Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...
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82 Projekte und Daueraufgaben<br />
Ergebnisse<br />
Wie das bayernweite Monitoring der Getreidekrankheiten so waren auch die Fungizidversuche<br />
im Winterweizen (Versuch 810) geprägt von einem insgesamt sehr geringen Infektionsdruck<br />
als Folge der ausgesprochenen Frühjahrstrockenheit. Nach der bislang größten<br />
Ertragsdifferenz im Jahr 2010 von 25,8 dt/ha im Mittel zwischen der unbehandelten<br />
Kontrolle und der Gesundvariante, als ein hoher Septoriadruck auf hochanfällige Weizensorten<br />
traf, folgte im Jahr <strong>2011</strong> die bislang niedrigste Differenz der vergangenen 20 Jahre<br />
von nur 8,4 dt/ha. An den Versuchsstandorten im Norden Bayerns, wo die Trockenheit<br />
von März bis Mai noch weitaus stärker ausfiel als im Süden und nur mittlere Mehrerträge<br />
von 2,7 bis 5,3 dt/ha erreicht wurden, konnte nicht jede Fungizidvariante die Behandlungskosten<br />
abdecken. Im Süden wurden dagegen, trotz einem sehr hohen Ertragspotenzial<br />
der unbehandelten Kontrolle von 89,3 dt/ha, hochwirtschaftliche Mehrerträge von 9,3<br />
bis 13,4 dt/ha erreicht. Bayernweit zeigten sich zwischen den Varianten relativ geringe<br />
Unterschiede. An vielen Standorten hatten jedoch die Kombinationen auf Basis der neuen<br />
Pyrazol-Carboxamide (Adexar, Aviator Xpro, Input Xpro, Skyway Xpro, Seguris, BAS<br />
702, Vertisan) leichte Vorteile. Lediglich die Einmalbehandlung fiel geringfügig ab. Mit<br />
der Variante Champion + Diamant, im Süden mit Capalo-Vorlage, zeigte jedoch auch eine<br />
bisherige Standardlösung, ebenso wie die beiden Fusariumbehandlungen, sehr gute Ergebnisse.<br />
Kostenbereinigt lag dagegen das gezielte Vorgehen nach dem Weizenmodell<br />
Bayern im Mittel aller Standorte an der Spitze.<br />
Auch in den Wintergerstenversuchen herrschte insgesamt nur ein moderater Krankheitsdruck,<br />
vorwiegend von Mehltau und Netzflecken. Ebenso spielte der Blattfleckenkomplex<br />
(Ramularia collo-cygni / nichtparasitäre Blattverbräunung) durch sein relativ spätes Auftreten<br />
an den meisten Standorten nicht die Ertragsbedeutung wie zuletzt 2008 und 2009.<br />
Im Mittel aller 8 Standorte des Versuches 811 wurde in der Gesundvariante daher nur ein<br />
Mehrertrag von 10,8 dt/ha gegenüber dem hohen Ertragsniveau von 81,2 dt/ha im Mittel<br />
der unbehandelten Kontrolle errechnet. In der Ertragswirkung konnten die neuen Carboxamid-haltigen<br />
Mischungen und hier vor allem Adexar, BAS 702, Aviator Duo und Input<br />
Xpro überzeugen, während Bontima und die azolfreie Kombination Vertisan + Credo nur<br />
geringere Mehrerträge erreichten. Den höchsten Ertrag, absolut als auch kostenbereinigt,<br />
wurde mit dem modifizierten Gerstenmodell erzielt (Vergleich Beitrag zum Blattfleckenkomplex<br />
an der Gerste).<br />
Auch bei der Sommergerste war der Infektionsdruck mit den klassischen Schadpathogenen<br />
gering. So wurde in zwei der vier Versuche keine Bekämpfungsschwelle nach dem<br />
Gerstenmodell Bayern erreicht. Dennoch konnten im Mittel aller vier Versuche mit allen<br />
verrechenbaren Fungizidvarianten wirtschaftliche Mehrerträge von 3,7 bis 7,8 dt/ha erzielt<br />
werden. Hierbei zeigte die Kombination Aviator Xpro + Fandango (Aviator Duo), sowohl<br />
als Einmalbehandlung als auch in der Doppelbehandlung, mit Fandango-Vorlage gefolgt<br />
von Aviator Xpro, die beste Ertragswirkung.<br />
Am Standort Geslau wurden in je einem Versuch Fungizide in Wintertriticale und Winterroggen<br />
geprüft. An bekämpfungsrelevanten Krankheiten trat in Triticale bei der Sorte<br />
Cosinus nur Mehltau auf, der aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit kaum ertrags-