern: Erdogan ist ausgerichtet nach Osten, zum arabisch orientalischen Islam – und Gülen ist<br />
geprägt vom Orden der Sufis, der dem türkischen, traditionellen Islam anhängt. Dieser ist tolerant und<br />
offen für westliche Einflüsse. Es geht nicht nur um Macht, es ist ein Zusammenprall völlig unterschiedlicher<br />
Verständnisse des Islam. Beide Protagonisten wollen in jedem Fall ein Leben nach den Gesetzen der<br />
Scharia. Als drittes kommt hinzu das laizistischen Erbe von Kemal Atatürk.<br />
igp<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 105
FORUM<br />
Bücherempfehlungen +++ Bücherempfehlungen +++ Bücherempfehlungen +++<br />
Düzen Tekkal: „Deutschland ist bedroht“ – Eine deutsche Jesidin verteidigt ihre Werte<br />
Sachbuch, Berlin Verlag, Paperback, 222 Seiten, 16,99 Euro<br />
Die warnende und mutige Stimme der Fernsehjournalistin und Filmemacherin Düzen Tekkal<br />
wird in der deutschen Öffentlichkeit zunehmend wahrgenommen. Die Autorin zählt zu<br />
einer Minderheit innerhalb einer Minderheit, sie steht zu ihren kurdischen und jesidischen<br />
Wurzeln, verteidigt aber vehement und leidenschaftlich unsere demokratischen<br />
Werte und das Grundgesetz, als in diesem Land geborene und aufgewachsene Deutsche. Düzen Tekkal wollte<br />
ursprünglich in die Heimat ihrer Väter reisen, wurde aber 2014 Augenzeugin des Genozids an ihrem Volk<br />
durch die „IS“-Terroristen und unfreiwillig zur Kriegsberichterstatterin im Nordirak. Sie drehte auf Bitten<br />
ihres verzweifelten Volkes auf der Flucht in die unwegsamen Berge den erschütternden Dokumentarfilm<br />
„Hávar“ (Hilferuf), der in unserer Kirchengemeinde gezeigt wurde. Sie gründete die Hilfsorganisation „Hawar<br />
Help“, die das Ziel anstrebt, „eine Welt zu schaffen, in der sich jeder Mensch unabhängig von Geschlecht,<br />
Ethnie und Religion selbstbestimmt und in Sicherheit entfalten kann“. Bisher hat sich keine große Kinokette<br />
bereit erklärt, den Film vorzuführen aus Sorge vor Repressalien. Auch Düzen Tekka ist Morddrohungen im<br />
Internet ausgesetzt. „Als Jesidin muss man starke Nerven haben“; sie bekämpft eigene Angstgefühle, denn<br />
Angst lähmt. In ihrem Buch zur gegenwärtigen Situation in Deutschland appelliert sie an die bürgerliche<br />
Mitte der Gesellschaft, nicht wegzuschauen, sondern für die demokratischen Grundwerte einzustehen und<br />
sie gegen die „beiden bösen Zwillinge des Extremismus“, den Rechtspopulismus und den islamistischen<br />
Fundamentalismus im Lande zu verteidigen. Wer zusieht und schweigt, macht sich mitschuldig. Die Autorin<br />
bekämpft in ihrem Buch die zunehmende Radikalisierung unserer Gesellschaft und zeigt Wege auf, wie Integration<br />
gelingen kann.<br />
Dorothee Merkel, IWC Hamburg<br />
Constantin Schreiber: „Marhaba, Flüchtling!“<br />
Im Dialog mit arabischen Flüchtlingen<br />
Sachbuch, Hoffmann und Campe Verlag, gebundenes Buch, 15,00 Euro<br />
Bis Ende 2015 sind mehr als eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen –<br />
Hundertausende Syrer, Iraker, Afghanen. Für die meisten von ihnen sind wir ein fremdes<br />
Volk. Von unserem Land wissen sie nur: Es ist sicher, es ist reich, es bietet ein Leben in<br />
Wohlstand, ihre alte Heimat nicht. Aber wie anders unser Alltag und unsere Kultur sind – davon haben die<br />
