Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...
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50 Projekte und Daueraufgaben<br />
die Quarantänemaßnahmen und intensiven Testungen, die zur Kontrolle des in früheren<br />
Jahren in Solanum jasminoides vergleichsweise häufig anzutreffenden PSTVd erfolgen,<br />
äußerst wirksam sind.<br />
Leitung: Dr. L. Seigner (IPS 2c)<br />
Bearbeitung: C. Huber, L. Keckel, M. Kistler, D. Köhler, F. Nachtmann, B. Eichinger<br />
(IPS 2c)<br />
Kooperation: ÄELF, Erzeugerringe, IPS 2a, IPS 2b, IPS 3, IPS 4, IPZ 2, IPZ 3;<br />
Prof. Dr. W. W. P. Gerlach, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf; Dr.<br />
K. Richert-Pöggeler, JKI, Braunschweig; Sequiserve, Vaterstetten<br />
Laufzeit: Daueraufgabe<br />
Monitoring von gefährlichen Viroid- und Virus-Infektionen an Hopfen<br />
in Deutschland<br />
Zielsetzung<br />
In einem von der Wissenschaftlichen Station <strong>für</strong> Brauerei in München e.V. geförderten<br />
Projekt sollte über ein breitangelegtes Monitoring die Befallssituation im Hinblick auf gefährliche<br />
Viroid- und Virus-Infektionen im deutschen Hopfenbau festgestellt werden. Um<br />
welche Viroide bzw. Viren es sich dabei konkret handelte, ist unten stehender Tabelle zu<br />
entnehmen. Viren wie auch Viroide, allen voran das ge<strong>für</strong>chtete Hopfenstauche-Viroid<br />
(Hop stunt viroid, HSVd), stellen im Hopfenanbau ein besonderes Problem dar, da sie<br />
wirtschaftlichen Schaden verursachen können, darüber hinaus mechanisch sehr leicht und<br />
schnell innerhalb eines Bestandes sowie von Bestand zu Bestand verbreitet werden können;<br />
sie sind nicht durch Pflanzenschutzmaßnahmen zu bekämpfen. Zudem stehen keine<br />
wirkungsvollen Resistenzen zur Einkreuzung und Züchtung virus- bzw. viroidresistenter,<br />
leistungsstarker Hopfensorten zur Verfügung. Vorbeugemaßnahmen, zu denen auch ein<br />
Monitoring zur Aufdeckung und Eliminierung primärer Befallsherde sowie zur Abklärung<br />
der Verbreitung dieser Pathogene zählt, sind deshalb essenziell. Die letzte umfassende Erhebung<br />
der Virusbefallssituation liegt nunmehr über 20 Jahre zurück (Kremheller et al.,<br />
1989).<br />
Methode<br />
Die Vorausauswahl der Monitoring-Standorte und die Organisation der Probeziehung geschah<br />
durch IPZ 5c, die Probenahme selbst wurde durch IPZ 5 und die Hopfenbauberater<br />
vor Ort vorgenommen. Die Proben stammten aus verschiedenen Anbauregionen Deutschlands,<br />
aus Praxisflächen, Züchtungsgärten und einem Vermehrungsbetrieb; auch Wildhopfen<br />
der Hüller Wildhopfensammlung wurde beprobt. Bevorzugt dabei wurden Pflanzen<br />
mit verdächtigem Erscheinungsbild ausgewählt, so dass es sich um ein „gezieltes“ und<br />
kein zufälliges Monitoring handelte. Zudem wurden ausländische Sorten sowie unter Quarantänebedingungen<br />
gehaltene Pflanzen aus Tschechien und Slowenien getestet.<br />
Die Untersuchungen der Monitoringproben erfolgten abhängig vom jeweiligen Virus bzw.<br />
Viroid (siehe Tabelle unten) auf serologischem Wege über DAS-ELISA (Doppel-Antikörper-Sandwich-Enzyme<br />
Linked ImmunoSorbent Assay) sowie über ein molekularbiologisches<br />
Verfahren, die RT-PCR (Reverse Transkriptase Polymerase-Kettenreaktion). Zusätzlich<br />
zum spezifischen Viroid-/Virusnachweis wurde bei der RT-PCR eine Interne RT-<br />
PCR-Kontrolle auf Hopfen-mRNA mitgeführt, um das Funktionieren der RT-PCR zu<br />
überprüfen.