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Supply Chain im Griff - inconso AG

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B 3178 E<br />

Gebühr bezahlt<br />

PVSt, DP<strong>AG</strong><br />

Sonderdruck<br />

für die <strong>inconso</strong> <strong>AG</strong><br />

Interview<br />

ISSN 0173-6213<br />

HUSS-VERL<strong>AG</strong> GmbH<br />

November 2006<br />

28. Jahrgang<br />

80912 München www.LOGISTIK-HEUTE.de 11<br />

LOGISTIK<br />

�HEUTE�<br />

�HEUTE�<br />

ERSATZTEILE<br />

Deutz ordnet<br />

Lagerprozesse<br />

DAS FACHM<strong>AG</strong>AZIN FÜR ENTSCHEIDER IN DER LOGISTIK<br />

RFID<br />

Anwendungen,<br />

Trends, Potenziale<br />

EXTRA LUFTFRACHT<br />

Air-Cargo<br />

<strong>im</strong> Aufschwung<br />

<strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Griff</strong><br />

Jörg Cwojdzinski und Günter Schindler, Siemens A&D


LOGISTIK<br />

�HEUTE�<br />

�HEUTE�<br />

S iebzehn<br />

PROZESSE Ersatzteillogistik<br />

Controlling Ein neuer Leitstand <strong>im</strong> Service-<br />

Logistikzentrum von Deutz bringt die Lagerabläufe<br />

auf Vordermann. Der Motorenspezialist erhält<br />

mehr Prozesstransparenz und kann flexibler auf<br />

die wechselnde Auftragslage reagieren.<br />

Vertriebsgesellschaften, 16<br />

Service-Center und mehr als 800 freie<br />

Vertriebspartner in über 130 Ländern<br />

– das sind die Kunden des Ersatzteil-<br />

Logistik-Zentrums der Deutz <strong>AG</strong>, Köln.<br />

Der unabhängige Hersteller von luft-, ölund<br />

wassergekühlten Kompaktmotoren,<br />

beispielsweise für mobile Arbeitsmaschinen,<br />

Landtechnik oder Nutzfahrzeuge, betreibt<br />

in der Domstadt am Rhein sein weltweites<br />

Ersatzteil-Logistikzentrum. Hier<br />

hält das Unternehmen rund 90.000 Teile-<br />

Positionen vor.<br />

Entsprechend vielfältig ist das Sort<strong>im</strong>ent,<br />

das Deutz für seine Geschäftsbereiche<br />

Kompaktmotoren sowie Mittel- und<br />

Großmotoren der eigenständigen Tochtergesellschaft<br />

Deutz Power Systems in<br />

Köln-Kalk vorhält. „Das Spektrum der<br />

Teile reicht von Artikeln in Uhrmachergröße<br />

wie Schrauben oder Dichtungen bis<br />

zu mehrere Meter große Kurbelwellen“,<br />

sagt Hans-Peter Flother, Leiter des Ersatzteil-Logistikzentrums,<br />

nicht ohne Stolz.<br />

Die Auslieferung der Teile geschieht in<br />

verschiedenen Kategorien mit unterschiedlichen<br />

Lieferzeiten: Vorratsbestellungen<br />

dauern bis zu fünf Tage, Einzelbestellungen<br />

haben eine Lieferzeit von einem<br />

Tag und Tagesbestellungen gehen noch<br />