meisten Araber überhaupt keine Vorstellung. TV-Moderator Constantin Schreiber erklärt, wie Deutschland<br />
tickt. Es beschreibt, wie Flüchtlinge und auch die arabische Welt unsere Werte und Lebensart sehen,<br />
und wie sich ihr Deutschlandbild von unserem Selbstverständnis unterscheidet. Ein wertvolles Handbuch<br />
zum gegenseitigen Verständnis.<br />
mfü<br />
Karin Feuerstein-Praßer: „Die Frauen der Dichter“ –<br />
Leben und Lieben an der Seite der Genies, 12 Porträts<br />
Sachbuch, Piper Verlag, Taschenbuch, 11,00 Euro<br />
Dieses Buch enthält zwölf Porträts über die Frauen bedeutender Männer, zum Beispiel<br />
Christiane Vulpius – Goethe, Bettina Brentano – Achim von Arnim, Clara Westhoff –<br />
Rilke, Katia Pringsheim – Thomas Mann, Helene Weigel – Brecht, Annemarie Cech –<br />
Heinrich Böll etc. Es wird ein Einblick gewährt in die Leistung dieser Frauen.<br />
Buchvorstellung beim IWC Dortmund<br />
106 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
Vortragsbörse +++ Vortragsbörse +++ Vortragsbörse +++ Vortragsbörse +++<br />
Die Vorträge finden Sie im Internet unter: www.innerwheel.de/de/<strong>Rundschau</strong>/Vortraege<br />
Was uns bewegt, wonach wir streben – unsere drei Säulen<br />
FREUNDSCHAFT<br />
FORUM<br />
Vom Glück der Freundschaft<br />
Vortrag der Rotarierin Dr. Annegret Braun<br />
zum 20-jährigen Jubiläum des IWC Verden, Schloss Etelsen,<br />
am 12. März 2016, auf Einladung von Präsidentin Beatrix Alhusen<br />
Dr. Annegret Braun ist Lehrbeauftragte der Ludwig-Maximilians-Universität in München am Institut<br />
für Volkskunde und Europäische Ethnologie.<br />
HILFSBEREITSCHAFT<br />
Ein Krankenhaus für die Menschen in Kamerun<br />
Vortrag von Dr. Eunice Mbuh,<br />
Unfallchirurgin und Gründerin von „basics.africa e. V.“<br />
IWC Bad Nauheim-Friedberg auf Einladung von Präsidentin Sabine Ulrich<br />
Ein menschlich besonders berührender Vortrag!<br />
Zitat Dr. Mbuh: „Mit dem neuen Medical Centre entsteht ein umfassendes, modernes Gesundheitszentrum,<br />
das es in dieser Form in ganz Kamerun nicht gibt. Es wird besonders den wirklich<br />
armen Menschen helfen, die sich ohne jede gesetzliche Krankenkasse keine adäquate medizinische<br />
Versorgung leisten können.“<br />
INTERNATIONALE VERSTÄNDIGUNG<br />
Wie führe ich INNER WHEEL ins 21. Jahrhundert?<br />
Festvortrag anlässlich der DK in Unna (D 90) von 2013, DP Heike Marx.<br />
Ins Englische übersetzt und kommentiert von<br />
Ingeborg Gröblinghoff, IWC Lünen-Werne.<br />
International Inner Wheel hat über 100.000 Mitglieder in 103 Ländern mit völlig unterschiedlichen<br />
Strukturen.<br />
In Indien, Malaysia oder in Nigeria, Südafrika zum Beispiel stammen die IW-Damen aus der reichen<br />
Oberschicht. Diese Frauen sind jung, dynamisch und voller Schaffenskraft und Begeisterung für IW.<br />
Aufgrund ihrer Mitgliederstärke haben sie großen Einfluss.<br />
Wir sollten diskutieren welche Entwicklung wir für IW in ganz Europa nehmen werden, – mit unseren<br />
großenteils überalterten Clubs, – und welche Entwicklung und Auswirkung zum Beispiel das<br />
äußerst rasche Wachstum von jungen Clubs bei IW-Indien für uns in Zukunft mit sich bringen kann<br />
und wird.<br />
Es besteht in Europa ein dringender Handlungsbedarf. Die „Oberen“ tauschen zwar Erfahrungen aus<br />
und entwerfen Zukunftsvisionen, jedoch sollten die Basis-Mitglieder mehr einbezogen werden; –<br />
denn die Basis trägt IW.<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 107
FORUM<br />
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GESCHICHTE<br />
Die ewige Göttin Aphrodite<br />
Vortrag von Dr. Rolf Mühlmann, RC Bielefeld, am 9. Februar 2016,<br />
IWC Herford-Widukind, auf Einladung von Präsidentin Petra Ammann<br />
Homer schildert Aphrodite immer wieder als:<br />
Göttin der Schönheit, der Liebe und der Sinnlichkeit.<br />
Folgen Sie dem Referenten, der diesen Text ursprünglich mit insgesamt 60 Illustrationen erläuterte.<br />
DIE ENTDECKUNG DER WELT … Reiseberichte<br />
Usbekistan<br />
Chiwa – Buchara – Samarkand – Taschkent<br />
Perlen entlang der Seidenstraße<br />
Vortrag von Anka Reiners, 13. Juli 2016, IWC Mönchengladbach,<br />
auf Einladung von Präsidentin Karin Bütow<br />
E i n s t liebten sich ein Prinz und eine Prinzessin. Die Prinzessin jedoch wurde kurz vor der Hochzeit ermordet.<br />
Vor Verzweiflung stach der Prinz sich ins Herz und Blutstropfen fielen auf den Boden. Daraus<br />
sprossen schwarze Tulpen hervor, Nationalblume der Usbeken.<br />
Schwarze Tulpen gelten auch heute noch als Symbol unendlicher Liebe.<br />
Wir sind froh und dankbar, eine so besondere Reise miteinander geteilt zu haben.<br />
Den Wunsch nach weiteren Reisen dieser Art dürfte Angela Becker, unsere Freundin und Reiseleiterin,<br />
nicht überhören.<br />
Shackleton und die Endurance-Expedition<br />
Vortrag von Dr. Roswitha Haug, 8. März 2016,<br />
IWC Nordschwarzwald,<br />
auf Einladung von Präsidentin Anita Hönes<br />
Ein Zitat zu dem Run für das erstmalige Erreichen des Südpols:<br />
„Wollt Ihr einen wissenschaftlichen Expeditionsleiter, gebt mir Scott, für eine störungsfreie und effiziente<br />
Polarexpedition, gebt mir Amundsen, wenn sich das Schicksal gegen Euch verschworen zu haben scheint,<br />
dann fallt auf die Knie und betet um Shackleton.“<br />
Kreuzfahrt nach Südgeorgien und in die Antarktis<br />
Vortrag von Ingrid Ploke,<br />
IWC Dortmund-Hörde, 6. April 2016,<br />
auf Einladung von Präsidentin Dr. Renate Kleine-Zander<br />
Dieser Teil der Erde gehört sicherlich zu den letzten unberührten Paradiesen, die wir noch haben. Die<br />
Antarktis ist etwas ganz Besonderes und Faszinierendes – ein Erdteil ohne Menschen.<br />
108 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
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FORUM<br />
MEDIZIN<br />
Wenn plötzlich ein Puzzleteil fehlt …<br />
DEMENZ<br />
Vortrag von Brigitte Restle,<br />
14. März 2016, IWC Oberschwaben,<br />
auf Einladung von Präsidentin Elisabeth Birkhofer<br />
Brigitte Restle ist Bildungsreferentin und betraut mit dem Aufbau und der Leitung des „Netzwerks<br />
Demenz, Kreis Ravensburg“. Sie schult im Besonderen Angehörige, Begleiter und Pflegende von Menschen<br />
mit Demenz.<br />
10 Jahre Mammografie-Screening Bielefeld/Gütersloh<br />
Vortrag von Dr. Ulrike Meyer-Johann,<br />
Fachärztin für Diagnostische Radiologie, Programmverantwortliche Ärztin<br />
der Mammografie-Screening-Einheit Bielefeld/Gütersloh,<br />
1. März 2016, IWC Rheda-Wiedenbrück,<br />