am gleichen Tag raus. Zudem gibt es Havarieaufträge,<br />

die einen schnellstmöglichen<br />

Transport benötigen und für die ein extra<br />

Notfalldienst auch außerhalb der Betriebszeiten<br />

des Ersatzteillagers zur Verfügung<br />

steht. In dringenden Fällen, beispielsweise<br />

bei einer Schiffshavarie, setzt<br />

Deutz sogar eigens gecharterte Hubschrauber<br />

und Flugzeuge ein, um umgehend<br />

zu liefern. Denn ein Stillstand der<br />

Motoren kann teuer werden.<br />

Im Notfall per Hubschrauber<br />

Wider den<br />

So wickelt das Unternehmen <strong>im</strong> Durchschnitt<br />

täglich 800 Bestellungen mit insgesamt<br />

4.500 Positionen ab. Das ergibt<br />

rund 1.000 Packstücke mit einem Ge-<br />

Das Service-Logistikzentrum<br />

von Deutz:<br />

Hier lagern rund 90.000<br />

Ersatzteil-Positionen.<br />

samtgewicht von 30.000 kg. Um diese<br />

Menge zu bewältigen, betreibt der Motorenspezialist<br />

das Logistikzentrum mit 89<br />

Mitarbeitern <strong>im</strong> Zweischicht-Betrieb von<br />

7.00 bis 20.15 Uhr.<br />

Doch nicht die reine Masse stellt Deutz<br />

vor Herausforderungen, sondern eher die<br />

schwer zu prognostizierende Auftragslage.<br />

„Anders als beispielsweise bei der Distribution<br />

von Handelsware, bei der oftmals<br />

an einem best<strong>im</strong>mten Tag eine best<strong>im</strong>mte<br />

Menge eines Artikels geliefert werden<br />

muss, ist die Nachfrage bei Deutz sehr dynamisch“,<br />

erklärt Friedrich Lindemann.<br />

Er ist Mitglied der Geschäftsleitung bei der<br />

Bad Nauhe<strong>im</strong>er Inconso <strong>AG</strong>, dem Lieferanten<br />

des Lagerverwaltungssystem (LVS)<br />

des Deutz-Logistikzentrums. Das Ersatzteillager<br />

hat daher hohe Anforderungen<br />

an den Auftragssteuerungsalgorithmus –<br />

schließlich muss genau festgelegt werden,<br />

welcher Auftrag wann erledigt wird.<br />

Eine entscheidende Rolle kommt etwa<br />

der Priorisierung der einzelnen Kommissionierpositionen<br />

zu. Die Abfolge richtet<br />

sich dabei einerseits nach der Art und<br />

Dringlichkeit der Aufträge. Auf der anderen<br />

Seite determinieren auch die Kapazitäten<br />

des Sorters, der vor der Verpackungszone<br />

die Aufträge automatisch puffert,<br />

die Abläufe. „Gibt es beispielsweise<br />

eine Menge Vorratsbestellungen, besteht<br />

die Gefahr, dass der Sorter vollläuft. Denn<br />

diese Orders haben in der Regel viele Po-<br />

© 2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen auf Datenträgern jeglicher Art sind verboten.<br />