auf Einladung von Präsidentin Susanne Teipel<br />
OSTEOPOROSE<br />
Wenn die Knochen knacken….<br />
Vortrag von Dr. André Scholz,<br />
Chirurgischer Chefarzt des Plettenberger Krankenhauses,<br />
14. März 2016, IWC Altena-Werdohl-Plettenberg,<br />
auf Einladung der Präsidentin Hildegard Rentrop<br />
Die Vorträge sowie die Gedichte-Sammlung<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.innerwheel.de/de/<strong>Rundschau</strong>/Vortraege<br />
Verantwortlich für die Bücherempfehlungen und die<br />
Vortragsbörse in der <strong>Rundschau</strong>: Ingeborg Gröblinghoff,<br />
IWC Lünen-Werne (Distriktsredakteurin D 90)<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 109
CLUBNACHRICHTEN<br />
CLUBJUBILÄEN<br />
30 Jahre IWC Frankfurt<br />
Drei Präsidentinnen: Marie Rynešová (IWC Morava),<br />
Miriam Kraft (IWC Frankfurt) und<br />
Monica Monico-Demandt (Distriktspräsidentin)<br />
Am 21. Mai 2016 feierte der IWC Frankfurt seine<br />
30-jährige Charter in den Räumen des Hessischen<br />
Rundfunks. Unsere tschechischen Freundinnen vom<br />
Partnerclub IWC Morava in Brno/Brünn waren<br />
ebenfalls gekommen. Beim Begrüßungsempfang<br />
konnte man schon einen Blick auf die Tombola werfen,<br />
deren Erlös für das DRK-Projekt in Frankfurt:<br />
Sprachbildung für unbegleitete minderjährige<br />
Flüchtlinge bestimmt war. Die Feier wurde musikalisch<br />
eingestimmt von der 16-jährigen Frankfurterin<br />
Annabel Hauk, die mit ihrem Violoncello 2013 erste<br />
Bundes-Preisträgerin im Wettbewerb „Jugend musiziert“<br />
wurde und anschließend Stipendiatin der<br />
„Jürgen-Ponto-Stiftung“ und der „Deutschen Stiftung<br />
Musik leben“. Präsidentin Miriam Krafft begrüßte<br />
die Festgäste und moderierte die Feierstunde<br />
gekonnt und charmant. Gründungspräsidentin Astrid<br />
Neynaber erzählte von den Anfängen unseres<br />
Clubs. Die Weltpräsidentin Ragnhild Ögland aus<br />
Norwegen kündete damals ihren Besuch an. Heute<br />
sind von den 15 Gründungsmitgliedern noch fünf<br />
in unserem Club. DP Monico-Demandt vermittelte<br />
mit ihrer Ansprache einen überraschenden neuen<br />
Blick auf Frankfurt. Auch wurden Grüße der Frankfurter<br />
RCs überbracht. Schließlich gratulierte Marie<br />
Rynešová, Präsidentin des im vergangenen Jahr gegründeten<br />
ersten tschechischen IWC Morava, in perfektem<br />
Deutsch uns „alten“ IW-Freundinnen. Der<br />
Festvortrag stellte uns „Starke Frauen in Hessen“<br />
vor. Nach weiteren Glückwünschen wurden das<br />
Spargelbuffet eröffnet, die restlichen Lose verkauft<br />
und mit beschwingten Melodien begann die Ziehung<br />
für die Tombola. Unsere Charterfeier zeigte<br />
eine große rotarische, internationale Familie mit<br />
unseren tschechischen Gästen, den Rotariern und<br />
Rotaractern. Abends klang die Charterfeier beim Äppelwoi<br />
in Sachsenhausen aus. Am Sonntagmorgen<br />
verabschiedeten wir unsere tschechischen Freundinnen<br />
bei Freundin Andrea von Bethmann hoch<br />
über Frankfurt bei Kaffee und natürlich einem leckeren<br />
Frankfurter Kranz. Carola Löwenberg, IWC Frankfurt<br />
110 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
30 Jahre IWC Hamburg<br />
Auf der, durch das Gemälde von Max Liebermann,<br />
legendären Lindenterrasse unseres Clublokals<br />
Louis C. Jacob stimmten wir uns am 11. Juni bei<br />
einem Sektempfang festlich auf unser 30. Charterjubiläum<br />
ein. Der Wettergott spielte mit und wie<br />
bestellt, glitten auf der Elbe Schiffe vom Dreimaster<br />
bis zum Containerschiffriesen vorbei und sorgten<br />
für hanseatisches Flair. Der gemeinsame soziale<br />
Einsatz für förderungswürdige Projekte in den vergangenen<br />
30 Jahren kann sich sehen lassen. Das<br />
fröhliche Miteinander bei Meetings, Aktivitäten für<br />
soziale Zwecke, Clubreisen oder clubübergreifenden<br />
Veranstaltungen hat viele Freundschaften<br />
zwischen den Generationen, im besten Sinne<br />
Inner Wheels, entstehen und wachsen lassen. Ein<br />
wich tiges Anliegen unserer<br />
Präsidentin Marie-Christine<br />
Präsidentin<br />
Marie-Christine<br />
Könecke und<br />
Gründungsbeauftragte<br />
Ragna Friedrich<br />
Könecke ist, Kontakte zu befreundeten IWCs zu<br />
knüpfen und zu pflegen. So begrüßte sie unter den<br />
91 Gästen viele IW-Freundinnen, allen voran DP<br />
Karla Bruns. Besonders freuten wir uns über die<br />
Teilnahme unserer Gründungsbeauftragten Ragna<br />
Friedrich, die an die erschwerten Bedingungen erinnerte,<br />
unter denen damals IWCs gegründet wurden.<br />
Um die erfor der lichen zwölf Mitglieder des<br />
1. Hamburger und 42. deutschen Clubs zu gewinnen,<br />
musste auf die RCs der Metropolregion zurückgegriffen<br />
werden. Unsere Präsidentin freute sich, vier<br />
Freundinnen aus Stockholm, sowie Gäste ihrer<br />
Heimatclubs Celle und Krefeld, der vier Hamburger<br />
Clubs, der IWCs Herzogtum Lauenburg, Itzehoe,<br />
Rendsburg und Stormarn, Vertreter von sieben<br />
Rotary – und zwei Lions Clubs, zu begrüßen. Das<br />
jahreszeitlich ausgerichtete Festmenü wurde musikalisch<br />
umrahmt von dem Showpianisten David<br />
Harrington. Die Präsidentin läutete das Ende des<br />
Charterjubiläums ein mit nochmaligem Dank an die<br />
Gäste und ihrem Motto „Wer Wandel und Bewegung<br />
liebt, der lebt“. Dorothee Merkel, IWC Hamburg<br />
CLUBNACHRICHTEN<br />
30 Jahre IWC Hamm<br />
Im Rahmen unseres April-Meetings feierten wir am<br />
11. April 2016 unser 30-jähriges Charterjubiläum.<br />
Zahlreiche Freundinnen unseres Partnerclubs Wilhelmshaven,<br />
DP Catherine Vonier sowie Freifrau<br />
von Eckhardtstein waren eigens angereist. Zwischen<br />
den Gängen des festlichen Essens berichtete<br />
unsere Gründungspräsidentin Christel von Rohr<br />
von den Anfängen unseres Clublebens. Durch viele<br />
kleine Anekdoten wurden uns auf unterhaltsame<br />
Weise zurückliegende Ereignisse in Erinnerung gebracht.<br />
Für die Freundinnen, die erst in letzter Zeit<br />
unseren Kreis vergrößert haben, war manches neu.<br />
So berichtete sie von unserem ersten sozialen Engagement.<br />
Bei der Gründung vor 30 Jahren war<br />
Deutschland noch geteilt. Wir betreuten damals ein<br />
Altenheim in Leipzig und schafften mit sehr viel<br />
Von links: Sabine Teigelkötter, Dr. Ruth Kreinau,<br />
IWC Wilhelmshaven, Dr. Marga Krau, Barbara Gilberg,<br />
Distriktspräsidentin Catherine Vonier, Sarah Page-Otten<br />
Mühe und Fantasie dringend benötigte Medikamente<br />
und sogar ein Krankenbett dorthin. Nach<br />
dem Essen bedankte sich Freifrau von Eckhardtstein<br />