Bilder: Deutz, Verstaen


sitionen und benötigen damit auch viele<br />

Behälter“, sagt Ralf Büttner, Fachleiter<br />

Systemtechnik <strong>im</strong> Service-Logistikzentrum.<br />

„Also muss man auch darauf achten,<br />

dass die Vorratsaufträge abgearbeitet werden.“<br />

Datensammler <strong>im</strong> Einsatz<br />

Um bei der schwer zu prognostizierenden<br />

Auftragslage flexibel reagieren zu können,<br />

hat sich der Motorenspezialist Anfang des<br />

Jahres dazu entschlossen, ein neues Leitstandsystem<br />

einzuführen. Das so genannte<br />

„Logistik Information System“ (LIS)<br />

lieferte die Inconso <strong>AG</strong>, von der auch das<br />

LVS stammt.<br />

Bisher hatte Deutz die Lagerprozesse<br />

anhand von Kennzahlen überwacht, die<br />

lediglich in Tabellenform dargestellt waren.<br />

„Wir hatten mehrere Scripts, die auch <strong>im</strong><br />

Laufe der Jahre gewachsen waren. Um den<br />

gesamten Überblick über das Lager zu<br />

haben, mussten wir <strong>im</strong>mer zwischen unterschiedlichen<br />

Masken wechseln“, schildert<br />

Flother die Vorgehensweise. „Wir wollten<br />

allerdings ein Tool haben, mit dem wir die<br />

Kerninformationen übersichtlich darstellen<br />

können.“<br />

Der neue Leitstand setzt daher auf einem<br />

Datensammler auf, der die Informationen<br />

aus der zentralen Oracle-Datenbank des<br />

operativen Systems übern<strong>im</strong>mt und für die<br />

weiteren Auswertungen speichert. Der<br />

Anwender kann völlig frei festlegen, welche<br />

Daten und Kennzahlen er sich anzeigen<br />

und auswerten lassen will. Dies können<br />

zum Beispiel Auftragsvorrat und Abarbeitungsstatus,<br />

Bestände, Kapazitäten<br />

oder Auslastung und Belegung einzelner<br />

Bereiche sein. „Ohne die Übersichtlichkeit<br />

zu gefährden, lassen sich ohne Probleme<br />

sechs unterschiedliche Felder auf<br />

einem Bildschirm anzeigen“, so der Leiter<br />

des Ersatzteilzentrums.<br />

Den Leitstand betreuen vier Mitarbeiter,<br />

die auch sämtliche Abläufe <strong>im</strong> Lager<br />

kennen – schließlich müssen diese bei Engpasssituationen<br />

auch die entsprechenden<br />

Maßnahmen ergreifen. Mit dem LIS können<br />

sie in unterschiedlicher Detailtiefe die<br />

Stillstand<br />

Das Ersatzteil-Logistikzentrum von Deutz<br />

besteht <strong>im</strong> Wesentlichen aus den Bereichen<br />

Wareneingang mit Qualitätssicherung, einem<br />

Hochregallager mit 12.000 Europaletten-Plätzen<br />

und zwei Industriehallen<br />

mit einem Fachbodenregallager für 8.500<br />

Paletten oder Behälter, einem Kleinteilelager<br />

mit 85.000 Behälter-Stellplätzen, einem<br />

dynamischen Puffer für 1.400 Kommissionierbehälter,<br />

einer Verpackungszone<br />

mit 16 Arbeitsplätzen und dem Versandbereich.<br />

In unmittelbarer Nähe zum Versand<br />

wurde ein Lager für die Top-200-<br />

Schnelldreher eingerichtet.<br />

Sämtliche Lagerbereiche sind mit den<br />

Packplätzen über eine Behälterförderanlage<br />

verbunden. Jeder Behälter transportiert<br />

nur kommissionierte Teile einer<br />

Artikelnummer. Vor der Verpackungszone<br />

werden die Behälter bei Bedarf auto-<br />

Abläufe <strong>im</strong> Servicezentrum verfolgen.<br />

Eine Online-Schnittstelle ermöglicht es,<br />

jeweils den aktuellen Zustand graphisch<br />

zu visualisieren. Außerdem können durch<br />

Auswertung der gesammelten Daten die<br />

Zustandsveränderungen <strong>im</strong> zeitlichen Verlauf<br />

dargestellt werden.<br />

Transparent und modifizierbar<br />

Seit knapp einem dreiviertel Jahr ist der<br />

LIS-Leitstand bei Deutz <strong>im</strong> Einsatz. „Der<br />