für unsere jahrelange Unterstützung ihres<br />
Rumänien-Projektes. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit<br />
schenkte sie jeder von uns eine handbemalte Porzellanschale<br />
aus Klausenburg. Zum Abschluss der<br />
Feier erfreuten uns zwei Freundinnen mit in Reime<br />
gebrachten Geschichten aus unserem 30-jährigen<br />
Clubleben.<br />
Ursula Rinsche, IWC Hamm<br />
<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 111
CLUBNACHRICHTEN<br />
Neujahrsempfang zum 25-jährigen<br />
Gründungsfest<br />
Im Januar 2016 lud der IWC Lübeck-Holstentor zu<br />
einem Neujahrsempfang in das St. Annen-Museum<br />
ein. Unsere Präsidentin, Dr. Christiane Klimek,<br />
konnte in dem wunderschönen Museum eine<br />
bunte Schar von Gästen, darunter viele Freundinnen<br />
aus benachbarten IWCs begrüßen. Sie widmete<br />
ihre Eröffnungsrede insbesondere dem 25. Gründungsfest<br />
unseres Clubs. Vielen herzlichen Grußworten<br />
an unseren Club folgte eine Präsentation<br />
der letzten 25 Jahre, die Erinnerungen an erfolgreiche<br />
Projekte, aber auch an schöne, gemeinsam<br />
verbrachte Stunden und Reisen weckte. Ein Chor,<br />
der aus den anwesenden Gästen gebildet wurde,<br />
bot eine schöne Unterhaltung und förderte das<br />
Gemeinschaftsgefühl. Der Vormittag wurde mit<br />
Musik des Duos Wolfram/Niehaus und unserem<br />
selbstgestalteten Buffet beendet. Dank sei allen<br />
Gästen für die vielen Spenden, die der Lübecker<br />
Tafel zugute kamen.<br />
Dr. Monika Otten, IWC Lübeck-Holstentor<br />
25 Jahre IWC Passau<br />
In der Hoftaverne des Schlosses Neuburg begrüßte<br />
die Präsidentin Elisabeth Kienböck-Träger zum<br />
Jubiläumsfest ihre Clubfreundinnen, DP Cornelia<br />
Bellé und Gäste aus den IWCs Chiemgau, Eggenfelden-Pfarrkirchen,<br />
Ingolstadt, Potsdam, Regensburg<br />
und Tegernsee sowie Vertreter der Serviceclubs<br />
von Soroptimist, Rotary, Rotaract und Lions. Ein besonderes<br />
Willkommen galt der Gründungspräsidentin<br />
Gabriele Fischer, die ab 1990 zusammen mit<br />
Gertraud Leebmann die Gründung in Passau vorangetrieben<br />
hatte. Nach der Charterfeier am 16. Mai<br />
1991 galt die soziale Arbeit vorrangig der Betreuung<br />
alter Menschen. Das Herzstück des sozialen Engagements<br />
wurde die 2001 zusammen mit dem Hilfswerk<br />
Passau e. V. gegründete Passauer Tafel. Weitere<br />
Schwerpunkte der sozialen Arbeit sind Frauen<br />
und Kinder in Not. Die internationale Freundschaft<br />
wurde lange Jahre mit dem IWC Roma Sud Ovest<br />
gepflegt, unter Führung unseres leider 2012 verstorbenen<br />
Ehrenmitglieds Dr. Elfriede Engl. Das<br />
vielfältige Programm bot einen Festvortrag von unserer<br />
Kulturredakteurin über „Passauer Powerfrauen“<br />
– von Kriemhild aus dem Nibelungenlied bis<br />
zur Brauereichefin Maria Stockbauer – eine bezaubernde<br />
historische Modenschau der „Neigungsgruppe<br />
Mode“ des Maristengymnasiums Fürstenzell<br />
und einen vielstimmigen Chor aus Mitgliedern<br />
von IW und Rotary. Elke Kleinschmidt, IWC Passau<br />
112 | <strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016
„Silberhochzeit“ der Distrikte<br />
85 (D) und 56 (NL)<br />
Deutsch-Niederländisches Treffen in Hannover<br />
Im April 2016 fand in Hannover das Deutsch-Niederländische<br />
Treffen der Distrikte 85 und 56 statt,<br />
ein seit 25 Jahren bestehendes Freundschaftstreffen.<br />
Der Einladung durch DP Cornelia Radtke<br />
folgten 42 niederländische und etwa 60 deutsche<br />
IW-Freundinnen. Das ausgearbeitete Programm<br />
war vielfältig und ließ genügend Zeit und Raum für<br />
Gespräche, neue Kontakte und ei gene Freizeit.<br />
Mit von der Partie waren die niederländische DP<br />
Tatjana Bieze und Past-DP Karin van Helden. Unser<br />
gemein samer „Wandervogel“ flog<br />
nun wieder in Richtung Niederlande.<br />
Doch damit er bei<br />
seiner Rückreise nach<br />
Deutschland wieder ein<br />
DP Tatjana Bieze und Quartier in drei Jahren vor-<br />
DP Cornelia Radtke<br />
findet, hatten die niederländischen Freundinnen<br />
dem D-Vorstand ein Vogelhaus als Gastgeschenk<br />
mitgebracht – eine tolle Idee. Auch für alle teilnehmenden<br />
deutschen IW-Freundinnen gab es die unterschiedlichsten<br />
Gastgeschenke. Ein gemeinsamer<br />
Imbiss läutete das Ende dieses freundschaftlichgesel<br />
ligen Miteinanders ein und wir freuen uns: Tot<br />
ziens in Nederland! Brigitte Groppe, IWC Ostfriesland<br />
CLUBNACHRICHTEN<br />
Clubjubiläen<br />
45 Jahre<br />
IWC Husum<br />
30 Jahre<br />
IWC Frankfurt, IWC Hamburg, IWC Hamm<br />
25 Jahre<br />
IWC Krefeld, IWC Lübeck-Holstentor, IWC Passau<br />
20 Jahre<br />
IWC Bad Homburg, IWC Essen-Nord,<br />
IWC Mönchengladbach,<br />
IWC Nürnberg-St. Lorenz, IWC Verden<br />
15 Jahre<br />
IWC Bensheim-Lampertheim<br />
10 Jahre<br />
IWC Crailsheim-Schwäbisch Hall,<br />
IWC Dresden, IWC Gießen-Wetzlar<br />
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<strong>Rundschau</strong> · Herbst 2016 | 113
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Industriestraße 34, 44894 Bochum<br />
Tel. (02 34) 92 14-141, Fax (02 34) 92 14-102<br />
E-Mail: vera.ender@skala.de<br />
Sachbearbeitung:<br />
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Anzeigenschluss für die <strong>Rundschau</strong> 72:<br />
17. Februar 2017<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Im Auftrag der Inner Wheel-Distrikte 81, 85, 86, 87, 88,<br />
89, 90 in Deutschland<br />
Internetadresse: http://www.innerwheel.de<br />
Redaktionsleitung:<br />
Bärbel Nacimiento (bn) · IWC Mülheim a.d. Ruhr-Oberhausen<br />
Uerdinger Straße 252, 47800 Krefeld<br />
Kontakt: Á (0 21 51) 6 52 47 50, E b.nacimiento@web.de<br />
Redakteurinnen:<br />
81. Distrikt<br />
Karin Berninger (kb) · IWC Bonn-Kreuzberg<br />
Ungartenstraße 3, 53229 Bonn<br />
Kontakt: Á (02 28) 43 08 34, E karinberninger@aol.com<br />
85. Distrikt<br />
Marianne Füchtenkord (mfü) · IWC Vechta<br />
Felix-Oberborbeck-Straße 7, 49377 Vechta<br />
Kontakt: Á (0 44 41) 91 02 38, E fuechtenkord@gmail.com<br />
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Bärbel Burkhardt (bb) · IWC Freiburg<br />
Sonnhalde 99a, 79104 Freiburg<br />
Kontakt: Á (07 61) 5 50 03, E baerbel.burkhardt@gmail.com<br />
87. Distrikt<br />
Bärbel Nacimiento (bn) · IWC Mülheim a.d. Ruhr-Oberhausen<br />
Uerdinger Straße 252, 47800 Krefeld<br />
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Schürmann + Klagges, Industriestraße 34, 44894 Bochum<br />
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