große Vorteil des Leitstands ist, dass alle<br />

Service-Logistikzentrum Deutz<br />

matisch in vier dynamischen Sortierpuffern<br />

mit insgesamt 1.400 Einstellplätzen<br />

geparkt. Die Behälter werden zum Packplatz<br />

ausgesteuert, wenn alle Behälter für<br />

einen Auftrag und alle Paletten für einen<br />

Großpackplatz angekommen sind sowie<br />

das LVS einen freien Packplatz erkennt.<br />

Dort werden die Artikel mit den großen<br />

Ersatzteilen einer Lieferung, die per Stapler<br />

in der Packzone eintreffen, zusammengeführt.<br />

Das Servicezentrum liefert allerdings<br />

nicht nur Ersatzteile aus, sondern unterhält<br />

auch eine Komponenten-Werkstatt.<br />

Hier werden für alle Motoren etwa die Einspritzpumpen<br />

aufgearbeitet, Regler und<br />

Steuergeräte eingestellt oder auch Motorkomponenten<br />

repariert und Baugruppen<br />

komplettiert.<br />

Das Grobkonzept des <strong>im</strong> Jahr 2000 er-<br />

Der Packbereich ist mit dem HRL<br />

und dem Kleinteilelager über Fördertechnik<br />

verbunden.<br />

Prozesse einfach und transparent darstellbar<br />

sind und die <strong>im</strong> LVS eingebauten Steuerungsalgorithmen<br />

angezeigt werden“,<br />

sagt Lindemann. „Der Mitarbeiter <strong>im</strong> Leitstand<br />

hat es <strong>im</strong> Tagesgeschäft damit einfacher,<br />

vor allem am Nachmittag, wenn die<br />

Aufträge dringender werden und schon in<br />

wenigen Minuten oder Stunden raus müssen“,<br />

ergänzt Flother. „Die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

ist einfach schneller. Es bleibt<br />

beispielsweise mehr Zeit, die Mitarbeiter<br />

an die entsprechenden Stellen zu steuern.“<br />

Und das neue Tool ist außerdem modifizierbar<br />

und kann ohne tiefe Programmierkenntnisse<br />

erweitert werden. Lindemann:<br />

„Das ist auch sehr wichtig, denn <strong>im</strong><br />

Laufe der Zeit wachsen ja die Erkenntnisse<br />

über die Anwendung.“ Und so steht in<br />

naher Zukunft auch ein Ausbau des Leitstands<br />

an. „Vor allem <strong>im</strong> Bereich der Packerei,<br />

in der Kommissionierung und den<br />

Leistungsdaten wollen wir den Leitstand<br />

weiter ausbauen“, sagt Flother. Dann wird<br />

Deutz seine Abläufe <strong>im</strong> Kölner Ersatzteilzentrum<br />

noch besser <strong>im</strong> Blick und <strong>im</strong> <strong>Griff</strong><br />

haben. jv<br />

öffneten Lagers wurde von den Mitarbeitern<br />

der Deutz Servicelogistik auf der Basis<br />

einer weltweiten Analyse von Arthur<br />

Andersen Consulting entwickelt und von<br />

Miebach Logistik geprüft. Die Detailplanung<br />

und Ausschreibung übernahm die<br />

Planungsgesellschaft Metroplan GmbH,<br />

Hamburg. Generalunternehmer war Siemens<br />

L&A, heute Dematic GmbH. Gesteuert<br />

wird das Lager von dem Warehouse<br />

Management System „Helas“ der<br />

Inconso <strong>AG</strong>.<br />

HUSS-VERL<strong>AG</strong> GmbH · Joseph-Dollinger-Bogen 5 · 80912 München · Tel. 089/323 91-0 · Fax 089/323 91-416 · www.logistik-heute.de


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Die <strong>inconso</strong> <strong>AG</strong> ist mit über 300 Mitarbeitern eines der führenden IT- und Beratungsunternehmen für Logistiklösungen in<br />

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Referenzen aus Handel, Industrie und Dienstleistung fi nden Sie unter www.<strong>inconso</strong>.de<br />

<strong>inconso</strong> <strong>AG</strong>, Dieselstraße 1-7, 61231 Bad Nauhe<strong>im</strong><br />

Tel.: 0 60 32 / 3 48 - 0, Fax: 0 60 32 / 3 48 - 1 00<br />

mail@<strong>inconso</strong>.de<br />

www.<strong>inconso</strong>.de

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